Schon zu lange getrennt für Erfolg?

Hallo,

habe mich erst heute hier angemeldet; ist somit mein erster Beitrag.

Nun meine Geschichte:

Meine Ex-Freundin (33 Jahre) und ich (44 Jahre) haben uns nach 4,5 - jähriger Beziehung getrennt. In den ersten zwei Jahren war alles wunderbar. Zum Zeitpunkt des Kennenlernens lebte sie noch in der Nähe von Frankfurt ... ich in Essen.

Nach 6 Monaten gab sie ihren Job und die Wohnung auf und zog hier in Essen mit mir in die gemeinsame Wohnung.
Alles war prima. Sie kam sehr gut mit meiner kleinen Tochter (11 Jahre) meiner Familie und meinen Freunden aus. Sie selbst hat keinen Freundeskreis und der Kontakt zu ihrer Familie ist sehr schlecht. Einen neuen Job fand sie auch sofort.:-)

Aber dann:

Nach wenigen Monaten musste sie den Job aufgeben (sehr lange Arbeitszeiten, schlechtes Betriebsklima, Mobbing).
Es folgte 1 Jahr Arbeitslosigkeit. Da sie ohnehin ein depressiver Mensch ist, fiel sie in ein tiefes Loch. Ich versuchte es mit Ermuntern, Bestärken ... Unterstützung jedweder Art ... und auch mit schwachem Druck. Leider veränderte sich in diesem Zeitraum auch mein berufliches Umfeld. Durch sehr lange Arbeitszeiten bedingt war ich über einen längeren Zeitraum täglich ca. 14 Stunden nicht bei ihr; ließ sich aber leider nicht ändern. Sie "hockte" tagein tagaus in der Wohnung. In dieser Zeit verstarb dann leider auch mein bester Freund; der Freundeskreis "brach weg".

Sie fand dann Gott sei Dank einen neuen Job; wir arbeiteten nun ... und auch heute noch in der gleichen Firma. Das bedeutet, das wir uns beinahe täglich sehen.

Allmählich schlichen sich die üblichen Nachlässigkeiten ein:
Fehlende Aufmerksamkeit und Wertschätzung
Ich zeigte meine Gefühle nicht mehr so deutlich
... und, und, und

Das letzte Jahr der Beziehung war ein ewiges "Rumgeeier". Wir zogen uns beide an Kleinigkeiten hoch.
Sie kam immer schlechter mit meiner Tochter klar; sie selbst wird vermutlich nie Kinder bekommen können ... und ich wollte kein weiteres Kind.

Im Juni 2008 lernte sie dann auf einem Seminar einen anderen Mann kennen. Sie erzählte mir davon; auf Nachfragen meinerseits. Angeblich sei nicht gelaufen; nur geflirtet.;-) Ich sagte, ich könne das vergessen und wir sollten uns "zusammenraufen".
Danach wieder "Rumgeeier".

Im Oktober 2007 haben wir uns dann für die Trennung entschieden.
Bereits Mitte November 2007 (wir lebten zu diesem Zeitpunkt noch in der gemeinsamen Wohnung) ging sie dann zu dem anderen Mann.
Er ist das absolute Kontrastprogramm zu mir; der Klassiker halt.

Bis Silvester 2007 habe ich mir nichts anmerken lassen; war wie betäubt.
Im Januar und Februar gab ich dann "Vollgas"; offenbarte mich ihr komplett.
Sie sagte: "Im Moment kann ich mir das nicht vorstellen.";-)

Im März und April ging ich auf Distanz; war gutgelaunt, aktiv, sonnengebräunt, etc ... und ... lernte 26-jährige Blondine kennen.

Am 01. Mai erhielt ich dann gegen 22:00 Uhr eine sms von ihr; ob es mir denn privat gut ginge.

Nach dem ewigen "Hickhack" war ichs leid; rein ins Auto und ohne Vorankündigung geschellt. Sie öffnete die Tür und war sehr erstaunt, mich zu sehen. Ich hab sie dann gleich gefragt, was "Sache wäre". Sie hatte wohl Streit mit ihrem Freund und war vorzeitig abgereist. Dann kamen ihre ersten Annäherungsversuche; habe das zugelassen. Ich habe ihr an diesem Abend viele - für sie - unangenehme Dinge gesagt. Sie litt offensichtlich unter sehr starken Schuldgefühlen ... und wollte wieder zu mir zurück. Ich bin darauf aber überhaupt nicht eingegangen. Sie hat stark abgenommen, schläft wohl auch schlecht.

Na ja; jedenfalls hat sie sich mit ihrem Freund kurz danach "ausgesprochen" ... und ist wieder mit ihm zusammen. Sind auch beide vor ca. 2 Wochen für eine Woche in Uralub gewesen. Aktuell sieht sie natürlich deshalb ein wenig erholter aus.

Sie will den Kontakt zu mir nicht verlieren und hat deshalb wiederholt von Freundschaft gesprochen. Habe ihr gesagt, das wäre für mich ok.
War ganz sicher ein Fehler.

Ich habe nun die Absicht wieder die Distanz zu waren.
Sie hat bisher nicht ein Mal gesagt, dass da keine Gefühle mehr für mich wären.

Es hat schon einmal funktioniert (Distanz wahren); warum nicht ein zweites Mal.

Bisher scheint hier Ratlosigkeit zu herrschen; kann ich gut verstehen.:-(

das ist schn mal gut, warum auch immer. am besten kaufste dir den ratgeber. viele hier im forum kaufen den ratgeber nicht und fragen nur die andren mitglieder. dann hat man aber kein hintergrundwissen.

jedenfalls in irgendeiner form kann sie nicht ganz von dir loslassen wenn sie freundschaft will. ich würde ihr sagen ihr könnt euch scohn ab u zu treffen, aber das thema freundschaft mal einfach überhört haben... am besten erst kontakt einpaar wochen voll abbrechen au´ßer freundlichkeit in der firma und wenn sie sich meldet, und dann danach gelegentliche treffen....

keiner kann dir sagne wie das wird... das hängt davon ab wie viel kontakt ihr hab und wie der aussieht, denk ich....

Für mich ist die Situation nicht ganz klar.

Willst Du sie noch zurück? Liebst Du sie überhaupt noch (kam jetzt bei mir nicht so klar an)?

Was meinst Du mit Klassiker - bei dem anderen Mann?

Warum war sie abgemagert? Weisst Du das? Wegen ihrer Beziehung?

Gehts ihr jetzt grundsätzlich besser oder schlechter als früher?

*Dicker Drücker*

Tatjana

Hallo Tatjana,

nachdem ich in den letzten 9 Monaten wohl alle denkbaren Emotionen (Trauer, Wut, Eifersucht, verletzte Eitelkeit) durchlebt habe kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich sie liebe. Ich liebe sie, obwohl sie ein komplizierter Mensch ist ... oder vielleicht gerade deshalb?

Mit Klassiker meine ich, dass es nicht gerade untypisch für sogenannte "Zwischenbeziehungen" ist, dass sich der Neue deutlich von dem Ex unterscheidet (anderer Kleidungsstil, anderes Erscheinungsbild, andere Hobbies).

Zum Thema "abgemagert".
Sie neigt ohnehin zu unregelmäßigem Essverhalten; muss hierzu regelrecht angehalten werden. Sie hat darüber hinaus mir gegenüber am 01.05. geäußert, dass sie seit unserer Trennung nur an wenigen Tagen wirklich gut geschlafen hätte. Ob dies nun an der neuen Beziehung leigt, kann ich aus "der Ferne" leider nicht beurteilen.

Ob es ihr jetzt besser geht?
Sie sagte mir vor einger Zeit, dass es ihr gut ginge. Das mag stimmen ... oder auch nicht.

P.S.

Danke für den Drücker ... tut gut

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, ob die pure Distanz jetzt das Richtige ist.... vielleicht eine gesunde Distanz, mit gelegentlichem, freundschaftlichen Kontakt, wenn du das kannst.
Denn die Frage ist ja wirklich, ob jetzt wieder alles bei ihr okay ist... und auch, ob das noch einmal klappt....

Nun; wir laufen uns sporadisch eh zufällig über den Weg. Entweder beim Einkauf; da wir im gleichen Stadtteil leben oder am Arbeitsplatz. Sie erkundigt sich dann immer nach meinem Befinden und/ oder "scannt" mein Aussehen.

Vielleicht ist es für sie (noch) eine zu große Hürde, mal eine SMS zu schreiben oder zu telefonieren.

Ist gut, so wie Du das machst...behalt sie auf jeden Fall im Auge, auch wegen ihr - ich glaube sie braucht das.

Tatjana

Hallo Tatjana,

danke. Endlich mal jemand, der mir nicht rät, sie zu vergessen, da sie "mich nicht verdienen würde".

Heute ist der 7. Tag der Kontaktsperre; ich arbeite weiter an der Reaktivierung meines Freundes- und Bekanntenkreises, treibe Sport, "bastele" an meinem äußeren Erscheinungsbild.
Derzeit geht es mir gut.

Mal sehen, was so passiert.

Sehr gut, Time_Machine! Gute Ansätze, daß Du es schaffen wirst.
Viele von Uns merken erst jetzt, wie sehr sie sich zuvor um ihren Partner gekümmert und sich selbst kaum Zeit für das eigene Leben gegeben haben (Schlagwort: Selbstaufopferung).
Wahrlich ein positiver Nebeneffekt der Kontaktsperre: man lernt sich wieder selbst neu kennen und ist offen für Neues ...
Weiter Viel Glück!

BrokenWings schrieb:Viele von Uns merken erst jetzt, wie sehr sie sich zuvor um ihren Partner gekümmert und sich selbst kaum Zeit für das eigene Leben gegeben haben (Schlagwort: Selbstaufopferung).
Wahrlich ein positiver Nebeneffekt der Kontaktsperre: man lernt sich wieder selbst neu kennen und ist offen für Neues ...!

oh das stimmt. ich hab vor der beziehung noch gesagt ich will ich selbst bleiben, habs die ersten monate geschafft und dann...ich war nicht mehr ich selbst. hab mich echt fast selbst aufgegeben. wollte das nicht und fühlte mich selbst nicht in der rolle wohl, kam aber auch nicht von allein daraus.

so weh mir meine trennung tut seh ich aber was gutes .. ich hab so geschafft rauszukommen und fang wieder an was für mich zu tun damit ich wieder ich werde. und ich weiß das ich mich nie mehr aufgeben werde.
dafür mach ich mich stark in der kontaktsperre.

Hatte heute mit ihr zufälligen Kontakt im Raucherraum. Ich saß bereits; sie gesellte sich mit einem Lächeln dazu. Ich enrwiderte den Gruß, begann aber kein Gespräch ... sie tat das nach einem kurzen Moment des Schweigens.:-)

Sie wollte wissen, ob bei mir alles klar sei. Ich erwiderte, dass ich nicht für gut halten würde, dass wir darüber sprechen.
Danach small talk über "shoppingerlebnisse". Ich war die ganze Zeit nett und freundlich; ließ sie aber nicht an mich ran.
Wurde während des Gesprächs aufgrund meines neuen Outfits und der Sonnenbräune natürlich immer wieder "gemustert".

Haben uns dann nett verabschiedet und uns einen schönen Tag gewünscht.

7. Tag der Kontaktsperre neigt sich nunmehr dem Ende zu.:-)

Heute sind 6 Wochen Kontaktsperre vollzogen. Sie hat in der Zwischenzeit jede zufällig mögliche Begegnung genutzt, um ein Gespräch anzufangen. Die extremste Erscheinung war sicherlich, als sie mich fragen wollte, wie es mir geht und ich dabei auf eine zitternde Mundpartie schauen "durfte". In den zurückliegenden Wochen hat sie eine Woche Urlaub mit ihrem Freund in Spanien verbracht und sich in der letzten Woche eine weitere Woche Urlaub zusammen mit ihm und seinen 2 kleinen Kindern "gegönnt"; war angeblich super. Er besucht sie kaum noch in Essen; sie fährt also fast ausnahmslos zu ihm nach Krefeld. Habe ihr heute eine E-Mail geschickt, in der ich klar zum Ausdruck gebracht habe, dass ich nicht beabsichtige, den Umgang mit ihr so fortzusetzen wie bisher. Wenn sie eine Fortsetzung des Kontakts mit mir wünscht, müssen auch entsprechende Signale von ihr kommen (SMS, Telefon, etc.).
Sie wird diese E-Mail morgen früh, bei Dienstbeginn in ihrem Posteingang vorfinden. Der morgige Tag wird sie ohnehin an unsere gemeinsame Vergangenheit erinnern, da meine Tochter Geburtstag hat. Mal sehen, ob und wie sie reagiert.

Ich bin natürlich mittlerweile sportlich durchtrainiert und sonnengebräunt.

Time_Machine schrieb:Habe ihr heute eine E-Mail geschickt, in der ich klar zum Ausdruck gebracht habe, dass ich nicht beabsichtige, den Umgang mit ihr so fortzusetzen wie bisher. Wenn sie eine Fortsetzung des Kontakts mit mir wünscht, müssen auch entsprechende Signale von ihr kommen (SMS, Telefon, etc.).
Sie wird diese E-Mail morgen früh, bei Dienstbeginn in ihrem Posteingang vorfinden. Der morgige Tag wird sie ohnehin an unsere gemeinsame Vergangenheit erinnern, da meine Tochter Geburtstag hat. Mal sehen, ob und wie sie reagiert.

Sehr mutig. Damit setzt du sie natürlich UNTER DRUCK. Die übliche Weise, wie mit mit Druck umgegangen wird ist, ihm auszuweichen. Sprich: Nähe-Distanz-Prinzip. Du rückst hin, sie rückt weg.

Lass uns wissen, wie es weiter geht!

Warrior

Danke, dass du das noch mal anschreibst.

Das führt mir mein Fehlverhalten auch vor Augen.
Zumindest teilweise.