Frisch reingekommen!

Meine Gedanken waren ja nur Reaktion auf ihr Verhalten, so dass ich - selbst für den Fall, dass ich ihr das irgendwie suggeriert haben sollte - damit wohl kaum dadurch zum Ende beigetragen habe. Mein Part am Scheitern ist auf vielen anderen Ebenen zu suchen. Im Übrigen denke ich mittlerweile, dass sie zum Zeitpunkt dieses Gesprächs schon zweigleisig gefahren ist.

Ich habe hinsichtlich der Kommunion wegen mehrer Aspekte Bedenken. Natürlich kann es so sein, dass sie sich über "Papas" Anwesenheit freut, genauso könnte es sie aber doch auch verwirren und diesem letztlich doch besonderen Tag einen negativen Beigeschmack geben und das will ich in jedem Fall vermeiden. Zudem ist das ja sowieso alles so aufregend, so dass sie mich ja auch vielleicht gar nicht wahrnimmt. Weiteres Problem wäre die Konfrontation mit der Ex, ihrer Familie und im schlimmsten Fall dem Neuen, das ist eine Situation die ich gerne vermeiden möchte.

Der Weg, die Mutter zu fragen ist da wohl der sicherste, da sie aber auf meine Bitte, die Kleine zu fragen, ob sie mich sehen will, nicht geantwortet hat, habe ich Zweifel, ob es dann bei einer terminlich konkreten Frage anders ist. Natürlich zeige ich ihr, dass mir das Kind wirklich wichtig ist, es könnte aber von ihr auch in der Form interpretiert werden, dass ich darüber Kontakt zur Mutter suche und den will ich ganz und gar nicht. Mir ist es am Wichtigsten, der Kleinen nicht zu schaden und dabei treten auch meine Wünsche absolut in den Hintergrund.

es könnte aber von ihr auch in der Form interpretiert werden, dass ich darüber Kontakt zur Mutter suche und den will ich ganz und gar nicht. Mir ist es am Wichtigsten, der Kleinen nicht zu schaden und dabei treten auch meine Wünsche absolut in den Hintergrund.

Also, wenn Deine Wünsche in den Hintergrund treten, solte das auch für Deine Befürchtung gelten, dass die Mutter es als Kontaktversuch mit ihr interpretiert.

Für mich war und ist meine Tochter das Wichtigste. Und niemals hätte ich gewollt, dass nur aus Angst, dass mein Ex denkt, ich klammere, sie den Kontakt zum Papa verloren hätte. Ich habe von Anfang an regelmäßigen Kontakt gewünscht, auch auf die Gefahr hin, er denkt, ich tue das nur um ihn zu sehen und das Risiko, dadurch, ihn regelmäßig bei der "Kindsübergabe" zu sehen, immer wieder neu verletzt zu werden.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, was in einem Kind vorgeht, dass den Papa verliert, sich schuldig fühlt und alles Vertrauen zu lieben Menschen verliert. Und das nur, weil zwei Erwachsene nicht über ihren Schatten springen können für den hilflosen unschuldigen Menschen, von dem beide behaupten, er sei ihnen das Wichtigste.

Sorry, wenn Dir wirklich an dem Kind liegt, muss es Dir egal sein, was die Mutter denkt.

Bine schrieb:
Sorry, wenn Dir wirklich an dem Kind liegt, muss es Dir egal sein, was die Mutter denkt.

Dafür musst Du Dich nicht entschuldigen, im Gegenteil ich bin ja für Deine Ratschläge und Ansichten aus Sicht einer Mutter äußerst dankbar.

Daher auch gleich meine Frage, woraus du schließt, dass die Kleine sich schuldig fühlen könnte.

Das ist jetzt nicht speziell auf Euren Fall bezogen, dass das Kind sich schuldig fühlt, sondern ganz ganz häufig das beobachtete und normale Verhalten von Kindern, wenn eine Bezugsperson aus ihrem Leben verschwindet. Sie denken, da sie anderes nicht verstehen, dass sie Fehler gemacht haben und der Mensch deshalb gegangen ist.

Papa und Mama sind in ihrem Leben die Helden, Die können alles, wissen alles und sind gut. Wenn etwas passiert, liegt es also an ihnen. Sie haben etwas falsch gemacht, deshalb ist Papa weg. Und in ihrer Wahrnehmung gibt es immer Vorfälle, die das bestätigen. Vermieden werden kann das wirklich nur dann, wenn beide Bezugspersonen weiter regelmäßig liebevollen Kontakt zum Kind haben.

Und dazu muss man über seinen Schatten springen. Wenn uns bei unserer Trennung etwas gelungen ist, auf das wir stolz sein können, dann ist es das, bei einem sehr sensiblen Mädchen eben diese Wahrnehmung vermieden zu haben. Aber das hat uns als Eltern viel Kraft gekostet. Und viel verletzter Stolz musste über Bord geworfen werden.

Nun denn, SMS an die Mutter ist geschrieben und angekommen. Warten wir ab, ob eine Antwort kommt...

Du tust es für die Kleine und dafür, dass irgendwann zumindest Du weisst, Du hast alles probiert.

Es hat nichts mit Eurer Beziehung zu tun.

Es freut mich, dass Du es nochmal versuchst!!!!

Versuchen würde ich da noch mehr, wenn jetzt wieder keine Reaktion kommt, aber ich weiß eben nicht, wie das bei ihr ankommt und ob ich ihr damit Schaden zufüge.

Es wurde ja hier schonmal thematisiert, ob ich sie auf ihrem Handy anrufe oder anschreibe, ebenso könnte ich sie vor der Schule treffen oder beim Spielen auf der Straße etc.. Mir wurde ja hier auch schon der Vorschlag gemacht, der Mutter mal ein konkretes Konzept für einen Kontakt zu unterbreiten, auch die Option gäbe es noch.

Die Mutter hat mich soeben wissen lassen, dass die Kleine weiter mit mir in Verbindung bleiben will und wir heute abend telefonieren. Das macht mich erstmal echt glücklich und ein wenig nervös bin ich auch.

Das ist doch schön!!!

Bleib locker. Du wirst sehen, Ihr macht das schon. Die Kleine weiß bestimmt, was sie möchte. Vielleicht denkst Du mal nach, was Du mit ihr machen könntest (Zoo, Kino, oder was sie mag) als ersatz für Deine Abwesenheit bei der Kommunion.

Meist wollen die Kleinen nicht böse auffallen und trauen sich dann nicht, einen Vorschlag zu machen. Wenn Du da was machst, Du weißt ja noch, was sie mag , ist das bestimmt nicht schlecht. Nicht überfallen, das Kind. Erstmal fragen, aber wenn sie nicht mit was kommt, hast Du eine Idee in Petto.

Viel Erfolg!!!

Im Normalfall sehe ich auch kein Problem, dass wir schnell Freude mit- und aneinander haben, von ihrer Art ist sie so offen und grundfröhlich. Aber es bleibt halt die Frage, wie ihre Mutter ihr den ganzen Sachverhalt erklärt hat und welche Konsequenzen das für sie in Bezug auf mich hat. Es ist für mich klar, dass ich darüber nicht mit ihr rede, um da nicht noch mehr Irritationen zu provozieren. Wie ich allerdings die Kurve kriegen soll, wenn ich merke, dass sie dann doch auf Dauer eher distanziert und unsicher ist, weiß ich noch nicht.

Andererseits habe ich sie ja fragen lassen, ob sie Kontakt zu mir will und sie hat es gewollt, also wird es schon passen.

Mal was für die Metaphysiker unter Euch: glaubt ihr, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Umstand, dass ich vor einer Woche verlassen wurde und seitdem mein ansonstes topsolides Auto drei verschiedene Fehler hatte, wobei ich mich Dank des heutigen sogar abschleppen lassen musste?

Interessanter Ansatz. Mein Auto hat mich in den letzten Monaten (seit der Trennung) obwohl es noch gar nicht sooo alt ist, ein Vermögen gekostet.

Den teuren selbstverschuldeten Unfall hatte ich übrigens wahrscheinlich , als die Neue meinen Ex verlassen hat....

Es liegt also nicht an mir und dem Auto sondern an der Metaphysik? Hätt ich mal besser aufgepasst in der Schule

Mal was für die Metaphysiker unter Euch: glaubt ihr, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Umstand, dass ich vor einer Woche verlassen wurde und seitdem mein ansonstes topsolides Auto drei verschiedene Fehler hatte, wobei ich mich Dank des heutigen sogar abschleppen lassen musste

Das ist ganz sicher so. Mein Traumfänger dreht sich auch seit März nur noch linksrum. Vielleicht sollte ich mal die Klangschalen ölen ????

Sorry, ging jetzt nicht anders.

Die Ironie, die hinter meiner Frage steckte, hast Du aber schon erkannt, oder?

Edit: im Übrigen warte ich noch auf einen brillanten Wortwitz, dass es doch großartig wäre, bereits nach einer Woche Singledasein schon wieder abgeschleppt worden zu sein.

So, mit dem kleinen Engel erst geschrieben und dann telefoniert, ist gut gelaufen, ich bin sehr froh soweit. Eine kleine Botschaft kam von ihr, die mich richtig glücklich macht: meine Ex hat seit ein paar Monaten ein Pflegekind (Mutter gestorben und Vater zu dämlich zur Erziehung obwohl staatlicher Uniformträger), dass sich konsequent weigert, sich mit besagtem Vater zu treffen. "Meine" Kleine hat gesagt, dass sie natürlich mit mir Kontakt haben will, weil wir ja eben nicht so ein Verhältnis haben, wie die beiden... Treffen wird in den nächsten Tagen nichts, aber das liegt halt auch an dem Kommunionskram. Etwas blöd wurde die Situation, als ich ihr Grüße für Oma aufgetragen habe, bei der sie gerade war und sie mich dann fragte, ob sie Mama auch grüßen soll. KS mit Kind ist halt ne Ausnahmesituation, aber bevor ich die Kleine da reinziehe, soll sie natürlich auch Mama grüßen. Sie hatte mir auch angeboten, mit ihrer Mutter zu reden, als sie mir eine Frage nicht beantworten konnte, aber das habe ich - so hoffe ich zumindest - geschickt umgangen.

Hallo Kaschu,

das hast Du gut gemacht!!!

Ruhig Grüße an Mama ausrichten lassen. Die weiß bestimmt, wie es gemeint ist und das ist keine Verletzung der KS. Siehst Du, schon das Gespräch hat was gebracht. Und Du hast gehört, was der Kleinen wichtig ist.

Freut mich für euch. Verfolge das so witer.

Bine

Ich hoffe nur, dass die Frage nach dem Grüßen der Frau Mama keinen tieferen Hintersinn hatte und mehr aus Reflex kam (sie fragte schließlich auch, ob sie das Pflegekind grüßen soll). Nicht dass das so eine Art Abchecken von ihr ist, ob Papa was gegen Mama hat und es ein Comeback gibt. Das würde ich als ein Zeichen von Kummer sehen - nicht gut!

Übler fände ich aber den Effekt, den es hätte, wenn Du Dich ihrem Angebot, Grüße auszurichten verschliessen würdest. Dann sähe sie ein Problem nur bei Dir. Ich glaube, das war schon richtig so. So weiß sie, dass sie beim jeweils anderen, den jeweils anderen erwähnen kann. das ist wichtig. Denn sie kann sich nicht ständig verstellen müssen.

Melde mich mal wieder, allerdings nicht, weil es wesentliche Neuerungen gibt, sondern eine Frage, zu der ich gerne mal Antworten von Menschen hören möchte, die schon weiter sind, als ich.

Jetzt, wo ich ja endlich mit männlicher Logik arbeiten darf (was ja lt. diverser Ratgeber in einer Beziehung nicht immer als sinnvoll gilt), kann ich dem Grunde nach nur zu dem Ergebnis kommen, dass ein Exback gar nicht in Frage kommen darf. Das Verhalten, das meine Ex mir gegenüber an den Tag gelegt hat (ich nenne es mal zusammengefasst Verarsche) verbietet es mir (zumindest von der Logik her), überhaupt daran zu denken. Trotzdem kreist dieser Gedanke immer mal wieder durchs Hirn und ich weiß nicht, warum. Ich sehe mich derzeit nicht von akuter Oneitis befallen (was in der Beziehung noch ganz anders war und einer der diversen Killer derselben gewesen sein dürfte), rufe beim Rückblick auf die vergangenen Jahre eher die schlechten Situationen raus und denke, dass ich noch so viel an mir selbst arbeiten kann, wie ich will, derartiges auf ihrer Seite jedoch nie passieren wird. Sie findet sich okay, so wie sie ist und wird ja auch durch diverse Verehrer bzw. ihren Neuen, der es ja augenscheinlich auch auf eine längere Beziehung angelegt hat, darin bestätigt. Letztlich ist es ja auch ihre Aussage, beziehungsunfähig zu sein. Das sind alles Argumente, die vom Verstand her klar dafür sprechen, sich von dem Gedanken an ein Zurück zu trennen und dennoch... (s.o.) Kurz gefragt: wann fängt das Gehirn endlich wieder an, richtig zu arbeiten?

So hart die Trennung konkret auch war, denke ich, dass es aufgrund der Oberflächlichkeit, mit der wir Jahre zusammen waren, auch leichter für mich ist, mit dem Kummer klarzukommen und auch ein klitzekleines Gefühl der Erleichterung da ist, was allerdings nicht heißen soll, dass es mir in meiner derzeitigen Situation gut ginge. Zeugen diese Gedanken an einen Neustart vielleicht nur von verletztem Stolz und irgendwelchen Instinkten, die es mir als gut erscheinen lassen, dass ich dank meiner Qualitäten die Konkurrenz aussteche und sie reumütig zurückkehrt?

Hallo Kaschu,

ich kann Dir ja jetzt mal aus Sicht einer Frau antworten.

Zeugen diese Gedanken an einen Neustart vielleicht nur von verletztem Stolz und irgendwelchen Instinkten, die es mir als gut erscheinen lassen, dass ich dank meiner Qualitäten die Konkurrenz aussteche und sie reumütig zurückkehrt?

Das kann sein, muss aber nicht.

Vielleicht ist es auch einfach die Tatsache, dass Du nicht primär sie vermisst, sondern einfach die Tatsache, dass da jemand ist für Dich. Und ihr Bild ist nun das letzte in Deinem Kopf.

Kommt sie noch zum Arbeiten zu Dir? Dann könnte es auch nur die Gewohnheit sein....

Vermisst Du das Kind? Auch das könnte ein Grund sein.

Vielleicht ist es der Wunsch, beweisen zu können, dass Du es auch anders/besser kannst?

Ich glaube mal, das alles können Gründe sein. Aber das Bild von ihr wird verblassen und Du gewöhnst Dich an ein Leben ohne sie. und dann merkst Du, ob da noch mehr übrig ist, oder nicht.

Gruß
Bine

Danke für die Erklärungsansätze. Sie arbeitet nicht mehr bei mir seit Ende April, seit dem habe ich sie auch nicht mehr gesehen. Außer den 2 SMS wegen der Kleinen hatte ich auch keinen weiteren Kontakt mehr mit ihr. Das wird sich demnächst auch nicht ändern mit Ausnahme des Termins zur Rückgabe von Sachen, wobei ich das lieber über Dritte abgewickelt hätte.

Die Kleine vermisse ich sehr, aber dank der Möglichkeit mit ihr direkt Kontakt haben zu können, glaube ich, das trennen zu können.

Na ja, warte ich halt ab und hoffe, dass nicht nur möglichst schnell das Bild von ihr sondern auch dieser widersinige Gedanke verschwindet.

In großen Teilen denke ich, ist es auch Gewohnheit, an jemanden zu denken, der einem nahe steht. Und dann dauert es, die Gewohnheit abzulegen.

Das ist wie mit dem Anrufen. Während der Beziehung macht man das fast automatisch. Ich hab mich dabei erwischt, dass es schwer war, das aufzuhören. Auf einmal hat man wie früher das Telefon am Ohr, aber eigentlich gibt es nichts mehr zu sagen.

Das hört auf!!! Hast Du die Kleine inzwischen mal sehen können?

LG Bine

Bine schrieb:
Hast Du die Kleine inzwischen mal sehen können?

Nein, aber das liegt daran, dass sie wegen der Kommunion, die gestern war, viel um die Ohren hat (zumindest sagte sie bei unserem Telefonat letzte Woche, dass sie viel "Stress" hätte - aus dem Mund einer 9jährigen klingt das ebenso niedlich wie erschreckend). Hoffe/denke, dass es diese oder vermutlich eher nächste Woche was wird.

Aber ich fürchte, da hat sie recht, dass das Stress ist. Sollte ja eigentlich richtig schön für die Kinder sein, ist leider aber viel zu oft nur Stress!

Zumal sie auch ne Stress-Mutter hat, die immer viel mehr Aufruhr verursacht, als nötig. So lange ich noch im Boot war, habe ich das immer ein wenig zu relativieren versucht, was die Kleine - so glaube ich - genossen hat.

Kaschu schrieb:Melde mich mal wieder, allerdings nicht, weil es wesentliche Neuerungen gibt, sondern eine Frage, zu der ich gerne mal Antworten von Menschen hören möchte, die schon weiter sind, als ich.

Jetzt, wo ich ja endlich mit männlicher Logik arbeiten darf (was ja lt. diverser Ratgeber in einer Beziehung nicht immer als sinnvoll gilt), kann ich dem Grunde nach nur zu dem Ergebnis kommen, dass ein Exback gar nicht in Frage kommen darf. Das Verhalten, das meine Ex mir gegenüber an den Tag gelegt hat (ich nenne es mal zusammengefasst Verarsche) verbietet es mir (zumindest von der Logik her), überhaupt daran zu denken. Trotzdem kreist dieser Gedanke immer mal wieder durchs Hirn und ich weiß nicht, warum. Ich sehe mich derzeit nicht von akuter Oneitis befallen (was in der Beziehung noch ganz anders war und einer der diversen Killer derselben gewesen sein dürfte), rufe beim Rückblick auf die vergangenen Jahre eher die schlechten Situationen raus und denke, dass ich noch so viel an mir selbst arbeiten kann, wie ich will, derartiges auf ihrer Seite jedoch nie passieren wird. Sie findet sich okay, so wie sie ist und wird ja auch durch diverse Verehrer bzw. ihren Neuen, der es ja augenscheinlich auch auf eine längere Beziehung angelegt hat, darin bestätigt. Letztlich ist es ja auch ihre Aussage, beziehungsunfähig zu sein. Das sind alles Argumente, die vom Verstand her klar dafür sprechen, sich von dem Gedanken an ein Zurück zu trennen und dennoch... (s.o.) Kurz gefragt: wann fängt das Gehirn endlich wieder an, richtig zu arbeiten?

So hart die Trennung konkret auch war, denke ich, dass es aufgrund der Oberflächlichkeit, mit der wir Jahre zusammen waren, auch leichter für mich ist, mit dem Kummer klarzukommen und auch ein klitzekleines Gefühl der Erleichterung da ist, was allerdings nicht heißen soll, dass es mir in meiner derzeitigen Situation gut ginge. Zeugen diese Gedanken an einen Neustart vielleicht nur von verletztem Stolz und irgendwelchen Instinkten, die es mir als gut erscheinen lassen, dass ich dank meiner Qualitäten die Konkurrenz aussteche und sie reumütig zurückkehrt?

Meiner Einschätzung nach ist es jedoch vollkommen verrückt, die hart erarbeiteten Fortschritte in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung in einer Beziehung mit einer Frau überprüfen zu wollen, die selbst arge Defizite besitzt und eine intensive Arbeit an ihrer Persönlichkeit nötig hätte. Du solltest ernsthaft hinterfragen, ob du dein eigenes Selbstwertgefühl an die Existenz dieser Beziehung knüpfen willst! Du schreibts nämlich nicht sehr viel darüber, was du an ihr positiv findest, außer das die damalige Trennung der Auslöser für deine Weiterentwicklung ist.

Diese positiven Aspekte bleiben allerdings auch vorhanden, wenn du nicht mehr mit ihr zusammen bist! Deshalb steht jetzt auch nichts einem konsequentem Schritt entgegen, mit dem du eindrucksvoll unter Beweis stellen könntest, dass du dich nicht für einen Schatten der Vergangenheit weiterentwickelt hast, sondern um dich von ihm zu befreien. Dann wirst du auch endlich ohne Selbstzweifel und voller Zuversicht der Zukunft entgegentreten können. Momentan betreibst du nichts weiter als Vergangenheitsbewältigung am Rande der Selbstkasteiung.