Das Expartner zurück Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Ich möchte meine Frau zurückgewinnen...

2 verfasser

Nach unten

Ich möchte meine Frau zurückgewinnen... Empty Ich möchte meine Frau zurückgewinnen...

Beitrag  sko65 Do Sep 01, 2011 2:34 pm

Hallo,

auch ich bin hier neu. Vor vier Wochen ist für mich eine Welt zusammengebrochen, als meine Frau mir mitteilte, dass sie mich verlassen wird. Mit allem habe ich gerechnet, nur damit nicht. Ich liebe meine Frau noch immer und möchte sie zurück gewinnen.

Hier ist meine Geschichte:
Meine Frau habe ich vor sieben Jahren kennen gelernt. Sie hatte sich damals von ihrem zweiten Mann getrennt. Aus dieser Ehe hat sie eine damals sieben Jahre alte Tochter. Zunächst führten wir ein gutes halbes Jahr eine Wochenendbeziehung. Wir haben ihr Kind in unsere Unternehmungen einbezogen und ich habe mich auch auf ihren Wunsch sehr um ihre Tochter bemüht. Die Kleine nahm das gerne an und wir kamen sehr gut miteinander aus.
Nach einem dreiviertel Jahr haben wir gemeinsam ein Haus gekauft und zogen zusammen; mit ihrer Tochter selbstverständlich. Im Herbst 2006 haben wir geheiratet.
Ab dem Zeitpunkt des Zusammenziehens entstanden im Verhältnis zwischen ihrer Tochter und mir zuerst kleine Dissonanzen, die sich im Lauf der Jahre zu Problemen und ernsthaften Schwierigkeiten auswuchsen. Ich wurde von ihre Tochter (heute 15 Jahre) zunehmend ignoriert, herablassend behandelt, gekränkt, umgarnt und ausgenutzt. Das letzte Jahr herrschte zwischen uns Dauerkrieg.
Parallel zu dieser Entwicklung nahmen auch die emotionalen Probleme zwischen meiner Frau und mir zu. Ich verlor mehr und mehr die Lust, mit meiner Frau zu schlafen, habe mich immer öfter verweigert. Meine Frau ist ein Mensch, der auf erfüllte Sexualität großen Wert legt, mir kam die Lust mehr und mehr abhanden – obwohl ich es vor unserem Zusammenziehen wirklich genossen habe! Immer öfter konfrontierte sie mich mit dem Vorwurf: „Du bist doch mein Mann, Du mußt doch mit mir schlafen wollen!“ Oder: „Wenn Du nicht mehr mit mir schlafen willst, dann liebst Du mich nicht mehr!“ Ich wurde unsicher.
Schließlich nahmen wir gemeinsam professionelle Hilfe in Anspruch. Das Muster war immer das gleiche: es wurde ein Rollenkonflikt festgestellt. Das Kind war nicht Kind, sondern verharrte in der Rolle des Ersatzpartners, die noch aus der vorhergehenden Trennung vom Kindsvater herrührte. Das schuf die Probleme. Meine Frau blockte ab. Der Grund für unsere Probleme war ich und niemand anderes. „Wenn Du mich liebst, willst Du auch mit mir schlafen…“. Ich wurde zum Urologen geschleppt, ließ meinen Hormonspiegel untersuchen usw., aber: alles o.k.
In drei Therapieversuchen sind wir über dieses Stadium nicht hinausgekommen. In den Augen meiner Frau hatten die Therapeuten Unrecht oder taugten nichts. Bis zum Schluß hatte ich Selbstzweifel, habe zwar intellektuell einigermaßen verstanden, was die Therapieansätze meinten, habe aber keinen emotionalen Zugang zu dem Problem gefunden, geschweige denn eine Lösung – nicht zuletzt, weil mich meine Frau mit ihrer beharrlich anderen Sichtweise immer unsicher machte, ob es nicht vielleicht doch etwas anderes sein könnte.
Den vorläufigen Höhepunkt bildete ein wieder einmal niederschmetterndes Erlebnis mit ihrer Tochter vor ziemlich genau einem Jahr. Nach einer sehr positiven Unternehmung mit ihrer Tochter dachte ich, ich hätte es geschafft. Doch die die große Enttäuschung folgte auf dem Fuß und ich war am Ende. Ich fragte meine Frau, ob es nicht besser wäre, wenn ich zumindest vorübergehend auszöge, um dem Kind aus dem Wege zu gehen – auch um unser Verhältnis wieder zu verbessern. Nach einer langen Diskussion haben wir uns gesagt: Nein, wir stehen das gemeinsam durch.
Doch es wurde nicht besser – im Gegenteil. Zu allem Überfluß bekam ich im Herbst letzten Jahres auch noch große berufliche Schwierigkeiten, die sich bis heute hinziehen.
Das alles war zuviel für mich. Ich begann die Probleme nur noch vor mir herzuschieben, war rat- und tatlos geworden. Einen neuerlichen Therapieansatz, den meine Frau noch im Februar dieses Jahres machte, lehnte ich ab. Ich habe ihr gesagt, dass es doch Ansätze gäbe, die wir endlich einmal umsetzen müssten (allerdings fehlte mir inzwischen die Kraft, hier etwas von mir aus zu tun).
Es begann die Zeit der Mißverständnisse, wohl auch die des „Nein, das habe ich nicht gesagt“ bzw. „ich habe doch gesagt, dass… – erinnerst Du Dich nicht mehr?“
Was folgte, war unser letzter Urlaub. Zweieinhalb Wochen zwar ohne Kind, aber ich völlig kraftlos, auch ohne Mut noch einmal die Initiative zu ergreifen. Instinktiv habe ich gespürt, dass meine Frau etwas von mir erwartet, habe die Kraft dazu aber nicht mehr aufgebracht. Außerdem gesellte sich jetzt auch die Angst dazu: Angst, es nicht richtig zu machen und zu versagen.
Vier Wochen später, Ende Juli, teilte mir meine Frau mit, dass sie mich verlassen wird. Wenngleich ich im Rückblick die Zeichen auch deuten kann, gerechnet habe ich damals nicht damit. Es traf mich aus heiterem Himmel. Bei all diesen Problemen galt für mich immer noch das Versprechen aus dem letzten Jahr: wir stehen das gemeinsam durch!
Am nächsten Morgen habe ich meiner Frau gesagt: sie solle bitte ihre Tochter aus dem Haus schaffen, ich wolle den Menschen nicht mehr sehen, der meine Ehe ruiniert hat. Ich weiß, dass dies ein Fehler war. Für mich war es in diesem Moment jedoch ein Akt der inneren Befreiung. Mit einem Mal sah ich klar vor Augen, dass ich mich in den vergangenen drei Jahren emotional mehr an ihrer Tochter abgearbeitet, mich mehr mit ihr beschäftigt hatte, als mit meiner Frau. Ich habe anschließend versucht, dies zu erklären – in einer so aufgeladenen Situation nicht einfach.
Das kommende Wochenende mußte ich erfahren, dass nicht nur die Trennung von mir bevor steht, sondern mein Nachfolger bereits da ist.
Vorletztes Wochenende sind meine Frau und ihre Tochter in ein neues Haus gezogen, das ER kurzfristig gekauft hat. Zum Durchatmen: zwischen Trennungsmitteilung und Umzug zum Neuen lagen keine drei Wochen! Ich habe meine Frau gefragt, wie lange das zwischen den beiden schon geht. Sie hat mir versichert, dass es sich erst kurz vorher entschieden habe. Und so wie ich meine Frau kenne, kann ich ihr das sogar einigermaßen glauben – auch wenn mich mancher dafür auslachen wird.
Es mag verrückt klingen: aber ich kann die emotionale Not meiner Frau nachvollziehen, aus der heraus sie gehandelt hat. Und deshalb könnte ich ihr die Flucht zu dem anderen Mann auch verzeihen.

Gestern, also nach vier Wochen bzw. 1 ½ Wochen nach dem Umzug hatten wir das erste vernünftige Gespräch. Eine „Kontaktsperre“ kann ich im Moment einfach nicht umsetzen. Es gibt zu viele Dinge, die gemeinsam geregelt werden müssen: Unterhalt, Konten auseinanderdividieren, Haus verkaufen usw.. Wenn wir nicht über die Anwälte streiten wollen, geht das nicht anders.
„Das Ende einer Ehe muss nicht das Ende einer Beziehung sein“, sagt sie mir gestern. Sie möchte den Kontakt halten, mit mir ins Konzert oder die Oper gehen, in die Berge, auf Skitour. „All die Dinge die zwischen uns so schön waren“ (wirklich O-Ton!). Hör ich da was, oder bilde ich mir das nur ein? Ich habe ihr gesagt, sie solle mir bei Gelegenheit mal genauer erklären, wie sie sich das vorstellt. Dann könne ich überlegen, ob ich das will.

Habe ich eine Chance? Und was ratet ihr mir, wenn eine Kontaktsperre z.Zt. nicht möglich ist?

sko65

Anzahl der Beiträge : 2
Alter : 59
Anmeldedatum : 01.09.11

Nach oben Nach unten

Ich möchte meine Frau zurückgewinnen... Empty Re: Ich möchte meine Frau zurückgewinnen...

Beitrag  Bine Do Sep 01, 2011 11:09 pm

Hallo sko,

erstmal willkommen hier, auch wenn wir alle wissen, dass wir lieber nicht hier wären!

Es mag verrückt klingen: aber ich kann die emotionale Not meiner Frau nachvollziehen, aus der heraus sie gehandelt hat. Und deshalb könnte ich ihr die Flucht zu dem anderen Mann auch verzeihen.

Den Satz find ich gut, weil er genau beschreibt, wie es mir ging, als mein Mann wegen einer Anderen ging. So gut zusammengefasst hätte ich das nie schreiben können.

Jetzt dazu:

Eine „Kontaktsperre“ kann ich im Moment einfach nicht umsetzen. Es gibt zu viele Dinge, die gemeinsam geregelt werden müssen: Unterhalt, Konten auseinanderdividieren, Haus verkaufen usw.. Wenn wir nicht über die Anwälte streiten wollen, geht das nicht anders.

Mein Mann hat sich vor etwas mehr als einem Jahr von mir getrennt. Wir sind beide Anfang 40 und haben ein Kind, das in die 6. Klasse geht.

Auch bei uns war es aufgrund es gemeinsamen Kindes nicht möglich, eine komplette KS durchzuziehen. Technisch wäre das sicher gegangen, aber da hätte das Kind zu sehr emotional gelitten.

Ich hab "meine KS" so durchgezogen, dass ich eben bei den Treffen nichts persönliches mit ihm gesprochen habe. Kein "Wie geht´s" (wollte ich ohnehin nicht wirklich wissen), keine Fragen danach, was er so macht und keine Infos darüber, was ich so mache und wie es mir geht. Rein sachliche Gespräche. Nie über uns. Und nicht mehr Zeit miteinander verbringen als nötig.

Übrigens haben wir immer noch nichts bezüglich Trennung oder Scheidung geregelt. Das muss nicht alles sofort sein. Scheidung dauert ohnehin ein Jahr und es scheint ja nicht so, als stünde sie auf der Strasse. Also, überleg, was wirklich jetzt geklärt werden muss und löst das schnell und pragmatisch.

Hast Du eine Chance?
Das kann ich schwer einschätzen, da es ja auch nicht unwesentlich um Dein Verhältnis zu ihrer Tochter geht. Und das zu kitten, ist wahrscheinlich die größte Hürde. Ich würde wirklich erstmal Abstand zwischen Euch alle bringen und sich die Fronten beruhigen lassen. Und geh in der Zeit bloß nicht auf ihr "Freundschaftsangebot" ein. Kurzfristig wirst Du da nichts klären können.

Liebe Grüße Bine
Bine
Bine

Anzahl der Beiträge : 720
Anmeldedatum : 24.10.10

Nach oben Nach unten

Ich möchte meine Frau zurückgewinnen... Empty Re: Ich möchte meine Frau zurückgewinnen...

Beitrag  sko65 Fr Sep 02, 2011 1:33 pm

Hallo Bine,

Danke für Deine schnelle Antwort. Bei der Frage "Kontaktsperre" bin ich in den letzten zwei Tagen zu ähnlichen Überlegungen gekommen: kein Diskutieren und keine Erklärungsversuche mehr. Die Situation ist jetzt leider so wie sie ist und für Überzeugungsarbeit ist es jetzt zu spät (wenn den "Überzeugen" überhaupt jemals der richtige Weg gewesen wäre). Ich werde mich auch auf die sachlichen Fragen konzentrieren und Persönliches außen vor lassen.

Wichtig war mir auch Deine klare Meinung zum Thema "Freundschaft". Ich hab mich da ja schon bedeckt gehalten und sehe mich durch Dich auch noch mal bestätigt. Ich WILL keine Freundschaft, sondern etwas ganz anderes (wir beide wissen, was...)! Nur das lässt sich erst einmal nicht klären. Also werde ich auf derartige Angebot auch nicht eingehen.

Jetzt muss ich mich als erstes um mich selber kümmern und schauen, dass ich wieder auf die Füße komme. Auch wenn's natürlich ungewollt so weit gekommen ist: der große Druck ist zunächst mal weg und das tut mir eigentlich ganz gut, wenn ich in mich hineinhorche!

Viele Grüße
sko

sko65

Anzahl der Beiträge : 2
Alter : 59
Anmeldedatum : 01.09.11

Nach oben Nach unten

Ich möchte meine Frau zurückgewinnen... Empty Re: Ich möchte meine Frau zurückgewinnen...

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten