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Menschen _ohne_ ONEITIS - und was sie richtig machen.

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Beitrag  Observer So März 15, 2009 3:51 am

Es geht um die Menschen, die NEXTEN können als würden die ihre Unterwäsche wechseln. Mir fällt da gleich ein: Mein Bruder. Der weiß gar nicht mehr wieviel der genextet hat, aber immer wieder sagte er mir: "Mensch was nur los, du hast eine nicht mehr, und flennst hier, es gibt Millionen da draußen! Nimm einfach die nächste, bis sie langweilig wird!" Ich fragte ja immer wieder meine Eltern, warum wir als Geschwister denn so verschieden sind. Kein Plan. Vererbte Krankheit oder so.

Nun gut, WIR werden diese scheiße nun los, egal wie. Tipps und lebende Menschen (oder auch tot), die alles RICHTIG machen.

Wer macht den Anfang?
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Beitrag  schnagels So März 15, 2009 12:06 pm

Also ich hab jetzt auch nicht so viel Ahnung davon, würd aber auch gerne einige Tipps hören.

Mein Tipp ist eigentlich erst mal Lob des Sexismus zu lesen, was du mit Sicherheit schon mehrmals getan hast Observer. Smile

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Beitrag  Bierbrauer So März 15, 2009 1:42 pm

Ich geh jedes Wochenende weg, lerne fast jedesmal neue Mädls kennen und hab schon mit paar rumgeknutscht.
An den Abenden direkt ist es schön und es streichelt das Ego, aber am Morgen danach ist es wieder vorbei und ich denke mit meiner ex wäre es viel schöner gewesen und ich würde viel lieber sie küssen.

Solange ich noch nicht endgültig los bin von meiner ex bringen andere Mädls nur kurzzeitig Ablenkung.
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Beitrag  Gast So März 15, 2009 6:36 pm

Ich schätze mal, daß die, die sofort nexten keine wirklichen Gefühle entwickeln können/wollen.

Manachmal wäre es wünschenswert, das ebenfalls nicht zu können, andererseits aber möchte ich ohne Gefühle nicht leben.

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Beitrag  Observer So März 15, 2009 6:38 pm

koc schrieb:Ich schätze mal, daß die, die sofort nexten keine wirklichen Gefühle entwickeln können/wollen.

Manachmal wäre es wünschenswert, das ebenfalls nicht zu können, andererseits aber möchte ich ohne Gefühle nicht leben.

Auf längere Sicht ist das blöd, aber in meiner jetzigen Situation hilfreich.
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Beitrag  schnagels So März 15, 2009 6:40 pm

Observer kann es sein, dass du einfach nur davon laufen willst?

Das klingt irgendwie danach.

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Beitrag  Observer So März 15, 2009 6:42 pm

schnagels schrieb:Observer kann es sein, dass du einfach nur davon laufen willst?

Das klingt irgendwie danach.

Ja. Aber ich sehe kein Problem darin?
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Beitrag  Gast So März 15, 2009 6:43 pm

Es gibt einfach Momente, da hilft schon nur aus Eigenschutz ein NEXT.

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Beitrag  babygurly1989 So März 15, 2009 7:06 pm

das is wahr Cool

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Beitrag  Observer Mo März 16, 2009 1:35 am

Was ist wahr?
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Beitrag  NRG Di Jul 07, 2009 4:03 pm

Das kommt wohl ganz auf den Charakter bzw die Einstellung der jeweiligen Person an. Hab auch son Kumpel, der schon zig Beziehungen hinter sich hat und den die Trennungen (selbst wenn sie nicht von ihm ausgingen) nie besonders gejuckt haben.

Ich bin ein ganz anderer Mensch.

Bevor ich meine jetztige Ex kennengelernt habe, hab ich natürlich auch rumprobiert wobei das damals wohl schon eher eine Suche nach der Einen war. Aber ich habe festgestellt, dass ich immer schon nach wenigen Tagen gemerkt habe: Mit der kannst Du Dir nichts längeres vorstellen, die ist nicht die Richtige - also war hieß es nach spätestens 2 Wochen NEXT. Damit hatte ich auch überhaupt keine Probleme, denn ich wusste, je länger ich das laufen lasse, desto schwieriger wirds auch für sie.

Bei der aktuellen EX wars dann ganz anders. Ich fühlte mich sofort superwohl und nicht nur optisch passte alles sondern auch alles drumherum: ihre Familie, ihre Freunde, ihr Intellekt, ihre Art.
Und wenn man so jemanden mal gefunden hat, dann will man ihn auch behlaten (also ich wollte das)

Natürlich schaute ich auch nach anderen Frauen, aber ich wusste - und weiß jetzt nach dem Verlust erst Recht - dass das einfach der Trieb, durch optische Reize ausgelöst, war...

Bin kein Freund vom Singledasein - ich fühle mich in einer richtigen Beziehung mit allen dazugehörigen Gefühlen (Vertrauen, Rückhalt, etc) wesentlich wohler!

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Beitrag  gardenlover Mi Feb 03, 2010 10:16 pm

Ich denke, mit ONEITIS meint der Autor auch nicht, sich in einen gefühlskalten Granitblock zu verwandeln und beim ersten Problem in der Beziehung zu NEXTEN.
Das wäre ja nun auch wirklich pervers und der gefühlskalte Manipulator wird wahrscheinlich immer nur unreife Frauen verführen können oder einen Berufsweg als Zuhälter einschlagen.

Der Autor leitet seine Thesen doch aus der intimen Kenntnis des INSTINKTIVEN Paarungsverhaltens von Mann und Frau ab. Also dem, was vor Unterbewusstsein, Bewußtsein, Sozialisation, persönlichen Überzeugungen usw. kommt.
Und dieses zielt beim Mann eben darauf ab, möglichst VIELE gesunde Nachkommen mit möglichst VIELEN Weibchen zu zeugen. (Obwohl ich glaube, daß der Autor hier auch etwas zu kurz gedacht hat. Ich sehe an der Seite des steinzeitlichen Alpha-Neandertalers nämlich nur so viele Weibchen, wie er auch ernähren konnte.)

So, und da mögen verklemmte Feministinnen aufschreien wie sie wollen, mir persönlich ist noch kein Mann untergekommen, der unabhängig von Beziehungsstatus, Kinder oder noch keine Kinder nicht äusserst empfänglich für weibliche Reize wäre, gleich aus welcher Richtung und daher pflichte ich dem Autor bis hierher 100%ig bei.

Aber ganz recht, erklärt und gedeutet bekommen wir die ONEITIS im Buch nicht.
Hier also ein Versuch meinerseits
ONEITIS meint das pathologische (man beachte die Endung -ITIS) klammern an eine Frau, weil man meint, ohne diese nicht mehr leben zu können bzw. verletzten Stolz über Zurückweisung durch die Frau, vor deren Augen man sich als Erzeuger und Hüter des Nachwuchses aus irgendwelchen Gründen DISQUALIFIZIERT hat. Und sei es, daß sie einen (vermeintlich) Besseren gefunden hat.
Dabei ignoriert der an ONEITIS erkrankte Mann, daß er a) die Aufzucht seiner Brut (theoretisch) auch Einer der x-Millionen anderen Frauen überlassen könnte und b) dadurch eine gewisse Unreife verrät, die ihn per se für die Rolle des Alpha-Männchens disqualifiziert.

Darüberhinaus kann die ONEITIS auch gesehen werden als unbewusster Versuch, einem gesellschaftlich akzeptierten Wertemuster zu entsprechen (Monogamie), für das es vom rein biologischen Standpunkt her keine Rechtfertigung gibt.

Ein befreundeter Ethnologe schilderte mir einmal Erlebnisse von seinen Afrikareisen. Dort hatte er ältere Männer getroffen, die kein eigenes Zuhause hatten, so wie wir es hier kennen, sondern die von Dorf zu Dorf bzw. von Frau 1 zu Frau 2 zu .... zu Frau z zogen, jeweils einige Tage oder Wochen blieben, sich um die klassischen Männerarbeiten kümmerten, ihre Kinder besuchten und von den Frauen während ihres Aufenthaltes mit dem beschenkt wurden, was es eben nur beim schönen Geschlecht gibt.

Keine Ahnung, ob das ein erstrebenswertes Modell für hier wäre aber ich gehe mal davon aus, daß afrikanische Mentalitäten sich in Vielem um Einiges näher an den Verhaltensweisen der vorgeschichtlichen Ur-Menschen orientieren und die ONEITIS dort unbekannt zu sein scheint.

Ansonsten erscheint mir das nicht pathologische Streben des Mannes nach ONEness durchaus erklärbar.
Im Kontext des instinktiv animalischen Verhaltens als der Wunsch, unangefochtenes alpha Männchen zu sein und zu bleiben, der sich SEIN(E) Weibchen und SEINEN NAchwuchs nicht streitig machen lassen möchte.

In unserem modernen, zivilisatorischen Kontext jedoch auch als der Wunsch, in der Frau so etwas wie einen Spiegel zu finden, ohne welchen persönliches Wachstum in allen Lebensbereichen schwer(er) zu verwirklichen ist sowie der Wunsch nach Geborgenheit, Nähe etc. was nun mal bei uns nur mit einem Weibchen erlaubt ist.
Jedenfalls so oder so liegt es also im Interesse des gesunden Mannes, sein(e) Weibchen nicht wie Dreck oder Objekte zu behandeln.

In diesem Sinne hat das Rezept für ONEITIS Erkrankte volle Gültigkeit:
Wachsen und Reifen, die Geschichte mit den Frauen nicht gar so ernst nehmen und bei schweren Fällen
go and fuck ten others.
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Beitrag  koc Mi Feb 03, 2010 11:03 pm

Enigma hat zum Thema Oneitis nicht so viel geschrieben.

besser ( und ohne den üblichen PU-Slang ) erklärt Erich Fromm dieses Phänomen im Buch " Die Kunst des Liebens ". Ab Seite 98 ff. Er bezeichnet sie allerdings als Pseudoliebe. Ab Seite 117, Abs. 2 sogar die bisher beste Zusammenfassung des Problems.
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Beitrag  gardenlover Mi Feb 03, 2010 11:16 pm

Guter Tip, Danke. Erich Fromm steht schon länger auf meiner "to read" Liste und ist jetzt um ein paar Plätze nach oben gewandert.
Und was ist das für ein Zitat in Deiner signature ?
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Beitrag  Isa Mi Feb 03, 2010 11:17 pm

Wie deutet ihr denn das Oneitis bei der Frau? Hier wird ja nur auf die Perspektive des Mannes eingegangen.
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Beitrag  koc Mi Feb 03, 2010 11:57 pm

Zitat ist von Deida aus dem Weg des wahren Mannes.

Fromm schreibt geschlechtsunspezifisch, das gilt für beide Geschlechter. Das Wesen der Oneitis ist ebenfalls geschlechtsunabhängig.
Krankhafte Fixierung auf eine Person ist immer ein Zeichen für Lücken in der Persönlichkeit.
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Beitrag  Isa Do Feb 04, 2010 12:02 am

Die Frage ist nur ab wann es krankhaft bzw. ein Oneitis ist, ich glaube es ist normal, dass die meisten nach einer Trennung immernoch an ihren Exen hängen und nicht einfach switchen können. Einige können das zwar, aber das find ich eher schockierend.
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Beitrag  gardenlover Mo Feb 08, 2010 3:50 pm

@koc: "zufällig ?" heute in dem Buch
Brogger Suzanne; "...sondern erlöse uns von der Liebe" (Monogamie - der Kannibalismus unserer Zeit), 1973.
über das Fromm-Zitat aus "Die Kunst des Liebens" gestolpert, welches Du wahrscheinlich meintest.

Mit den Worten Fromms:
Die Liebe ist nicht hauptsächlich ein Verhältnis zu einer bestimmten Person. Sie ist eine Haltung, eine Einstellung, die für das Verhältnis zum Dasein als solchem und nicht nur zu einem geliebten "Gegenstand" entscheidend ist. Wenn ein Mensch nur einen anderen Menschen liebt und sich nicht um alle anderen Mitmenschen kümmert, ist das keine Liebe, sondern symbiotische Verbundenheit oder erweiterter Egoismus. Und trotzdem glauben die meisten Menschen, daß die Liebe auf dem Gegenstand und nicht auf der Fähigkeit zu lieben basiert. Sie sind sogar der Meinung, es sein ein Zeichen der Intensität ihrer Liebe, wenn sie keinen anderen lieben als die "geliebte" Person. Daß es nur darum gehe, den richtigen Gegenstand zu finden, und daß alles andere danach von selber gehe. In der gleichen Situation wär ein Mann, der gern malen möchte und dann - statt sich diese Kunst anzueignen - meint, er müsse nur das richtige Motiv abwarten, und daß er schön malen könne, wenn er es gefunden hätte. Wenn ich wirklich einen Menschen liebe, liebe ich alle Menschen, die ganze Welt, das Leben ... Zu jemandem zu sagen, "Ich liebe dich", müßte heißen: "In dir liebe ich alle Menschen, durch dich liebe ich die Welt, in dir liebe ich auch mich selber."


Und weil´s gerade so schön ist die Autorin mit ihren Worten:

Monogamie ist das Dogma von der Liebe als Prinzip. Was aber ist lächerlicher als Prinzipien
-----------------
Die Haltung des Europäers, der sein Leben damit verbringt, sich immer wieder die Frage zu stellen: "Bin ich wirklich verliebt, oder bin ich in das Verliebtsein verliebt, oder bin ich nur in mich verliebt?" würde ein chineschischer Psychiater als ein Symptom des Wahnsinns betrachten. Wir kultivieren das Leiden und nehmen den Wahnsinn ernst.
--------------------
Die Familie ist für die Kindererziehung da - die Ehe für Gott. Gehen diese Aufgaben verloren, sind die Institutionen gestorben. ... Aber sie [die Liebe] bleibt eine Negation der Ehe - möglicherweise der Zweierbeziehung überhaupt. Die Liebe ist zu neu, als daß man sehr viel über sie sagen könnte.
------------------
Die absurde Situation, in der ein Mann mit dem Messer ander Kehle dazu gezwungen wird, zwischen "dieser" oder "jener" zu wählen, gehört zum Alltag. "Entweder sie oder ich", lautet die Parole, und wenn der Mann (ich spreche von dem "Mann", weil Männer im Moment polygamer sind als Frauen polyandrisch) endlich dazu gezwungen worden ist, eine Wahl zu treffen, wird es ihm als Zeichen der Reife angerechnet. [....] Als ob man überhaupt zwischen Menschen wählen kann, die ja alle gleich gut sein können, jeder auf seine Weise. Zwischen Menschen zu wählen ist jedoch die schlimmste Wahl eines Menschen in seinem ganzen Leben, und wenn er einen Menschen gewählt hat, hat er meist alle anderen verraten. Dies nennt man Liebe.
----------------------
Und mit den Worten von Denis de Rougement, Paris 1938 (!!!):
Ich würde ohne weiteres den europäischen Romantiker als einen Mann definieren, dem der Schmerz, und insbesondere der Schmerz der Liebe, der vortrefflichste Weg zur Erkenntnis ist.
--------------------
Bleibt für mich die Frage offen:
Wenn die ONEITIS als Krankheit nun schon so lange bekannt ist, ist es dann nicht ein Skandal, daß diese Form der Geisteskrankheit bis zum heutigen Tage munter kultiviert und gefördert wird?
Zumindest all die ganz jungen Forumsteilnehmer, die hier den Verlust ihrer ersten Teenagerliebe verarbeiten, dürfte es doch eigentlich gar nicht geben, oder ?
Erstaunlich, daß dem rasanten Fortschritt in Naturwissenschaft und Technik nahezu völliger Stillstand auf dem Gebiet des Wissens um die Psyche und die Natur der Liebe beim Gros der Menschen (mich eingeschlossen) gegenüber zu stehen scheint.
Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt, koc´s Satz von den "Lücken in der Persönlichkeit" ein Volltreffer in´s Schwarze.
Man kann das IMHO sogar erweitern auf "Lücken im kollektiven Bewusstsein einer Gesellschaft" und sich fragen, wem das eigentlich nützt ?
Aber damit wird die Diskussion dann politisch und offtopic...


@Isa
"einfach switchen" ist der scheinbare Verrat an der kurz zuvor noch bestehenden "Liebe" und damit an Idealen und Wertvorstellungen und der geliebten Person.
Wer "einfach switchen" kann, hat scheinbar keine echten Gefühle für die verlassene Person gehabt.

Die Gefühle sind sehr wohl echt aber die Glaubenssätze Lug und Trug, kollektive Hypnose.
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Beitrag  Gast Mi Feb 10, 2010 8:44 pm

Mein Statement dazu:

Besser die große Liebe verloren zu haben, als nie geliebt zu haben!!!

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Beitrag  gardenlover Mi Feb 10, 2010 10:32 pm

@Mausi1986

1986 ist Dein Geburtsjahr, ja ? Und Du studierst?
Dann kannst Du doch dezidierter über Deine Sicht der Liebe schreiben als mit nem Spontispruch auf das zu reagieren, was Du nicht lesen/hören magst ?

"Die große Liebe verloren" ?!
Werte Studentin der Liebe, ich korrigiere (ohne Dein "Was bisher geschah..." usw. usw. gelesen zu haben):
"Eine geliebte Person verloren" käme der Wahrheit deutlich näher.
Und geht immer noch an ihr vorbei, denn wer besitzt schon einen anderen Menschen.

„....als nie geliebt zu haben“ + „!!!“ scheint ein lautstarker Angriffsversuch auf Deinen Diskussionspartner und die vorgetragenen Thesen durch Herabqualifizieren zu sein.
Ein seit der Antike bekannter, rhetorischer Trick.

Mausi ?
Setzen, 6 !!!


Kannst Du französisch?
Also die Sprache ....selbstverständlich !

Vielleicht kannst Du ja damit mehr anfangen:

Le Pont Mirabeau

Sous le pont Mirabeau coule la Seine
Et nos amours
Faut-il qu'il m'en souvienne
La joie venait toujours après la peine

Vienne la nuit sonne l'heure
Les jours s'en vont je demeure

Les mains dans les mains restons face à face
Tandis que sous
Le pont de nos bras passe
Des éternels regards l'onde si lasse

Vienne la nuit sonne l'heure
Les jours s'en vont je demeure

L'amour s'en va comme cette eau courante
L'amour s'en va
Comme la vie est lente
Et comme l'Espérance est violente

Vienne la nuit sonne l'heure
Les jours s'en vont je demeure

Passent les jours et passent les semaines
Ni temps passé
Ni les amours reviennent
Sous le pont Mirabeau coule la Seine

Vienne la nuit sonne l'heure
Les jours s'en vont je demeure

Guillaume Apollinaire (1880 - 1918)
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Beitrag  Gast Mi Feb 10, 2010 11:03 pm

Nur weil ich jung bin, darf ich ihn nicht meine große Liebe nennen??? Er ist es, ich sagte aber nicht größte Liebe. Ich weiss nicht, was die Zukunft bringt, vielleicht eine noch größere Liebe. Bis jetzt ist er meine große Liebe.
Nie geliebt zu haben, habe ich auf niemand spezielles bezogen. Ich für mich persönlich denke aber, dass ich lieber die Liebe einmal verloren habe, als sie nie kennen lernen zu können. Es gibt Menschen, die nie geliebt haben und die tun mir leid. Dann leide ich jetzt lieber, aber ich weiss, was es heisst wirklich geliebt zu haben.

Kann leider nicht wirklich gut französisch. Hab also nix verstanden :-)

Jetzt setz ich mich mit meiner 6 Laughing

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Beitrag  Alf Mi Feb 10, 2010 11:08 pm

Fromm sieht das, was wir als Oneitis sehen als Narzißmus an, als eine der vier großen Krankheitn der Gesellschaft (neben der Entfremdung, der Nekrophilie und der gesellschaftlichen Determiniertheit seelischer Gesundheit).

"Ein Mann verliebt sich in eine Frau, doch sie hat absolut kein Interesse an ihm. Ist der Mann sehr narzißtisch, wird er unfähig sein zu erkennen, dass sie kein Interesse an ihm hat. Für ihn gilt nur "wie sollte es möglich sein, dass sie mich nicht liebt, wo ich sie doch so sehr liebe". Die einzige Realität für ihn ist seine eigene Liebe. Dass sie eine Frau ist, die vielleicht anders empfindet und andere Reaktionen zeigt, ist für ihn keine Realität"
(zum Verständnis von seelischer Gesundheit, 1971, Gesamtausgabe Band 12)

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Beitrag  gardenlover Mi Feb 10, 2010 11:36 pm

Doch doch, gibt´s nicht auch so nen Spruch wie "Die (romantische) Liebe ist das Privileg der Jugend" ?
Ist schon gut, bin heute etwas aufgekratzt.
Aber nachdem ich eben in nem anderen thread ein paar Damen ihren virtuellen Hintern versohlt habe geht´s schon viel besser.

Dt. Übers Guillaume Apollinaire, Le pont Mirabeau

Unter der Mirabeaubrücke fliesst die Seine - und unsere Liebe;
muß ich mich daran erinnern?
Freude kam immer nach dem Leid
Wenn die Nacht kommt, schlägt die Stunde
Die Tage gehen vorbei, ich bleibe.

Die Liebe fliesst davon, wie dieses Wasser,
Die Liebe fliesst weg
Wie langsam das Leben ist
Und wie gewalttätig die Hoffnung,
Wenn die Nacht kommt, schlägt die Stunde
Die Tage gehen vorbei, ich bleibe.

Die Tage und die Wochen gehen vorbei
Weder die Zeit, noch die Liebe kommen zurück
Unter der Mirabeaubrücke fliesst die Seine
Wenn die Nacht kommt, schlägt die Stunde
Die Tage gehen vorbei, ich bleibe.
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Beitrag  Gast Mi Feb 10, 2010 11:46 pm

Das Gedicht ist schrecklich für mich... du wirst es nicht glauben, aber genau auf dieser Brücke ist das erste gemeinsame Foto von uns entstanden. Ich hab grad extra die Brücke gegoogelt, das Foto rausgesucht und verglichen. Es ist genau die Brücke, genau die.
Unser erstes gemeinsames Foto... als er mich nach Paris entführt hat...
Tja, anscheinend ist unsere Liebe schon an dem Tag in die Seine gefallen und wurde langsam weggespült.

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