Nach dem ersten Treffen...

Hallo allerseits!

Da dies mein erster Beitrag ist, folgt - bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen komme - erst mal eine kleine Zusammenfassung meiner Geschichte (schonmal danke an alle, die sich die Mühe machen und diesen Beitrag lesen):

Als ich und meine nunmehr Exfreundin zusammenkamen, war ich 18 und sie 15. Wir waren ziehmlich genau sechs Jahre zusammen und haben uns die letzten zwei Jahre eine gemeinsame Wohnung geteilt - Wir sind nun also 24 und 21. Unsere Beziehung war weitgehend harmonisch und wir kamen eigentlich immer ohne großartige Streitereien oder gar Krisen aus. So weit, so gut...
In unserem vierten Beziehungsjahr absolvierte sie ihr Abitur und zog in eine andere Stadt (4h Zugfahrt entfernt), um dort ihr Studium zu beginnen. Ich hatte zu dieser Zeit meinen Zivildienst abzuleisten und war gleichzeitig mit meinem Studium und einem kleinen Musikprojekt beschäftigt - Uns blieben also nur die Wochenenden und Feiertage. Die Fernbeziehung lief besser als erwartet und es war auch immer geplant, dass ich, sobald ich meinen Zivildienst abgeschlossen hatte, zu ihr ziehen würde. Gesagt, getan! Ich war froh, den ganzen Stress des vergangenen Jahres hinter mir zu haben und freute mich auf unser Zusammenleben. Da ich im letzten Jahr durch meine ganzen Beschäftigungen wirklich selten auch nur eine Minute nur für mich hatte (was mir während der Zeit nie wirklich aufgefallen ist), fühlte ich mich allerdings ziemlich ausgebrannt. Ich war also dementsprechend froh, nicht mehr irgendwelchen Verpflichtungen nachgehen zu müssen oder andauernd unter Zeitdruck zu stehen.
Und so begann es: Ohne es zu merken fiel ich in ein Loch - Ich vernachlässigte mein Studium, zog mich mehr und mehr von der Außenwelt zurück und zeigte generell an kaum etwas Interesse. Anfangs hatte meine Exfreundin noch kein Problem damit, da sie es als verständlich betrachtete und davon ausging, dass sich alles wieder einrenken würde. Dem war leider nicht so. Natürlich ging ihr irgendwann die Geduld aus, was zu immer mehr kleinen Auseinandersetzungen führte. Mit der Zeit zog sie sich zunehmend von mir zurück, sodass wir in den letzten Monaten eigentlich nur noch nebeneinander her lebten...
Und dann kam ihrerseits natürlich das große Aus mit der Begründung, dass sie so nicht leben könne und es für uns beide keinen Sinn mehr habe, die "beziehung" weiterzuführen (womit sie auch recht hatte). Ich war klarerweise am Boden zerstört und habe darauf hin zwei Tage später einen verzweifelten Rückeroberungsversuch gestartet, der natürlich kläglich gescheitert ist.
Irgendwie bin dann auf diesen Ratgeber gestoßen und habe beschlossen es mit der Kontaktsperre - um die meine Exfreundin ohnehin gebeten hatte - zu versuchen.
In dieser Zeit habe ich erfolgreich versucht mein Leben wieder mit Sinn zu erfüllen und neu zu gestalten. Ich habe neue Bekanntschaften geschlossen, gehe alten und neuen Hobbys nach, nehme mein Studium wieder ernst, habe an meinem Äußerden gearbeitet, etc.
Nach ca. zweimonatiger Kontaktsperre habe ich beschlossen, den ersten Schritt zu wagen und meine Exfreundin um ein Treffen gebeten - wir hatten schließlich noch einige Sachen des jeweils anderen.

Nun zur gegenwärtigen Situation:

Wir haben uns also (vor zwei Tagen) in einem Café getroffen und es lief besser als erwaret. Ich war darauf vorbereitet, dass sie sich eher reserviert und wortkarg geben würde. Anstatt dessen haben wir ganz offen und ausgelassen über die letzten Wochen und was uns so passiert ist gesprochen, dabei auch viel gelacht und gernerell war von der meinerseits erwarteten Anspannung nicht viel zu spüren. Sie war auch offensichtlich sehr positiv über meinem Lebenswandel überrascht. Schließlich hat sie von sich aus vorgeschlagen, dass wir uns gerne hin und wieder mal treffen können, wobei ich mir das Grinsen nur schwer verkneifen konnte. Auf die Frage, ob ich glaube, dass wir irgendwann eine normale Freundschaft führen können, habe ich ganz neutral mit "Wir werden ja sehen, was uns die Zukunft bringt" geantwortet.
Mit den abschließenden Worten "Wir hören uns" sind wir dann unserer beider Wege gegangen.

Puuh, der erste Schritt ist getan *mirselbstaufdieschulterklopf* aber jetzt stehe ich etwas in der Luft. Soll ich nun warten, bis sie aus eigenem Antrieb ein zweites Treffen vorschlägt oder selbst die Initiative ergreifen? Ich will ja nicht aufdringlich erscheinen, immerhin haben wir zwei Monate nichts von einander gehört... Da wir während unseres ersten Treffens auch viel über Musik gesprochen haben, habe ich ihr heute per Mail eine Liste mit Hörbeispielen geschickt um einigermaßen präsent zu bleiben.

Ich bin für jeden Tipp dankbar, da ich in dieser entscheidenden Phase keinen Fehler machen möchte.
In diesem Sinne danke im Voraus für all eure Ratschläge!

Beste Grüße,
Cpt H.