Echsenanruf 2.0

Hallo alle zusammen,

bin vor ein paar Tagen beim Surfen auf diese Seite gestoßen. Der Grund dürfte, wie wohl bei euch allen, eine Trennung sein, mit der ich nur schwer zurecht komme. Seither bin ich öfter (naja, eigentlich täglich) auf dieser Seite, lese eure Beiträge und fühle mich dabei entweder ermutigt oder auch schlecht. Vielleicht könnt ihr mir ja bei meiner "Geschichte" weiterhelfen, Tipps geben oder zuhören, obwohl sie wohl in "Schattierungen" euren ähnelt. Vielleicht hoffe ich gerade deshalb auf eure Hilfe. Ich glaube, ich erzähle einfach einmal:
Ich hatte jetzt eine 2jährige Beziehung mit einer Frau, der ich mich von Beginn an sehr verbunden gefühlt habe. Allerdings habe ich ihr das in diesen zwei Jahren nur selten so gezeigt, wie ich es ihr hätte zeigen müssen. Es gab immer wieder Streit um wichtige und belanglose Dinge und die Versöhnungen danach vielen dann wieder umso heftiger aus. Wesentlicher Knackpunkt war immer, dass sie das Gefühl hatte, dass ich sie aus meinem Leben heraushalte. Das war wohl auch so. Bei mir lief bislang im Leben nicht alles so reibungslos und im Wesentlichen war meine Erfahrung, dass, wenn man sichMenschen zu sehr öffnet und man ihnen vertraut, man auch immer verletzt wird. Den unsinnigen Schluss, den ich draus zog, war, dass man einen Menschen auf Distanz halten sollte. Je mehr ich jemanden geliebt habe, desto mehr habe ich ihn auf Distanz gehalten. So war es auch bei ihr. Ich wollte mit ihr einen Neuanfang, wollte alles richtig machen und einfach nur glücklich mit ihr sein. Um jeglichen "Altlasten" aus dem Weg zu gehen, habe ich sie meinen Eltern nicht und meinen Freunden nur 1-2mal vorgestellt. Ein Punkt, weshalb es immer zu Streit kam und bei dem ich immer gemauert habe. Der Ärger ging dann richtig dieses Jahr an Sylvester los. Ich hatte einiges getrunken und mich nach der Party mit einer Freundin von ihr unterhalten, auch über Dinge, die ich ihr nie erzählt habe. Ich kannte die Frau nur flüchtig und denke mal, es war so das Barkeepersyndrom: Man quatscht sich bei jemandem aus, den man nicht kennt. Sie hat das mitbekomme und es kam daraufhin zu einem handfesten Streit. Und von da an ging es eigentlich stetig bergab. Ich konnte ihr einfach nicht meine Gefühle zeigen - aus Angst. Ein Beispiel: Sie war im Krankenhaus, es gab Komplikationen und ich machte mir wahnsinnige Sorgen um sie. Ich habe auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus geheult, wenn ich aber bei ihr im Zimmer war, war ich kühl und habe den Eindruck vermittelt, dass sie und die ganze Situation mir ziemlich gleichgültig ist. So war es eigentlich immer: Ich habe sie über alles geliebt und je stärker das Gefühl wurde, desto mehr hielt ich sie auf Distanz. Jedenfalls versöhnten wird uns nach einem erneuten Streit im Juni wieder und haben uns dann auch am folgenden Wochenende gesehen. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Wochenende und wollte einfach, dass es schön wird. Wie's dann immer so ist: Gerade dann ging alles schief. Kleinigkeiten haben sich summiert und mir ist der Kragen geplatzt. Ich habe ihr Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen und hatte dann meinen großen Abgang, indem ich einfach gefahren bin. Danach telefonierten wir nochmal aber das ganze wurde dadurch nur noch schlimmer. Sie erwartete wohl eine Entschuldigung, die ich ihr nicht geben konnte und sagte dann, dass es aus wäre. ich habe das irgendwie nicht so ernst genommen, da solche Sätze auch vorher schon oft gefallen sind. Jedenfalls war dann mal drei Wochen lang Funkstille und in dieser zeit hatte ich die Möglichkiet mir über meine Gefühle für sie im Klaren zu werden. Zudem stand ja immernoch die Möglichkeit im Raum, dass die schwanger sein könnte. Jedenfalls fiel in diesen drei Wochen mein Entschluss: Das ist die Frau für's Leben. Ich hab meine Ersprnisse zusammengelegt, um eine Hochzeit bezahlen zu können, ich hab dieses gemacht, ich hab jenes gemacht. Auch beruflich war nun bei mir endlich soweit alles kalr, dass ich wusste, dass ich ihr alles bieten konnte. Jedenfalls habe ich mich dann wieder bei ihr gemeldet und wollte ihr alles erzählen und beichten und auch Dinge erzählen, durch die sie mich und mein Verhalten vielleicht besser verstanden hätte. Es kam dann zu zwei Treffen, bei denen sie sehr abweisend war und ich mich ihr geöffnet habe. Beim dritten Mal habe ich sie angerufen und um ein weiteres Treffen gebeten - ich wollte ihr das mit der Hochzeit erzählen. Jedenfalls hatte ich so ein Gefühl und habe sie direkt gefragt, ob sie jemand anderen hat, was sie dann auch bestätigte. In dem Moment bin ich komplett zusammengebrochen, habe geheult und gejammert. Die Folge von der ganze Sache war, dass ich in blinden Aktionismus verfallen bin: Ich habe mich mit ihr getroffen, wir haben telefoniert und ihr habe ihr geballt in einer Woche alles erzählt, was ich ihr in zwei Jahren nicht sagen konnte. Sie war völlig fertig und erschlagen, wusste nicht mehr wo sie dran ist, sagte mir aber, dass sie mich als Mensch noch sehr mag und dass sie das Ganze deshalb sehr beschäfftigt aber auch, dass sie mich nicht mehr liebt. Am Mittwoch hatten wir dann ein sehr schönes Gespräch (ich hatte ihr ihre Lieblingsschokolade geschickt mit einer Grauchsanweisung, wie man und wann man sie essen soll, damit es ihr wieder besser geht). Jedenfalls haben wir in dem Gespräch auch viel gelacht, über Alltägliches gesprochen usw. Sie sagte auch, dass sie alleine Angst in ihre Wohnung hätte und ich bot ihr an, dass sie mich jederzeit anrufen könnte, wenn sie mich brauchte. Sie meinte aber, dass sie erstmal einige Tage nichts von sich hören lassen würde, weil sie das alles sehr mitnimmt und sie Abstand braucht. Ich jedenfalls bin im Moment total verzeifelt. Auf der einen Seite will man sie nicht weiter bedrängen, auf der anderen Seite hat man aber das Gefühl, dass man sie noch mehr verliert, wenn man nicht dicht an ihr dran bleibt...
Hmm, das ganze ist ja jetzt fast ein Roman geworden aber ich hab trotzdem das Gefühl, nur einen Bruchteil der ganzen Sache angerissen zu haben. Für diejenigen, die sich bis hierhin durchgekämpft haben: Was meint ihr? Besteht noch Hoffnung? Ich bin ein Kämpfer und auch bereit für sie zu kämpfen...

einiges deiner geschichte kommt mir mehr oder weniger bekannt vor.
Leider bin ich im moment unterwegs und finde es immer recht umständlich, vom handy zu schreiben. Aber ich werde dir morgen ausgiebiger antworten. Habe bestimmt ein paar gute tipps für dich. Finde übrigens, dass du sehr reflektiert bist - wird dir bei demen ex-zurück projekt sehr hilfreich sein!

@ Fabius
Gerade das Reflektiert-sein macht die Sache so schwer. Man erkennt die Fehler bis ins Detail, man spielt alle Situation nochmal durch und trauert verpassten Chancen nach. Nicht der richtige Weg, ich weiß, aber ein "verkopfter" Typ wie ich kann nur schwer anders handeln . Ich habe auch deine "Geschichte" gelesen und mitgelitten. Es ist vielleicht etwas direkt dich danach zu fragen, deshalb auch bitte nur darauf antworten, wenn du das möchtest:
Ich spiele auch mit dem Gedanken eine Therapie zu beginnen, da die tieferen Ursachen meiner Probleme sicher auch in dem zu suchen sind, was ich in der Vergangenheit erlebt habe. Bringt dich die Therapie persönlich weiter? Bieten sich dir dadurch eine andere Sicht der Dinge und Lösungsmöglichkeiten? Für mich wäre eine Therapie mit erheblichen Kosten verbunden, weil ich sie selber zahlen müsste... Mein Arbeitgeber darf momentan davon nichts mitbekommen.

Übrigens Glückwunsch zu deinem schönen Hund . Er wird dir ein treuer Begleiter sein und dich niemals enttäuschen. Bin momentan froh, dass ich auch einen habe. Hätte einem Tier nicht soviel Sensibilität zugetraut - er merkt sofort, wenn es einem schlecht geht.

Wie ich ja oben geschrieben habe, hatte ich am Mittwoch ein Gespräch mit meiner Ex. Das geht mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf und eure Meinung würde mich interessieren.
Es war, wie gesagt, ein sehr sachliches Gespräch, in dem es auch um unsere Beziehung ging aber auch um ganz banale Dinge und in dem wir auch oft gelacht haben...
1. Sie sagte zum Abschluss des Gesprächs, dass ich mich jederzeit bei ihr melden könnte, sie aber ein paar Tage keinen Kontakt von sich aus aufnehmen würde.
2. Sie hat ne neue Tür eingebaut bekommen und die schließt noch nicht richtig. Sie sagte, dass sie Angst alleine in ihrer Wohnung hätte und ich bot ihr an, dass die sich melden könne und ich immer für sie da wäre. Sie sagte auch, dass sie das tun würde, wenn ihre Angst zu groß würde...
Wie habe ich das alles zu verstehen?
Ist es eine indirekte Aufforderung von ihr, dass ich die Zügel in der Hand habe und es an mir liegt, mich bei ihr zu melden, wenn mir etwas an ihr liegt?
Ich war in der Beziehung immer der scheinbar überlegene Part und sie diejenige, die zu Kreuze gekrochen kam und um Zuneigung und Anerkennung "gebettelt" hat... Wirkt da eine Kontaktsperre meinerseits nicht kontraproduktiv?

Ich denke, das mit der Therapie solltest du auf jeden Fall mal näher prüfen. Die Probleme in dir selbst, die du schilderst, werden dir sonst auf ewig im Weg stehen. Vielleicht ist es möglich, dass du sie auch alleine in den Griff bekommst, aber wie lange wird das dauern?

Ansonsten: Hast du dir schon das Buch "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst" gekauft? Ich denke, einige deiner Fragen werden durch diesen Ratgeber sicherlich beantwortet.

Dass deine Ex dich nach zwei Jahren Beziehung überhaupt nicht mehr liebt, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht liegen ihre Gefühle unter einem Erdrutsch begraben, aber sie sind noch da.

Dass sie "einen Neuen" hat, solltest du dir nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Wir alle wissen ja, dass die so genannten "Rebound"-Beziehungen in der überwiegenden Zahl aller Fälle nicht lange halten.

Mein Ratschlag für jetzt: Gib ihr die Distanz, die sie braucht. Jedes Nachrücken deinerseits wird zu weiterem Wegrücken ihrerseits führen. Arbeite in der nächsten Zeit hart an dir selbst, und erst, wenn du alles aufgearbeitet hast, meldest du dich wieder bei ihr.

Ja, das bedeutet Kontaktsperre. Ich würde sogar sagen, mach es genau so, wie es im Ratgeber von Frau Femfert beschrieben wird.

Warrior

Soooo...

etwas fertig bin ich schon, von der Aktion der letzten Nacht, aber dennoch möchte ich natürlich mein Versprechen einhalten und dir antworten.

Zuerst einmal zu der Therapie. Ja, sie bringt viel und ich würde dir eine empfehlen. Denn dein Handeln ist, wie du jetzt schmerzlich feststellen durftest, nicht von Vorteil für dich und deine Beziehung. Anscheinend hast du es aber bisher nicht alleine ändern können.

Wieso soll dein Arbeitgeber denn nichts davon mitbekommen? Und wieso würde er überhaupt etwas mitbekommen, wenn du eine Therapie machst? Das kriegt der doch gar nicht mit...

Dass du aber am Ende alle Fehler gemacht hast, die man nur machen kann, weißt du mittlerweile wohl selbst. Nun ist die Frage, wie es weiter gehen muss. Ich bin mir in deinem Fall nicht ganz sicher, ob eine 100 %ige Kontaktsperre das Richtige ist. Der einzige Grund, weshalb sie Sinn macht ist, dass du dich sammeln und stärken kannst. Aber ob sie auch für sie so gut ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Hmm, das mit der Therapie werde ich sicher angehen. Da sind einfach Verhaltensmuster, die man ne Weile unterdrücken kann, wenn man keinen Stress hat aber irgendwann läuft dann das Fass über und es kommt zu nem Knall.
Nochmal ne Frage zur Kontaktsperre: Ist die in meinem Fall nicht gerade schlecht oder kontraproduktiv, weil
1. Ich sie während der ganzen 2 Jahre sehr auf Distanz gehalten habe. Das war ja quasi schon ne Art Kontaktsperre in einer
Beziehung. Damit würde ich sie ja nur noch in ihrer Entscheidung bestärken...
2. blöder Punkt: Treibt sie das nicht noch mehr in die Arme von ihrem Neuen. Der kann sie ja dann "ungestört" um sie kümmern.

Also: Kontaktsperre - völlige Kontaktsperre ja oder nein? *grübel*

Dann hat sie in unserem letzten Gespräch, das ruhig und sachlich ablief und nur teilweise unsere Beziehung zum Thema hatte, ein paar Dinge gesagt, die ich nicht ganz einordnen kann. Vielleicht können mir ja da auch insbesondere die Damen hier im Forum helfen.
Sie hat einige Veränderungen an mir bemerkt und sagte: "Die nächste Frau, die dich bekommt, wird es gut bei dir haben.", "Du kannst dich jederzeit bei mir melden und ich werde für dich da sein, aber ich werde mich ein paar Tage lang nicht melden." (Eine Aufforderung, dass ich mich bei ihr melden und einen Schritt auf sie zugehen soll?) Sie:"Ich habe Angst alleine hier in der Wohnung". Ich:"Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn du willst, ich bin für dich da", Sie:"Das werde ich vielleicht machen. Ich drück dich!"

Hmm, ich weiß nicht, was ich davon halten soll... Ablehnung in Form von Aussagen wie: "Ich liebe dich nicht mehr, ich hab dich nur noch sehr lieb", "Viele Sachen kommen einfach zu spät", "Der Neue gibt mir ein gutes Gefühl und Anerkennung" usw. und dann die Sätze von oben. Widerspricht sich das nicht oder seh ich da einige Sachen vollkommen falsch?

Bukephalos schrieb:Nochmal ne Frage zur Kontaktsperre: Ist die in meinem Fall nicht gerade schlecht oder kontraproduktiv, weil
1. Ich sie während der ganzen 2 Jahre sehr auf Distanz gehalten habe. Das war ja quasi schon ne Art Kontaktsperre in einer
Beziehung. Damit würde ich sie ja nur noch in ihrer Entscheidung bestärken...

Sie hat mir dir Schluss gemacht und sucht nicht deine Nähe, so viel ist richtig, nicht wahr? Also, wenn du ihr nun Nähe gibst, während sie eigentlich Distanz sucht, wirst du sie weiter wegtreiben.

Bukephalos schrieb:Hmm, ich weiß nicht, was ich davon halten soll... Ablehnung in Form von Aussagen wie: "Ich liebe dich nicht mehr, ich hab dich nur noch sehr lieb", "Viele Sachen kommen einfach zu spät", "Der Neue gibt mir ein gutes Gefühl und Anerkennung" usw. und dann die Sätze von oben. Widerspricht sich das nicht oder seh ich da einige Sachen vollkommen falsch?

Du sollst davon gar nichts halten. Aussagen, die in emotional schmerzhaften Situationen getroffen werden, sind bedeutungslos. Das merkst du ja schon selbst daran, dass sie widersprüchlich sind. Es ist daher völlig sinnlos, darüber zu grübeln. Also lass es am Besten.

Dazu auch für dich noch einmal mein Lieblingsspruch: Worte sind nichts, Taten sind alles.

Finde deine Strategie, deinen Schlachtplan, und führe ihn aus. Analysiere keine Worte. Und kauf diese beiden Bücher, "Ich lieb dich nicht..." & "LdS". Ehrlich.

Warrior

Ich muss Warrior widersprechen. Worte haben Macht - und es ist daher falsch zu sagen, dass sie nichts bedeuten.

Aber eigentlich weisst Du die Antworten ja schon selbst.
Sie hängt noch an Dir und sie ist jetzt in der Phase sich zu entscheiden - dafür musst Du ihr Zeit geben, vielleicht sogar sehr, sehr viel Zeit. Bedränge sie nicht.

Ich würde in Deinem Fall auch keine absolute Kontaktsperre machen. In diesen paar Tagen braucht sie wirklich ihre Ruhe. Sie hat schon verstanden um was es geht. Wenn die Zeit um ist, würde ich mich aber vorsichtig bei ihr melden. Ich denke schon, dass sie das erwartet. Sie erwartet all das, was sie vorher nicht hatte. Aber wie gesagt, Du darfst sie auf keinen Fall bedrängen, überfordern oder jetzt zum mega einfühlsamen Gefühlsdusel mutieren, der alles für sie tut. Das Verhältnis muss endlich stimmen.
Zeige ihr einfach nur, dass sie Dir wichtig ist und Du an sie denkst - frag ihr wie es ihr geht, hör zu. Mach keine Lösungsvorschläge für irgendwelche Probleme. Wenn sie mit irgendetwas Hilfe braucht, kannst Du ihr die anbieten - das mit den "allein Angst haben" zum Beispiel...Mach ihr keine Verehrergeschenke.
Ansonsten hast Du glaube ich in Fabius einen guten Mitleidensgenossen - sein Fall ist eben ein bisschen ähnlich - aber das weisst Du ja .

Ansonsten - Du kannst hier immer nachfragen - you're welcome.

*DickerDrücker*
Tatjana

Tatjana schrieb:Ich muss Warrior widersprechen. Worte haben Macht - und es ist daher falsch zu sagen, dass sie nichts bedeuten.

Ja, Macht über den, der sie zu ernst nimmt. Denn der Wahrheitsgehalt der Worte in emotionalen Stress-Situationen ist marginal und ändert sich sprunghaft. Es gibt keinen Fall, von dem ich gelesen habe, aus dem das nicht klar erkennbar gewesen wäre.

Und selbst, wenn es nicht so wäre, ist es zwecklos, über den Sinn und die Hintergründe dieser Worte zu grübeln. Es bringt gar nichts, überhaupt nichts. Nur weil jemand heute sagt: "Ich liebe dich nicht mehr!" heißt das noch lange nicht, dass es auch so ist. Ist es eine Schutzbehauptung? Momentane Gefühlsverwirrung? Stolz? Man weiß es nicht und kann es auch mit noch so viel Grübeln NIEMALS rausfinden.

Worte SIND bedeutungslos in diesen Situationen.

Warrior

@ warrior

stimme dir absolut zu......

vieles wird übergewertet.... auch ich habe erlebt dass frau mir heute so sagte mich mit dem arsch nicht mehr angeguckt hat...

1 woche später schau an , schau an, konnte sie sich nicht einmal dran erinnern dass sie es sagte ......

Erstmal danke für eure Antworten . Sie helfen einem sehr, eine andere Sicht der Dinge zu bekommen.
Meine Ex ist eigentlich ein Mensch, der sich seine Worte sehr gut überlegt. Ich weiß, dass ich sie in der vorletzten Woche mit einigen Dingen überrollt habe (Dinge, die ich gesagt habe aber auch Taten, die dem widersprechen, wie ich mich sonst immer verhalten habe). Sie hat nach unserem Streit drei Wochen darauf gewartet, dass ich mich melde (wobei sie dann immer mehr anfing unter Menschen zu gehen und ihren Spaß zu haben). Im Nachhinein hätte ich das auch tun sollen: Mit einem klärenden Gespräch und der Möglichkeit gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, wäre sicher vieles anders gelaufen. Daran werde ich jetzt auch nichts mehr ändern können.
Hatte wieder eine schlaflose Nacht, in der ich mir viele Gedanken machen konnte aber eine eindeutige Strategie finde ich nicht - trotz zahlreicher Ratgeber. In meinem Fall widersprechen sie sich: Von einer kompletten Kontaktsperre, über regelmäßigen, sanften Kontakt, bis hin zu einem Freundschaftangebot, um den Fuß in der Tür zu behalten ist alles dabei. Ich will ihr die Zeit zum Nachdenken geben aber ich bin mir recht sicher, dass sie sich in absehbarer Zeit nicht mehr melden wird (und damit meine ich sehr lange). Sie ist ein Meister der Verdrängung und wird alles tun, um uns beide vergessen zu können - wie die Tatsache, dass sie so schnell schon wieder einen anderen hat. Mit Druck werde ich auch nichts erreichen... Vielleicht einfach nur ein regelmäßiges Melden, um sich wieder ins Gedächtnis zu rufen???
Ich weiß es nicht...

@ warrior
Wer Schluss gemacht hat? Gute Frage... Ich glaube mehr oder weniger wir beide (O-Ton: Sie:"Das hat doch so alles keinen Zweck mehr. Ich finde wir sollren es seinlassen." Ich:"Wenn es das ist, was du willst. Nur für's Protokoll: DU hast am Telefon Schluss gemacht!" Nicht gerade die Art, wie sich zwei erwachsene Menschen verhalten sollten... ).
Obwohl nach dem letzten Streit für sie die Beziehung beendet war und für mich nicht. Ganz eindeutig geklärt war die Sache nicht... in meinen Augen. Für sie war es aber das letzte Wort.

Ja Warrior - so wie Du das jetzt beschrieben hast - kann ich Dir nur zustimmen.

Und wahrhaftig in den allermeisten Fällen, sind Worte nicht die Wahrheit.

Aber ich glaube auch dass B.'s Ex ihre wahren Gefühle gesagt hat - sie wirkt auf mich nicht wie ein emotional-unreifes Teenager-Mädel. Es klingt eben "wahrhaftig" - ob die Worte "überlegt" sind, ist eine andere Sache.

Sie hat ihre Schwächen, ist oft sehr unsicher und ängstlich. Aber emotinal-unreif ist sie echt nicht. Deshalb messe ich ihren Worten auch eine große Bedeutung zu...

Bukephalos schrieb:Sie hat ihre Schwächen, ist oft sehr unsicher und ängstlich. Aber emotinal-unreif ist sie echt nicht. Deshalb messe ich ihren Worten auch eine große Bedeutung zu...

Das hat wirklich nichts damit zu tun, wie emotional reif oder unreif jemand ist. Wenn ein Sturm durch einen Verstand fegt, bleibt kein Gedanke lange stehen. Worte zu analysieren, die in solch einer Situation gesprochen werden, kommt dem Versuch gleich, den Sturm mit dem Schmetterlingsnetz einzufangen.

Viel bildhafter bekomme ich das jetzt aber nicht mehr hin :-) Das ist eine der fundamentalen Erkenntnisse, die ich schon lange vor meiner Echse hatte.

Warrior

So, hatte grad ein Gespräch mit einer gemeinsamen Freundin von meiner Ex und mir. Nicht gut. Dinge, die man eigentlich nicht hören möchte...
Kurz Zusammenfassung: Sie hat vorgestern mit meiner Ex telefoniert, weil die ihr gerade bei ein paar Dingen hilft. Sie war richtig gut drauf und ist froh, dass ich mich nicht mehr bei ihr melde. Es geht ihr gut. Sie ist fröhlich. Ich war für sie eine Belastung und sie will ihren Abstand von mir. Das kenn ich: Aus den Augen aus dem Sinn, ihre Taktik der Verdrängung um endgültig mit jemandem abzuschließen. Je länger sie nichts mehr mit einem zu tun hat, desto weiter schiebt sie einen von sich weg. Widerspricht etwas den Distanz-und-Nähe-Theorie ist aber bei ihr der Fall. Wenn sie den Kontakt dauerhaft nicht will, dann kämpft man ja auf verlorenem Posten.
Verzweifelung pur. Eher Hilflosigkeit. Aber genau das ist es wohl, was unsere Situation ausmacht, nicht?
Hoffe ich höre mich nicht zu depremiert an. Aber irgendwie hatte ich nach unserem letzten Gespräch wohl ein besseres Gefühl als es in der Realität aussieht.
Hmm, das man die Gefühle für jemanden nach 2 intensiven Jahren so radikal ausblenden oder verdrängen kann. Das setzt mich als Mensch schon auf die unterste Stufe...

ach weisst du.....

hatte gerade auch ein gespräch.... kurz und bündig... wieder mal heute so morgen so....

vor 3 tagen super gut drauf, heute total abweisend....

ich hab die schnauze voll....

hmm

Ach Leute mir gehts im Moment auch so...ich werde vollkommen ignoriert und meine Sms werden auch nicht mehr beantwortet...
Hab Ihm gestern noch geschrieben das mich seine Art und Weise ankotzt und ich es leid bin das er einmal nett ist und die nächsten Wochen total scheiße und das mit solchen Menschen einfach nicht kann und nicht mehr will.
Ich hab mir jetzt entgültig alles versaut

Lieber Bukephalos,

verstehe, dass Du da jetzt total fertig oder eben down bist. Aber Du verstehst doch auch ihre Sichtweise, oder? Und dann würde ich es schon so machen, wie wir schon besprochen haben. Nicht aufdrängen, aber ständig im Fokus bleiben. Ist doch ganz klar, dass sie Abstand will. Aber überlege, zu was will sie Abstand? Eigentlich will sie doch zu den Verletzungen, die zwischen euch vorgefallen sind, Abstand.

Ich würde das jetzt nicht so negativ sehen - wirklich. Klar es ist ein Kampf und nicht leicht, aber Du kannst hier auch sehr viel Unterstützung bekommen - such Dir all die Hilfe, die Du bekommen kannst und mach aus Dir einen besseren Menschen.

Du bist doch schon auf dem besten Weg.

*DrückDich*
Tati

Hmm, war grade zum ersten mal bei meinem Therapeuten. Seltsames Gefühl und Mitleid darf man von denen anscheinend nicht erwarten. Ruhig und sachlich aber hart. Und es erfüllt einen mit tiefer Trauer. Er hat mir zwar knapp aufgezeigt, dass das, was ich getan in einer Beziehung vollkommen falsch und tötlich ist aber auch, dass ich eigentlich nichts für mein Verhalten kann und auch nur schwer hätte anders handeln können. Na toll, ob Vorsatz oder Fahrlässigkeit, macht das so einen großen Unterschied?
Jedenfalls hat er mir direkt gesagt, dass die Chancen mein Mädchen zurück zu bekommen sehr gering sind und selbst wenn es funktionieren sollte, hätte es kaum eine Zukunft, weil da zu viel vorgefallen ist, was immer wieder auf den Tisch kommen würde. Er rät mir, mit der ganzen Sache abzuschließen, sie zu vergessen und mich nur auf mich zu konzentrieren.
Wie soll man das bitte anstellen, wenn man Tage und Nächte nur an den EINEN Menschen und das eigene Fehlverhalten denkt?
Die Antidepressiva, die er mir verordnet hat, werden dabei wohl kaum helfen...

Dann musste ich heute hören, dass meine Ex mit ihrem Neuen schläft, wie schön es ist und wie glücklich sie ist. War die Beziehung mit mir so die Hölle, frag ich mich da. Sie sollte doch nur glücklich mit mir werden und ich hab sie dadurch gequält, obwohl ich alles für sie gegeben habe?

Fragen über Fragen... Ich glaub, es geht auch viel um persönliches Scheitern, nicht nur um das Scheitern der Beziehung. Gibt ein unbefriedigendes Gefühl der Unzulänglichkeit. Und die Untätigkeit zermürbt einen langsam. Kampf heißt Aktivität und wenn man zu Untätigkeit verdammt ist, dann ist das ein ungalublich großer Widerspruch in sich selbst. Andererseits: Habe ich ein Recht, sie weiter mit meiner Gegenwart zu belasten? Wenn ich sie doch immer glücklich machen wollte und sie es jetzt ist, ist denn das nicht auch gut? Sollte man es nicht akzeptieren und sich für sich freuen, auch wenn man selbst bei der Aufgabe versagt hat?

Ich weiß es langsam echt nicht mehr. Liebe ist egoistisch...

So, Ende der wirren Gedanken.

Hatte gerade ein Gespräch mit einer gemeinsamen Bekannten. Sie hat den Neuen meiner Ex kennengelernt. Ein netter Kerl, charmant, unternehmungslustig, eher der dunklere Typ.... sie ist sooo glücklich mit ihm und strahlt über's ganze Gesicht.
Ich könnte kotze, mir geht's grad extrem dreckig und ich hab das Gefühl durchzudrehen.
Was kann ich jetzt noch machen.
Es ist unerträglich!!!! Es tut verdammt weh!
Wer von euch war denn mal in einer vergleichbaren Situation?
Ich ertrag das echt nicht mehr.

junge ich mache das schon seit über einem jahr mit....

freu dich für sie.... freu dich für dich wenn es schneller zu ende ist als du denkst...

gehe mal gaaaaaaaaaaaaaaaaanz tief in dich rein und entscheide ob sie es überhaupt wert ist,...

du bist ein netter typ so wie es scheint....

bleib locker.... wenn du willst schreib ne pn dann erkläre ich dir was...

gruss

Komme grad von der Psychologischen Ambulanz zurück. Bescheidenes Gefühl. Na ja, sie haben mir was Nettes mitgegeben und im Moment geht's grad wieder. Fühle durch die Medikamente irgendwie... gleichgültig. Ein gutes Gefühl. Eigentlich wollten sie mich stationär dort behalten. Geht aber nicht, weil ich dann meinen Job vergessen kann.
Irgendwie hab ich grad das Gefühl, dass ich hier auf der falschen Seite bin. Mein Zustand passt gerade nicht zu nem "Expartner-zurückgewinnen-Forum"...
Trotzdem mal ne Frage: Hat jemand von euch schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht, d.h. wurde von euch jemand schonmal so aus der Bahn geworfen, weil er verlassen wurde? Ich habe wirklich alles versucht, was in den Ratgebern steht: Sport, Ablenkung, Dates... ich komme einfach nicht innerlich zur Ruhe. Alles dreht sich um sie und ich kann nur noch an sie denken.
Das ich jetzt Bilder von ihrem Neuen gesehen habe, hat mich total zusammenbrechen lassen. Auf Dauer wird das nicht gehen.
Was erleichtert einem das Loslassen? Ich schaff es im Moment nicht und die Ärzte sagen mir immer, sie können mir nur helfen, wenn ich mir zuerst selbst helfe... Blöde Situation.
Sorry für diesen ziemlich deprimierenden Post aber ich weiß mir echt nicht mehr zu helfen...