Kontaktsperre ..kann auch kaputt machen
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Kontaktsperre ..kann auch kaputt machen
Hallo,
Vor 3 Wochen plötzlich impulsiv Schluss. 2 Jahre zusammen. Fernbeziehung, aber er war oft wochenlang bei mir. Wir hatten viele Problemchen, sind ziemlich unterschiedliche Menschen, passen eigentlich überhaupt nicht zusammen. (Ich mit erwachsenem Sohn, familiär, gesellschaftlich, beruflich und wirtschaftlich stabilem Umfeld. Er schon lange Hartz4, keine Ausbildung, keine Freunde, nach seinen Aussagen perspektivenlos, daher mit Globetrotter-Visionen)
Kleiner Exkurs: Ihr werdet sagen: was will die mit dem?? Ich kann euch sagen: er ist der intelligenteste, witzigste, originellste und liebenswerteste Mensch, den ich jemals getroffen habe. Keinesfalls ein Assi-Underdog. Spiesser, Normalos oder Business-Neurotiker sind mir ein Greuel
Zu kämpfen hatten wir mit diesen unterschiedlichen Befindlichkeiten, er hat die Macke, alle Handlungen und Äusserungen gegen seine Person zu deuten, und es gab am Ende Streitereien darüber, wie man den Reis kocht, wie man Zwiebel schneidet oder wie man mit dem Finanzamt umgeht. Kurz: jedes Thema wurde zur Auseinandersetzung. Ziemlich nervenaufreibend das Ganze.
Ein paarmal sprach ich bereits im ersten Jahr die Trennung an. Doch er war es, der jedesmal in der Lage war, einzurenken und auf mich zuzugehen. Wir standen beide zu unserer innigen Liebe, die keiner von uns beiden jemals vorher so tief erlebt hatte und hatten beschlossen, was immer auch sei, bei aller Verzweiflung über unse Beziehungsqualität zusammenzubleiben, Probleme versuchen zu lösen und niemals mehr die Trennung anzusprechen.
Mittlerweile aber war ich nur noch ein Nervenbündel, die Probleme konnten wir nicht mehr lösen, weil es an Kommunikationsfähigkeit fehlte (alles wurde Streit). Weil ich einen Rückzug bei ihm spürte und weil mein Unwohlsein nicht mehr zu ertragen war, habe ich auf sanfte Weise das Thema Trennung doch nochmal als einzige Möglichkeit angesprochen.
Es entstand natürlich wieder Streit.
Weil in ihm auch die Trennnungsidee schlummerte, oder auch um einfach Oberwasser zu haben, hat er aggressiv die Initiative an sich gerissen, er wolle die Trennung auch und der letzte Tag seines 4-wöchigen Aufenthalts bei mir endete damit, dass er dramatisch seine Sachen packte. Bei der Fahrt zum Bahnhof haben wir beide aus Schock über unsere eigene Entscheidung ganz fürchterlich geweint. Der Abschied war für beide grausam.
Er meinte aber später am Telefon ganz vernünftig, das sei bei ihm kein Zeichen von Rückkehrwunsch, er wolle keinesfalls mehr mit mir zusammen sein. Die Probleme seien ihm zuviel geworden, seine Befindlichkeit sei am Ende, er sei zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Veränderung in unserer Beziehung niemals möglich sei. Es täte ihm so furchtbar leid, dass es so gekommen ist, ein Bruch, und sei er noch so schmerzhaft, sei für ihn die einzige Lösung, damit es ihm wieder besser ginge. Er habe mich so fürchterlich lieb, aber er sähe definitiv keine Perspektive mehr für uns.
Nun kam alles, was hier wie üblich hier beschrieben: Zusammenbruch total. Wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Mein Hirn versuchte, das "richtige" Verhalten zu suchen. Sprang in den folgenden Telefonaten (beide suchten gleichermaßen den Kontakt) zwischen ansatzweisem Gejammere und Liebesbekundung, sachlich-kurzem Abhandeln und vernünftigem Gespräch hin und her. Aber ich habe mich intuitiv beherrscht und das nicht ausarten lassen.
Schon, ich habe erfahren, dass auf meine logischen Argumente Gegenargumente kamen. "Das wird nix mehr, das siehst Du doch selbst"..
..Da ist wohl nix mehr zu machen, seinen Wunsch muss ich erst mal ernst nehmen.....ODER????
Nur: warum sollte ich nicht auch einmal kämpfen, um seine Gunst buhlen, ihn umstimmen, wieder auf Zuversicht lenken, und meine Wünsche erfüllen, so, wie er es immer erfolgreich gemacht hat. Es kann ihm unsäglich schmeicheln und imponieren, wenn ich ihm diesmal meine Gefühle aufzeige, so, wie er es immer getan hat. Er könnte sich über meine Bemühungen freuen, wo er sich doch immer unterlegen gefühlt hat.
Die "Vorschrift" der Kontaktsperre scheint mir, besonders in meinem Falle, etwas riskant. Er könnte, da er ohnehin alles gegen sich interpretiert, dies als Liebesentzug oder einen Trick sehen. Er kann enttäuscht sein, sich in meinem Desinteresse bestätigt sehen...."Wusste ich's doch..."
Übrigens keinesfalls habe ich bei ihm bemerkt, dass er aus Mitleid anrief, oder meine Anrufe als Bedrängung oder Druck von ihm verstanden wurden. Auch blieb das Gefühl von Gleichwertigkeit. Niemand ist "unterlegen" oder demütig. Vermutlich leidet er auch wie ein Hund.
In unserer Beziehung haben wir unsere Gefühle immer ausgetauscht. Besonders er war da sehr offen und hat sich nicht gescheut, alles rauszulassen. Dieses Verhalten hatte mir sehr imponiert, und es machte bei mir keinesfalls, wie hier und in gängigen Psycho- und Esoterikseiten oft dargestellt, einen erniedrigten, schwachen Eindruck. Ich liebe ihn, und da war das alles okay.
Obwohl ich da eher der gefasste Typ bin, hätte ich ihm, so gesehen, in den letzen Wochen meinen Liebeskummer auch komplett ausschütten können ohne Schaden an meinem Image zu nehmen.
Auf eure Meinungen bin ich jetzt sehr gespannt.
Bin übrigens wieder einigermaßen gefasst (3 Wochen). Hab zwar immer noch zähen Depri-Matsch in meinem Kopf, fühle mich wie ein Zombie und habe geschwollene Augenringe, aber das Grübeln und die Verzweiflung ist weg und .... ich lache auch schon wieder....von alleine.
Bis dann
Vor 3 Wochen plötzlich impulsiv Schluss. 2 Jahre zusammen. Fernbeziehung, aber er war oft wochenlang bei mir. Wir hatten viele Problemchen, sind ziemlich unterschiedliche Menschen, passen eigentlich überhaupt nicht zusammen. (Ich mit erwachsenem Sohn, familiär, gesellschaftlich, beruflich und wirtschaftlich stabilem Umfeld. Er schon lange Hartz4, keine Ausbildung, keine Freunde, nach seinen Aussagen perspektivenlos, daher mit Globetrotter-Visionen)
Kleiner Exkurs: Ihr werdet sagen: was will die mit dem?? Ich kann euch sagen: er ist der intelligenteste, witzigste, originellste und liebenswerteste Mensch, den ich jemals getroffen habe. Keinesfalls ein Assi-Underdog. Spiesser, Normalos oder Business-Neurotiker sind mir ein Greuel
Zu kämpfen hatten wir mit diesen unterschiedlichen Befindlichkeiten, er hat die Macke, alle Handlungen und Äusserungen gegen seine Person zu deuten, und es gab am Ende Streitereien darüber, wie man den Reis kocht, wie man Zwiebel schneidet oder wie man mit dem Finanzamt umgeht. Kurz: jedes Thema wurde zur Auseinandersetzung. Ziemlich nervenaufreibend das Ganze.
Ein paarmal sprach ich bereits im ersten Jahr die Trennung an. Doch er war es, der jedesmal in der Lage war, einzurenken und auf mich zuzugehen. Wir standen beide zu unserer innigen Liebe, die keiner von uns beiden jemals vorher so tief erlebt hatte und hatten beschlossen, was immer auch sei, bei aller Verzweiflung über unse Beziehungsqualität zusammenzubleiben, Probleme versuchen zu lösen und niemals mehr die Trennung anzusprechen.
Mittlerweile aber war ich nur noch ein Nervenbündel, die Probleme konnten wir nicht mehr lösen, weil es an Kommunikationsfähigkeit fehlte (alles wurde Streit). Weil ich einen Rückzug bei ihm spürte und weil mein Unwohlsein nicht mehr zu ertragen war, habe ich auf sanfte Weise das Thema Trennung doch nochmal als einzige Möglichkeit angesprochen.
Es entstand natürlich wieder Streit.
Weil in ihm auch die Trennnungsidee schlummerte, oder auch um einfach Oberwasser zu haben, hat er aggressiv die Initiative an sich gerissen, er wolle die Trennung auch und der letzte Tag seines 4-wöchigen Aufenthalts bei mir endete damit, dass er dramatisch seine Sachen packte. Bei der Fahrt zum Bahnhof haben wir beide aus Schock über unsere eigene Entscheidung ganz fürchterlich geweint. Der Abschied war für beide grausam.
Er meinte aber später am Telefon ganz vernünftig, das sei bei ihm kein Zeichen von Rückkehrwunsch, er wolle keinesfalls mehr mit mir zusammen sein. Die Probleme seien ihm zuviel geworden, seine Befindlichkeit sei am Ende, er sei zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Veränderung in unserer Beziehung niemals möglich sei. Es täte ihm so furchtbar leid, dass es so gekommen ist, ein Bruch, und sei er noch so schmerzhaft, sei für ihn die einzige Lösung, damit es ihm wieder besser ginge. Er habe mich so fürchterlich lieb, aber er sähe definitiv keine Perspektive mehr für uns.
Nun kam alles, was hier wie üblich hier beschrieben: Zusammenbruch total. Wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Mein Hirn versuchte, das "richtige" Verhalten zu suchen. Sprang in den folgenden Telefonaten (beide suchten gleichermaßen den Kontakt) zwischen ansatzweisem Gejammere und Liebesbekundung, sachlich-kurzem Abhandeln und vernünftigem Gespräch hin und her. Aber ich habe mich intuitiv beherrscht und das nicht ausarten lassen.
Schon, ich habe erfahren, dass auf meine logischen Argumente Gegenargumente kamen. "Das wird nix mehr, das siehst Du doch selbst"..
..Da ist wohl nix mehr zu machen, seinen Wunsch muss ich erst mal ernst nehmen.....ODER????
Nur: warum sollte ich nicht auch einmal kämpfen, um seine Gunst buhlen, ihn umstimmen, wieder auf Zuversicht lenken, und meine Wünsche erfüllen, so, wie er es immer erfolgreich gemacht hat. Es kann ihm unsäglich schmeicheln und imponieren, wenn ich ihm diesmal meine Gefühle aufzeige, so, wie er es immer getan hat. Er könnte sich über meine Bemühungen freuen, wo er sich doch immer unterlegen gefühlt hat.
Die "Vorschrift" der Kontaktsperre scheint mir, besonders in meinem Falle, etwas riskant. Er könnte, da er ohnehin alles gegen sich interpretiert, dies als Liebesentzug oder einen Trick sehen. Er kann enttäuscht sein, sich in meinem Desinteresse bestätigt sehen...."Wusste ich's doch..."
Übrigens keinesfalls habe ich bei ihm bemerkt, dass er aus Mitleid anrief, oder meine Anrufe als Bedrängung oder Druck von ihm verstanden wurden. Auch blieb das Gefühl von Gleichwertigkeit. Niemand ist "unterlegen" oder demütig. Vermutlich leidet er auch wie ein Hund.
In unserer Beziehung haben wir unsere Gefühle immer ausgetauscht. Besonders er war da sehr offen und hat sich nicht gescheut, alles rauszulassen. Dieses Verhalten hatte mir sehr imponiert, und es machte bei mir keinesfalls, wie hier und in gängigen Psycho- und Esoterikseiten oft dargestellt, einen erniedrigten, schwachen Eindruck. Ich liebe ihn, und da war das alles okay.
Obwohl ich da eher der gefasste Typ bin, hätte ich ihm, so gesehen, in den letzen Wochen meinen Liebeskummer auch komplett ausschütten können ohne Schaden an meinem Image zu nehmen.
Auf eure Meinungen bin ich jetzt sehr gespannt.
Bin übrigens wieder einigermaßen gefasst (3 Wochen). Hab zwar immer noch zähen Depri-Matsch in meinem Kopf, fühle mich wie ein Zombie und habe geschwollene Augenringe, aber das Grübeln und die Verzweiflung ist weg und .... ich lache auch schon wieder....von alleine.
Bis dann
mayday- Anzahl der Beiträge : 2
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Re: Kontaktsperre ..kann auch kaputt machen
Hallo Mayday,
so wie ich das als Außenstehender beurteile, liebt ihr Euch beide noch. Das scheint ein Glücksfall zu sein, da das hier im Forum
eine Ausnahme zu sein scheint.
Irgendwie beruft ihr Euch beide auf den verbohrten Stolz. Laß die Ks sein. In deinem Fall bringt sie nichts.
Kämpfe.
Gruß Schweinchenhund
so wie ich das als Außenstehender beurteile, liebt ihr Euch beide noch. Das scheint ein Glücksfall zu sein, da das hier im Forum
eine Ausnahme zu sein scheint.
Irgendwie beruft ihr Euch beide auf den verbohrten Stolz. Laß die Ks sein. In deinem Fall bringt sie nichts.
Kämpfe.
Gruß Schweinchenhund
Schweinchenhund- Anzahl der Beiträge : 4952
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