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Verfahrene Situation - noch Chance?

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Beitrag  Erdbeerfeld So Aug 28, 2011 12:47 pm

Hallo und guten Morgen,

bisher war ich stumme Mirleserin, aber ich habe mich nun entschlossen, selbst meine Geschichte zu schreiben. Mir gefallen die Antworten hier in dem Forum, vielleicht habt ihr auch Tipps für mich.
Also, ich versuche mich kurz zu fassen. Ich war mit meinem Ex 1 Jahr zusammen, 1/2 Jahr davon gemeinsam gewohnt. Er ist Spanier, kam her für ein Praktium, als es vorbei war, Arbeitslosigkeit. Er ging zu Sprachschule, ich war immer Vollzeit im Büro. Total verschiedene Leben, irgendwann fingen die Streitereien an. Er bewarb sich bundesweit und wir hofften, dass er bald eine Arbeitsstelle bekommt. War aber nicht so, nur Absagen. Frust stieg. Ich freute mich auf gemeinsame Aktivitäten mit ihm, er zog sich immer mehr zurück. Ich fing an zu klammern, Verlustangst. War eifersüchtig auf Weiber aus seiner Sprachschule, mit denen er Kaffeetrinken ging, während ich arbeitete. Er war mir vor, ich will ihn isolieren. Wir stritten und stritten. Dann die Trennung - er geht in eine andere Stadt. Dort hat er Freunde, die ihn unterstützen bei den Bewerbungen. Auszug. Das war vor 3 Monaten. Er wollte 6 Wochen Ruhe, um nachzudenken. Er würde mich noch lieben, aber die Gefühle sind verschüttet. Wir hatten per Email Kontakt. Er sagte, er braucht noch Zeit. Dann nach 6 Wochen bat ich um ein Treffen - er konnte nicht, sagt er. Er ist noch nicht so weit. Er weinte am Telefon. Er vermisst mich so. Und er liebt mich noch. Dann bat ich ihm an, wieder herzukommen, ich würde ihm diesmal mehr helfen mit Bewerbungen. Muss schwer sein, in einem fremden Land ohne Freunde. Das begriff ich erst jetzt. Ich entschuldigte mich. Email von ihm, er muss weinen. Warum kommt das Angebot jetzt? Dann Telefonat, 3 Stunden! (Fehler Fehler, ich weiss!!). Er sagte, er wäre bereit mich jetzt zu treffen. Er wäre nicht mehr wütend auf mich, dass hab ich durch mein Verhalten nach der Trennung geschafft! Aber seine Gefühle lassen nach :-S
Dann, 8 Wochen nach der Trennung 1. Treffen, er kam zu mir. Wir umarmten und, redeten. Dann kam der erste Kuss. Er sagte, "ich liebe Dich". Und er weinte wieder, er vermisst mich so. Er ist so allein. Er wollte doch, dass ich die Mutter seiner Kinder bin. ABER: Er will jetzt erstmal seine Ruhe. Ich soll mich um mein Leben kümmern. Aber ich darf ihn anrufen, so oft ich will. Und besuchen können wir uns auch. Er hat Angst, sagte er. Dass wir wieder streiten, wenn wir es versuchen. Er kommt nicht mehr zurück in meine Stadt. Er hat Angst, wieder alles zu verlieren, wenn wir scheitern. Jetzt hat er einen Bekanntenkreis, ich müsse ihn verstehen. Dann fing ich an zu Betteln bei der Verabschiedung. Schrecklich. Abends schrieb er mir, er ist in Gedanken bei mir. Nächster Tag Anruf von ihm, abends. Ob wir zusammen einschlafen können.
Nun ist er erstmal 10 Tage zu Hause in Spanien. Und nun? Kontaktsperre? Ist vielleicht noch nicht alles verloren, aber uns bleibt ja wirklich nur eine Fernbeziehung. Ich würde auch das annehmen. Ich will, dass er mein Mann ist. Er ist meine große Liebe. Ich war seine erste richtige Freundin. Wir sind bei um die 30.
Vielen Dank für's Lesen...und für gute Ratschläge!

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Beitrag  Alf So Aug 28, 2011 1:09 pm

Ich war mit meinem Ex 1 Jahr zusammen, 1/2 Jahr davon gemeinsam gewohnt. Er ist Spanier, kam her für ein Praktium, als es vorbei war, Arbeitslosigkeit. Er ging zu Sprachschule, ich war immer Vollzeit im Büro. Total verschiedene Leben, irgendwann fingen die Streitereien an. Er bewarb sich bundesweit und wir hofften, dass er bald eine Arbeitsstelle bekommt. War aber nicht so, nur Absagen. Frust stieg.

Keine einfache Situation für ihn; keine einfache Situation für Dich!

Ich freute mich auf gemeinsame Aktivitäten mit ihm, er zog sich immer mehr zurück. Ich fing an zu klammern, Verlustangst. War eifersüchtig auf Weiber aus seiner Sprachschule, mit denen er Kaffeetrinken ging, während ich arbeitete. Er war mir vor, ich will ihn isolieren. Wir stritten und stritten.

Eifersucht, Verlustangst klammern - das übliche Szenario, das meistens darin gipfelt, dass

Dann die Trennung - er geht in eine andere Stadt. Dort hat er Freunde, die ihn unterstützen bei den Bewerbungen. Auszug. Das war vor 3 Monaten.

Er wollte 6 Wochen Ruhe, um nachzudenken. Er würde mich noch lieben, aber die Gefühle sind verschüttet. Wir hatten per Email Kontakt. Er sagte, er braucht noch Zeit. Dann nach 6 Wochen bat ich um ein Treffen - er konnte nicht, sagt er. Er ist noch nicht so weit. Er weinte am Telefon. Er vermisst mich so. Und er liebt mich noch. Dann bat ich ihm an, wieder herzukommen, ich würde ihm diesmal mehr helfen mit Bewerbungen. Muss schwer sein, in einem fremden Land ohne Freunde. Das begriff ich erst jetzt. Ich entschuldigte mich. Email von ihm, er muss weinen. Warum kommt das Angebot jetzt?

1. Beziehungspausen funktionieren nicht!
2. Er erwartete offensichtlich, dass Du ihn beim Bewerbungsprozess unterstützt? Warum spricht er das dann nicht einfach aus, geht mit seinen Weibsen Kaffeetrinken und lässt nach der Trennung der ach so typischen südländischen Tränendrüse freien Lauf?

Er sagte, er wäre bereit mich jetzt zu treffen. Er wäre nicht mehr wütend auf mich, dass hab ich durch mein Verhalten nach der Trennung geschafft! Aber seine Gefühle lassen nach

Up and down...

Dann, 8 Wochen nach der Trennung 1. Treffen, er kam zu mir. Wir umarmten und, redeten. Dann kam der erste Kuss. Er sagte, "ich liebe Dich". Und er weinte wieder, er vermisst mich so. Er ist so allein. Er wollte doch, dass ich die Mutter seiner Kinder bin. ABER: Er will jetzt erstmal seine Ruhe. Ich soll mich um mein Leben kümmern. Aber ich darf ihn anrufen, so oft ich will. Und besuchen können wir uns auch.

Er erwartet von Dir, dass Du ihn bei Bewerbungen unterstützt, ihm hilfst Fuß zu fassen, legt Dir aber gleichzeitig nah, Dich um Dein Leben zu kümmern?!? Ach so...once again: "crying in the rain" ....


Aber ich darf ihn anrufen, so oft ich will. Und besuchen können wir uns auch.

Generöses Angebot

Er hat Angst, sagte er. Dass wir wieder streiten, wenn wir es versuchen. Er kommt nicht mehr zurück in meine Stadt. Er hat Angst, wieder alles zu verlieren, wenn wir scheitern. Jetzt hat er einen Bekanntenkreis, ich müsse ihn verstehen. Dann fing ich an zu Betteln bei der Verabschiedung. Schrecklich. Abends schrieb er mir, er ist in Gedanken bei mir. Nächster Tag Anruf von ihm, abends. Ob wir zusammen einschlafen können.

Hier liegt ein genereller Unterschied der deutschen Mentalität zur südländischen (ich bin ja auch ein halber und hatte damit schon meine Problemchen)...er legt offensichtlich sehr viel Wert auf den Bekanntenkreis, auf Unterstützung, auf "Blut ist dicker als Wasser"...

Abends schrieb er mir, er ist in Gedanken bei mir. Nächster Tag Anruf von ihm, abends. Ob wir zusammen einschlafen können.

...aber auch auf Beziehung!


Nun ist er erstmal 10 Tage zu Hause in Spanien. Und nun? Kontaktsperre? Ist vielleicht noch nicht alles verloren, aber uns bleibt ja wirklich nur eine Fernbeziehung. Ich würde auch das annehmen. Ich will, dass er mein Mann ist. Er ist meine große Liebe. Ich war seine erste richtige Freundin. Wir sind bei um die 30.

Absolute Kontaktsperre! Es sit hier viel zu viel Drama, zu viele Missverständnisse und zu wenig Klarheit in den Dingen. Er braucht Abstand um zu wissen, was er hatte; Du brauchst Abstand um Deine Hoffnungen auf ein realistisches Maß zu reduzieren...aktuell haben Themen wie "ich möchte der Vater Deiner Kinder sein" etc. nichts zwischen Euch verloren.

Offensichtlich hat er auf mehr Unterstützung durch Dich gehofft und es als zu wenig aufgefasst, was aber wie ich schon sagte, sicherlich mit seiner Mentalität zu tun hat...

Nutze die Zeit für Dich:

- lerne an Deiner Angst zu arbeiten, dass Dein Partner sofort bei einer anderen sein könnte
- lerne an Deiner Angst vor Zurückweisung zu arbeiten
- Baue Selbstbewusstsein auf, denn damit hast Du die ersten beiden Punkte irgendwann ausgemerzt
- stelle den Kontakt ein; anders besteht keine Möglichkeit, dass er sich meldet und wenn, dann wird es auf freundschaftlichem Niveau sein
- schraube Deine Erwartungen und Hoffnungen herunter; wir wollen vieles, aber das Leben will uns nicht immer alles geben, was wir wollen
- lenke Dich ab, mache neue Erfahrungen....lerne Menschen kennen, triff Dich mit Freunden...Tu etwas, dass Du nicht ständig an ihn denken musst
- Mach sein Drama zukünftig nicht mehr mit; wenn dies einer tut ist es schon schwer genug...

Fragen? Fragen!

Alf

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Beitrag  Erdbeerfeld So Aug 28, 2011 1:22 pm

Danke Alf,

ich freue mich über die Antwort! Vielleicht waren die Mentalitäten wirklich verschieden, dass das konnte ich auch jetzt erst sehen. Ich wollte ihn ja gern in meinen Bekanntenkreis und Familie integrieren, aber er war zögerlich. Er sagte später, dass er sich blöd vorkam, ohne gute Deutschkenntnisse. Angst vor Ablehnung, denke ich da.
Ich soll mich jetzt um meine Leben kümmern, sagte er. Er hat vorher versucht, Lösungen für mich zu finden. Er sagte jetzt, er würde liebend gern zurück, und einfach nur für mich da sein. Aber er hat keine Kraft und muss an sich denken. Wenn es eine Lösung geben würde, wie wir beide wieder sofort zu den glücklichen Momentan zurückkommen könnten, so sagte er, würde er ohne zu zögern den Weg mit mir gehen. Aber er sagte, fakt ist, wir beide wissen nicht, wie wir direkt dorthin zurückkommen.
Soviel Drama. Es macht die Sache doch noch verfahrener. Eine Kontaktsperre hatte ich bisher nicht durchgezogen, weil ich dachte, er vermisst mich doch schon. Nur, er zieht daraus keine Schlüsse. Emotional ist scheinbar nocht was da, nur rational sieht er keinen Weg.

Mich um mich kümmern, dass habe ich schon angefangen und er möchte auch immer gern darüber informiert sein. Letzte Email von ihm "Sag mir bitte, wenn Du wichtige Entscheidungen triffst".
Ich habe Angst, jetzt fehler zu machen und ihn zu verlieren. Ich hätte auch so gern eine Lösung für uns. Aber ich kann auch nicht mehr zusehen, wie er sich sein Leben aufbaut. Ich fühle mich oft so zurückgelassen...Wir wollten doch immer gern zusammen in einer andere Stadt neu anfangen.

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Beitrag  Bine So Aug 28, 2011 1:35 pm

Hallo Erdbeerfeld,

ich finde das Ganze jetzt gar nicht soo schwer.

Eigentlich finde ich seinen ansatz ganz gut. Er sagt, dass Du ihm noch viel bedeutest und er macht auch deutlich, was er jetzt möchte. Er möchte sich um seine Dinge kümmern und sein Leben auf die Beine stellen. Das finde ich gut. Damit beweist er sich und Dir, dass er unabhängig sein kann. Das ist doch für Euch beide wichtig.

Und es ist für Dich wirklich wichtig, Dich um Dein Leben zu kümmern. Er ist sicher - im Moment - nicht der Mensch, von dem Du Dein Lebensglück abhängig machen solltest.

Aber ich kann auch nicht mehr zusehen, wie er sich sein Leben aufbaut. Ich fühle mich oft so zurückgelassen...Wir wollten doch immer gern zusammen in einer andere Stadt neu anfangen.

Ja, er hat Dich zurückgelassen. Und Du solltest daraus das Beste machen und anfangen Dein Leben zu leben. Trauere dem nicht nach, was hätte sein können. Fang an, Dein Leben zu leben. Ohne jemanden in Deiner Nähe, von dem Du Dir wünschst, dass er für Dich da ist.

Der Mensch, von dem Dein Lebensglück abhängig ist, bist einzig und alleine Du. Fang an, damit glücklich zu sein.

Vielleicht, habt Ihr noch eine neue Chance, wenn Ihr euch als selbstbewusste unabhängige Menschen gegenüber stehen könnt. Aber er hat recht. Es braucht viel Zeit, um das Gestrüpp der Abhängigkeiten hinter Euch zu lassen.

Dafür musst Du ihn loslassen.

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei.
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Beitrag  Alf So Aug 28, 2011 1:37 pm

Er sagte später, dass er sich blöd vorkam, ohne gute Deutschkenntnisse. Angst vor Ablehnung, denke ich da.

ja, denke ich auch.

Ich soll mich jetzt um meine Leben kümmern, sagte er. Er hat vorher versucht, Lösungen für mich zu finden. Er sagte jetzt, er würde liebend gern zurück, und einfach nur für mich da sein. Aber er hat keine Kraft und muss an sich denken. Wenn es eine Lösung geben würde, wie wir beide wieder sofort zu den glücklichen Momentan zurückkommen könnten, so sagte er, würde er ohne zu zögern den Weg mit mir gehen. Aber er sagte, fakt ist, wir beide wissen nicht, wie wir direkt dorthin zurückkommen.

Offensichtlich ist es ihm sehr wichtig, dass Du Dich um Dich kümmerst und Dir sollte es noch viel wichtiger sein!

Soviel Drama. Es macht die Sache doch noch verfahrener. Eine Kontaktsperre hatte ich bisher nicht durchgezogen, weil ich dachte, er vermisst mich doch schon. Nur, er zieht daraus keine Schlüsse. Emotional ist scheinbar nocht was da, nur rational sieht er keinen Weg.

Sobald Du denkst er vermisst Dich, nimmt dies Einfluss auf Dein Handeln und steuert es in eine Richtung in der Du keine Kontrolle hast. Dies ist nicht gut - weder für Dich, noch für ihn, noch für eine Beziehung.

Mich um mich kümmern, dass habe ich schon angefangen und er möchte auch immer gern darüber informiert sein. Letzte Email von ihm "Sag mir bitte, wenn Du wichtige Entscheidungen triffst".

Diese Entscheidungen triffst Du für Dich und nicht für ihn. Warum sollte er dies erfahren? Sofern er Dich kontaktieren wird, wird er es sicher bemerken, aber dies würde ich ihm auf keinen Fall mitteilen....Du bist eigenständig und hast aktuell Deine Entscheidungen vor niemandem zu vertreten und diese auch an keinen heranzutragen

Ich habe Angst, jetzt fehler zu machen und ihn zu verlieren. Ich hätte auch so gern eine Lösung für uns. Aber ich kann auch nicht mehr zusehen, wie er sich sein Leben aufbaut. Ich fühle mich oft so zurückgelassen...Wir wollten doch immer gern zusammen in einer andere Stadt neu anfangen.

Ein Fehler wäre es jetzt, ihn in Dein Leben einzubinden, denn dann wird er Dich irgendwann freundschaftlich bestätigen, oder ein freundschaftliches "Du, Du, Du" wird kommen. Nichts von beidem wird jedoch auf eine Beziehung hinauslaufen.

Du musst nicht zusehen, wie er sich sein Leben aufbaut, Du musst Dich jedoch selbst am Schopf aus dem Tümpel ziehen und Deines aufbauen. Ansonsten wirst Du immer im Schatten einer Vorstellung leben, die sich vielleicht nie bewahrheitet - dies muss ich so deutlich sagen, denn jeder andere Gedanke wäre Selbsttäuschung und fremdgesteuertes Verhalten Deinerseits.

Ja, alle Wünsche dir ihr gemeinsam hattet sind im Moment passé. Keiner weiß, was die Zeit bringen wird, nur die Zeit sollte in keinster Weise dazu führen, dass Du Dich vergisst und hängen lässt. Lass los und halte Dich an Dir fest...Du hast im Moment mehr als genug damit zu tun

Alf

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Beitrag  Erdbeerfeld So Aug 28, 2011 1:46 pm

Danke für eure Antworten.
Ihr habt so recht. Im Moment geht es wohl nicht gemeinsam, jeder muss sich um seine Sachen kümmern. Es zieht mir leider emotional zu ihm und ich in meinem Handeln beschränkt. Ich wollte gern eine neue Stelle annehmen, in Frankfurt, wo er auch mitgezogen wäre. Jetzt denke ich, wenn ich es tue, dann sind wir noch weiter voneinander entfernt. Ich hatte gehofft, er kämpft mehr für uns. Aber er hat mich einfach losgelassen. Ich würde es auch so gern können. Ich leide aber viel stärker unter den Abhängigkeit zu ihm.
Es geht wirklich nur, wenn wir uns unabhängig von einander in einer Augenhöhe begegnen. Schade, dass wir es vorher nicht konnten.
Er sagte auch, er hätte schon viel früher gehen sollen, als er bei der Trennung gemerkt hat, wie abhängig ich von ihm bin. Ich komme mir sowas von blöd vor, so ein abhängiges Ding zu sein. Ich weiss auch nicht, ob ich es jemals sein kann, solang noch Gefühle für ihn da sind. Wenn sie weg wären, dann wäre ich unabhängig. Das hatte ich ihm auch mal gesagt. Nur leider komme ich gegen die Gefühle nicht an, und er ist einfach der stärkere. Dann fühle ich mich noch kleiner.
Wie komme ich da bloss raus?

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Beitrag  Alf So Aug 28, 2011 1:57 pm

Er ist nicht der Stärkere; Du machst ihn dazu!

Unsere Gefühle haben einen Sinn, auch Gefühle der Trauer, der Niedergeschlagenheit und was auch immer. Es wäre schlimm, wenn wir nach einer Trennung einfach sagen könnten: der nächste bitte.

Lass es zu und warte den Moment ab, in dem Du neutral auf Deine Abhängigkeit blicken kannst - dann kannst Du sie auch besiegen.

Mach es nicht von ihm abhängig, ob Du die Stelle in Frankfurt annimmst. Dies ist eine Chance für Dich!

Alf

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Beitrag  Erdbeerfeld So Aug 28, 2011 2:07 pm

Er ist nicht der Stärkere; Du machst ihn dazu!

Ohja! Mit dem Satz hast Du mir sehr geholfen. Ich hab es zugelassen, dass ich die "schwächere" wurde. Es passiert mir leider immer, dass Beziehungen früher oder später nach diesem Muster laufen. Ich werde irgendwann ein Mäuschen, dem man sagen muss, was es tun soll. Und ich klammer mich an den Partner - mit vollem Wissen, dass es falsch ist, aber unfähig, es zu durchbrechen. Meinst Du, die Gefühle anschaunen ist die Lösung?

Unsere Gefühle haben einen Sinn, auch Gefühle der Trauer, der Niedergeschlagenheit und was auch immer. Es wäre schlimm, wenn wir nach einer Trennung einfach sagen könnten: der nächste bitte.

Bei mir ist es leider oft nicht nur Trauer, sondern regelrechter Schmerz, den ich auch körperlich merke!

Lass es zu und warte den Moment ab, in dem Du neutral auf Deine Abhängigkeit blicken kannst - dann kannst Du sie auch besiegen.

Mach es nicht von ihm abhängig, ob Du die Stelle in Frankfurt annimmst. Dies ist eine Chance für Dich!

Ich habe immer diese Hoffnung im Hinterkopf. Ich versuche immer, Brücken zu bauen, damit er einen leichten Weg zurück hat. Das ist wieder falsch, ich weiss. Aber ich fühle mich so handlungsunfähig. Ich habe Angst, einen Schritt für mich zu tun, wo er später sagen kann "naja, guck mal, nun bist Du doch in Frankfurt, wie soll es da jetzt mit uns laufen können. Wärst Du noch in Hamburg, wäre es etwas anderes..." oder so ähnlich. Ganz schön blöd, ich weiss. Aber vielleicht ist das durchbrechen der Abhängigkeit und das fokussieren auf mich auch ein langer Prozess, nichts, was ich mit einer neuen Arbeitsstelle gleich ablegen kann. Er sagte selbt, wenn wir für einander bestimmt sind, dann sind wir es auch und kommen zusammen. Aber ich sollte meine Träume verwirklichen, unabhängig von ihm. Ob in Frankfurt oder sonst wo auf der Welt. Er meinte, wenn wir zusammen gehören, dann ist es egal, wo ich auf der Welt bin.
Nun, aber ist es richtig, dass jeder seinen Parner verlässt, um seine "Träume" zu leben? Ich bin in so einer Familie nicht aufgewachsen und mir fällt es schwer. Ich würde für ein harmonisches Zuhause mit einem Partner, der mich liebt und ich ihn so ziemlich alles stehen lassen :-(

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Beitrag  Alf So Aug 28, 2011 2:22 pm

Ohja! Mit dem Satz hast Du mir sehr geholfen. Ich hab es zugelassen, dass ich die "schwächere" wurde. Es passiert mir leider immer, dass Beziehungen früher oder später nach diesem Muster laufen. Ich werde irgendwann ein Mäuschen, dem man sagen muss, was es tun soll. Und ich klammer mich an den Partner - mit vollem Wissen, dass es falsch ist, aber unfähig, es zu durchbrechen. Meinst Du, die Gefühle anschaunen ist die Lösung?

Ja, denn nur wenn Du reflektiert, was Du tust, wird Dir irgendwann klar, warum Du es tust und Du kannst beginnen, alternative Handlungen zuzulassen, mit denen sich auch Schritt für Schritt Dein emotionales Empfinden ändern wird. Hingabe heißt nicht, sich dem Anderen vor die Füße zu werfen und alle Selbstbestimmung aufzugeben; Empfinden heißt nicht, seine Empfindungen in ein Muster zu quetschen, die dem anderen gefallen könnten; Lieben heißt nicht, sich um des Anderen Willen zu vergessen.


Bei mir ist es leider oft nicht nur Trauer, sondern regelrechter Schmerz, den ich auch körperlich merke!

Dies ist normal; Liebekummer ist eine der heftigsten Empfindungen die wir kennen und diese kann auch physische Symptome mit sich bringen!

Ich habe immer diese Hoffnung im Hinterkopf. Ich versuche immer, Brücken zu bauen, damit er einen leichten Weg zurück hat. Das ist wieder falsch, ich weiss. Aber ich fühle mich so handlungsunfähig. Ich habe Angst, einen Schritt für mich zu tun, wo er später sagen kann "naja, guck mal, nun bist Du doch in Frankfurt, wie soll es da jetzt mit uns laufen können. Wärst Du noch in Hamburg, wäre es etwas anderes..." oder so ähnlich. Ganz schön blöd, ich weiss.

Ja, denn irgendwo in Dir bestimmt er den nächsten Deiner Schritte, obwohl er das in der Realität nicht tut! Du baust jeden Deiner Schritte an einer Annahme von Dir auf, die jedoch völlig irrational ist. Es gibt keinerlei Bestätigung, die Dir sagt, dass Deine Annahme ein Fakt ist. Denkst Du nicht, es ist wenig sinnvoll, Dein handeln auf einem Luftschloss oder auf einer Annahme von Dir aufzubauen, die keineswegs real ist?

Aber vielleicht ist das durchbrechen der Abhängigkeit und das fokussieren auf mich auch ein langer Prozess, nichts, was ich mit einer neuen Arbeitsstelle gleich ablegen kann.

Es ist ein langer Prozess, aber jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Er sagte selbt, wenn wir für einander bestimmt sind, dann sind wir es auch und kommen zusammen. Aber ich sollte meine Träume verwirklichen, unabhängig von ihm. Ob in Frankfurt oder sonst wo auf der Welt. Er meinte, wenn wir zusammen gehören, dann ist es egal, wo ich auf der Welt bin.

In diesem Satz steckt

1. ein viel geäußerter Satz, auf den ich nichts geben würde, denn Worte sind ein Schatten der Tat!
2. die Widerlegung Deines Zweifels, die neue Stelle anzunehmen

Nun, aber ist es richtig, dass jeder seinen Parner verlässt, um seine "Träume" zu leben? Ich bin in so einer Familie nicht aufgewachsen und mir fällt es schwer. Ich würde für ein harmonisches Zuhause mit einem Partner, der mich liebt und ich ihn so ziemlich alles stehen lassen

Hier steckt die oft vorhandene Oneitis drin; die zwanghafte, fast schon objektartige Idealisierung des Partners, die außerhalb der Grenzen dieser Welt zu liegen scheint. Wer sagt Dir, dass es der einzige ist, mit dem Dein Leben einen Sinn hat, der Dich potenziell lieben kann und mit dem Du ein harmonisches und glückliches Zuhause aufbauen kannst?
Wäre er der Ritter auf dem weißen Schimmel, würdest Du dann nicht schon jetzt die Hufe draußen klappern hören?

Es gibt nicht nur einen Menschen, der Dich glücklich machen kann - es gibt viele, viele mehr. Es ist verständlich, dass Du in Deiner aktuellen Situation auf ihn fixiert bist, dass anderes Zulassen wahnsinnig schwer ist, aber Du wirst begreifen, dass dieses Denken die Ketten sind, die Du Dir selbst anlegst.

Das Leben hat wahnsinnig viel zu bieten, doch wir Menschen sind manchmal bedauernswerte Kreaturen, die großzügig darüber hinwegsehen und alle Zukunft in der Vergangenheit erkennen. Zu dumm, dass wir an dieser nie mehr etwas ändern können...

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Beitrag  Erdbeerfeld So Aug 28, 2011 2:40 pm

Danke nochmals für Deine Antwort. Es gibt mir sehr viele Denkanstösse. Ich denke, da die Trennung nun auch schon 3 Monate zurückliegt, dass ich schon ganz gut über den Berg bin. Manchmal nur überkommen mich die Gedanken - wie kann er so loslassen und gleichzeitig sagen, er liebt mich? Wir hatten doch schon alles gehabt, wir waren so weit gekommen, hätte ich bloss nicht so geklammert, warum war ich so ohnmächtig gegenüber meinen Gefühlen? Werd ich es jemals schaffen, zu lieben, ohne wieder in eine emotionale Schieflage in einer Beziehung zu kommen und nicht wieder in die Rolle des Mäuschens zu rutschen?

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Beitrag  Alf So Aug 28, 2011 2:50 pm

Manchmal nur überkommen mich die Gedanken - wie kann er so loslassen und gleichzeitig sagen, er liebt mich?

man kann durchaus in Liebe loslassen.

Wir hatten doch schon alles gehabt, wir waren so weit gekommen, hätte ich bloss nicht so geklammert, warum war ich so ohnmächtig gegenüber meinen Gefühlen?

Es liegt nicht nur daran, dass Du geklammert hast und zu einer Trennung gehören immer zwei.

Werd ich es jemals schaffen, zu lieben, ohne wieder in eine emotionale Schieflage in einer Beziehung zu kommen und nicht wieder in die Rolle des Mäuschens zu rutschen?

Ja, wenn Du das willst und Dein Gegenüber möchte, dass Du mit ihm wächst

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Beitrag  Erdbeerfeld Mo Aug 29, 2011 3:15 pm

Guten Morgen!

Ich bin gerade einfach nur sauer! Ich realisiere gerade, dass mein Ex abgehauen ist und nach der Trennung kein Stück versucht hat, irgendetwas zu der Verbesserung unserer Beziehung beizutragen. Da war nichts ausser "Ich weine so, weil ich Dich vermisse", "ich liebe Dich immernoch", "wenn ich doch eine Lösung für uns hätte" bla bla bla.
Ich hab versucht und gekämpft, Lösungen ausgezeigt, an meinen Fehlern gearbeitet - nix. Immer neue Gründe warum es ja nicht klappen kann. Und immer Geheule! Und jetzt: bin ich wütend! Da kommt er her, trifft sich mit mir, erzählt mir wieder, wie sehr er mich liebt, macht einen auf eifersüchtig und sagte "ich will momentan aber allein sein".
Tja, und dann les ich auf Facebook (hab ihn längst gelöscht, aber seinen Bruder hatte ich noch in der Liste), dass er damit rumprahlt, wie toll die neue Stadt ist und alle eingeladen sind.
Er sucht seinen Vorteil und den kann ich ihm wohl momentan nicht bieten.
Er hat sich nicht mehr um die Beziehung bemüht, in den Wochen vor der Trennung halbherzig. Aber soviel wie er sagt, kann ihm wohl nicht an der Beziehung liegen / gelegen haben (?), sonst würde ja mal hier das Telefon klingeln. Ich hab mein Handy aus seit 2 Tagen. Ich will nicht sehen, dass nichts von ihm kommt...oder noch schlimmer, dass wieder "ich vermisse Dich so sehr" SMS eintrudeln. Oder sonst irgendwas.
Ich bin wütend. Er hat sich für mein Verhalten nach der Trenunng bedankt, ich wäre "beispielhaft" gewesen. Es geht ihm jetzt ja soviel besser und seine Wüt wäre weg. Weil er jetzt ja weiss, was schiefgelaufen ist (nämlich, dass ich ihn zu wenig unterstützt habe. Aber er hätte ja auch Verständnis für mich mittlerweile, schließlich hatte ich Depressionen, und dann "ist es ja auch nicht so einfach").

Himmel, hoffentlich ist der Kerl bald aus meinem Kopf. Ich hab viel falsch gemacht ja. Er hat sich aber auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber so, wie er mich nach der Trennung fallengelassen hat und jetzt "hihi" und "haha" auf Facebook postet, dass habe ich auch nicht verdient. Für mich war es auch nicht einfach, einen obdachlosen Spanier hier aufzunehmen, der sich zu wenig um eine Wohnung bemüht hatte!

Vielleich hat jemand ein paar Worte für mich. Ich weiss, dass die Wut auch wieder in Vermissen und Selbstvorwürfe umschlagen wird. Heute werde ich es mir aber erstmal gut gehen lassen.

PS: Mit seinem Verhalten nach der Trennung macht er meine Gefühle für ihn kaputt.

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Verfahrene Situation - noch Chance? Empty Re: Verfahrene Situation - noch Chance?

Beitrag  Erdbeerfeld Di Aug 30, 2011 12:25 am

Poah! Verlassen werden es ist eines der gruseligsten Erfahrungen, die ich je machen musste. Jemand will Dich nicht, und lebt irgendwo ein neues Leben und will nicht zurück. Mit jedem Tag entscheidet er sich neu, dass er Dich nicht will. Furchtbar!!

Erdbeerfeld

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