Klappt es über die Freundschaftsebene besser?

Chucky hat berechtigter Weise darauf hingewiesen, dass es ein diskussionswürdiges Thema wäre und ich stimme voll und ganz zu!

Ich bin gespannt über eure Beiträge!!!

Für uns war es leichter, weil es den Umgang miteinander aufgelockert hat, d. h. es war irgendwann nichts Außergewöhnliches mehr, ihn anzurufen, mich mit ihm zu treffen etc.

Moment, lieber Chucky, "war"? Seht ihr euch wieder als Paar?

Ich habe für Antwort 4 gestimmt.

Wenn man sich neu verliebt, versucht man, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Außerdem gibt's eine Phase, in der man "gut befreundet" ist. Bei manchen Menschen ist diese Phase relativ kurz, bei anderen zieht sie sich lange hin.

Was wir hier wollen, ist ja, dass der Echs-Partner sich neu in uns verliebt bzw. alte Liebe neu entdeckt. Daher glaube ich, dass eine Art von Freundschaft als Grundlage auf jeden Fall wichtig ist.

Die Freundschaft darf aber nicht zum LJBF degradieren (Let's JUST Be Friends), wo ein Mann zur "besten Freundin" wird, oder eine Frau zum "Kumpel". Ich stimme Miriam zu, dass es immer auch eine physische Komponente in der "Freundschaft" geben sollte, die zwischen "normalen" Freunden nicht betont wird. Die Vertrautheit, die man mit der Echse hat, darf man nicht verschenken.

Manche Echsen versuchen, sich diesem Angriffspunkt, den man als Echs über sie hat, zu entziehen (meine zum Bleistift). Normalerweise werden sie aber gar nicht so genau definieren können, was dieser Angriffspunkt, dieses "es" ist, das da zwischen ihnen und uns passiert, daher können sie von uns auch nicht verlangen, dass wir es abstellen. Der einzige Weg, diesem "es" zu entkommen, ist daher Rückzug, also erhöhen oder wiederherstellen der Distanz.

Wie man dieses Paradox auflöst, weiß ich selbst noch nicht genau. Sachdienliche Hinweise nimmt jede Warrior-Dienststelle entgegen :-) Ich weiß aber, dass es möglich ist. Fast jeder hier hat ja Stories von Neubeziehungen mit Altechsen im Repertoire, entweder aus eigener Erfahrung, oder dem nahen Umfeld.

Warrior

Ja, guter Gedankengang. Über ähnliches denke ich auch schon seit längerem nach.

Noch etwas: Der freundschaftliche Kontakt mit dem Echs sollte etwas rares, wertvolles sein, und nicht etwas, das es jeden Tag gibt. Etwas, auf das sich das Echs freuen kann.

In deinem Fall, Miriam, die philosophischen Diskussionen. Das scheint euch beide zu verbinden -- und ist wohl durch die räumliche Trennung auch die einzig sinnvolle Möglichkeit.

Bei mir sind's die gemeinsamen Unternehmungen und die Flachserei.

Bei Fabius derzeit die Vierbeiner.

Höllge

miriam schrieb:Moment, lieber Chucky, "war"? Seht ihr euch wieder als Paar?

Nein als Paar nicht, aber nun ist es ja definitiv keine platonische Freundschaft mehr, darum die Vergangenheitsform.

Warrior, ich gebe Dir vollkommen recht, eine Freundschaft mit dem Ex sollte was besonderes sein und weniger ist da mehr. Vielleicht tue ich mir deswegen leichter, weil ich mich auch in guten Freundschaften gerne rar mache und nicht zur Verfügung stehe. Ich sehe Freunde auch manchmal drei Wochen gar nicht.
Bei beiden meiner Exfreunden war die platonisch-freundschaftliche Phase jedoch höchst unterschiedlich. Beim ExEx ist es ja nicht anders gegangen; ich war mit meinem Ex zusammen und wollte nicht 2-gleisig fahren. Darüber hinaus haben aber die große Distanz und längere zeitliche Abstände zwischen unseren Treffen automatisch unsere Freundschaft zu etwas Besonderem gemacht. Eine erotische Spannung lag zwar stets in der Luft und auch das Gefühl, dass der andere einen Sonderstatus hat, alles andere war aber tabu.
Nachdem mein Ex mir den Laufpass gegeben hat, war es für den ExEx und mich klar, dass jetzt wieder was Sexuelles drin ist. Am Anfang haben wir das bloß als nichtplatonische Freundschaft für uns selbst definiert (irgendeine Schublade haben wir eben gebraucht, um uns sprachlich mitzuteilen), aber in den letzten zwei Monaten ist es doch wieder etwas emotionaler und liebe-voller geworden, und die viele körperliche Nähe und Geborgenheit haben zusätzliche emotionale Nähe geschaffen.

Zum Verhältnis mit dem Ex kann ich noch nichts sagen. Ich werde mich weiterhin ein bißchen rar machen, aber nicht zu rar. Nächste Woche werde ich ihn wieder anrufen. Ich nehme an, es wird ähnlich wie mit meinem ExEx werden, da es das letzte Mal bereits so zärtlich und liebevoll war. Ich behalte im Hinterkopf, eines Tages vielleicht eine Entscheidung für einen der beiden treffen zu müssen...

Ich bin jetzt zwar Off-Topic geworden, wollte aber nur die Dynamik dieser Entwicklung aus einer sinnlich-platonischen Freundschaft mit dem ExEx zu einem Was-auch-immer-Verhältnis aufzeigen. Immerhin hatte ich da nie einen Plan oder eine Strategie, d. h. ich bin nie bewusst auf Distanz gegangen und hätte mir auch nicht gedacht, dass es so kommen wird. Das spricht wieder für den unverkrampften Umgang miteinander, ohne die Angst, was der andere falsch deuten oder missverstehen könnte.