Meine große Liebe will nicht mehr...

Hallo liebe Forumgemeinde!

Bin ganz neu hier und meine Tragödie auch noch ganz frisch. Ich bin 22, mein Exfreund 23. Bin quasi vor drei Tagen „verlassen worden“ (falls man das überhaupt so nennen kann – dazu später mehr) und natürlich ziemlich am Boden. Das Schlimme ist, dass ich absolut davon überzeugt bin, dass mein Ex überreagiert hat und unsere Beziehung eigentlich eine Chance gehabt hätte…Trotzdem glaube ich nicht, dass er ein Einsehen haben wird. Ich fange wohl am Besten einfach mal an zu erzählen:

Ich kenne ihn schon ewig, wir gingen zusammen auf die Schule und schon damals haben wir uns gegenseitig stark angezogen. Als ich 16 und er 17 war, kamen wir dann das erste Mal zusammen und die Beziehung hielt 2,5 Jahre. Sie war unser Beider erste richtig ernsthafte Beziehung und im Großen und Ganzen war es eine wunderschöne Zeit. Wir passten zusammen wie „Arsch auf Eimer“ und nicht nur wir empfanden das so, sondern auch alle Anderen, die mit uns bekannt waren. Irgendwann lief es aber nicht mehr ganz so harmonisch zwischen uns, wir stritten öfter und ich war nicht mehr so heftig verliebt, wie am Anfang (was ja völlig normal ist! Ich war damals aber wahnsinnig naiv und habe nicht gemerkt, dass ich zwar nicht mehr verknallt bin, aber mich bei ihm nach wie vor ungeheuer geborgen und geliebt gefühlt habe), und ich machte Schluss. Ihn hat das damals wahnsinnig hart getroffen, was ich aber nicht richtig mitbekam, da ich den Kontakt erstmal komplett abgebrochen habe. Denn ich hatte selbst mit dieser Trennung zu kämpfen, auch wenn sie von mir ausging.

Ca. 3 Jahre lebte nun jeder sein eigenes Leben, ich hatte dann auch eine neue schöne und ernsthafte Beziehung und auch er verliebte sich irgendwann neu. Innerhalb dieser Zeit hatten wir auch irgendwann wieder sporadischen E-mailkontakt. Wenn ich ganz ehrlich bin, haben mir diese E-Mails damals sehr viel bedeutet und ich merkte da schon, dass ich noch mehr für ihn empfinde, als mir lieb ist.

Vor ziemlich genau einem Jahr sind sowohl meine, als auch seine Beziehung in die Brüche gegangen und nachdem wir den Verlust mehr oder weniger verarbeitet hatten, haben wir das Dümmste getan, was man nur tun kann: wir haben wieder angefangen, uns zu treffen und haben uns eingebildet, wir könnten eine Freundschaft aufbauen. Es kam dann natürlich auch wie es kommen musste und es entstanden wieder Gefühle (auf beiden Seiten!). Irgendwann sprach ich ihn auf einen Neuanfang an, denn ich merkte, wie viel er mir bedeutet und immer bedeutet hat. Daraufhin zog er sich zurück, mit der Begründung, er habe ziemliche Angst, ich würde ihn irgendwann wieder einfach verlassen. Er könnte sich die Beziehung vorstellen, aber er bräuchte einfach noch etwas Zeit. Ich habe ihn in dieser Zeit dummerweise sehr bedrängt, woraufhin er irgendwann beschloss, es gut sein zu lassen und vllcht sei irgendwann eine Freundschaft möglich. Hinzu kam, dass seine Ex (nicht ich, die andere ) wieder etwas von ihm wollte und er dann mit der Situation insgesamt überfordert war.
Diese Zeit war sehr hart für mich, denn ich fühlte extrem viel für ihn (tu ich leider immer noch…), aber ich ließ ihn einige Zeit mehr oder minder in Ruhe. (Kontakt hatten wir schon, aber wirklich eher freundschaftlich).

Irgendwann wurde der Kontakt aber wieder intensiver. Das war so ab Februar diesen Jahres. Ab da war alles nur noch wunderschön. Wir verbrachten enorm viel Zeit miteinander, wir verhielten uns irgendwann sogar schon fast wieder wie ein Paar, er schüttete mir sein Herz aus, wie viel er schon immer für mich gefühlt habe, dass wir füreinander bestimmt seien, kurz alles, was ich auch für ihn empfinde! Er sagte, er habe sich aus Angst die ganze Zeit eingeredet, dass er mit mir nichts anfangen dürfe, aber nun sehe er klarer. Das einzige Problem war, dass wir relativ häufig über Kleinigkeiten stritten. Und bei jedem Streit hatte ich Panik, er hätte genug von mir. Deswegen hab ich sehr oft überreagiert und grenzwertige Dinge zu ihm gesagt. Scheinbar habe ich es sehr übel genommen, dass er mich bei meinen ersten Annäherungsversuchen zurückgewiesen hat. Auch er hat in den Streits oft heftige Worte losgelassen, wir konnten bei Auseinandersetzungen einfach nicht cool bleiben.
Ja und nun vor 3 Tagen kam dann der große Knall. Nach einem Streit am Wochenende war es nun zu viel für ihn. Er sagt, er habe sich durch die Streitereien von mir entfernt. Dass er mich liebe, habe er immer ernst gemeint (und das ich habe ich auch sowas von gespürt!), aber er könne so nicht mehr. Es sei das Beste, wir lassen es für immer. Ich habe mich gestern nochmal kurz mit ihm getroffen, um ihm zu sagen, dass ich ihn verstehen kann, aber dass wir daran arbeiten können (was ich auch seit einiger Zeit tue, meiner Meinung nach ist das mit dem Streiten auch schon besser geworden! Aber er muss halt auch etwas beitragen). Ich wollte ihm halt einfach klar machen, dass ich es überstürzt finde, wie er handelt.

Er sagte mir dann noch, er habe Bauchschmerzen wegen der Sache und er werde sehr viel darüber nachdenken, aber ich solle mir keine Hoffnungen machen. Und auf jeden Fall bräuchte er Zeit. Es sieht für mich so aus, als sei die Sache gelaufen. Tja, meine letzte Chance ist sowieso nur eine Kontaktsperre. Selbst, wenn er nicht merkt, was wir aneinander hatten, so wird sie mir wenigstens helfen, mit der Sache klarzukommen. Aber es fällt so verdammt schwer, sie einzuhalten! Ich bin so dermaßen mit den Nerven runter…

Ich würde mich wahnsinnig über Kommentare freuen. Auch über Kritik! Ich weiß, dass ich viel verbockt habe…oder einfach ein paar aufmunternde Worte, oder Tipps, wie ihr eine Kontaktsperre erträglicher gestaltet…

Möchte keiner irgendwas schreiben?

Naja...bin aber auch ne Ungeduldige...;-)

Was solls, dann schreib ich einfach mal wies mir gerade geht, das lenkt schließlich auch ab...
Habe es geschafft, einigermaßen anständig zu Abend zu essen. Da mein Magen sich aufgrund der letzten 3 Tage auf Fastenkur eingestellt hat, ist er jetzt wohl überfordert und tut weh. Verglichen mit dem Herzschmerz aber ein Klacks.
Bin sehr froh, dass ich mich heute nicht bei ihm gemeldet hab, ich neige bei sowas nämlich dazu, den Partner zu bedrängen...und das ist gerade bei ihm das Allerfalscheste. Auch versuche ich immer mehr mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass es vielleicht wirklich vorbei sein könnte. Ich will das zwar nicht und bin sehr überzeugt davon, dass wir es schaffen könnten, aber wenn er nicht will, MUSS ich es akzeptieren...

Ach alles scheiße...Ich fühl mich so eingeschüchter von dem langen Weg, der da vor mir liegt...

willkommen bei uns!
gib nicht auf!

als meine trennung war schrieb mir ein freund...

innerlich zerrissen...so hiess der ort, an dem ich war.
es war winter, nur ohne eis und schnee, nur in mir!
niemand sonst konnte es sehen,
einsame gedanken laden ein zum verweilen,
die offenen wunden die nicht verheilen.
die visionen die ich hatte liegen vor mir,
verrotten wie ein leichnam auf dem boden.
ich weiss ganz genau, wie du dich jetzt fühlst!
nur steh auf und gehe deinem schicksal entgegen
und beginne dein neues leben!!!

auch du bist nicht alleine...
willkommen!

Wollte mich gerade ausloggen, hab deinen Beitrag grade noch gesehn. Vielen Dank! Bin momentan dermaßen erschüttert, dass mir sowas unglaublich viel hilft.

Tja, der Text beschreibt ziemlich treffend, wie es mir geht. Besonders das Bild mit den verottenden Leichen...Ich habe echt ständig diese Visionen, wie schön die Beziehung hätte werden können...hier in dem Forum wird dafür wohl der Begriff Kopfkino recht häufig verwendet...genau das ist es, was mich momentan derbe runterzieht...naja, Tag 4 überstanden, ich lebe noch. Mal schauen, was morgen so kommt...

...wenn du bei anderen liest, wirst du merken, dass es uns allen so erging!
wichtig ist nur, dass du nicht aufgibst!

lass den kopf nicht hängen, auch wenn jetzt alles null und nichtig erscheint!
freue dich über die kleinen sachen erstmal!
belohne dich morgen selbst...
fange einfach an...
viel kraft dabei!!!

Ich habe schon in einige andere Geschichten reingelesen (z.b. auch in deine) und finde es wirklich bemerkenswert, wie stark viele mit ihrer Trennung umgehen. Und dass man in den seltensten Fällen wieder mit dem Ex zusammenkommt, sondern dass man viel eher begreift, warum es sogar GUT ist, dass man auseinander ist. Aber von dieser Denke bin ich noch meilenweit entfernt. Für mich gibt es momentan nur diesen einen Gedanken, dass es schrecklich falsch ist, dass er es nicht mit mir versucht hat...

Was ich auch oft gelesen habe, ist, dass der/die Ex während einer KS wenigstens auch mal versucht hat, Kontakt aufzunehmen, aus Neugier, oder sei es irgenndwas Organisatorisches...
Bei meinem Ex kann ich das aber vergessen, wenn der einen Entschluss fasst, steht der 100% dazu, bin mir fast sicher, dass da nix mehr kommt. Eigentlich bewundernswert...

Hinzukommt, dass ich WEIß, dass ich jetzt eigentlich anfangen müsste, mein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen, aber ich habe momentan einen riesen Druck von der Uni, stehe kurz davor, meinen Bachelorabschluss zu machen und das alleine ist schon ne riesen Belastung... und jetzt kann ich mich kaum konzentrieren, ich esse wenig, ich hab schlafstörungen...

Ich darf nicht soviel jammern, aber so dicke hats mich glaub ich noch nie erwischt...alles Mist!

Hallo trauerkloß (auch nett ),

auch von mir willkommen im "Club".
Bei allem hin- und her Eurer Beziehung ist mir aber dieser Absatz besonders aufgefallen.

Das einzige Problem war, dass wir relativ häufig über Kleinigkeiten stritten. Und bei jedem Streit hatte ich Panik, er hätte genug von mir. Deswegen hab ich sehr oft überreagiert und grenzwertige Dinge zu ihm gesagt. Scheinbar habe ich es sehr übel genommen, dass er mich bei meinen ersten Annäherungsversuchen zurückgewiesen hat. Auch er hat in den Streits oft heftige Worte losgelassen, wir konnten bei Auseinandersetzungen einfach nicht cool bleiben.

Streitkultur hat viel mit Kompromissbereitschaft und dem Wunsch nach einer Lösung zu tun. Das ist zwar ein weites Feld aber augenscheinlich ging es wohl eher darum wer von Euch beiden Recht behält am Ende und nicht um eine Lösung.
Außerdem scheint es, dass jetzt mal nur Du sehr persönlich auf den einzelnen Vorwurf etc. reagiert hast. Also auch hier der Klassiker, es ging am Ende nicht mehr um das Problem sondern um ...Du aber auch....das stimmt nicht... ich bin nicht so.... Du willst mich nicht verstehen.... open End.
Das kann dann sehr schnell in Pragmatismus ausarten, der dann richtig weh tut und verletzt. Das was einen verbindet tritt dann sowas von in den Hintergrund

Mit Deinen beneidenswert jungen Jahren hat man vielleicht das Gefühl; ich muß nur "charkterfest und offensiv" meine Meinung vertreten um richtig streiten zu können. In einer Partnerschaft sollte es aber nicht darum gehen, wer den größeren Haufen vor sich hat, sondern womit können beide leben, oder eben auch keiner. Aber das bedeutet eben konsequenter Weise -keine Partnerschaft- !!!

Schon mal in die Problematik reingerochen ????

lG Blackhole

Hallo Blackhole,

Vielen Dank für deinen Beitrag. Wow. Ich muss zugeben, mir ist richtig das Herz in die Hose gerutscht, als ich das gelesen habe. Denn du hast den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen. Ich musste mir das schon öfter anhören, dass es mir in Streitgesprächen oft nur darum geht, als "Sieger" hervorzugehen, anstelle auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Ich habe mir auch selbst immer eingetrichtert, es sei wichtig, wie du es sagst, "charakterfest und offensiv" seine Meinung zu vertreten. Ich wollte halt auf keinen Fall als "schwach" dastehen. Aber auch mal zuzugeben, dass das Gegenüber im Recht ist und dass man überreagiert hat, das ist wohl eher ein Zeichen von Stärke.
Es ist zwar schwer, sich das einzugestehen, aber jetzt, wo dus sagst, muss ich zugeben, dass ich mich tatsächlich so verhalte...bääähhh, wie kannst du mich nur so entlarven!

Irgendwas muss wohl mit meinem Selbstbewusstsein los sein...immer, wenn es bei uns beiden um eine Kleinigkeit ging und er die Sache auch wie eine Kleinigkeit behandelt hat, dachte ich, er nimmt mich nicht ernst und an dem Punkt haut es mit IMMER die Sicherung raus. Weil ich echt (schon immer) Schiss habe, man könnte mich nicht ernst nehmen.

Aber eins muss ich nochmal deutlich sagen: auch er hatte manches Mal Schuld an der Eskalation. Wenn ich irgendwas angesprochen habe, was mich störte (meist ging es dabei NICHT um schwerwiegende Sachen, sondern um die berühmten KLEINIGKEITEN), ist er sofort voll auf Abwehr gegangen, weil er dachte, es käme gleich wieder ne riesen Diskussion und ich würde ja immer nur nörgeln. Obwohl ich in dem Moment wirklich nichts böses wollte.

Ich weiß grad nicht, ob mein geschreibsel irgendwie Sinn macht. Ich bin irgendwie nicht so talentiert darin, die Worte auf den Punkt zu bringen. Ich hoffe man kapiert einigermaßen, was ich sagen will?

Ja, geht schon. So ganz langsam gelingt es mir auch Frauen zu verstehen.

Am besten finde ich das hier:

Aber eins muss ich nochmal deutlich sagen: auch er hatte manches Mal Schuld an der Eskalation

Ja, ne is klar......weiste noch

...Du aber auch....

Wer will schon gern alleine Schuld sein.
Natürlich hast Du recht, es gehören zwei zum streiten. Aber hier geht es jetzt nur um Dich. Ob er auch mitschuldig ist muss daher zurückstehen. Okay ?????

Irgendwas muss wohl mit meinem Selbstbewusstsein los sein...immer, wenn es bei uns beiden um eine Kleinigkeit ging und er die Sache auch wie eine Kleinigkeit behandelt hat, dachte ich, er nimmt mich nicht ernst und an dem Punkt haut es mit IMMER die Sicherung raus. Weil ich echt (schon immer) Schiss habe, man könnte mich nicht ernst nehmen.

So wie Du schreibst könnte es wirklich daran liegen. Dich schon mal daraufhin hinterfragt ???

Ich habe da mal was rausgesucht, was mir immer geholfen hat. Vielleicht ist es ja auch was für Dich (und natürlich für alle anderen auch !!!!!) Also bitte Hier klicken !!!!

lG Blackhole

*seufz*

Blackhole, Du hast ja Recht. Es geht um mich und den Sprung in MEINER Schüssel, den ich in punkto Streitgespräch habe. Und dass zum Streiten ZWEI gehören ist eigentlich klar, hätt ich also nicht extra erwähnen müssen. Gut. Dann lassen wir IHN da jetzt erstmal raus

Habe Deinen Link gerade schonmal etwas überflogen, klingt sehr interessant. Werd jetzt mal meinen Unikram beiseite legen und den Text bei ner dicken Tafel Schokolade ausführlicher lesen.

Was mein Selbstbewusstsein betrifft: Da bin ich mir ganz sicher, dass da irgendwas nicht ganz im Reinen ist. Es ist kein allumfassendes Problem, so an sich bin ich mit mir und meinem Leben sehr zufrieden und ich strahle das glaube ich auch aus, nur eben in Beziehungen (okay, so viele hatte ich natürlich noch nicht) bekomme ich in manchen Situationen Schiss, ich könnte nicht richtig geliebt werden, ich sei unterlegen, blabla...

Es sind dann auch nur kürzere Momente, meistens im Streit, und danach is auch wieder gut, aber sie machen aus kleineren Auseinandersetzungen eben STREITS (schlimm, wie oft ich dieses Wort in meinen Beiträgen verwende )

Oh man, alles nicht so leicht...

PS: Nochmal Danke an die, die bis jetzt geantwortet haben, oder einfach nur mal reingelesen haben. Hier in die Tasten zu hauen lenkt mich echt gut davon ab, zum Telefon zu greifen und Dummheiten anzustellen...Fühl mich im Vergleich zu vorgestern auch schon etwas besser.

PS: Nochmal Danke an die, die bis jetzt geantwortet haben, oder einfach nur mal reingelesen haben. Hier in die Tasten zu hauen lenkt mich echt gut davon ab, zum Telefon zu greifen und Dummheiten anzustellen...Fühl mich im Vergleich zu vorgestern auch schon etwas besser.



...na das ist doch die hauptsache!!!

La Loba, da hast du recht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich der Typ dafür bin, aber Schreiben ist eine gute Medizin...

Gerade eben ist es allerdings wieder ganz schlimm, ich vermisse ihn fürchterlich und gleichzeitig ergehe ich mich geradezu in dem Gedanken, dass er nie mehr wieder kommt und was für eine Katastrophe das doch ist.

Obwohl ich mir gestern wirklich noch dachte, es ist gut, dass er erstmal weg ist, denn beim Lesen von Blackholes Link wurde mir klar, dass ich erstmal für mich was tun muss und mein Verhalten (im Streit...böses Wort!) reflektieren sollte. Und dabei würde ER sowieso nur stören...

Was mir gestern noch eingefallen ist, könnte es nicht vllcht auch ein Problem gewesen sein, dass er sowas wie Bindungsangst haben könnte? Um das zu beurteilen habe ich bestimmt nicht detailliert genug erzählt, aber er hat schon immer sehr lang gebraucht, etwas Festes einzugehen. Oder auch die Tatsache, dass er mir zuletzt noch ständig gesagt hat, wie sehr er mich liebt und wenn es dann konkreter wird (das Offiziell-Bekannt-Geben der Beziehung stand nämlich im Raum!) schießt er mich ab. Und das im Prinzip zum 2. Mal...

Hat da einer von Euch eine Meinung dazu?

Und ja Blackhole, ich weiß, es geht um mich und nicht um seine Fehler. Ich wollte auch eigentlich zuerst etwas über deinen Link posten und mitteilen, welche Erkenntnisse ich beim Lesen gewonnen habe, aber dazu bin ich gerade zu platt. Ich lass mich grad wieder ziemlich hängen und muss erstmal wieder raus aus dem Sumpf.

So, über Kommentare würd ich mich sehr freuen!

Und nun auf einen weiteren Tag mit strikter KS!

Oh je, ich dachte, meine grausige Laune würde sich im Laufe des Tages bessern, aber heute ist der Wurm drin. Ich vermisse ihn so sehr...Heute hatte ich auch mal einen sehr schwachen Augenblick, in dem ich mir vorgestellt habe, ihn anzurufen...

Ich mach mir ständig Gedanken um unser letztes Gespräch. In dem ich ihm gesagt habe, wie sehr ich ihn Liebe, und dass ich spüre, dass er das auch tut (ich dumme Kuh!) und ihn angefleht habe, er solle uns doch eine Chance geben. Oh Gott, alles falsch gemacht! Was für ein sch***-Tag!

Trauerkloß schrieb:Hallo Blackhole,

Vielen Dank für deinen Beitrag. Wow. Ich muss zugeben, mir ist richtig das Herz in die Hose gerutscht, als ich das gelesen habe. Denn du hast den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen. Ich musste mir das schon öfter anhören, dass es mir in Streitgesprächen oft nur darum geht, als "Sieger" hervorzugehen, anstelle auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Ich habe mir auch selbst immer eingetrichtert, es sei wichtig, wie du es sagst, "charakterfest und offensiv" seine Meinung zu vertreten. Ich wollte halt auf keinen Fall als "schwach" dastehen.

Der einzige Weg, einen Streit zu gewinnen, ist, ihn gar nicht erst anzufangen!

Selbst wenn du recht hast, wirst du dein Gegenüber niemals durch einen Streit auf deine Seite ziehen können. Selbst wenn du "gewinnen" solltest, wird er/sie es dir immer nachtragen, dass du ihn/sie übertrumpft hast.

koc schrieb:
Der einzige Weg, einen Streit zu gewinnen, ist, ihn gar nicht erst anzufangen!

Selbst wenn du recht hast, wirst du dein Gegenüber niemals durch einen Streit auf deine Seite ziehen können. Selbst wenn du "gewinnen" solltest, wird er/sie es dir immer nachtragen, dass du ihn/sie übertrumpft hast.

Stimme in allen Punkten zu! Das ist auch die Kernaussage in Blackholes Link.

So langsam begreife ich, wo meine Fehler liegen...ich merke, worum es in einem Streit wirklich geht, oder gehen sollte. Nämlich um Lösungsfindung. Es ist etwas, was man gemeinsam tut und nicht gegeneinander. Und dieses das Gegenüber ausreden lassen und nicht alles persönlich nehmen...das müsste ich endlich mal gebacken kriegen...

Einerseits bin ich echt froh, hier so viele interessante Denkanstöße zu bekommen, andererseits denk ich mir manchmal HÄTTE ich das doch vorher so klar gesehen, dann WÄRE es nie so weit gekommen...grausam!

Aber ich hab in den letzten Tagen schon sooo viele neue Erkenntnisse gewonnen. Das ist doch auch schon viel wert! Danke dafür!

Trauerkloß schrieb:.....Einerseits bin ich echt froh, hier so viele interessante Denkanstöße zu bekommen, andererseits denk ich mir manchmal HÄTTE ich das doch vorher so klar gesehen, dann WÄRE es nie so weit gekommen...grausam!

Aber ich hab in den letzten Tagen schon sooo viele neue Erkenntnisse gewonnen. Das ist doch auch schon viel wert! Danke dafür!

Das geht mir genauso. Ohne die Trennung hätte ich mich längst nicht so intensiv mit meinem Verhalten und der Beziehung beschäftigt.
Dann wäre ich zwar noch mit meiner Frau zusammen, aber man hätte sein Verhalten nie auf den Prüfstand gestellt.

Singulus schrieb:

Trauerkloß schrieb:.....Einerseits bin ich echt froh, hier so viele interessante Denkanstöße zu bekommen, andererseits denk ich mir manchmal HÄTTE ich das doch vorher so klar gesehen, dann WÄRE es nie so weit gekommen...grausam!

Aber ich hab in den letzten Tagen schon sooo viele neue Erkenntnisse gewonnen. Das ist doch auch schon viel wert! Danke dafür!

Das geht mir genauso. Ohne die Trennung hätte ich mich längst nicht so intensiv mit meinem Verhalten und der Beziehung beschäftigt.
Dann wäre ich zwar noch mit meiner Frau zusammen, aber man hätte sein Verhalten nie auf den Prüfstand gestellt.

Das geht uns hier wohl allen so. Man liest Beziehungsbücher und diverse Ratgeber, saugt die Erfahrungen und Meinungen der Forumsmitglieder auf wie ein Schwamm. Man denkt unendlich viel über alles nach, man erkennt so manche eigenen Fehler und schlechte Gewohnheiten die man so hatte.
Es erinnert mich an eine Krankheit. Erst wenn man ein Wehwehchen hat, befasst man sich damit, wie man eventuell gesünder und vernünftiger leben könnte...

Das sind Erfahrungen fürs Leben die wir alle sammeln, um dann wenn wir ganz alt sind sehr weise zu sein.
Eigentlich schade, dass wir Menschen unsere Weisheit nicht auf direktem Weg unseren Kindern auf den Lebensweg mitgeben können.
Was würden wir uns da alles an Kummer ersparen!

Kopf hoch! Wird schon wieder! Du bist noch so jung und clever genug um an dir zu arbeiten. Das ist gut so!
Lg
Margit

Lieber Singulus, liebe Margit,

ja, es stimmt wohl wirklich, die Trennung ist zu etwas gut. Man beschäftigt sich endlich mal richtig mit dem was man GRUNDSÄTZLICH falsch macht. In der Beziehung hab ich oft gemerkt "ups, da ist was im Argen, ich reagiere grade bestimmt nicht richtig", aber an der Stelle habe ich oft nicht weitergedacht und es auf sich beruhen lassen...

Heute ist jedenfalls so ein Tag, an dem ich wieder mehr über mich selbst nachdenke und daran, was ich mir die Tage alles Gutes tun könnte. Nicht so wie gestern, wo ich mal wieder in ein Loch gefallen bin und Gespräche mit dem Ex kaputt analysiert habe...

Ich hab mich sogar aufgerappelt und was mit ner Freundin ausgemacht. Bisschen weggehn heut abend. Die hat auch grade Beziehungsprobleme, da können wir uns dann gemeinsam über die Männer aufregen

Margit schrieb:

Kopf hoch! Wird schon wieder! Du bist noch so jung und clever genug um an dir zu arbeiten. Das ist gut so!

Der Satz hat mich grad richtig arg gefreut!!!

Na toll, gestern war die Welt einigermaßen in Ordnung und heute kommt mir wieder alles grau vor...bin ziemlich früh aufgewacht und dann ging es wieder mit Bauchkrämpfen los und die Denkmaschine lief auf Hochtouren

Das ganze Fiasko ist jetzt 7 Tage her und von ihm kam NICHTS. Schon klar, für die KS ist das gut, aber es zeigt mir ja nur wie ernst es ihm ist und dass er wunderbar ohne mich zurecht kommt. Ich hatte halt irgendwo doch gehofft, dass er mit der Trennung vorschnell reagiert hat. Kann ich mir wohl abschminken.

Gott, ich vermiss ihn so. Und in 1,5 Wochen fährt er dann auch so 3-4 Wochen ins Ausland. Dieser Gedanke macht mir so Angst. Obwohl es ja völlig egal ist, von wo er sich NICHT meldet...

In meinem Hirn ist es angekommen, dass er weg ist und dass ich an mich denken und nach vorne schauen muss. Aber in meinem Herzen...Wie lange soll das noch dauern? Gut, 7 Tage ist nichts. Aber mein Körper packt das auch alles langsam nicht mehr...

Ich hab so Angst, dass er mich garnicht wirklich geliebt hat. Dass ers vllcht versucht hat, aber dass es nicht gereicht hat. Wie könnte er sonst einfach gehen, ohne es richtig mit mir versucht zu haben. Es ist so ungerecht, dass in so vielen Beziehungen solche Ungleichgewichte herrschen. Warum muss immer einer mehr lieben, als der andere?

die Denkmaschine lief auf Hochtouren

Nun, das ist zunächst nach einer Trennung so und Verarbeitung ist erstmal in Ordnung, doch sollte man sich nicht nur in Frage stellen. Zu einer Trennung gehören immer zwei und man sollte sich lediglich darauf beschränken, andere Arten zu reagieren für sich selbst zu erlernen. Tut man dies nicht, kommt man schnell zu Aussagen wie dieser:

Ich hab so Angst, dass er mich garnicht wirklich geliebt hat. Dass ers vllcht versucht hat, aber dass es nicht gereicht hat.

Die jedoch völlig haltlos sind und die nur das Kopfkino ankurbeln.

Diese Welt und das Leben sind einer gewissen Dynamik unterworfen und viel zu viele Faktoren haben Einfluss auf den Verlauf der Dinge, als dass es Sinn machen würde die letztendliche Antwort zu finden; es gibt sie nicht. Also sagt der Stoiker, wir sollten unsere Sicht der Dinge verändern und dies ist zunächst das einzige Mittel, eine Trennung zu akzeptieren und zu verarbeiten.

Gott, ich vermiss ihn so. Und in 1,5 Wochen fährt er dann auch so 3-4 Wochen ins Ausland. Dieser Gedanke macht mir so Angst.

Sicherlich vermisst Du ihn, aber warum macht Dir dieser Gedanke Angst? Ob er eine andere trifft, sich den Knöchel verstaucht, zu einer Talkshow eingeladen wird, oder sich die Haare färben lässt kannst Du nicht beeinflussen. Du solltest also auch nicht darüber nachdenken, denn dies geht nur an Deine Substanz.

Wie könnte er sonst einfach gehen, ohne es richtig mit mir versucht zu haben.

Ein gefährlicher Gedankengang. Ob er es im Rahmen seiner Möglichkeiten mit Dir versucht hat, oder ob hier irgendwelche Blockaden oder sonstwas vorlagen, solltest Du Dir nicht zu beantworten versuchen.

Es ist so ungerecht, dass in so vielen Beziehungen solche Ungleichgewichte herrschen. Warum muss immer einer mehr lieben, als der andere?

Lieben tun sicherlich beide, sofern man sich längere Zeit in einer Beziehung befindet, doch es gibt keinen Gradmesser für die Liebe. Man kann einen Menschen nicht zu 43,37 % lieben - man tut es, oder man tut es nicht. Man kann jedoch eine grundverschiedene Art haben es zu zeigen, oder damit umzugehen. Wenn man eine zeitlang zusammen war, verschwindet man nicht so schnell aus dem Kopf eines anderen - man kann sicherlich in den Hintergrund treten, aber weg ist man nicht gleich.

Zusammengefasst denke ich, dass Du Dir im Moment zu viele Gedanken über Dinge machst, die Du nicht beeinflussen kannst. Du kannst aber sehr wohl eines beeinflussen: Dich, Deine Art mit Dingen umzugehen und das Heute, Morgen und Übermorgen...

Lenk Dich ab, werde aktiv, versuche nicht so sehr an die Vergangenheit zu denken. Tue Dinge, die Dir gut tun und versuche zunächst Abstand zu der Sache zu gewinnen, nicht im Gestern zu versauern, passiv zu werden und die Fehler nur bei Dir zu suchen. Ungeachtet des Ausgangs ist das immer der erste Schritt.

Es hat mir geholfen und es hat jedem hier geholfen der ernsthaft und hart an sich gearbeitet hat. Eine Trennung ist immer eine Initialzündung zu einer Veränderung, zur Besinnung auf sich selbst und wird irgendwann zu einem immensen Antrieb Dinge an sich zu finden, die irgendwo verschütt gegangen sind...

Look above and share the wonders I´ve seen......

in diesem Sinne

Hallo Alf!

Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Meinen Text habe ich heute morgen verfasst, als es mir wirklich dreckig ging. Hatte bis jetzt einige Ablenkung mit der family und bin auch ein bisschen meinen Uni-Pflichten nachgekommen, wodurch ich wieder einigermaßen runtergekommen bin.

Dass ich glaube, dass er mich nicht richtig geliebt hat, muss ich auch zurücknehmen. Das rede ich mir immer in ganz schwachen Momenten ein, aber eigentlich weiß ich auch, dass es nicht stimmt. Das war übrigens auch so ein Punkt in unserer Beziehung. Habe manchmal unnötigerweise an seinen Gefühlen gezweifelt. Aber das ist ja jetzt schonwieder ne neue Baustelle...*seufz*

Warum mich der Gedanke an seinen Urlaub ängstigt, weiß ich auch nicht. Gestern z.B. empfand ich ihn sogar als positiv, ist es doch eigentlich DIE Gelegenheit für mich, zumindest in dieser Zeit nicht irgendwas zu HOFFEN (aus dem Ausland wird er sich ja 100pro nicht melden, er macht ja momentan sein Abi nach und ist daher permanent pleite ). In der Zeit könnte ich wunderbar den Kopf frei kriegen.
Aber heute muss ich plötzlich wieder Panik schieben, dass nach den vielen Wochen eine ziemlich große Kluft zwischen uns entstanden sein wird. Aber wie Du, Alf, schon richtig gesagt hast: ich habe eh keinen Einfluss drauf, was er macht und denkt und es ist ja auch schnurz! Wichtig bin ich. (<- hey, das klingt gut )

^^ist bestimmt anstrengend, so ein Gejammer zu lesen, die meisten hier im Forum sind ja schon ein ganzes Stück weiter als ich. Momentan mache ich wohl an einem Tag 2 Schritte nach vorn und am nächsten wieder einen zurück.

Ab morgen ist allerdings der letzte wirklich mistige Uni-Tag geschafft und ich hab dann auch mehr Gelegenheit, meine Freizeit ein bisschen zu gestalten. Ein wenig Sport, viel mit Freunden unternehmen, etc...

Jetzt gerade macht sich fast wieder ein bisschen Zuversicht breit...

Trauerkloß,

ich finde Du schlägst Dich schon richtig gut! Lenke Dich ab und unternehme schöne Dinge!

Du hast vollkommen Recht, wichtig bist DU!!!!

Es liegt nicht mehr in Deiner Hand, was er denkt, macht oder tut. Du kannst jetzt entweder die Zeit sinnvoll nutzen oder Trübsal blasen. Ich glaube aber, Du hast Dich schon für ersteres entschieden und das ist genau richtig!

Ich wünsche Dir viel Kraft und schicke Dir liebe Grüße

Träumerin

Hallo Trauerklößchen,

Ich kann Alf nur zustimmen.
Besonders in diesem Punkt, achte darauf dass es dir gut geht.
Tu was dir Spaß macht, wann immer es die Zeit erlaubt. Achte auf dein Äußeres! Kauf dir neue Klamotten!
Du sollst dich an deinem Spiegelbild erfreuen, das stärkt das Selbstbewusstsein!
Gehe raus in die Natur, erfreue dich an allen kleinen Dingen die du beobachten kannst. Triff dich oft mit Freunden, du hast ja jetzt viel mehr Zeit für dich selbst!

Margit

Nabend Träumerin!

Naja, ich find auch, dass ich mich nach den 7 Tagen eigentlich schon ganz gut schlage. Meistens jedenfalls

Aber heute war eher ein guter Tag und morgen wird noch besser, denn dann gehn für mich endlich mal die Semesterferien los! *freu*

Habe ein bisschen in Deinem Thread gelesen. Ist ja ordentlich was los bei Dir! Wünsche Dir auch ganz viel Kraft!

Margit, ich hab mir fest vorgenommen, ab morgen mal wieder aktiver zu werden! War ja gestern mit ner Freundin weg und hab da schon gemerkt, wie gut sowas ablenkt. Die letzten Tage waren halt richtig stressig mit Lernen und dem ganzen Pipapo und wenn man dann (so ganz nebenbei ) noch verlassen wird, kann es schonmal passieren, dass man die Woche nur rumgammelt und sich hängen lässt. Aber ab jetzt wird nach vorne geschaut!

@Alf: falls du das hier liest: Hab grade deine Geschichte ein bisschen zurückverfolgt. Finds Wahnsinn, wie du mit deiner Trennung umgegangen bist und mit was für einen Selbstbewusstsein du deiner Ex gegenübertreten konntest. So muss es sein: Man könnte sich zwar wieder eine Partnerschaft vorstellen, aber wenn der/die Ex nicht will, dann ist es kein Drama, weil man mit sich selbst und seinem Leben so zufrieden ist, dass man auch alleine oder mit einer anderen Person glücklich sein könnte.
Ach ja, ein paarmal war in deinem Thread die Rede von 22jährigen Discomäusen...es gibt aber auch ganz erwachsene und vernünftige 22-Jährige

So, hoffentlich hält mein Enthusiasmus ein bisschen an und morgen wach ich mal ohne Bauchkrämpfe auf...

Gut Nacht!

Trauerkloß,

ablenken ist das A und O. Ich lenke mich leider zu viel ab.... bin jeden Tag auf Achse. Sei es mit Freunden, Sporteln oder für mich Kino, Kunst oder Theater... für meine Situation ist das nicht gut. Weil, dann muss ich mich nicht mit mir selbst beschäftigen... Für Dich aber, genau das Richtige

Falls Du also Ablenktipps brauchst, dann frag mich. Darin bin ich Meisterin

LG und einen schönen Semesterferienbeginn!

Träumerin