Ist es jetzt vorbei.

miriam schrieb:Hey Chakra!

Natürlich tut es weh und es wird auch noch eine Weile weh tun. Du siehst, wie ein Mensch, den du glaubtest gut zu kennen, plötzlich Dinge tut, die nicht zu ihr passen. Und du bist enttäuscht und glaubst, das alles nur eine Lüge war. Es ist normal, dass du dich jetzt so fühlst. Aber versuche trotzdem, nicht alles für bare Münze zu nehmen, was deine Frau jetzt tut. Es stimmt alles nur für den Augenblick. In zwei, drei Monaten kann alles schon wieder ganz anders aussehen. Wenn sich deine Frau tatsächlich zum Schlechteren verändert hat, dann wird sie das früher oder später wahrnehmen und sie wird sich dafür schämen und erneut über ihre Entscheidung nachdenken.

Dass deine Frau die Kinder belogen hat ist wirklich unter aller Sau! Anscheinend weiß sie nicht, wie sie mit der Situation besser umgehen kann. Das hat sie echt nicht gut gelöst! Ärger dich ruhig richtig doll darüber, teile es ihr auch sachlich mit, falls du die Möglichkeit und das Bedürfnis dazu hast, aber zeig ihr nicht, wie traurig du bist. Von deinen Gefühlen zu erfahren hat sie im Moment echt nicht verdient und sie wird später ein noch schlechteres Gewissen haben, was sie dann hindern wird, auf dich zuzugehen.

Ihr Neuer hat nichts, aber auch gar nichts, mit der Beziehung zwischen euch beiden zu tun. Er ist keine Konkurrenz. Versuche, ihn da nicht mit reinzuziehen. Er wird deine Frau in einigen Monaten nicht daran hindern können, über ihre Gefühle für dich neu nachzudenken, und das wird sie. Wie sie sich dann entscheidet, das hängt auch zum großen Teil davon ab, wie du dich jetzt verhälst. SEI STARK! Nimm deinen Schmerz war und dann lebe weiter. Ein neues Alltagsleben wird die jetzt eine gute Stütze sein, die nächsten Monate zu überstehen.

Und Kinder sind sehr loyal. Mach dir keine Sorgen, dass du als Papa außen vor gerätst. Du bist ihr Vater und das werden sie auch weiterhin so sehen. Meistens ist es ja auch so, dass sich Kinder, deren Eltern getrennt leben (was jetzt nicht heißen soll, das ich glaube, dass ihr auf jeden Fall dauerhaft getrennt leben werdet) bei dem Elternteil wohler fühlen, bei dem sie nicht so oft sind. Das liegt daran, dass dieser Elternteil mehr Ausflüge mit ihnen macht und sich durch Einmischen in die ganzen Alltagsstreitigkeiten nicht so unbeliebt macht. Das schreibe ich dir als Beruhigung und nicht weil ich möchte, dass du die Kinder instrumentalisierst. Ich wollte dir damit nur sagen: Keine Angst, die Kinder wirst du nicht auch noch verlieren.

Meistens sieht man in der ersten Trauer alles viel hoffnungsloser als es ist. Es wird bald besser werden ...

PS: Du fragst, ob du kämpfen solltest. Das musst du ganz für dich allein entscheiden. Aufgeben ist leichter als kämpfen. Aber der Kampf kann sich auch lohnen. Wenn du es so einschätzt, dass es auf die Dauer bei deiner Frau eh nicht gut gehen wird, dann lohnt sich das Kämpfen erst recht. Aber kämpfen heißt für die nächste Zeit in erster Linie, dich selbst wieder hochzupeppeln und dich selbst wieder attraktiv zu machen, indem zu zeigst, dass du dein Leben im Griff hast. Das musst du so wie so machen, also ran an den Speck!