Eine sehr verzwickte Situation.

Hallo erstmal,

zunächst zu mir und meiner Person: ich bin 26 Jahre alt, seit einem halben Jahr nun ausgelernt und mitten im Berufsleben. Mit meiner Ex-Freundin war ich seit 2 1/2 Jahren zusammen, zuvor kämpfte ich um sie fast 4 Jahre. Ich selbst habe aus den vergangenen Jahren Probleme mit mir durchlaufen (Mobbingopfer, Scheidung der Eltern, Adoptionsgeschichte, Arbeitslosigkeit etc.) Aber unsterblich bin ich nach wie vor in meine Ex-Freundin verliebt. Wir sind nun seit gut 7 Wochen getrennt. Zuvor wohnten wir zusammen, dass erste Mal überhaupt das sie und ich überhaupt mit jemandem eng zusammen lebten. Ich muss dazu sagen, dass meine Ex ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl hat und auch hin und wieder unter leichten Depressionen litt. Vor gut 6 Monaten holten wir uns zusammen einen kleinen Welpen, der - natürlich - nun komplett bei ihr liebt, mir fehlt er ebenso. Meine Ex war vor 2 Wochen für gut 6 Wochen in einer Reha und beschloss dann sich von mir zu trennen. Ich denke Grund war das ständige Aufeinanderhocken, allerdings ließ sie sich durch ihre depressive Phase aber auch zu nichts animieren, Ausflüge schienen unmöglich. Zudem studiert sie und glaubt auch da nicht alles zu schaffen. Als es immer kühler um mich herum wurde, fing ich an ihr Verhalten zu spiegeln, was die Situation jedoch nicht aufklärte wie gehofft, sondern sich festgefahren hatte. Unser Hund wurde für sie zum Mittelpunkt und Kompensation der Probleme. Wir waren beide nur noch kühl, obwohl meine Gefühle für sie absolut verständlich und klar sind und waren. So zog sie gut 1 Woche vor Beginn der Reha nach einem Streit kurzfristig aus. Ich ließ sie gehen, weil ich dachte dass man in ein paar Tagen gut darüber reden könnte und zur Vernunft findet. Jedenfalls, während ihres Aufenthaltes in der Reha wurde sie natürlich von morgens bis abends "in Watte" gepackt, hatte geregelte Tagesstrukturen, neue Freunde, bzw. Kurschatten gefunden und fühlte sich stärker denn je. Mir blieben diese Veränderungen auch nicht verborgen - endlich schien sie auf dem richtigen Weg und ich erkannte endlich wieder, warum ich sie so sehr liebte, sie blühte wieder auf, war aktiv und motiviert. Dann der Schock... während der Reha war unser Kontakt minimiert aber immernoch gut. Irgendwann beschloss ich dann der Vernunft halber, dass wir den Kontakt noch geringer halten sollten, damit sie sich über ihre Gefühle über mich klar wird, dass sie die Chance hat mich vermissen zu können. Ja, sie vermisste mich auch... allerdings gut 7 Tage später rief sie an und sagte, dass wir keine weitere gemeinsame Zukunft hätten. Ich war verletzt und enttäuscht und sagte nur: "wenn du meinst, dass das richtig ist - dann mach' das.", und legte auf. Zunächst passierte also nichts... als sie aus der Reha wiederkam schlug ich vor uns zu treffen, damit ich auch unseren Hund wiedersehen konnte. Wir spazierten von angedachten 30 Minuten gut 2,5 Stunden umher, unterhielten uns gut, ich sagte ihr wie toll sie sich bis hierhin verändert hatte, dass die Reha nötig war und sie glücklich scheint und dass sie so ist, wie ich es mir zuletzt für uns gewünscht hätte. Wir sprachen nicht über das Vergangene und weder ich noch sie machte Vorwürfe gegenüber dem anderen aus. Wir stritten nicht und auch sonst war alles gut. Wir schrieben oft liebgemeinte SMS und verstanden uns gut. Telefonierten spät Abends mal ein, mal zwei Stunden. Letzte Woche schlug ich vor ins Kino zu gehen. Wir sahen uns den Film an und ich konnte sie noch einladen auf einen Kaffee in der Nähe des Kinos, wir beide fanden es sehr schön, neckten uns sogar frech gegenseitig an. Sie sagte ebenso, dass ihr der Abend gefallen hätte. Dann stand der Polterabend gemeinsamer Freunde an und ich wurde gebeten die Theke zu bedienen, ich stimmte zu, da ich sowieso nicht viel trinken konnte, weil ich morgens darauf arbeiten musste. Meine Ex kam zur Theke mit einem Kumpel von uns und sie soffen viel Alkohol, die Stimmung war gut, locker und gehoben. Ich war gut gelaunt und ließ alles locker passieren. Immer wieder kam sie mir aber nach und suchte Kontakt, drängt mir ihren selbstgebackenen Kuchen auf und hatten beide tierischen Spaß und schauten uns mit neckischen Blicken an. Ich blieb jedoch cool, weil ich dachte es könnte etwas passieren, dass sie hinterher mehr bereut als ich und das wollte ich nicht riskieren aus Angst die Chancen auf eine Rückeroberung zu verschlechtern. Da nun nächsten Samstag die Hochzeitsfeier ansteht, brauchte sie noch Klamotten für die Feier und wollte in ein Shopping-Center fahren, ich fragte ob ich mitkommen dürfte. Sie stimmte ein, holtemich ab und wir fuhren dahin... das shoppen war fast wie früher, hatten Spaß uns gut unterhalten und sie hatte nichts dagegen dass ich sie mal "spaßeshalber" am Bauch umarmte, ich glaube sogar sie mochte das in dem Moment. Soweit so gut... den anschließenden Kaffee schlug sie aus, weil sie müde war und sagte, dass wir das in 2 Tagen machen könnten. Auf der Rückfahrt wurde mir schlecht und komisch als sie widerum betonte wie gut sie findet wie wir uns verstehen und ich so gut mit der Trennung klar käme. Dezent fragte ich durch die Blume wie es denn derzeit gefühlstechnisch in ihr aussieht. Sie sagte, sie wolle nichts mehr von mir, nur reine Freundschaft... daraufhin sagte ich ihr, dass ich nicht glaube dass Freunde flirtend agieren, sich spätabends anrufen und sich wie auf der Feier permanent den Kontakt zum anderen suchen. Sie tat ganz überrascht und sagte, dass das nicht ihre Absicht gewesen sei, irgendwie Hoffnung zu erzeugen. Ich sagte ihr, dass mir das erst einmal egal sei, ich es gut finde wie der Kontakt derzeit ist, ich es aber nicht ausstehen kann, wenn sie es immer wieder betont, dass alles andere keine Chance hätte, weil es mich doch sehr verletzt. "Ich will erstmal keine Beziehung mehr, mit niemandem. Ich möchte das Single-Leben genießen.", sagte sie und: "und wenn ich doch mal wen kennen lerne, musst du eben damit klarkommen, oder nicht." Wir einigten uns darauf den Kontakt weiterhin, sofern er sich mehr, oder weniger zufällig ergibt freundlich zu gestalten, allerdings achtet sie nun auf ihre Handlungen wie sie sagt, um mir nicht nicht das Gefühl von Hoffnung zu vermitteln. Das war gestern... morgen räumen wir den Müll aus der gemeinsamen Wohnung raus und Samstag sehen wir uns auf der Hochzeitsfeier der Freundin. Was sollte ich nun am Besten tun, bzw. wie soll ich mich nun verhalten? Es kann doch nicht sein, dass wirklich rein gar nichts mehr für mich empfindet... warum sonst verhält sie sich so, wie sie sich verhalten hat?!

Ich liebe sie nach wie vor und mehr denn je zuvor, das war nie anders... es schmerzt vermittelt zu bekommen, mehr als reine Freundschaft würde sie nicht empfinden und selbst auf neutralem ege alles auszuschließen - von vornherein.

Soll ihr nun wieder mehr die kalte Schulter zeigen, oder mich einfach normal undnett verhalten?!

Im Übrigen: Liebeserklärungen, oder ein Anbetteln und Anflehen einen Neustart zu versuchen, habe ich bisher komplett ausgelassen! Also nichts in der Art ist vorgefallen.

Wäre schön mir mitzuteilen, was ihr von der Situation haltet. Oder bin ich einfach nur saudumm und naiv zu glauben, man hätte auch nur noch 1/100 Funken an Hoffnung?!

Achso, ich sollte vllt. noch erwähnen, dass ich seit Kurzem einen neuen Arbeitsplatz habe und dafür täglich 20 Kilometer mit dem Fahrrad fahre und auch schon gut 8 Kilogramm verloren habe. Meine Ex_freundin hat ebenfalls durch die Reha schon abgenommen und unabhängig von uns beiden sind wir beie nun sportlich aktiver als zuvor.

Hat denn hier niemand eine Meinung dazu?!

hey,
so aus der sicht einer frau, die auch schon mal wen verlassen hat, muss ich sagen, dass es sich einfacht toll und mächtig anfühlt, wenn man merkt, wie der ex einem nachläuft. wie er nett und unkompliziert zeit mit dir verbringt... sich mühe gibt... und schmachtet (das merken die meisten frauen sofortigst, auch wenn kein direktes anflehnen stattfindet)...und du merkst, du kannst über ihn völlig verfügen... es tut dem eigenen ego gut, aber an dem gefühl dir gegenüber ändert es gar nix. warum auch, wenn man die situation als frau eben so toll genießen kann?
k.a. ob es bei deiner ex so ist, ist halt so meine erfahrung. "frau" nimmt das halt gerne mit, aber liebe? beziehung? nö, danke....

ach, ich weiß, das ist hart! und manch einer hier wüsste gerne, ob es hoffung gibt, mich eingeschlossen.... für den anfang ist es aber ratsam und hilfreich (für den eigenen seelenfrieden), erstmal zu akzeptieren, dass die exen schlicht und einfach WEG sind. WEG. PUNKT. AUS.

also, ich will nicht sagen, dass du direkt zum fiesling mutieren sollst. aber mach dir klar, dass diese freundliche nettigkeit jetzt rein gar nix bringt. reserviert sein wäre besser. warum solltest du ihr ego füttern und als flirt-hampelmann bedienbar sein?

lg

Ja, ich denke ich sollte auf Abstand gehen... morgen jedoch nicht machbar, da Hochzeitsfeier der Freunde. Mal sehen, vllt. gebe ich ihr ja wirklich indirekt und unbewusst die Lage eine "Marionette" für ihre Situation zu sein. Vllt. sollte ich wirklich den Kontakt, wenn überhaupt, nur auf das absolute Minimum reduzieren. Aber danke erstmal für deine Antwort, irie.

auch morgen ist es, denke ich, machbar! es wird doch sicher genug leute geben, mit denen du dich unterhalten kannst, sodass du sie nur so viel wie absolut notwendig beachten kannst. sie will distanz - also gebe du sie ihr.
es kann gut sein, dass es ihr auffallen wird und sie dann von sich aus kontakt mit dir suchen wird, aber lass dich nicht täuschen, es ist dann deshalb so, weil sie dich eben als "marionette" behalten mag.
es ist ja auch unerfreulich und ein schlag für das (auf deinem leid!) aufgepuschte selbstbewusstsein.
ziehe klare grenzen. nicht weil du fies bist, sondern weil sie es ja genau so beschlossen hat. trennung. das heißt für sie auch, mit den auswirkungen leben zu müssen!
viel kraft morgen und ja, auch viel spass!

BrokenHeart_seven schrieb:Vllt. sollte ich wirklich den Kontakt, wenn überhaupt, nur auf das absolute Minimum reduzieren. Aber danke erstmal für deine Antwort, irie.

Nicht "vielleicht" und nicht "sollte".

Lies das!