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Mein Mann will weg

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Beitrag  dorala Fr Nov 26, 2010 10:01 pm

Hallo!

Ich hab sowas noch nie gemacht. Aber für alles gibt es ein erstes Mal.

Meine Geschichte, ich werd versuchen sie so kurz wie möglich zu halten. Ich lernte meinen Mann vor 15 Jahre kennen. Ich war gerade in einer Beziehung mit einem Alkoholiker und er hat mich da raus geholt. Ich bin damals nach relativ kurzer Zeit zu ihm in seine Wohnung gezogen. Er hat mir auch gleich von Anfang an klar gemacht, dass er beruflich ins Ausland möchte. Und es an mir liegt mit ihm zu gehen, oder die Beziehung erst gar nicht fortzuführen. Wir sind dann 6 Jahre später nach D und nach 2,5 Jahren weiter nach USA. Ich hab überall mitgemacht. Es war allerdings meine "freie" Entscheidung, so dachte ich jedenfalls. Als wir auswanderten war ich im 8. Monat schwanger. Die Entscheidung für eine Familie wurde auch von ihm getroffen. Tja es war dann auch kaum Zeit zum eingewöhnen, durch Baby und allem drum und dran. Er war ständig auf Dienstreise. Und genau da lernte er dann eine andere kennen. Das fing kurz nach der Geburt unserer Tochter an. Ich war völlig ahnungslos. Vor 4 Jahren dann teilte er mir mit, dass er eine Beziehung hat und unsere Ehe beenden wolle, weil er so nicht weitermachen könne. Er hat sich dann mit seiner Familie beraten und kam wieder zu uns zurück. Er erklärte mir auch, dass die Beziehung zu der anderen beendet ist. Wir haben versucht, uns wieder zusammen zu raufen. Aber da war dieser Vertrauensbruch, der halt immer im Hinterkopf war bei mir. Wie hatten ein sehr gutes familiäres Arrangement und für seine Tochter und ja auch für mich hat er alles getan. Vor 2 Jahren dann, hab ich durch Zufall rausgefunden, dass er mit seiner Beziehung Urlaub in Deutschland verbracht hatte. Daraufhin hatte ich die Schnauze voll und hab in rausgeworfen. Er wollte nicht gehen und hat vorgeschlagen eine Paartherapie zu machen. Er hat uns auch dafür angemeldet. Leider kamen wir da nie dran. Letzte Weihnachten hatten wir uns wieder so weit einander genähert, dass wir auch wieder miteinander geschlafen haben. Nach dem Weihnachtsurlaub hat wieder der Alltag zugeschlagen. Ich hab auch gesehen, dass ihn etwas beschäftigt und hab ihn immer wieder drauf angesprochen. "Stress in der Arbeit" war die Standardantwort. Tja und letzten Sonntag nun, stellte er mir die Frage, ob ich der Meinung sei, dass in unserer Beziehung alles in Ordnung sei. Ich verneinte. Er sagte für ihn auch nicht und deshalb will er die Scheidung. Ich dachte, dass wir es wenigstens noch mit einer Paartherapie versuchen sollten. Aber er blockt total ab. Er habe keine Gefühle mehr für mich. Er würde aber selbstverständlich alles für uns tun, in finanzieller Hinsicht. Meine Tochter und ich sollen im Haus bleiben und er nimmt sich ein Appartement. Und that's it. Seither streiten wir nur noch. Und ich hab festgestellt, dass ich alles getan habe, was man nicht machen sollte. Ach ja und dann hab ich noch gesehen. Kaum hatte er mir mitgeteilt, dass er die Scheidung will. Hat er seine alte Flamme wieder kontaktiert. Obwohl er wusste, dass sie inzwischen in einer anderen Beziehung lebt. Er hat sich erhofft, dass sie diese beendet und in seine Arme zurückkehrt. Nun hat er aber rausgefunden, dass sie heiraten wird. Trotzdem hat er ihr geschrieben, dass er sie immer im Herzen behalten wird.Offensichtlich befinde ich mich in einer emotionalen Abhängigkeit zu ihm und er zu ihr. Tja und ich steh nun da mit einer 6jährigen Tochter und muss grundsätzliche Lebensentscheidungen völlig allein treffen. Bleib ich hier in USA, kehre ich zurück nach Europa, hat es überhaupt noch Sinn um ihn zu kämpfen...
Das ist meine Geschichte, da gibt es noch viele Details, aber dann wird das ganze zu lang hier.
Mir geht es zur Zeit äusserst besch... ich funktioniere meiner Tochter zuliebe... Bin offen für jeden Vorschlag und für Kritik!

dorala

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Beitrag  harry Sa Nov 27, 2010 1:02 am

Hallo Dorala,
dein Mann hat dir gezeigt, was er von einer Partnerschaft hält und das seit mehreren Jahren.
Ich weiß nicht, was du unter emotionaler Abhängigkeit verstehst aber eins ist sicher, eine Abhängigkeit ist immer verkehrt.
Sicherlich spielt in deinem Fall eine Rolle, dass du in den USA lebst und dein Mann wohl die einzige Bezugsperson ist.

Wenn ich deine Geschichte lese, bekomme ich den Eindruck, dass er sich einen Dreck um dich scherte und sein Vergnügen mit anderen Partnerinnen suchte.
Er hat dich betrogen das ist Fakt, aber warum? Eine Trennung haben beide Seiten zu verantworten. Ob du jetzt in der Lage bist, deine Fehler zu erkennen
kann ich nicht sagen, aber du solltest auch einmal darüber nachdenken.

Ihr habt versucht, eure Partnerschaft fortzusetzen, das ist allerdings misslungen. Eine Paartherapie hat nicht stattgefunden.
Warum denn nicht, nur wegen Terminschwierigkeiten oder hattet ihr beide kein wirkliches Interesse daran?

Wenn er sich sofort wieder um eine andere kümmert, flüchtet er nur in eine neue Beziehung ohne eure zu Verarbeiten. Aber das sollte dich nicht kümmern.
Ich kenne dein Umfeld nicht, aber scheinbar musst du alles alleine bewerkstelligen. Wenn du einen Job hast und in dem Land klarkommst, versuche dich dort zu behaupten.

Was deinen Ex angeht rate ich dir, alle privaten Verbindungen zu ihm abzubrechen. Kümmere dich darum, dass er seine finanzielle Verpflichtung einhält und ziehe dich zurück.
Auch wenn du ihn noch lieb hast sollte dir immer bewusst sein, dass er scheinbar nicht in der Lage ist, eine Beziehung auf Dauer aufrecht zu erhalten.
Ein Partner mit solch einer Einstellung zu Beziehungen ist auch nach einem erfolgreichen Exback nicht lange bei dir. Überlege dir, was du dir gefallen lassen möchtest. Mein Gedanke dabei ist:

Er ist ein Arsch und hat dich nicht verdient. Statt mit dir in der Krise darüber zu reden hat er sich gleich nach einer anderen umgesehen. Einen Seitensprung kann man verzeihen,
doch er hat dich bei jeder passenden Gelegenheit verletzt. Und deswegen rate ich dir, ihn fallenzulassen und dich nur um dich und dein Kind zu kümmern.
Stöbere ein bisschen hier in den Threads herum, du findest Ratgeber und ähnliche Schicksale.
Wo in den USA lebst du ?
harry
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Beitrag  dorala Sa Nov 27, 2010 3:48 am

Hallo Harry,

Vielen Dank für Deine offene, ehrliche Antwort!

Ich weiss, dass eine Abhängigkeit immer verkehrt ist und gerade in letzter Zeit habe ich versucht viel an mir zu arbeiten. Ich habe einige Jobs, nur stundenweise, aber immerhin. Für mich ist es wichtig, für meine Tochter da zu sein, wenn sie aus der Schule kommt. Und ja, er war so ziemlich die einzige Bezugsperson hier. Wir haben auch einen überschaubaren Freundeskreis, das war ihm aber nie wirklich wichtig. Das hat er auch mehrmals betont. Ja ich weiss sehr wohl, dass zu einer Trennung immer zwei gehören. Ich denke nach der Geburt unserer Tochter, hatte ich zumindest keine Ambition für Nähe. Er hat immer beklagt, dass im punkto Sex immer er den ersten Schritt machen musste. Das hat er dann überhaupt nicht mehr gemacht. Und irgendwann wusste ich dann nicht wie ich auf ihn zugehen sollte. Und so wurde es ziemlich ruhig in unserem Schlafzimmer. Immer ein Indikator, dass etwas nicht stimmt. Aber ich hab mich so vom Alltag einlullen lassen und das Thema nie aufgegriffen. Bis es dann zur Katastrophe kam. Ich hab dann damals auch eine Therapie gemacht, zu der er nicht mitgehen wollte. Auch beim zweiten Mal war es dann so, dass er wenn es denn schon sein muss, unbedingt eine Therapie in Deutsch machen wollte (Von seiner Seite aus). Er hat dann online etwas gefunden. Aber wie gesagt, die waren schon ausgebucht. Warum ich dann nicht gegangen bin und hier jemanden gefunden habe, ich weiss es nicht. Vielleicht wollte ich auch nicht und wollte es mir selbst gegenüber nicht eingestehen. Ein Riesenproblem war auch, dass wir eigentlich von Anfang an nie offen und ehrlich über alles sprechen konnten. Beide nicht. Über alle möglichen Themen: Sex, Vergangenheit, Wünsche, Zukunftsplanung...

Wenn er weggeht, muss ich pretty much alleine zurechtkommen, ja. Aber ich habe heute viel nachgedacht und ich denke, dass ich das auch schaffen kann. Ich will auf jeden Fall versuchen hier zu bleiben. Für mich und für meine Tochter. Die Möglichkeiten, die wir beide hier haben, hätten wir in Europa nicht. Zurück kann ich immer noch. Aber ich will es auf jeden Fall mal probiert haben.

Das komische mit dem Abbrechen der privaten Beziehung ist, obwohl er die Scheidung will, lebt er immer noch hier. Gerade eben habe ich Abendessen gekocht und er hat sich einfach bedient. Ich sollte mich wirklich nicht mehr so behandeln lassen! Es fällt mir nur so schwer mich auf meine verdammten Beine zu stellen und endlich zu sagen, wo es lang geht. Ich wurde leider auch so erzogen. Aber ich arbeite dran.

Und dann egal wie die Sache ausgeht, will ich sehen, dass die ganze Trennung so gut wie möglich für meine Tochter abläuft. Ich will ihm auch gar nicht den Kontakt mir ihr untersagen. Ich muss nur einen Weg finden, unseren Kontakt dabei auf ein Minimum zu reduzieren.

Hey und danke noch mal für Deine Einschätzung über ihn. Es tut gut es schwarz auf weiss zu haben, dass er ein Arsch ist. Und ich komme auch schon langsam zu der Überzeugung, dass ich besseres verdient habe. Und dabei musst Du dir vorstellen, hab ich lange zu ihm aufgeblickt und immer gedacht, dass ich IHN nicht verdiene. Vielleicht war das ja auch part of the problem.

Ach ja ich lebe im wunderschönen Charlotte, NC in einem wunderschönen Haus. Von dem ich aber nicht weiss, ob ich mir das finanziell in Zukunft auch mit seiner Unterstützung leisten kann...

Also, noch mal danke für deine offenen, ehrlichen Worte

dorala

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Beitrag  harry Sa Nov 27, 2010 4:07 pm

Hey, das sieht doch sehr schön aus, wo du lebst. Viel Grün, viel Natur.

Konfliktbewältigung ist eine wichtige Vorgehensweise, die eine Beziehung stabilisiert.
Ihr habt versäumt daran zu arbeiten. Ist auch nicht ungewöhnlich, denn mit richtiger Konfliktbewältigung wären so manche nicht hier (mich eingeschlossen).

Eine Paartherapie hätte euch sicher helfen können, nur nicht mehr zu diesem Zeitpunkt.
Offen und ehrlich über seine Probleme zu reden, seine Wünsche zu äußern ist in einer Partnerschaft sogar ungemein wichtig.
Es hilft ja auch, den anderen zu verstehen und die Verbindung zu vertiefen. Denn erst die Schwächen machen einen Menschen liebenswert.

[Es ist nur Administratoren erlaubt, diesen Link zu sehen]

Hier ein paar Hinweise, die deine Unlust nach der Geburt deutlich machen.
Habe das allerdings schon oft davon gehört und würde das nicht als „dramatisch“ sehen. Schlimmer war, dass ihr nicht vernünftig darüber geredet habt.

Ihr lebt noch zusammen? Das ist allerdings eine schlechte Grundvoraussetzung für deine weitere Entwicklung.
Hier musst du konsequent vorgehen. Entweder suchst du dir eine kleine Wohnung oder er sollte ausziehen. Ihr müsst euch auch räumlich trennen, dass ist wichtig.

Ich würde die Esszeiten so verlegen, dass er keine Gelegenheit hat, sich selbst zu bedienen oder die Portionen so verkleinern, dass nur deine Tochter
und dir genügend Nahrung bleibt. Soll er doch sehen, woher er seine Mahlzeiten bekommt. Wasch auch seine Wäsche nicht mehr, kaufe nicht mehr für ihn ein.
Wenn er die Trennung will, dann muss er auch mit den Konsequenzen leben.

Eure Tochter sollte natürlich nicht darunter leiden, eine sachliche Ebene ihr zuliebe solltet ihr wahren. Ganz gelingen wird es aber nicht,
denn Kinder merken sehr wohl, dass etwas nicht stimmt. Ich bin sicher, dass sie es auch jetzt schon gemerkt hat.
Ein Kind braucht auch immer einen Vater. Mach nicht den Fehler, ihr die Verbindung zu ihm zu untersagen. Sie hat ein Recht auf ihn und bitte versuche nicht,
deine Tochter dahingehend zu beeinflussen. Sie kann am wenigsten dafür und sollte trotz eurer bevorstehenden Trennung ihren Vater besuchen dürfen, wenn ihr danach ist.
Solange es keine schädigenden Auswirkungen auf sie hat, ist das meine Einstellung dazu.
Viele Grüße aus dem tief verschneiten Kiel
harry
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Beitrag  dorala So Nov 28, 2010 12:21 am

Hi,

ja ist ein sehr schönes Fleckchen Erde hier. Deshalb will ich ja auch versuchen, mein Leben hier wieder von vorne zu beginnen.

Das fast schon Ironische an der ganzen Situation ist, nun will ER ständig reden. Da wir ja hier gerade Thanksgiving haben, ist meine Tochter auch von der Schule daheim. Er will nun, dass sie trotzdem früh ins Bett geht, damit er mit mir reden kann. Reden möchte er über die Details der Scheidung. Ich habe ihm schon tausendmal gesagt, dass ich das ganze erst verarbeiten muss. Und ausserdem dachte ich bei mir, er hat die Entscheidung für eine Scheidung auch ganz ohne mich getroffen. Also warum soll ich ihn nun in meine Zukunftspläne mit einbeziehen. Er setzt mich aber ständig unter Druck. Gibt immer noch vor der bessere zu sein, da schließlich er als einziger in der Lage war eine Entscheidung zu treffen. Ich würde ja immer so weiter machen wollen. Gerade gestern, hatte ich aber eigentlich einen ziemlich guten Tag und für mich festgelegt, dass ich mein soziales Netzwerk hier aktivieren werde und sehen werde, dass ich einen Job finde. Ich arbeite zur Zeit als Lehrerin an verschiedenen Schulen, aber nur stundenweise. Davon kann ich nicht wirklich leben. Ausserdem habe ich auch keine entsprechende Ausbildung. Ich lehre Kindern Deutsch und arbeite in einem deutschen Kindergarten. Ich will auch versuchen in diesem Bereich zu bleiben, da ich dann auch noch nach wie vor genügend Zeit für meine Tochter haben kann. Denn zum einen ist Childcare hier extrem teuer und zum anderen finde ich es wichtig, als Mutter Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Als Lehrer habe ich auch meistens dann frei, wenn sie zu Hause ist. Denn ohne Familie wo man das Kind mal abgeben kann, wird das ganze sonst äußerst kostspielig. Er hat sich darüber überhaupt keine Gedanken gemacht. Das gibt er auch zu. Ich habe all diese Sachen in der Vergangenheit von ihm ferngehalten. Ich hab versucht alles allein zu organisieren, ihm den Rücken freigehalten. Das Haus war immer in Ordnung, meine Tochter und er versorgt, Rechnungen bezahlt. Ich hab die Schule für unsere Tochter ausgesucht (sie geht hier auf eine Montessori Schule, da das öffentliche Schulsystem hier ziemlich im Argen liegt), hab Arzttermine wahrgenommen für sie. Wenn er auf seine Dienstreisen ging, hat er einfach gebucht. Nicht gefragt oder mit meinen Terminen koordiniert.
Nachdem er mir dann ziemlich Druck gemacht hat, habe ich ihm von meinen Plänen erzählt, ihm aber auch gesagt, warum ich meine Zukunftspläne nicht (mehr) mit ihm teilen möchte. Er meinte darauf, dass er das versteht.
Der Grund warum er nach wie vor bei mir ist, ist der, dass wir unsere Tochter über unsere Trennung gemeinsam informieren möchten. Ich habe ihm allerdings gesagt, dass ich bevor ich das machen kann, mich emotional so gut wie möglich wieder gefangen haben muss. Ich will ihr gefestigt gegenübertreten können. Denn Tränen vor ihr helfen niemandem. Er wiederum sagt, bevor wir sie nicht informieren, will bzw. kann er nicht ausziehen. Meinen Vorschlag, dass wir ihr einfach erzählen Papi sei auf Dienstreise lehnte er ab. Denn und das waren seine Worte: "Ich würde meiner Tochter niemals ins Gesicht lügen". Da bin ich dann hochgegangen. Er hat nämlich nicht nur mich belogen und betrogen er hat das auch mit ihr gemacht. Er hat uns beide eiskalt ins Gesicht gelogen.
Er bedrängt mich nun ständig eine Therapie zu machen, damit wir rausfinden wie wir am besten mit der Situation umgehen können. Er hat auch schon eine Agentur gefunden und da angerufen. Ich habe ihm dann mitgeteilt, dass ich das machen will und werde, aber ohne ihn, nach meinen Regeln. Ich weiss, es werden auch gemeinsame Gespräche geführt werden müssen. Ich verstehe nur nicht, warum er auf der einen Seite die Scheidung will und auf der anderen Seite will er nach wie vor über mein Leben bestimmen.
Ich mache auch seine Wäsche nicht mehr, worüber er sich köstlich amüsiert, von oben herab. Ich hab nur gemeint, dass er damit von nun an leben muss. Heute Mittag kam er sogar und fragte mich was es zu Mittag gibt. Ich habe nur für meine Tochter gekocht. Was will er? Auf jeden Fall bin ich froh, dass er morgen für fast zwei Wochen nach Deutschland fahren muss. Ich habe auch vor, den Kontakt zu ihm während dieser Zeit auf ein Minimum zu reduzieren, wenn nicht vielleicht überhaupt ganz abzubrechen. Er kann allerdings gerne mit seiner Tochter sprechen, das würde ich ihm auch nie verwehren. Denn das Wohl meiner Tochter geht mir über alles.
So, jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben. Aber es tut auf jeden Fall gut. Auch die offenen und ehrlichen Worte von dir, helfen mir meine Augen endlich vor der Wahrheit zu öffnen.
Viele Grüße aus dem schneefreien Charlotte und Happy Thanksgiving!

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Mein Mann will weg Empty Re: Mein Mann will weg

Beitrag  harry So Nov 28, 2010 2:00 am

Er scheint es sehr eilig zu haben. Lass dich nicht unter Druck setzen. Es läuft genau so, wie es für dich richtig ist.
Du bestimmst das Tempo, nicht er.

Nicht nur, dass er dich belogen und betrogen hat, jetzt lügt er sich selbst noch was vor, indem er die Tatsache verdrängt, dass er euch beide schon angelogen hat.
Scheint eine gewisse Arroganz zu haben. Er hält sich für den Besseren? Vielleicht leidet er unter Realitätsverlust, weil er nicht sieht, was du ihm abgenommen hast,
weil er nicht akzeptiert, dass du diejenige warst, die sich um alles gekümmert hat. Was bitteschön soll das, wenn er für dich Termine macht? Das geht ihn überhaupt nichts an.
Block solche Handlungen von ihm ab. Er scheint sich zu gefallen, indem er weiterhin dein Leben zu bestimmen versucht. Mach ein für allemal klar, dass es ab sofort nicht mehr
in seinen Zuständigkeitsbereich fällt.

Vielleicht ist es auch sein Versuch, dich in seinem Einflussbereich zu halten. Das solltest du unterbinden. Noch ist es nicht möglich, aber wenn ihr getrennt seid,
würde ich eine Kontaktsperre durchziehen. Besuchszeiten für die Kleine kann man im Vorfeld schriftlich vereinbaren. Er kann sich ruhig darüber amüsieren, wenn du
nichts mehr für ihn tust. Sollte dich kalt lassen.
Du sollst eine Therapie machen? Warum? Ich würde ihm eine Therapie empfehlen, aber er wird wohl keine Fehler bei sich finden. Dann soll es so sein.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Hier ist gleich Bettzeit 00.00 Uhr, bei dir wohl gerade Grillabend.
Halt die Ohren steif, du schaffst das.
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Mein Mann will weg Empty Re: Mein Mann will weg

Beitrag  dorala Di Nov 30, 2010 5:20 am

So nun ist er heute nach Deutschland geflogen. Auf Dienstreise. Die nächsten 10 Tage werden nun hoffentlich endlich ruhiger werden.

Die letzten Tage waren gekennzeichnet von einigen Höhen und Tiefen. Es geht mir mal super gut und dann bin ich wieder völlig am Boden zerstört. Eines ist mir in den letzten Tagen klar geworden. Ich habe emotional so ziemlich abgeschlossen mit ihm. Mit diesem Thema bin ich durch.

Die letzten 2 Tage waren auch eigenartig, er wollte nun nicht mehr reden und hat sich so verhalten wie immer. Wenn er sms bekommen hat, hat er mir diese sogar gezeigt! Um mir zu zeigen, da kommt nix von "ihr". EIGENARTIG! Was will er mir beweisen? Am Samstag habe ich kurzfristig beschlossen, mich mit einer Freundin dem Thanksgiving shopping Wahn hinzugeben. Und ich habe ihn auch nicht gefragt. Ich hab einfach gesagt ich gehe und lasse unsere Tochter zu Hause. Ich hatte sowieso das Gefühl, dass er gar nicht mehr richtig wusste, was er mit ihr anstellen soll. So bin ich also zum Shoppen und er ist mit unserer Tochter in die Stadt in ein Kindermuseum gegangen. Am Abend hat er dann erzählt, was sie so alles gemacht haben. Ah ja er hat dann vorher noch von unterwegs angerufen und wollte wissen was es zum Abendessen gibt. Erst habe ich gesagt, keine Ahnung und hab mich dann doch wieder erweichen lassen und hab gesagt was ich kochen werde. Hab ich dann auch gemacht, nur um dann zu sehen, dass er chinesisch take out mit nach Hause bringt. ???

Am Sonntag morgen habe ich dann seine Mutter angerufen. Keine gute Idee. Da kamen Aussagen, die mein mühsam aufgebautes Selbstbewusstsein wieder völlig untergraben haben. Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich von Alfred finanziell nicht mehr aber auch nicht weniger haben will, als mir zusteht. Woraufhin sie meinte, wenn wir uns das vor Gericht erstreiten ist niemanden geholfen. Ich hab ihr dann auch gesagt, dass ich ihm nicht verzeihen kann, dass er mich in die Entscheidungsfindung nicht eingebunden hat. Sie meinte dann nur, dass mir aber schon klar wäre, dass er für mich immer alle wichtigen Entscheidungen getroffen hätte und ich ganz gut damit gelebt hätte. Ich stellte dann nur fest, dass wir ohne meine Zustimmung nicht in den USA wären. Soviel zum Thema er hätte alles entschieden. Auch habe ich über sämtliche Schulen, die unsere Tochter bisher besucht hat alleine entschieden. Aber das will sie gar nicht hören. Als ich dann die Frage stellte, wer sich denn um unsere Tochter kümmern soll, wenn ich Vollzeit arbeiten gehe und vor allem was passiert mit ihr in den Sommerferien. Da hat sie doch allen Ernstes angeboten, sie einfach nach Europa zu meinen Eltern zu schicken. Ein 6jähriges Kind allein in den Flieger setzen? Sie meinte nur, das sei so bei Scheidungen, dass die Kinder dann die meiste Zeit mit den Grosseltern verbringen. Und ich müsse mich mit dem Gedanken anfreunden. Ich muss dazu sagen, dass das leider in der Familie meines Mannes "normal" ist. Meine Schwiegermutter ist in einer Nacht- und Nebelaktion mir zwei ihrer 3 Kinder vor einem gewalttätigen Alkoholiker geflüchtet. Und zieht jetzt ihren Enkelsohn auf, da die Mutter (ihre Tochter) dazu nicht in der Lage ist. Ich meinte dann nur, dass mein familiärer Hintergrund ein völlig anderer ist. In dieser Art und Weise ging es dann eine ganze Zeit weiter. Ich hab dann irgendwann aufgegeben und nur gemeint, ja wahrscheinlich hast du recht. Unsere Positionen sind so weit voneinander entfernt, da nützt alles Reden nichts. Ich habe während dieses Gesprächs übrigens auch erfahren, dass er allen ernstes seine Situation, mit der seiner Mutter vergleicht. Das hat mich schon sehr getroffen, dass er mich mit einem gewalttätigen Alkoholiker vergleicht?!? Da kam noch viel mehr von ihr, aber das werde ich ein anderes mal erzählen. Sonst wird das hier viel zu lang.

Daraufhin habe ich dann beschlossen am Abend in die Kirche zu gehen. Ich bin jetzt nicht extrem gläubig, aber wir habe hier eine sehr kleine aber sehr offene und ehrliche Gemeinschaft. Und die haben mich auch wunderbar aufgefangen. Einer will sogar versuchen, mir zu helfen hier Arbeit zu finden. Ich werde meine Fühler in alle Richtungen ausstrecken und mal sehen, was sich machen lässt. Ich habe mir eine Liste gemacht und heute schon einiges davon abgearbeitet. Ich habe das Gefühl, mehr Energie zu haben. Und im Gegensatz zu meinem Mann, habe ich einen Plan. Ich will auch auf jeden Fall eine Therapie machen, aber ALLEIN! Ich will für mich rausfinden, warum ich solche Männer anziehe. Und vor allem um das nötige emotionale Rüstzeug zu bekommen, damit ich für meine Tochter eine Stütze und keine Last bin. Ich hab schon einen Termin für nächste Woche. Ausserdem habe ich heute meine Social Security Card beantragt.

Es geht mir besser. Obwohl schon auch immer die Angst aufkommt, schaffe ich das alles, vor allem auch finanziell. Und bin ich stark genug, um für meine Tochter eine Stütze in der für sie sicherlich schwierigen Zeit zu sein.

Soviel für heute (Hilfe! Wieder so viel!)

Gruesse aus dem mittlerweile ungemütlich kalten Charlotte!
PS: Was ich noch sagen wollte, Du scheinst meinen Mann sehr, sehr gut zu kennen. Du verblüffst mich immer wieder mit Deinen treffenden Aussagen

dorala

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