War's das jetzt oder ist er nur feige?
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War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hallo an alle, die sich die Mühe machen werden, den nun folgenden Roman zu lesen!
Und vorab schonmal ein Dankeschön dafür.
Ich stelle mich einmal selber kurz vor: ich bin 29 Jahre alt, arbeite als Assistenzärztin in einer Psychiatrie (und kann mir doch selbst am wenigsten helfen), eigentlich ein lebenslustiger Mensch mit den ein oder anderen Sorgen. Meine erste Beziehung zu einem 8 Jahre älteren Mann hielt gute 4 jahre und ich habe mich getrennt, nachdem ich zum Studium in eine andere Stadt gezogen war. Dann folgten einige Affären, eine 2,5 jährige Fernebeziehung, die er per Mail beendete als ich gerade in Mexiko war, dann eine 1,5 jährige beziehung in der ich wenigstens die letzten 3 Monate mit wenigstens 3 anderen von ihm betrogen wurde und er dann schluss machte, mich aber nicht in ruhe ließ, bis ich es seiner neuen Freundin sagte. Fies, aber von da an war Ruhe im Karton. Danach war ich erstmal glücklicher Single und hatte wenig Interesse an einer neuen Beziehung udn schwärmte mal für den und mal für den vor mich hin. Das war im letzten Jahr und am 20. Mai 2009 trat Arne, 39, Anwalt, (Name v. d. Red. geändert ) in mein Leben. Am 11.04.10 hat er sich von mir getrennt.
Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, vielmehr hat mich der Typ genervt. Ich habe ihn dann nach dem ersten Treffen 5 Wochen später auf einer Fahrt zur Kieler Woche wieder getroffen. Da fand ich ihn dann schon sympathischer und habe mich auch sehr gut mit ihm verstanden und gefeiert (macht man da ja so...). Wir haben dann auch Telefonnummern und Mails ausgetauscht. Er hat sich relativ bald bei mir gemeldet unter dem Vorwand, er wolle sich für seinen bevorstehenden Urlaub mit Freuden und deren Familien, ein Buch ausleihen, von dem ich erzählt hatte. Er kam dann also vorbei, brachte alles für einen Sundowner auf meiner Terrasse mit, rief mich in den nächsten Tagen mehrfach an, schrieb unglaublich tolle SMS und Mails, smste aus dem Urlaub ein Photo vom Sonnenuntergang und lud mich zum Essen ein.
Ich habe mich sehr lange gefragt, ob ich 1. überhaupt eine Beziehung möchte und 2. zu einem 10 Jahre älteren Mann. Aber da Arne auf mich so bodenständig und vor allem familienorientiert wirkte, habe ich mich auf ihn eingelassen.
Bei unserem ersten Kuss hat er geweint. Ich habe sowas noch nie erlebt. Eine Woche später hat er mich seiner Familie vorgestellt, alle waren so glücklich und haben sich so für ihn gefreut. Sein Bruder sagte, dass er Arne noch nie so glücklich gesehen habe. Und das alles nur wegen mir?!?! Wahnsinn. Es folgte eine wunderbare Zeit mit Picknick am Strand, ein Geburtstagsgeschenk, das ich mir nie hätte träumen lassen: er hat mich nach Sylt "entführt". So was hab ich echt noch nie erlebt, geschweige denn, dass ich mir jemals geträumt hätte, dass irgendwer sowas mal für mich macht. Er hat so viel Zuneigung für mich gehabt und ich habe mich nicht nur in verliebt sondern eine ernste und aufrichtige Liebe zu diesem Mann entwickelt. Zumal er auch unbedingt eine Familie gründen wollte und wohl auch immer noch will.
Meine Familie (meine Eltern sind geschieden, wohnen aber im selben Haus) lernte er Anfang September kennen. Wir schliefen bei meinem Vater, wo es leider immer sehr nach Zigarettenrauch stinkt und ich auch merkte, dass Arne, das nicht gefiel. Mir gefällt es auch nicht und ich bin nicht gerne dort. Weiterhin hatten mein Vater und seine damals noch Lebensgefährtin, mittlerweile Frau, sich nicht auf unser Kommen vorbereitet und es wirkte alles sehr lieblos. Arne hingegen hatte nicht nur für meine Mama sondern auch für Papas Freundin einen tollen Blumenstrauß mitgebracht. Meine Mama hatte dagegen ganz viel vorbereitet und sich sehr gefreut. Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter schwer an Krebs erkrankt ist und vermutlich nicht mehr lange leben wird.
Als ich einen Urlaub alleine in New York verbrachte (10 Tage im Oktober), habe ich gemerkt, was mir Arne bedeutet. Er hat mich seit Jahren das erste Mal richtig berührt und ich hatte vollstes Vertrauen zu ihm. Während ich im Urlaub war hat er sich darum gekümmert, dass ich ein neues Auto vor der Tür stehen hatte, da mein altes zuvor kaputt gegangen war. Nach dem Urlaub kam es aber auch zu einem größeren Streit. Arne ist passionierter Jäger und da leider auch kaum kompromissfähig. Er teilte mir also mit, dass er an einem Sonntag sehr früh aufbrechen wolle, da er zur Jagd führe. Ich hatte aber Lust Samstag abend tanzen zu gehen, so dass ich meinen besten Freund fragte, ob er Lust hätte mich zu begleiten. Wir verabredeten uns also locker für Samstag. Arne erzählte ich das am Freitag vorher beim Abendessen (wir wohnten nicht zusammen, aber hatten die Schlüssel ausgetauscht und ich war zumeist bei ihm). Er war dann sehr zurückhalten und abweisend und meinte auf Nachfragen dann, dass ich wohl gar nix merke. Er wäre gerne mal wieder in die Oper oder so gegangen, aber das könne er mit mir ja wohl nicht machen und ich solle mir doch passend zu den schon vorhandenen Tätowierungen noch eine Discokugel auf den Rücken stechen lassen. Er wäre ja wohl kein Teil meines Lebens. Das hat mich sehr getroffen, ich wollte die Tanzgeschichte absagen, aber dass wollte er auch nicht. Ich bin dann gegangen und irgendwie haben wir uns die Woche drauf wieder versöhnt. Arne kann sehr gut andere Menschen verletzen und auch dann noch weiter machen, wenn man ihm signalisiert, dass es reicht. Es ist wie ein innerer Zwang den letzten Spruch nun auch noch raus zulassen.
Der Advent und Weihnachten verliefen harmonisch.
Im Februar sind wir gemeinsam mit meinem Bruder in den Skiurlaub gefahren. Dort kam es dann zu mir unerklärlichen Spannungen. Arne wirkte (auch auf meinen Bruder) sehr egoistisch, in gewisser Weise übertrieben anspruchsvoll: ihn störte z.B. dass ich nach einem langen Skitag in Jogginghosen am Herd stand und kochte bzw. mich danach aufs Sofa setzte. Oder dass ich einmal beim Essen den Ellenbogen aufstützte. Ich weiß wohl, dass sich das nicht gehört, aber es war Urlaub und ich war kaputt. Außerdem regte er sich mir gegenüber über die Tischmanieren meines Bruders auf, die leider wirklich nicht vorhanden waren, worauf ich ihn aber auch ansprach. Nach dem Urlaub sagte er das erste Mal, dass er sich prüfen müsse. Ich war schon getroffen und signalisierte ihm, dass ich bereit wäre auch mein Handeln zu überdenken und ggf. zu ändern. Wir hatten dann wieder ein kleines "Revival". Ende Februar verkündete mein Vater mir in einem Telefonat, dass er am 19. März heiraten würde und wir herzlich eingeladen wären. Arne lehnte ab mich zu begleiten, mit der Begründung, seine Mutter würde ja am 20. März ihren 70. Geb. feiern und da müsse er zu viel vorbereiten. Das sei mir ja aber auch bewusst. Ich habe versucht ihn zu überzeugen mich doch zu begleiten, habe Zeitpläne erstellt, dies aber bald aufgegeben, da es mich zuviel Energie gekostet hat und mein Job verlangte mir viel ab zu diesem Zeitpunkt. Als weitere Begründungen führte Arne an, dass er die Art und Weise die Ehe zu annoncieren als nicht angemessen empfunden hat. Seine Eltern, deren Ehe durch den Tod seines Vaters vor 21 Jahren beendet wurde, hätten die "heilige" Institution Ehe niemals so lieblos behandelt. Ich hätte mich über eine Einladungskarte meines Vaters auch gefreut...
Ich fuhr also alleine zur Trauung, am selben Abend noch 250 km in die andere Richtung, wo am nächsten Tag der Geburtstag stattfinden sollte. Alles lief glatt, aber Arne hatte Angst, dass ich gegenüber seiner Familie erwähne, dass ich auf der Hochzeit war, da er ihnen nicht gesagt hatte, dass diese stattgefunden hatte. Ich ließ es in einem Halbsatz fallen, keiner sagte etwas, alle guckten etwas irritiert.
In der Zeit vor Hochzeit und Geburtstag hatte Arne mir mit 2 Begebenheiten allerdings noch zu verstehen gegeben, dass er sich schon ein Leben mit mir vorstellen kann: zum Einen sprach er von einer Wohnung in einem schönen Stadtteil, die er sich bevorzugt anschauen könnte und in die er keinesfalls alleine einziehen wollte, "mein Schatz", zum Anderen sprach er von einem Cousin, der Koch ist, für den er gerade anwaltlich viel geregelt hätte, der sich sicherlich auch in Form eines Hochzeitsbuffets erkenntlich zeigen würde. Was sollte ich denn davon bitte missverstehen?
Eine Woche nach dem Geburtstag versetzte er mich allerdings aufs Übelste. Ich hatte 12-Stunden-Dienst und am Mittag noch mit ihm telefoniert und gesagt wie sehr ich mich auf den Abend und auf ihn freue. Abends um kurz vor neun fuhr ich also an seiner Wohnung parkplatzsuchend vorbei und alles war dunkel. Er ging weder ans Festnetz noch ans Handy und erst als ich mit meinen Erdbeeren und dem Prosecco fast am Haus angekommen war klingelte eine unterdrückte Nummer auf meinem Handy. Ich war so wütend. Es stellte sich heraus, dass er bei den Eltern seines Patenkindes, in der Nähe meines Arbeitsplatzes!, war (60 km von zu Hause weg). Er gab zu, ich hätte allen Grund sauer zu sein. Nein, er würde nicht nach Hause kommen, er hätte getrunken. Ich legte auf mit den Worten: "Auf so eine Art Beziehung kann ich verzichten." Er meldet sich nicht mehr, auch nicht Sonntag. Am Montag fuhr ich bei ihm vorbei um ein paar Kosmetikartikel abzuholen und wir redeten anderthalb Stunden. Ich weinte, er versuchte witzig zu sein und verletzte damit. Dabei kam heraus, dass er sich prüfen wolle und dafür Zeit brauchte. OK, wollte ich ihm geben. Am nächsten Tag rief er an, ob ich eine Sportsbar in Lübeck kennen würde (dort habe ich studiert). Aber eigentlich wollte er wohl nur wissen, wie es mir geht. Ich beendete das Gespräch nachdem ihm die Info, die ich geben konnte, anscheindend nicht von Hocker riss und er wieder anfing pseudo-witzig zu werden. In der Woche folgten leider noch mehrere Telefonate, bei denen ich meist anfing zu weinen.
Ostersonntag flog ich mit meiner Mama und meinem Bruder nach Dubai und kehrte am 11.04. zurück. Auch ich habe mir dort Gedanken gemacht und mich "geprüft". Sicherlich gab es Differenzen, aber reden hilft ja bekanntlich.
Nun, Arne teilte mir am 11.04. zunächst per SMS mit, dass er eigentlich erst am nächsten Tag mit mir reden wolle und sich irgendwann im Laufe des Abends melden würde. Ich habe ihn dann angerufen und gesagt, dass es schon sehr eindeutig war und er es jetzt auch am Telefon regeln könnte. Ja, er wolle die Beziehung zu mir nicht mehr. Er brauche jemanden, der seine "innere Mitte" gefunden habe und "mit sich selbst im Reinen" sei, so wie er das auch ist. Ich sei ja ein ganz toller Mensch, aber bla bla bla...Ich war am Boden zerstört. Ich meldete mich nicht mehr bei ihm, aber ich schrieb einen Brief (das mache ich oft in solchen Situationen), den ich noch nicht abschickte.
4 Tage später, ich hatte Nachtdienst, rief er mich auf dem Handy an und bat mit ängstlicher Stimme um ein Treffen; es gehe ihm nicht gut, er wolle nicht, dass ich glaube er sei ein emotionaler Eisklotz. Ich willigte ein, mich am nächsten Tag mit ihm zu treffen. Wahrscheinlich ein Fehler. Zunächst kam er auf mich zu und sagte mir, ich sähe trotz Urlaub gar nicht erholt aus und ob es mir gut gehe. Ob er sich rechtfertigen wolle oder sein schlechtes Gewissen beruhigen wolle, fragte ich. Nein, auf keinen Fall, dazu bestünde keine Veranlassung. Zusammengefasst teilte er mir bei diesem Treffen, bei dem ich ihm auch den Brief übergab, folgendes mit:
1. Er sei sich nicht sicher und habe Angst, dass seine Gefühle für mich nicht bis ans Lebensende reichen würden.
2. Seine Gefühle hätten sich seit dem Beginn unserer Beziehung verändert (Ach was!?!?!).
3. Er sei fast 40 und habe immer noch keine Familie.
4. Er sei sich der Tatsache, dass er sich nach mir eigentlich nur noch verschlechtern könne, durchaus bewusst.
5. Er könne nicht hinter meiner Familie stehen und damit auch nicht zu mir.
6. Seit wir nicht mehr zusammen sind, habe er endlich wieder Zeit für seine Freunde (die im übrigen zu 98% alle Familie haben. Ich habe ihm auch nie den Umgang untersagt.).
7. Ich sei nicht gefestigt. Das merke man daran, dass ich manchmal grundlos aus der Haut fahre oder aggressiv reagiere. Wie sollte das werden, wenn mir das mal in Gesellschaft passierte! (Grundlos mit Sicherheit nicht und um das Problem der unterschwelligen Aggressivität bei Nicht-Ernstnehmen meiner Person weiß ich und arbeite daran.)
8. Er wolle mit seinem Bruder sprechen, der für ihn der beste Freund und Ratgeber in schwierigen Lebenssituationen sei und meinen Brief in den nächsten Tagen lesen und dann die Situation neu bewerten. Zudem würde es ihn schmerzen meine Sachen weiterhin bei sich zu sehen.
9. Er ist aufrichtig und sagt immer die Wahrheit.
In den kommenden 2 Wochen habe ich ihm noch einen weiteren Brief geschrieben und abgesandt. Durch zufällige Treffen mit seiner Schwester und einem sehr guten Freund erfuhr ich, dass ich für die Familie seine erste richtige Freundin gewesen sei (der Mann wird 40!) und keiner dort nachvollziehen konnte, warum er sich getrennt hatte. Seiner Mutter hatte er es in dieser Zeit auch noch nicht gesagt. Sein guter Freund sagte mir nur, dass er Arne gesagt habe, dass er es nicht in Ordnung fand, dass er mich nicht zur Hochzeit meines Vaters begleitet hatte und er damit ja wohl nicht zu mir stünde. Dieses Argument hat Arne dann ja auch mir gegenüber als Grund der Trennung angeführt.
Dann rief ich ihn letzte Woche einmal kurz an und fragte, ob er Lust hätte sich diese Woche mit mir auf ein Glas Wein zu treffen. Er sagte zu. Am letzten Wochenende wurde ich nachts von einem betrunkenen Anrufer anonym terrorisiert und in meiner Wut und Angst habe ich ihn per SMS verdächtigt. Arne reagierte darauf sehr verletzt und kühl. Ich rief ihn an und entschuldigte mich (ich habe auch nicht wirklich geglaubt, dass er es war). Zugleich sagte ich ihm, dass die Situation des Abwartens auf sein Nachdenken mir sehr zusetzt und ich ihn sehr vermisse. Seine Antwort war, dass seine Entscheidung es bei der Trennung zu belassen unumstößlich feststünde und er bisher auch die Briefe nicht gelesen hätte. Ich war so verletzt und enttäuscht. Er hatte es mit Bezug auf die von ihm so hochgeschätzte Aufrichtigkeit doch quasi versprochen. Ich sagte ihm dass ich ihn nicht mehr sehen wolle, woraufhin er dann fragte, ob das Treffen nächste Woche dann auch ausfallen würde. Richtig, Treffen fällt aus.
Dann sagte er noch, dass er mich nicht lieben würde und alles, was er bei unserem Treffen nach der Trennung gesagt hätte, hätte ich ihm ja sozusagen abgepresst. Als ich ihn fragte, ob er mich den jemals geliebt hätte oder nur verliebt gewesen sei und ob er überhaupt wisse, wie sich Liebe anfühlt, da sagte er gar nichts mehr. Ebenso konnte er mir nicht erklären, warum er nicht zu mir stehen kann. Das Argument, dass er sich mit meinem Kette-rauchenden Vater nicht identifizieren kann, lasse ich dabei nicht gelten. Ich bin nicht meine Eltern, ich bin ich und er hat sich sehr ins Zeug gelegt, um mit mir zusammen zukommen!
Da ich mich mit seinem Bruder immer sehr gut verstanden habe, habe ich diesen per Mail kontaktiert. Ich weiß, das soll man eher nicht machen. Er hat einen sehr lieben Brief zurück gemailt, indem er mir versicherte, dass Arne nicht mit ihm gesprochen oder sich Rat geholt habe. Sie seine leider schon lange keine besten Freunde mehr und auch er sei durch Arnes Art in der Vergangenheit mehrfach tief verletzt worden. Er ging auch auf die Kommunikation innerhalb der Familie ein und pflichtete mir bei, dass dort sehr viel totgeschwiegen oder durch "schauspielerische Glanzleistungen" versteckt würde. Er selbst habe lange gebraucht um diese Strukturen zu durchbrechen und Zugang zu seinen Gefühlen zu bekommen. Arne habe dies wohl bisher weder geschafft noch überhaupt für sich erkannt. Er habe ihn allerdings auch noch nie so glücklich wie mit mir erlebt. Er würde sich für seinen Bruder wünschen, dass er in seinem Inneren "aufräumt", dann sei er wohl erst "beziehungsfähig". Arnes großes Thema ist, dass sein Vater verstarb als er 18 Jahre alt war und er der einzige von 3 Kindern (der Jüngste) da war. Sein Vater wollte sich keine künstliche Herzklappe einsetzen lassen, weil diese Geräusche macht. Auf dem Sterbebett hat er Arne das Versprechen abgenommen, sich um die Mama zu kümmern. Das macht er bis heute (und ich finde es bewundernswert, es gäbe sicher viele, denen das egal wäre). Leider hat er aber deshalb auch nie wirklich getrauert (jedenfalls hat er mir das gesagt). Das macht mich so unendlich traurig. Wie schlimm ist es, wenn man um einen geliebten Menschen nicht trauern und weinen kann?
In einer eMail gestern bat ich Arne dann, mir meinen Schlüssel in den Briefkasten zu werfen und meine Sachen so lange zu verwahren, bis ich mich in der Lage sehen würde, sie abzuholen. Ich würde das selbe mit seinen Sachen bzw. Schlüsseln tun. Er antwortete, dass es mit den Schlüsseln so klar ginge, er mir die Sachen aber per Post schicken wolle. Zudem solle ich mich von seiner Familie und Freunden fernhalten damit ich die "Möglichkeit einer Freundschaft" zwischen uns nicht gefährde. Ich schrieb ihm dann noch, dass er endlich anerkennen solle, dass es ihm nicht gut ging, weil er mit mir zusammen gewesen ist, sondern weil er in seinem Job seit anderthalb Jahren in der Luft hängt (Kündigung, dann 18 Monate Existenzgründer mit eigener Kanzlei aus dem Schlafzimmer haraus, immer der Wunsch wieder als Unternehmensjurist zu arbeiten, aber keinen Elan sich zu bewerben und vor allem aus der Stadt nicht weg zu wollen und nun wieder arbeitslos mit eher mauen Aussichten) und er sich nie richtig mit dem Tode seines Vaters auseinandergesetzt hat. Jeder, der ihm nahe steht erkennt das.
Seine Antwort war:
Der Kommunikationsstrukturen (innerhalb der Familie, dort wird eben viel totgeschwiegen) bin ich mir bewusst und ich habe in den letzten Wochen von meinen Geschwistern und Cousins die Übernahme von Verantwortung eingefordert. Gestern hatten wir dazu ein sehr konstruktives und gutes Gespräch, dass ich umfassend vorbereitet hatte. Hinsichtlich aller Agendapunkte sind aufgrund eines offenen Gesprächsstils, um den ich gebeten hatte, gute und verbindliche Ergebnisse erzielt worden.
Da ich meine Schlüssel dringend benötige, wäre ich Dir sehr verbunden, wenn Du Sie mir möglichst umgehend in meinen Briefkasten einwerfen könntest.
Er ist so weit weg von seinen wahren Gefühlen, wie nur was. Ich mache mir Sorgen, dass er zusammenbricht, wenn die irgendwann hochkommen und dann niemand da ist, der ihn festhält.
Meine Sachen hat er mir gestern noch vorbeigebracht und leider sind wir uns dabei über den Weg gelaufen. Sein Kommentar: "Oh, das tut mir leid." Ich habe gar nichts gesagt.
Sämtliche Freunde meinerseits beglückwünschen mich, dass ich ihn los bin. Aber ich liebe diesen Menschen, er ein unglaublicher Sturkopf ist und der mich durchaus zur Weißglut bringen kann. Denn ich habe Dinge an ihm kennenlernen dürfen, die er anscheinend selber noch nicht kennt oder versucht sie zu verstecken, weil er Angst hat vor dem, was sie auslösen würden. Ich habe einen wertvollen Menschen in ihm gesehen und den möchte ich wieder ans Tageslicht bringen und nicht den Pseudocoolen aber Unglücklichen.
Lohnt es sich um unsere Beziehung zu kämpfen oder habe ich durch mein "therapeutisches Auftreten" schon zu viel kaputt gemacht? Ich wünsche mir nichts mehr, als dass er mich wieder in die Arme nimmt und ich ihm etwas von meiner Zuversicht abgeben kann. Und er mir vielleicht etwas von seiner Gelassenheit (auch in Hinblick auf meine Trauer um die Erkrankung meiner Mutter). Ich kann mir ein Leben mit ihm vorstellen, auch wenn ich weiß, dass es nicht immer einfach sein wird.
Vielen lieben Dank nochmal an alle, die sich diese Story "angetan" haben. Ich habe sie echt nicht kürzer schreiben können...
Lauschi
Und vorab schonmal ein Dankeschön dafür.
Ich stelle mich einmal selber kurz vor: ich bin 29 Jahre alt, arbeite als Assistenzärztin in einer Psychiatrie (und kann mir doch selbst am wenigsten helfen), eigentlich ein lebenslustiger Mensch mit den ein oder anderen Sorgen. Meine erste Beziehung zu einem 8 Jahre älteren Mann hielt gute 4 jahre und ich habe mich getrennt, nachdem ich zum Studium in eine andere Stadt gezogen war. Dann folgten einige Affären, eine 2,5 jährige Fernebeziehung, die er per Mail beendete als ich gerade in Mexiko war, dann eine 1,5 jährige beziehung in der ich wenigstens die letzten 3 Monate mit wenigstens 3 anderen von ihm betrogen wurde und er dann schluss machte, mich aber nicht in ruhe ließ, bis ich es seiner neuen Freundin sagte. Fies, aber von da an war Ruhe im Karton. Danach war ich erstmal glücklicher Single und hatte wenig Interesse an einer neuen Beziehung udn schwärmte mal für den und mal für den vor mich hin. Das war im letzten Jahr und am 20. Mai 2009 trat Arne, 39, Anwalt, (Name v. d. Red. geändert ) in mein Leben. Am 11.04.10 hat er sich von mir getrennt.
Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, vielmehr hat mich der Typ genervt. Ich habe ihn dann nach dem ersten Treffen 5 Wochen später auf einer Fahrt zur Kieler Woche wieder getroffen. Da fand ich ihn dann schon sympathischer und habe mich auch sehr gut mit ihm verstanden und gefeiert (macht man da ja so...). Wir haben dann auch Telefonnummern und Mails ausgetauscht. Er hat sich relativ bald bei mir gemeldet unter dem Vorwand, er wolle sich für seinen bevorstehenden Urlaub mit Freuden und deren Familien, ein Buch ausleihen, von dem ich erzählt hatte. Er kam dann also vorbei, brachte alles für einen Sundowner auf meiner Terrasse mit, rief mich in den nächsten Tagen mehrfach an, schrieb unglaublich tolle SMS und Mails, smste aus dem Urlaub ein Photo vom Sonnenuntergang und lud mich zum Essen ein.
Ich habe mich sehr lange gefragt, ob ich 1. überhaupt eine Beziehung möchte und 2. zu einem 10 Jahre älteren Mann. Aber da Arne auf mich so bodenständig und vor allem familienorientiert wirkte, habe ich mich auf ihn eingelassen.
Bei unserem ersten Kuss hat er geweint. Ich habe sowas noch nie erlebt. Eine Woche später hat er mich seiner Familie vorgestellt, alle waren so glücklich und haben sich so für ihn gefreut. Sein Bruder sagte, dass er Arne noch nie so glücklich gesehen habe. Und das alles nur wegen mir?!?! Wahnsinn. Es folgte eine wunderbare Zeit mit Picknick am Strand, ein Geburtstagsgeschenk, das ich mir nie hätte träumen lassen: er hat mich nach Sylt "entführt". So was hab ich echt noch nie erlebt, geschweige denn, dass ich mir jemals geträumt hätte, dass irgendwer sowas mal für mich macht. Er hat so viel Zuneigung für mich gehabt und ich habe mich nicht nur in verliebt sondern eine ernste und aufrichtige Liebe zu diesem Mann entwickelt. Zumal er auch unbedingt eine Familie gründen wollte und wohl auch immer noch will.
Meine Familie (meine Eltern sind geschieden, wohnen aber im selben Haus) lernte er Anfang September kennen. Wir schliefen bei meinem Vater, wo es leider immer sehr nach Zigarettenrauch stinkt und ich auch merkte, dass Arne, das nicht gefiel. Mir gefällt es auch nicht und ich bin nicht gerne dort. Weiterhin hatten mein Vater und seine damals noch Lebensgefährtin, mittlerweile Frau, sich nicht auf unser Kommen vorbereitet und es wirkte alles sehr lieblos. Arne hingegen hatte nicht nur für meine Mama sondern auch für Papas Freundin einen tollen Blumenstrauß mitgebracht. Meine Mama hatte dagegen ganz viel vorbereitet und sich sehr gefreut. Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter schwer an Krebs erkrankt ist und vermutlich nicht mehr lange leben wird.
Als ich einen Urlaub alleine in New York verbrachte (10 Tage im Oktober), habe ich gemerkt, was mir Arne bedeutet. Er hat mich seit Jahren das erste Mal richtig berührt und ich hatte vollstes Vertrauen zu ihm. Während ich im Urlaub war hat er sich darum gekümmert, dass ich ein neues Auto vor der Tür stehen hatte, da mein altes zuvor kaputt gegangen war. Nach dem Urlaub kam es aber auch zu einem größeren Streit. Arne ist passionierter Jäger und da leider auch kaum kompromissfähig. Er teilte mir also mit, dass er an einem Sonntag sehr früh aufbrechen wolle, da er zur Jagd führe. Ich hatte aber Lust Samstag abend tanzen zu gehen, so dass ich meinen besten Freund fragte, ob er Lust hätte mich zu begleiten. Wir verabredeten uns also locker für Samstag. Arne erzählte ich das am Freitag vorher beim Abendessen (wir wohnten nicht zusammen, aber hatten die Schlüssel ausgetauscht und ich war zumeist bei ihm). Er war dann sehr zurückhalten und abweisend und meinte auf Nachfragen dann, dass ich wohl gar nix merke. Er wäre gerne mal wieder in die Oper oder so gegangen, aber das könne er mit mir ja wohl nicht machen und ich solle mir doch passend zu den schon vorhandenen Tätowierungen noch eine Discokugel auf den Rücken stechen lassen. Er wäre ja wohl kein Teil meines Lebens. Das hat mich sehr getroffen, ich wollte die Tanzgeschichte absagen, aber dass wollte er auch nicht. Ich bin dann gegangen und irgendwie haben wir uns die Woche drauf wieder versöhnt. Arne kann sehr gut andere Menschen verletzen und auch dann noch weiter machen, wenn man ihm signalisiert, dass es reicht. Es ist wie ein innerer Zwang den letzten Spruch nun auch noch raus zulassen.
Der Advent und Weihnachten verliefen harmonisch.
Im Februar sind wir gemeinsam mit meinem Bruder in den Skiurlaub gefahren. Dort kam es dann zu mir unerklärlichen Spannungen. Arne wirkte (auch auf meinen Bruder) sehr egoistisch, in gewisser Weise übertrieben anspruchsvoll: ihn störte z.B. dass ich nach einem langen Skitag in Jogginghosen am Herd stand und kochte bzw. mich danach aufs Sofa setzte. Oder dass ich einmal beim Essen den Ellenbogen aufstützte. Ich weiß wohl, dass sich das nicht gehört, aber es war Urlaub und ich war kaputt. Außerdem regte er sich mir gegenüber über die Tischmanieren meines Bruders auf, die leider wirklich nicht vorhanden waren, worauf ich ihn aber auch ansprach. Nach dem Urlaub sagte er das erste Mal, dass er sich prüfen müsse. Ich war schon getroffen und signalisierte ihm, dass ich bereit wäre auch mein Handeln zu überdenken und ggf. zu ändern. Wir hatten dann wieder ein kleines "Revival". Ende Februar verkündete mein Vater mir in einem Telefonat, dass er am 19. März heiraten würde und wir herzlich eingeladen wären. Arne lehnte ab mich zu begleiten, mit der Begründung, seine Mutter würde ja am 20. März ihren 70. Geb. feiern und da müsse er zu viel vorbereiten. Das sei mir ja aber auch bewusst. Ich habe versucht ihn zu überzeugen mich doch zu begleiten, habe Zeitpläne erstellt, dies aber bald aufgegeben, da es mich zuviel Energie gekostet hat und mein Job verlangte mir viel ab zu diesem Zeitpunkt. Als weitere Begründungen führte Arne an, dass er die Art und Weise die Ehe zu annoncieren als nicht angemessen empfunden hat. Seine Eltern, deren Ehe durch den Tod seines Vaters vor 21 Jahren beendet wurde, hätten die "heilige" Institution Ehe niemals so lieblos behandelt. Ich hätte mich über eine Einladungskarte meines Vaters auch gefreut...
Ich fuhr also alleine zur Trauung, am selben Abend noch 250 km in die andere Richtung, wo am nächsten Tag der Geburtstag stattfinden sollte. Alles lief glatt, aber Arne hatte Angst, dass ich gegenüber seiner Familie erwähne, dass ich auf der Hochzeit war, da er ihnen nicht gesagt hatte, dass diese stattgefunden hatte. Ich ließ es in einem Halbsatz fallen, keiner sagte etwas, alle guckten etwas irritiert.
In der Zeit vor Hochzeit und Geburtstag hatte Arne mir mit 2 Begebenheiten allerdings noch zu verstehen gegeben, dass er sich schon ein Leben mit mir vorstellen kann: zum Einen sprach er von einer Wohnung in einem schönen Stadtteil, die er sich bevorzugt anschauen könnte und in die er keinesfalls alleine einziehen wollte, "mein Schatz", zum Anderen sprach er von einem Cousin, der Koch ist, für den er gerade anwaltlich viel geregelt hätte, der sich sicherlich auch in Form eines Hochzeitsbuffets erkenntlich zeigen würde. Was sollte ich denn davon bitte missverstehen?
Eine Woche nach dem Geburtstag versetzte er mich allerdings aufs Übelste. Ich hatte 12-Stunden-Dienst und am Mittag noch mit ihm telefoniert und gesagt wie sehr ich mich auf den Abend und auf ihn freue. Abends um kurz vor neun fuhr ich also an seiner Wohnung parkplatzsuchend vorbei und alles war dunkel. Er ging weder ans Festnetz noch ans Handy und erst als ich mit meinen Erdbeeren und dem Prosecco fast am Haus angekommen war klingelte eine unterdrückte Nummer auf meinem Handy. Ich war so wütend. Es stellte sich heraus, dass er bei den Eltern seines Patenkindes, in der Nähe meines Arbeitsplatzes!, war (60 km von zu Hause weg). Er gab zu, ich hätte allen Grund sauer zu sein. Nein, er würde nicht nach Hause kommen, er hätte getrunken. Ich legte auf mit den Worten: "Auf so eine Art Beziehung kann ich verzichten." Er meldet sich nicht mehr, auch nicht Sonntag. Am Montag fuhr ich bei ihm vorbei um ein paar Kosmetikartikel abzuholen und wir redeten anderthalb Stunden. Ich weinte, er versuchte witzig zu sein und verletzte damit. Dabei kam heraus, dass er sich prüfen wolle und dafür Zeit brauchte. OK, wollte ich ihm geben. Am nächsten Tag rief er an, ob ich eine Sportsbar in Lübeck kennen würde (dort habe ich studiert). Aber eigentlich wollte er wohl nur wissen, wie es mir geht. Ich beendete das Gespräch nachdem ihm die Info, die ich geben konnte, anscheindend nicht von Hocker riss und er wieder anfing pseudo-witzig zu werden. In der Woche folgten leider noch mehrere Telefonate, bei denen ich meist anfing zu weinen.
Ostersonntag flog ich mit meiner Mama und meinem Bruder nach Dubai und kehrte am 11.04. zurück. Auch ich habe mir dort Gedanken gemacht und mich "geprüft". Sicherlich gab es Differenzen, aber reden hilft ja bekanntlich.
Nun, Arne teilte mir am 11.04. zunächst per SMS mit, dass er eigentlich erst am nächsten Tag mit mir reden wolle und sich irgendwann im Laufe des Abends melden würde. Ich habe ihn dann angerufen und gesagt, dass es schon sehr eindeutig war und er es jetzt auch am Telefon regeln könnte. Ja, er wolle die Beziehung zu mir nicht mehr. Er brauche jemanden, der seine "innere Mitte" gefunden habe und "mit sich selbst im Reinen" sei, so wie er das auch ist. Ich sei ja ein ganz toller Mensch, aber bla bla bla...Ich war am Boden zerstört. Ich meldete mich nicht mehr bei ihm, aber ich schrieb einen Brief (das mache ich oft in solchen Situationen), den ich noch nicht abschickte.
4 Tage später, ich hatte Nachtdienst, rief er mich auf dem Handy an und bat mit ängstlicher Stimme um ein Treffen; es gehe ihm nicht gut, er wolle nicht, dass ich glaube er sei ein emotionaler Eisklotz. Ich willigte ein, mich am nächsten Tag mit ihm zu treffen. Wahrscheinlich ein Fehler. Zunächst kam er auf mich zu und sagte mir, ich sähe trotz Urlaub gar nicht erholt aus und ob es mir gut gehe. Ob er sich rechtfertigen wolle oder sein schlechtes Gewissen beruhigen wolle, fragte ich. Nein, auf keinen Fall, dazu bestünde keine Veranlassung. Zusammengefasst teilte er mir bei diesem Treffen, bei dem ich ihm auch den Brief übergab, folgendes mit:
1. Er sei sich nicht sicher und habe Angst, dass seine Gefühle für mich nicht bis ans Lebensende reichen würden.
2. Seine Gefühle hätten sich seit dem Beginn unserer Beziehung verändert (Ach was!?!?!).
3. Er sei fast 40 und habe immer noch keine Familie.
4. Er sei sich der Tatsache, dass er sich nach mir eigentlich nur noch verschlechtern könne, durchaus bewusst.
5. Er könne nicht hinter meiner Familie stehen und damit auch nicht zu mir.
6. Seit wir nicht mehr zusammen sind, habe er endlich wieder Zeit für seine Freunde (die im übrigen zu 98% alle Familie haben. Ich habe ihm auch nie den Umgang untersagt.).
7. Ich sei nicht gefestigt. Das merke man daran, dass ich manchmal grundlos aus der Haut fahre oder aggressiv reagiere. Wie sollte das werden, wenn mir das mal in Gesellschaft passierte! (Grundlos mit Sicherheit nicht und um das Problem der unterschwelligen Aggressivität bei Nicht-Ernstnehmen meiner Person weiß ich und arbeite daran.)
8. Er wolle mit seinem Bruder sprechen, der für ihn der beste Freund und Ratgeber in schwierigen Lebenssituationen sei und meinen Brief in den nächsten Tagen lesen und dann die Situation neu bewerten. Zudem würde es ihn schmerzen meine Sachen weiterhin bei sich zu sehen.
9. Er ist aufrichtig und sagt immer die Wahrheit.
In den kommenden 2 Wochen habe ich ihm noch einen weiteren Brief geschrieben und abgesandt. Durch zufällige Treffen mit seiner Schwester und einem sehr guten Freund erfuhr ich, dass ich für die Familie seine erste richtige Freundin gewesen sei (der Mann wird 40!) und keiner dort nachvollziehen konnte, warum er sich getrennt hatte. Seiner Mutter hatte er es in dieser Zeit auch noch nicht gesagt. Sein guter Freund sagte mir nur, dass er Arne gesagt habe, dass er es nicht in Ordnung fand, dass er mich nicht zur Hochzeit meines Vaters begleitet hatte und er damit ja wohl nicht zu mir stünde. Dieses Argument hat Arne dann ja auch mir gegenüber als Grund der Trennung angeführt.
Dann rief ich ihn letzte Woche einmal kurz an und fragte, ob er Lust hätte sich diese Woche mit mir auf ein Glas Wein zu treffen. Er sagte zu. Am letzten Wochenende wurde ich nachts von einem betrunkenen Anrufer anonym terrorisiert und in meiner Wut und Angst habe ich ihn per SMS verdächtigt. Arne reagierte darauf sehr verletzt und kühl. Ich rief ihn an und entschuldigte mich (ich habe auch nicht wirklich geglaubt, dass er es war). Zugleich sagte ich ihm, dass die Situation des Abwartens auf sein Nachdenken mir sehr zusetzt und ich ihn sehr vermisse. Seine Antwort war, dass seine Entscheidung es bei der Trennung zu belassen unumstößlich feststünde und er bisher auch die Briefe nicht gelesen hätte. Ich war so verletzt und enttäuscht. Er hatte es mit Bezug auf die von ihm so hochgeschätzte Aufrichtigkeit doch quasi versprochen. Ich sagte ihm dass ich ihn nicht mehr sehen wolle, woraufhin er dann fragte, ob das Treffen nächste Woche dann auch ausfallen würde. Richtig, Treffen fällt aus.
Dann sagte er noch, dass er mich nicht lieben würde und alles, was er bei unserem Treffen nach der Trennung gesagt hätte, hätte ich ihm ja sozusagen abgepresst. Als ich ihn fragte, ob er mich den jemals geliebt hätte oder nur verliebt gewesen sei und ob er überhaupt wisse, wie sich Liebe anfühlt, da sagte er gar nichts mehr. Ebenso konnte er mir nicht erklären, warum er nicht zu mir stehen kann. Das Argument, dass er sich mit meinem Kette-rauchenden Vater nicht identifizieren kann, lasse ich dabei nicht gelten. Ich bin nicht meine Eltern, ich bin ich und er hat sich sehr ins Zeug gelegt, um mit mir zusammen zukommen!
Da ich mich mit seinem Bruder immer sehr gut verstanden habe, habe ich diesen per Mail kontaktiert. Ich weiß, das soll man eher nicht machen. Er hat einen sehr lieben Brief zurück gemailt, indem er mir versicherte, dass Arne nicht mit ihm gesprochen oder sich Rat geholt habe. Sie seine leider schon lange keine besten Freunde mehr und auch er sei durch Arnes Art in der Vergangenheit mehrfach tief verletzt worden. Er ging auch auf die Kommunikation innerhalb der Familie ein und pflichtete mir bei, dass dort sehr viel totgeschwiegen oder durch "schauspielerische Glanzleistungen" versteckt würde. Er selbst habe lange gebraucht um diese Strukturen zu durchbrechen und Zugang zu seinen Gefühlen zu bekommen. Arne habe dies wohl bisher weder geschafft noch überhaupt für sich erkannt. Er habe ihn allerdings auch noch nie so glücklich wie mit mir erlebt. Er würde sich für seinen Bruder wünschen, dass er in seinem Inneren "aufräumt", dann sei er wohl erst "beziehungsfähig". Arnes großes Thema ist, dass sein Vater verstarb als er 18 Jahre alt war und er der einzige von 3 Kindern (der Jüngste) da war. Sein Vater wollte sich keine künstliche Herzklappe einsetzen lassen, weil diese Geräusche macht. Auf dem Sterbebett hat er Arne das Versprechen abgenommen, sich um die Mama zu kümmern. Das macht er bis heute (und ich finde es bewundernswert, es gäbe sicher viele, denen das egal wäre). Leider hat er aber deshalb auch nie wirklich getrauert (jedenfalls hat er mir das gesagt). Das macht mich so unendlich traurig. Wie schlimm ist es, wenn man um einen geliebten Menschen nicht trauern und weinen kann?
In einer eMail gestern bat ich Arne dann, mir meinen Schlüssel in den Briefkasten zu werfen und meine Sachen so lange zu verwahren, bis ich mich in der Lage sehen würde, sie abzuholen. Ich würde das selbe mit seinen Sachen bzw. Schlüsseln tun. Er antwortete, dass es mit den Schlüsseln so klar ginge, er mir die Sachen aber per Post schicken wolle. Zudem solle ich mich von seiner Familie und Freunden fernhalten damit ich die "Möglichkeit einer Freundschaft" zwischen uns nicht gefährde. Ich schrieb ihm dann noch, dass er endlich anerkennen solle, dass es ihm nicht gut ging, weil er mit mir zusammen gewesen ist, sondern weil er in seinem Job seit anderthalb Jahren in der Luft hängt (Kündigung, dann 18 Monate Existenzgründer mit eigener Kanzlei aus dem Schlafzimmer haraus, immer der Wunsch wieder als Unternehmensjurist zu arbeiten, aber keinen Elan sich zu bewerben und vor allem aus der Stadt nicht weg zu wollen und nun wieder arbeitslos mit eher mauen Aussichten) und er sich nie richtig mit dem Tode seines Vaters auseinandergesetzt hat. Jeder, der ihm nahe steht erkennt das.
Seine Antwort war:
Der Kommunikationsstrukturen (innerhalb der Familie, dort wird eben viel totgeschwiegen) bin ich mir bewusst und ich habe in den letzten Wochen von meinen Geschwistern und Cousins die Übernahme von Verantwortung eingefordert. Gestern hatten wir dazu ein sehr konstruktives und gutes Gespräch, dass ich umfassend vorbereitet hatte. Hinsichtlich aller Agendapunkte sind aufgrund eines offenen Gesprächsstils, um den ich gebeten hatte, gute und verbindliche Ergebnisse erzielt worden.
Da ich meine Schlüssel dringend benötige, wäre ich Dir sehr verbunden, wenn Du Sie mir möglichst umgehend in meinen Briefkasten einwerfen könntest.
Er ist so weit weg von seinen wahren Gefühlen, wie nur was. Ich mache mir Sorgen, dass er zusammenbricht, wenn die irgendwann hochkommen und dann niemand da ist, der ihn festhält.
Meine Sachen hat er mir gestern noch vorbeigebracht und leider sind wir uns dabei über den Weg gelaufen. Sein Kommentar: "Oh, das tut mir leid." Ich habe gar nichts gesagt.
Sämtliche Freunde meinerseits beglückwünschen mich, dass ich ihn los bin. Aber ich liebe diesen Menschen, er ein unglaublicher Sturkopf ist und der mich durchaus zur Weißglut bringen kann. Denn ich habe Dinge an ihm kennenlernen dürfen, die er anscheinend selber noch nicht kennt oder versucht sie zu verstecken, weil er Angst hat vor dem, was sie auslösen würden. Ich habe einen wertvollen Menschen in ihm gesehen und den möchte ich wieder ans Tageslicht bringen und nicht den Pseudocoolen aber Unglücklichen.
Lohnt es sich um unsere Beziehung zu kämpfen oder habe ich durch mein "therapeutisches Auftreten" schon zu viel kaputt gemacht? Ich wünsche mir nichts mehr, als dass er mich wieder in die Arme nimmt und ich ihm etwas von meiner Zuversicht abgeben kann. Und er mir vielleicht etwas von seiner Gelassenheit (auch in Hinblick auf meine Trauer um die Erkrankung meiner Mutter). Ich kann mir ein Leben mit ihm vorstellen, auch wenn ich weiß, dass es nicht immer einfach sein wird.
Vielen lieben Dank nochmal an alle, die sich diese Story "angetan" haben. Ich habe sie echt nicht kürzer schreiben können...
Lauschi
Zuletzt von lauschi am Do Jun 03, 2010 4:14 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
wow, da ist ja einiges passiert...
Ich schreibe einfach mal ein paar Gedanken auf, die ich während des Lesens hatte
- ihr habt euch beide sehr differenziert mit den offensichtlichen Trennungsgründen auseinandergesetzt, so eine detaillierte Beschreibung hab ich hier noch nie gesehen
- eure Beziehung hielt ein knappes Jahr
- er hatte vorher wohl kaum Beziehungserfahrung
- du scheinst ihn sehr "bemuttert" oder "therapiert" zu haben (dazu neigen Frauen generell, ich auch)
- ihr scheint beim Streiten recht respektlos zu sein, obwohl ihr ja so lange noch nicht zusammen gewesen seid
- zumindest er legt meiner Meinung nach übersteigerten Wert auf Umgangsformen (ist aber beim Streit trotzdem unhöflich)
- du stehst ihm gegenüber nicht zu deiner Familie (das bedeutet ja nicht, dass alles toll ist, vll. ist das auch sehr subjektiv von mir)
- die gespannte Arbeitssituation hat wie ein Katalysator gewirkt
- du gehst zu sehr auf ihn ein! (lies mal: "Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben")
- nach der Trennung hast du zu viel Gefühl gezeigt und bist ihm nachgelaufen (Standard, macht fast jeder)
-Hast du kocs Ratgeber schon gelesen?
-beziehungsdoktor.de?
- Christian Sanders Homepage?
- Ich liebe dich nicht wenn du mich liebst?
Vielleicht wird dir nach dem Lesen bewusst, dass du ihn gar nicht mehr zurück willst, auf jeden Fall wirst du ziemlich genau wissen was schief gelaufen ist! (und warum wie du richtig vermutet hast seine Gründe mehr oder weniger "vorgeschoben" sind)
Es würde mich freuen von dir zu hören, wie es weiter geht bei dir!
Lieben Gruß von
N8Light
Ich schreibe einfach mal ein paar Gedanken auf, die ich während des Lesens hatte
- ihr habt euch beide sehr differenziert mit den offensichtlichen Trennungsgründen auseinandergesetzt, so eine detaillierte Beschreibung hab ich hier noch nie gesehen
- eure Beziehung hielt ein knappes Jahr
- er hatte vorher wohl kaum Beziehungserfahrung
- du scheinst ihn sehr "bemuttert" oder "therapiert" zu haben (dazu neigen Frauen generell, ich auch)
- ihr scheint beim Streiten recht respektlos zu sein, obwohl ihr ja so lange noch nicht zusammen gewesen seid
- zumindest er legt meiner Meinung nach übersteigerten Wert auf Umgangsformen (ist aber beim Streit trotzdem unhöflich)
- du stehst ihm gegenüber nicht zu deiner Familie (das bedeutet ja nicht, dass alles toll ist, vll. ist das auch sehr subjektiv von mir)
- die gespannte Arbeitssituation hat wie ein Katalysator gewirkt
- du gehst zu sehr auf ihn ein! (lies mal: "Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben")
- nach der Trennung hast du zu viel Gefühl gezeigt und bist ihm nachgelaufen (Standard, macht fast jeder)
-Hast du kocs Ratgeber schon gelesen?
-beziehungsdoktor.de?
- Christian Sanders Homepage?
- Ich liebe dich nicht wenn du mich liebst?
Vielleicht wird dir nach dem Lesen bewusst, dass du ihn gar nicht mehr zurück willst, auf jeden Fall wirst du ziemlich genau wissen was schief gelaufen ist! (und warum wie du richtig vermutet hast seine Gründe mehr oder weniger "vorgeschoben" sind)
Es würde mich freuen von dir zu hören, wie es weiter geht bei dir!
Lieben Gruß von
N8Light
N8Light- Anzahl der Beiträge : 212
Anmeldedatum : 21.02.10
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hallo N8Light,
die HP von Christian Sander habe ich schon gelesen. Das andere noch nicht.
Beim Streiten habe ich versucht möglichst nicht zu impulsiv zu sein, aber immer ist es mir nicht gelungen. Er wollte nie streiten (ich halte das aber auch mal für wichtig), hat dann aber meist irgendeinen fiesen Spruch abgelassen und mich oft verletzt. Alleine deshalb sagen mir wahrscheinlich alle, ich solle froh sein ihn los zu sein. Bin ich aber nicht.
Die Frage, die mich umtreibt ist ja, ob es noch eine Chance gibt, dass er, wenn ich die mir selbst auferlegte KS durchziehe, sich wieder bei mir meldet. Er hat nach der von ihm ausgesprochenen Trennung immerhin nach 4 Tagen fast heulend bei mir angerufen um mir zu sagen, dass es ihm schlecht geht!
Es ist jetzt auch Schluss mit Verständnis meinerseits. Ich hab auf der Seite von Ch. Sander schon viel über meine Fehler erfahren.
Nur was nützt es, wenn nur ich meinen Teil anerkenne und er den seinen nicht? Reicht ein reumütiges Zurückommen des Verlassers (tolles Wort!) aus oder muss dahinter auch ein Wille zur Änderung stehen? Ich denke, ja.
Und was meine Familie angeht: ich habe leider ein emotional verkümmertes Verhältnis zu meinem Vater, was diesen allerdings nicht zu stören scheint. Manchmal beschwert er sich, dass ich mich nicht melde, aber er hat mich im letzten Jahr dreimal angerufen, davon einmal zu meinem Geburtstag. Er hat zwar z.B. in meiner Wohnung Laminat verlegt, aber wirklich nahe kommen wir uns dadurch auch nicht. Mir tut es leid, aber ich habe schon so viele Versuche unternommen es zu ändern und bin letztlich an seiner Bequemlichkeit gescheitert.
Das Verhältnis zu meinem Bruder und meiner Mama ist hingegen ziemlich gut und auch harmonisch. Dementsprechend verstehe ich Arne nicht, wenn er sagt, er könne nicht zu meinem Vater stehen und deshalb nicht zu mir.
Werde mir jetzt mal die anderen Tips angucken und hoffe auf weitere Meinungen!
Liebe Grüße von der Couch
Lauschi
die HP von Christian Sander habe ich schon gelesen. Das andere noch nicht.
Beim Streiten habe ich versucht möglichst nicht zu impulsiv zu sein, aber immer ist es mir nicht gelungen. Er wollte nie streiten (ich halte das aber auch mal für wichtig), hat dann aber meist irgendeinen fiesen Spruch abgelassen und mich oft verletzt. Alleine deshalb sagen mir wahrscheinlich alle, ich solle froh sein ihn los zu sein. Bin ich aber nicht.
Die Frage, die mich umtreibt ist ja, ob es noch eine Chance gibt, dass er, wenn ich die mir selbst auferlegte KS durchziehe, sich wieder bei mir meldet. Er hat nach der von ihm ausgesprochenen Trennung immerhin nach 4 Tagen fast heulend bei mir angerufen um mir zu sagen, dass es ihm schlecht geht!
Es ist jetzt auch Schluss mit Verständnis meinerseits. Ich hab auf der Seite von Ch. Sander schon viel über meine Fehler erfahren.
Nur was nützt es, wenn nur ich meinen Teil anerkenne und er den seinen nicht? Reicht ein reumütiges Zurückommen des Verlassers (tolles Wort!) aus oder muss dahinter auch ein Wille zur Änderung stehen? Ich denke, ja.
Und was meine Familie angeht: ich habe leider ein emotional verkümmertes Verhältnis zu meinem Vater, was diesen allerdings nicht zu stören scheint. Manchmal beschwert er sich, dass ich mich nicht melde, aber er hat mich im letzten Jahr dreimal angerufen, davon einmal zu meinem Geburtstag. Er hat zwar z.B. in meiner Wohnung Laminat verlegt, aber wirklich nahe kommen wir uns dadurch auch nicht. Mir tut es leid, aber ich habe schon so viele Versuche unternommen es zu ändern und bin letztlich an seiner Bequemlichkeit gescheitert.
Das Verhältnis zu meinem Bruder und meiner Mama ist hingegen ziemlich gut und auch harmonisch. Dementsprechend verstehe ich Arne nicht, wenn er sagt, er könne nicht zu meinem Vater stehen und deshalb nicht zu mir.
Werde mir jetzt mal die anderen Tips angucken und hoffe auf weitere Meinungen!
Liebe Grüße von der Couch
Lauschi
Zuletzt von lauschi am Do Mai 13, 2010 9:03 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
hi!!!
also den büchern und ratgebern die o.a. kann ich mich erst mal nur anschließen...lies das alles mal durch!!!
wenn ich deine geschichte so lese...kann ich einige parallelen zu meinem ex ziehen...und ich wünsche dir nicht...das es so wie bei uns verläuft...nach der trennung!!! halte auf jeden fall eine ks...damit du auch für dich mal ein wenig zum nachdenken und vor allem zur ruhe kommst und viell. siehst du dann einige seiner verhaltensweisen aus einem and. blickwinkel!!! viel glück!!!
GlG
also den büchern und ratgebern die o.a. kann ich mich erst mal nur anschließen...lies das alles mal durch!!!
wenn ich deine geschichte so lese...kann ich einige parallelen zu meinem ex ziehen...und ich wünsche dir nicht...das es so wie bei uns verläuft...nach der trennung!!! halte auf jeden fall eine ks...damit du auch für dich mal ein wenig zum nachdenken und vor allem zur ruhe kommst und viell. siehst du dann einige seiner verhaltensweisen aus einem and. blickwinkel!!! viel glück!!!
GlG
lucretia- Anzahl der Beiträge : 1629
Alter : 54
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Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
@lucrezia:
danke für die antwort. Ich hab das gefühl, dass ich mir schon sämtlich winkel angeschaut habe...
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte ist, dass er mich von beginn an immer gefragt hat, ob ich z.B. was mit dem Schornsteinfeger oder unserem Stations-Zivi oder so hätte, wenn ich die zufällig mal in einem Gespräch erwähnt habe. Ungefähr so: "Heut kann ich nicht bei Dir übernachten, morgen früh kommt der Schornsteinfeger, um die Therme zu warten." Er: "Der Schornsteinfeger... hast Du was mit dem?"
War ganz schön nervig...
danke für die antwort. Ich hab das gefühl, dass ich mir schon sämtlich winkel angeschaut habe...
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte ist, dass er mich von beginn an immer gefragt hat, ob ich z.B. was mit dem Schornsteinfeger oder unserem Stations-Zivi oder so hätte, wenn ich die zufällig mal in einem Gespräch erwähnt habe. Ungefähr so: "Heut kann ich nicht bei Dir übernachten, morgen früh kommt der Schornsteinfeger, um die Therme zu warten." Er: "Der Schornsteinfeger... hast Du was mit dem?"
War ganz schön nervig...
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hey,
es geht mir gerade bescheiden. Sitze mit magenschmerzen an meinem Schreibtisch in der Arbeit und kann kaum still halten. Gibt es denn hier niemanden, der auch nur ein fünkchen Hoffnung für mich sieht?
Ich weiß, ich habe die KS erst seit 48 Stunden, aber ich bin ein so ungeduldiger Mensch...
Ich kann mich im Moment nicht mal mit Sport ablenken, da ich durch die ganze Sache 7 Kilo abgenommen habe, kaum essen kann und mich man gerade so über den Tag klapper.
Was kann ich tun, damit es mir besser geht? Habe seine Nummern schon aus festnetz und Handy gelöscht. Da sinkt die Versuchung und der stolz ist dann doch zu groß, um die Nummer einzutippen.
Bin so dankbar über alles, was Mut macht!
Liebe Grüße
Lauschi
es geht mir gerade bescheiden. Sitze mit magenschmerzen an meinem Schreibtisch in der Arbeit und kann kaum still halten. Gibt es denn hier niemanden, der auch nur ein fünkchen Hoffnung für mich sieht?
Ich weiß, ich habe die KS erst seit 48 Stunden, aber ich bin ein so ungeduldiger Mensch...
Ich kann mich im Moment nicht mal mit Sport ablenken, da ich durch die ganze Sache 7 Kilo abgenommen habe, kaum essen kann und mich man gerade so über den Tag klapper.
Was kann ich tun, damit es mir besser geht? Habe seine Nummern schon aus festnetz und Handy gelöscht. Da sinkt die Versuchung und der stolz ist dann doch zu groß, um die Nummer einzutippen.
Bin so dankbar über alles, was Mut macht!
Liebe Grüße
Lauschi
Zuletzt von lauschi am Sa Mai 15, 2010 9:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Meine (persönliche, vll falsche aber ehrliche) Einschätzung:
Ich glaube, dass du tatsächlich Chancen hast wieder mit ihm zusammen zu kommen, falls du die KS eisern durchziehst, weil er wahrscheinlich keine guten Alternativen (also keine Frauen die ihn Ablenken) hat und außerdem viel alleine zu Hause ist und dann Zeit hat dich zu vermissen und nachzudenken.
Andererseits weiß ich nicht, ob du mit ihm glücklich werden kannst wenn ihr wieder zusammen währt. Wegen diesem Mutter/Kind Verhalten in eurer Beziehung.
Auf Dauer stell ich mir das für beide Seiten als unbefriedigend vor.
In meinen Augen kannst du Folgendes tun:
- die KS jetzt ernsthaft durchziehen (damit er dich auch vermissen kann -und glaub mir, er wird!)
- dich evtl. krankschreiben lassen (das geht einfacher als du glaubst, Arbeit lenkt aber auch ab)
- die Leseempfehlungen angucken
und dann nichts wie weiter leben!
Mach Sport, einen Tanzkurs, Spieleabende, Shoppen, alles ist erlaubt solang es dich ablenkt und du dich danach besser fühlst! (solang ER von dir kein Lebenszeichen erhält)
Nach 2Monaten kannst du dann überlegen ob es ratsam ist dich zu melden...
Lieben Gruß
N8Light
Ich glaube, dass du tatsächlich Chancen hast wieder mit ihm zusammen zu kommen, falls du die KS eisern durchziehst, weil er wahrscheinlich keine guten Alternativen (also keine Frauen die ihn Ablenken) hat und außerdem viel alleine zu Hause ist und dann Zeit hat dich zu vermissen und nachzudenken.
Andererseits weiß ich nicht, ob du mit ihm glücklich werden kannst wenn ihr wieder zusammen währt. Wegen diesem Mutter/Kind Verhalten in eurer Beziehung.
Auf Dauer stell ich mir das für beide Seiten als unbefriedigend vor.
In meinen Augen kannst du Folgendes tun:
- die KS jetzt ernsthaft durchziehen (damit er dich auch vermissen kann -und glaub mir, er wird!)
- dich evtl. krankschreiben lassen (das geht einfacher als du glaubst, Arbeit lenkt aber auch ab)
- die Leseempfehlungen angucken
und dann nichts wie weiter leben!
Mach Sport, einen Tanzkurs, Spieleabende, Shoppen, alles ist erlaubt solang es dich ablenkt und du dich danach besser fühlst! (solang ER von dir kein Lebenszeichen erhält)
Nach 2Monaten kannst du dann überlegen ob es ratsam ist dich zu melden...
Lieben Gruß
N8Light
N8Light- Anzahl der Beiträge : 212
Anmeldedatum : 21.02.10
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Vielen Dank für Deine Nachricht, N8Light.
Ich bin mir bewusst, dass ein neuer Anfang auch in die Hose gehen kann. Zumal dann, wenn er nicht auch gewillt ist, seine Baustellen zu beackern. Ich glaube, dass ist das A und O. Ich denke, er hat angefangen meine Briefe zu lesen und das, was dort über sein großes Trauma, nämlich den Verlust seines Vaters, drin steht, kann er gar nicht ertragen. Das wird dann ausgeblendet, dass der Vater gestorben ist, weil er selbst nicht wollte, dass er eine künstliche Herzklappe bekommt - denn die macht so laute Geräusche, dass man das auch "von außen" hört. Wenn das mein Vater gewesen wäre - dem hätte ich aber was erzählt, was ihm einfällt, die Familie wegen so einer Scheiße alleine zu lassen! Aber Arne hat sich damit nie kritisch auseinander gesetzt. Es war die Entscheidung des Familienoberhauptes, des Chef-Jägers und basta! Da wird nicht kritisiert! Und schon gar nicht vorgeworfen.
Ich weiß, ich sollte mich um mich und meine Gefühlslage kümmern - wahrscheinlich ist es eine Berufskrankheit, dass ich mir gezwungenermaßen um die Sorgen anderer das hübsche Köpfchen (ein bißchen Eigenlob muss sein ) zerbreche. Gelernt ist halt gelernt. Bald kann ich´s noch besser - Ende Mai fange ich mit meiner Selbsterfahrungs-Gruppentherapie an. Das ist auch etwas worauf ich mich sehr freue. Zum einen, weil es mich in meiner Ausbildung zur Fachärztin weiterbringt, zum anderen und viel wichtigeren Punkt aber, weil ich selber dadurch nur profitieren kann und ganz neue Leute kennenlernen werde.
Den Leseempfehlungen bin schon nachgekommen bw. bin dabei. Herzlichen Dank nochmal dafür!
Was das Mutter/Kind-Verhalten angeht: oft habe ich in der Beziehung zu Arne das Gefühl gehabt, ER wolle MICH erziehen. Dann kamen so Ansagen wie "Kindchen" oder "mein Mädchen". Da kann ich gar nicht drauf! Ich fühle mich dann nicht ernst genommen und springe da dann leider immer gleich drauf an. passiert mir mit Patienten leider auch noch zu oft. Eine Kollegin sgte mal, das mir ausgerechnet da der Humor fehlt. Sonst sei ich ja auch nicht so Spaß-befreit und eher immer am Blödsinn machen...
Tja, plöt. Aber wenn man das Gefühl hat der Partner, der zu allem überfluss auf dem Papier auch noch 10 Jahre älter ist, nimmt einen nicht ernst und nennt einen dann auch noch "Kindchen" - AAARGH!
Leben geht weiter, Montag fängt der Capoeira-Kurs an und krankschreiben ist keine gute Idee, denn dann häng ich nur zu Hause rum und nerve Freunde, die das irgendwann auch nicht mehr hören wollen oder laufe ihm noch übern Weg oder zu seine Wohnung, die sowieso nur 10 Minuten Fußweg von meiner weg ist...
Ich freu mich weiterhin über Meinungen
Einen schönen Abend euch!
Lauschi
Ich bin mir bewusst, dass ein neuer Anfang auch in die Hose gehen kann. Zumal dann, wenn er nicht auch gewillt ist, seine Baustellen zu beackern. Ich glaube, dass ist das A und O. Ich denke, er hat angefangen meine Briefe zu lesen und das, was dort über sein großes Trauma, nämlich den Verlust seines Vaters, drin steht, kann er gar nicht ertragen. Das wird dann ausgeblendet, dass der Vater gestorben ist, weil er selbst nicht wollte, dass er eine künstliche Herzklappe bekommt - denn die macht so laute Geräusche, dass man das auch "von außen" hört. Wenn das mein Vater gewesen wäre - dem hätte ich aber was erzählt, was ihm einfällt, die Familie wegen so einer Scheiße alleine zu lassen! Aber Arne hat sich damit nie kritisch auseinander gesetzt. Es war die Entscheidung des Familienoberhauptes, des Chef-Jägers und basta! Da wird nicht kritisiert! Und schon gar nicht vorgeworfen.
Ich weiß, ich sollte mich um mich und meine Gefühlslage kümmern - wahrscheinlich ist es eine Berufskrankheit, dass ich mir gezwungenermaßen um die Sorgen anderer das hübsche Köpfchen (ein bißchen Eigenlob muss sein ) zerbreche. Gelernt ist halt gelernt. Bald kann ich´s noch besser - Ende Mai fange ich mit meiner Selbsterfahrungs-Gruppentherapie an. Das ist auch etwas worauf ich mich sehr freue. Zum einen, weil es mich in meiner Ausbildung zur Fachärztin weiterbringt, zum anderen und viel wichtigeren Punkt aber, weil ich selber dadurch nur profitieren kann und ganz neue Leute kennenlernen werde.
Den Leseempfehlungen bin schon nachgekommen bw. bin dabei. Herzlichen Dank nochmal dafür!
Was das Mutter/Kind-Verhalten angeht: oft habe ich in der Beziehung zu Arne das Gefühl gehabt, ER wolle MICH erziehen. Dann kamen so Ansagen wie "Kindchen" oder "mein Mädchen". Da kann ich gar nicht drauf! Ich fühle mich dann nicht ernst genommen und springe da dann leider immer gleich drauf an. passiert mir mit Patienten leider auch noch zu oft. Eine Kollegin sgte mal, das mir ausgerechnet da der Humor fehlt. Sonst sei ich ja auch nicht so Spaß-befreit und eher immer am Blödsinn machen...
Tja, plöt. Aber wenn man das Gefühl hat der Partner, der zu allem überfluss auf dem Papier auch noch 10 Jahre älter ist, nimmt einen nicht ernst und nennt einen dann auch noch "Kindchen" - AAARGH!
Leben geht weiter, Montag fängt der Capoeira-Kurs an und krankschreiben ist keine gute Idee, denn dann häng ich nur zu Hause rum und nerve Freunde, die das irgendwann auch nicht mehr hören wollen oder laufe ihm noch übern Weg oder zu seine Wohnung, die sowieso nur 10 Minuten Fußweg von meiner weg ist...
Ich freu mich weiterhin über Meinungen
Einen schönen Abend euch!
Lauschi
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hallo Lauschi, irgendwie lese ich Deine Geschichte teils wie meine und ich sage Dir nun meine persönliche Meinung:
Der Mann liebt dich, spielt aber unbewusst ein Spielchen ....
Ich glaube, er erwartet zuviel in der Beziehung.... Aber eine "unerfüllte" Erwartungshaltung enttäuscht grundsätzlich und macht unzufrieden. Vielmehr sollte er respektieren. Dich, Deine Familie, Deine Launen, Deine Lebensart....Umgekehrt genauso.
Erst dann, wenn man sich gegenseitig schätzt und respektiert und seine Erwartungshaltung abwirft, wird man glücklich.
Beispiel: Du möchtest abends essen gehen zu Deinem Lieblingsitaliener, und erwartest (freust dich) auf frischen Seelachs. Gerade an diesem Abend, gibt es aber keinen Lachs, also bist Du enttäuscht, weil du Dich so sehr darauf versteift hast.....
Oder Du hattest eine lange anstrengede Woche. Freust Dich auf ein gemütliches Wochenende mit deinem Partner, Essen, Kino, Sex..... nur der hatte auch eine lange anstrengende Woche und möchte erstmal mit seinen Kumpels bei einem Feierabenbier abschalten. Du hattest aber andere Erwartungen, bist enttäuscht und es kracht....
Oder noch ein Beispiel. Dein "Arne", absoluter Nichtraucher, kommt in eine Raucherwohnung. Er hat das nicht erwartet und wurde enttäuscht. Wäre er aber gleich zu Anfang mit mehr Respekt und Toleranz an die Sache gegangen, hätte ihn seine unerfüllte Erwartungshaltung nicht so enttäuscht...
Gebt Euch noch ein bisschen Zeit ihr findet wieder zueinander, wenn ihr erstmal "urlaub" voneinander gemacht habt....
Ganz liebe Grüße
Sani
Der Mann liebt dich, spielt aber unbewusst ein Spielchen ....
Ich glaube, er erwartet zuviel in der Beziehung.... Aber eine "unerfüllte" Erwartungshaltung enttäuscht grundsätzlich und macht unzufrieden. Vielmehr sollte er respektieren. Dich, Deine Familie, Deine Launen, Deine Lebensart....Umgekehrt genauso.
Erst dann, wenn man sich gegenseitig schätzt und respektiert und seine Erwartungshaltung abwirft, wird man glücklich.
Beispiel: Du möchtest abends essen gehen zu Deinem Lieblingsitaliener, und erwartest (freust dich) auf frischen Seelachs. Gerade an diesem Abend, gibt es aber keinen Lachs, also bist Du enttäuscht, weil du Dich so sehr darauf versteift hast.....
Oder Du hattest eine lange anstrengede Woche. Freust Dich auf ein gemütliches Wochenende mit deinem Partner, Essen, Kino, Sex..... nur der hatte auch eine lange anstrengende Woche und möchte erstmal mit seinen Kumpels bei einem Feierabenbier abschalten. Du hattest aber andere Erwartungen, bist enttäuscht und es kracht....
Oder noch ein Beispiel. Dein "Arne", absoluter Nichtraucher, kommt in eine Raucherwohnung. Er hat das nicht erwartet und wurde enttäuscht. Wäre er aber gleich zu Anfang mit mehr Respekt und Toleranz an die Sache gegangen, hätte ihn seine unerfüllte Erwartungshaltung nicht so enttäuscht...
Gebt Euch noch ein bisschen Zeit ihr findet wieder zueinander, wenn ihr erstmal "urlaub" voneinander gemacht habt....
Ganz liebe Grüße
Sani
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hallo Lauschi
Ich habe zwar eine Weile gebraucht um mir deine Geschichte durchzulesen, aber so detaiiert kann man sich ein gutes Bild von der Sache machen.
Ich versuche nun mal den Menschen zu analysieren und dir damit Rat zu geben wie du dich verhalten sollst und was es für Chancen gibt.
Also wie Sani dir bereits geschrieben hat ist dein ex ein sehr auf erwartungen versteifter Mensch. Das führt immer zu Problemen. Es ist ungefähr so wie wenn man immer einen Plan hat, das kann auf Dauer nicht gut gehen und man legt sich dadurch nur selbst Steine in den weg an denen man sich das Bein aufschrammt. Ich denke das es bei deinem Ex dur seinen Beruf kommt. In dieser Sparte muss man eben einen Plan habn und auf alles vorbereitet sein. Ich kann nur nicht ganz nachvollziehen das er das auch auf sein privatleben ausweitet. Die Familiäre Situation ( totschweigen von Problemen und Sorgen) hat dazu viel beigetragen. Ist bei meiner "ex" ganz genau so!
Die Familie hat nie zueinander gestanden bzw. war füreinander da, daher fällt es solchen Menschen auch so schwer selbstkritisch zu sein. Sie haten ja niemanden der ihnen sagte hör zu das was du von der Situation denkst ist völliger Mist. Du hast nicht weit genug gedacht oder zu weit. Wie sollten sie auch, ihnen fehlen gänzlich die Informationen der anderen und alles worauf sie sich eine Meinung machen sind die eigenen Gedanken und empfindungen.
Durch diese Verhalten entsteht eine art der Arroganz die sich nur schwer beschreiben lässt. Es ist fast unmöglich mit solchen Menschen ein Gespräch zu führen und ihn davon zu überzeugen das es falsch ist was er denkt. Leider muss diese Einsicht von diesem Menschen selbst kommen.
Du kannst ihn nur begleiten auf diesem Weg. Was viele in solchen Situationen falsch machen ist das sie den anderen krampfhaft davon Überzeugen wollen das es falsch ist wie er sich verhält. Diesen Fehler habe ich auch gemacht. Ich bin wie du ein sehr ungeduldiger Mensch und rede teilweise viel zu viel.
Erschwerend für euch kommt noch seine unerfahrenheit mit hinzu. Er weiß einfach nicht wie das Verhalten in einer Beziehung aussieht, aber ich bin mir sicher das er sich auch dafür schon einen Plan gemacht hat. Und alles was von diesem abweicht bringt Probleme mit sich. Er stellt sich alles bis ins kleinste detail vor. Das merkt man auch daran was er alles für dich gemacht hat. Der Drink auf deiner Terrasse, wo er alles mitgebracht hat. Die entführung nach Sylt usw. usw. Du hingegen scheinst mir ein Typ Mensch zu sein der offen und Unternemunglustig ist. Spontan deiner Leidenschaft nachgehst und auch mal einfach so weggehst ohne vorher alles geplant zu haben. Das wirst du mit ihm nie können. Da er verunsichert sein wird und sich nicht gehen lassen kann.
Ich lese aus deiner Story das du ihm bereits gesagt hast was deiner ansicht nach bei ihm falsch läuft. Diesbezüglich hast du alles richtig gemacht. Man muss dem Menschen Dinge geben über die er sich Gedanken machen kann. Nur sind es immer zwei paar Schuhe dinge zu erkennen und sie zu ändern. Du solltest dir keine Sorgen machen, das wenn er es erkennt und sich mit seinen inneren Konflikten auseinander setzt, er daran zu Grunde gehen kann. Natürlich besteht immer ein Risiko, aber nur bei einem geringen Teil rifft das auch zu. Die meißten haben dann einfach nur eine Phase in der sie durchhängen und dann erkennen, das durch dieses Verhalten sich nichts bessern wird. Von dem Moment an geht s dann wieder Bergauf.
So nun zum eigentlichen Konsenz und deiner eigentlichen Frage.
Ja es gibt immer eine Chance. Nur steht es nicht in deiner Macht diese herbeizuführen! Du kannst dich nur dementsprechend Verhalten das diese Chance größer wird. Die Lektüren dazu hast du ja bereits gelesen.
Ich selbst kann dir da noch ein paar Tips geben, welche ich hier leider noch nicht wirklich gefunden habe.
Was mir sehr geholfen hat war zu verstehen in welcher Situation ich mich befinde und was alles auf mich zukommen wird. Schau dazu einfach mal in der Suchmaschiene nach den Schlagwörtern: " vier Phasen des Trennungsschmerzes" Lies das und mach es dir auf deine eigene Situation bewußt!!!
Noch dazu solltest du von deiner Denkweise abkommen. Denn du machst einen der größteen Fehler die du machen kannst.
Ich habe für mich selbst damals beschlossen das es nie um einen anderen geht sondern immer nur um dich selbst. Und was ich in der ganzen Zeit getan habe ist den anderen nicht zu Dämonisieren. Soll heißen: Such die Fehler nicht beim anderen, sondern mach dir nur Gedanken über dich selbst und wie du dein Leben leben kannst, so das es dich erfüllt. Schwelge nicht in den erinnerungen und glaube nicht dem Trugschluss das dein Leben keinen Sinn hat ohne diesen Menschen. Es hatte davor auch einen. Natürlich glaubt man das es vorher nicht so schön war, aber das kommt nur daher das man noch unter den emotionen und dem Verlußt leidet.
Nimm die vier Phasen, lebe sie aus und kombiniere das mit dem "anti dämoniseren" glaub mir der Schmerz wird schneler vergehen als du denkst. Wenn du so stark bist, kannst du zu gegebener Zeit noch etwas mit einfließen lassen, was ich vom ersten Tag an getan habe.
Arbeite nie bewußt darauf hin das du wieder mit ihm zusammenkommen willst. Den das lässt die Glut der Sehnsucht in dir nicht erlischen! Ich habe in den acht wochen der Trennungsphase nicht einmal daran gedacht was ich tun könnte um wieder mit ihr zusammen zu kommen, nein ich habe mich nur damit beschäftigt wie ich mein Leben wieder lebenswert mache und mein selbstbewustsein wieder aufbaue. Als sie dann wieder vor meiner Tür stand konnte ich nämlich richtig reagieren. Sie saß mir hier vier std. gegenüber und hat davon min. zwei nur geheult. Es hat, so hart es auch klingt, mich völlig kalt gelassen.
Er muss erkennen was er an dir hatte und wie sich sein Leben durch dich bereichert und verbessert hat. Du kannst nur leider da nicht viel zutun. Werde mit dir selbst wieder klar und fang an deine Welt wieder zusammenzusetzen.
Ich weiß selbst wie schwer es ist, von daher schließe ich erst mal damit ab: "Herr, gib mir die Kraft, das zu ändern, was ich ändern kann, gib mir die Gelassenheit, das anzunehmen, was ich nicht ändern kann, und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden."
Viel Glück
Ich habe zwar eine Weile gebraucht um mir deine Geschichte durchzulesen, aber so detaiiert kann man sich ein gutes Bild von der Sache machen.
Ich versuche nun mal den Menschen zu analysieren und dir damit Rat zu geben wie du dich verhalten sollst und was es für Chancen gibt.
Also wie Sani dir bereits geschrieben hat ist dein ex ein sehr auf erwartungen versteifter Mensch. Das führt immer zu Problemen. Es ist ungefähr so wie wenn man immer einen Plan hat, das kann auf Dauer nicht gut gehen und man legt sich dadurch nur selbst Steine in den weg an denen man sich das Bein aufschrammt. Ich denke das es bei deinem Ex dur seinen Beruf kommt. In dieser Sparte muss man eben einen Plan habn und auf alles vorbereitet sein. Ich kann nur nicht ganz nachvollziehen das er das auch auf sein privatleben ausweitet. Die Familiäre Situation ( totschweigen von Problemen und Sorgen) hat dazu viel beigetragen. Ist bei meiner "ex" ganz genau so!
Die Familie hat nie zueinander gestanden bzw. war füreinander da, daher fällt es solchen Menschen auch so schwer selbstkritisch zu sein. Sie haten ja niemanden der ihnen sagte hör zu das was du von der Situation denkst ist völliger Mist. Du hast nicht weit genug gedacht oder zu weit. Wie sollten sie auch, ihnen fehlen gänzlich die Informationen der anderen und alles worauf sie sich eine Meinung machen sind die eigenen Gedanken und empfindungen.
Durch diese Verhalten entsteht eine art der Arroganz die sich nur schwer beschreiben lässt. Es ist fast unmöglich mit solchen Menschen ein Gespräch zu führen und ihn davon zu überzeugen das es falsch ist was er denkt. Leider muss diese Einsicht von diesem Menschen selbst kommen.
Du kannst ihn nur begleiten auf diesem Weg. Was viele in solchen Situationen falsch machen ist das sie den anderen krampfhaft davon Überzeugen wollen das es falsch ist wie er sich verhält. Diesen Fehler habe ich auch gemacht. Ich bin wie du ein sehr ungeduldiger Mensch und rede teilweise viel zu viel.
Erschwerend für euch kommt noch seine unerfahrenheit mit hinzu. Er weiß einfach nicht wie das Verhalten in einer Beziehung aussieht, aber ich bin mir sicher das er sich auch dafür schon einen Plan gemacht hat. Und alles was von diesem abweicht bringt Probleme mit sich. Er stellt sich alles bis ins kleinste detail vor. Das merkt man auch daran was er alles für dich gemacht hat. Der Drink auf deiner Terrasse, wo er alles mitgebracht hat. Die entführung nach Sylt usw. usw. Du hingegen scheinst mir ein Typ Mensch zu sein der offen und Unternemunglustig ist. Spontan deiner Leidenschaft nachgehst und auch mal einfach so weggehst ohne vorher alles geplant zu haben. Das wirst du mit ihm nie können. Da er verunsichert sein wird und sich nicht gehen lassen kann.
Ich lese aus deiner Story das du ihm bereits gesagt hast was deiner ansicht nach bei ihm falsch läuft. Diesbezüglich hast du alles richtig gemacht. Man muss dem Menschen Dinge geben über die er sich Gedanken machen kann. Nur sind es immer zwei paar Schuhe dinge zu erkennen und sie zu ändern. Du solltest dir keine Sorgen machen, das wenn er es erkennt und sich mit seinen inneren Konflikten auseinander setzt, er daran zu Grunde gehen kann. Natürlich besteht immer ein Risiko, aber nur bei einem geringen Teil rifft das auch zu. Die meißten haben dann einfach nur eine Phase in der sie durchhängen und dann erkennen, das durch dieses Verhalten sich nichts bessern wird. Von dem Moment an geht s dann wieder Bergauf.
So nun zum eigentlichen Konsenz und deiner eigentlichen Frage.
Ja es gibt immer eine Chance. Nur steht es nicht in deiner Macht diese herbeizuführen! Du kannst dich nur dementsprechend Verhalten das diese Chance größer wird. Die Lektüren dazu hast du ja bereits gelesen.
Ich selbst kann dir da noch ein paar Tips geben, welche ich hier leider noch nicht wirklich gefunden habe.
Was mir sehr geholfen hat war zu verstehen in welcher Situation ich mich befinde und was alles auf mich zukommen wird. Schau dazu einfach mal in der Suchmaschiene nach den Schlagwörtern: " vier Phasen des Trennungsschmerzes" Lies das und mach es dir auf deine eigene Situation bewußt!!!
Noch dazu solltest du von deiner Denkweise abkommen. Denn du machst einen der größteen Fehler die du machen kannst.
Ich habe für mich selbst damals beschlossen das es nie um einen anderen geht sondern immer nur um dich selbst. Und was ich in der ganzen Zeit getan habe ist den anderen nicht zu Dämonisieren. Soll heißen: Such die Fehler nicht beim anderen, sondern mach dir nur Gedanken über dich selbst und wie du dein Leben leben kannst, so das es dich erfüllt. Schwelge nicht in den erinnerungen und glaube nicht dem Trugschluss das dein Leben keinen Sinn hat ohne diesen Menschen. Es hatte davor auch einen. Natürlich glaubt man das es vorher nicht so schön war, aber das kommt nur daher das man noch unter den emotionen und dem Verlußt leidet.
Nimm die vier Phasen, lebe sie aus und kombiniere das mit dem "anti dämoniseren" glaub mir der Schmerz wird schneler vergehen als du denkst. Wenn du so stark bist, kannst du zu gegebener Zeit noch etwas mit einfließen lassen, was ich vom ersten Tag an getan habe.
Arbeite nie bewußt darauf hin das du wieder mit ihm zusammenkommen willst. Den das lässt die Glut der Sehnsucht in dir nicht erlischen! Ich habe in den acht wochen der Trennungsphase nicht einmal daran gedacht was ich tun könnte um wieder mit ihr zusammen zu kommen, nein ich habe mich nur damit beschäftigt wie ich mein Leben wieder lebenswert mache und mein selbstbewustsein wieder aufbaue. Als sie dann wieder vor meiner Tür stand konnte ich nämlich richtig reagieren. Sie saß mir hier vier std. gegenüber und hat davon min. zwei nur geheult. Es hat, so hart es auch klingt, mich völlig kalt gelassen.
Er muss erkennen was er an dir hatte und wie sich sein Leben durch dich bereichert und verbessert hat. Du kannst nur leider da nicht viel zutun. Werde mit dir selbst wieder klar und fang an deine Welt wieder zusammenzusetzen.
Ich weiß selbst wie schwer es ist, von daher schließe ich erst mal damit ab: "Herr, gib mir die Kraft, das zu ändern, was ich ändern kann, gib mir die Gelassenheit, das anzunehmen, was ich nicht ändern kann, und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden."
Viel Glück
Martin_H- Anzahl der Beiträge : 12
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Anmeldedatum : 28.04.10
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Wow....
Dein Text hat mich sprachlos gemacht. Den werde ich mir heute bestimmt noch sehr oft durchlesen......
Dank Dir dafür !
Dein Text hat mich sprachlos gemacht. Den werde ich mir heute bestimmt noch sehr oft durchlesen......
Dank Dir dafür !
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Nun ist sani mir zuvor gekommen: bin ebenfalls sehr beeindruckt und gerührt, daß Du dir so viel mühe und Gedanken gemacht hast!
LG,
Lauschi
LG,
Lauschi
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hi,
habe gerade Besuch von meiner Mama. Klar, die will nur das Beste für mich, aber ich bin trotzdem tierisch genervt davon, dass sie meinen Ex stämdig schlecht redet. Ich nehm ihn dann immer in Schutz - und damit geht´s mir auch nicht besser.
Läuft ungefähr so: Mama sagt, wenn Arne gewollt hätte, hätte er sich für mich geändert. Ich sage dann, er konnte nicht, weil er es zum einen nicht besser wusste (keine Beziehungserfahrung) und zum anderen das bestimmt auch nicht mit Absicht getan hat (also sich so verhalten wie die letzten 20 Junggesellenjahre halt auch...)
Habe mir heute das Buch "Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst" gekauft und finde es bis jetzt richtig gut und schlüssig. Meinen Ma vesteht aber diese Sache mit "einer läuft immer weiter weg, wenn der andere mit irgendwelchen Forderungen kommt" auch nicht. Zitat: " Wenn der sich sogar durch so eine kleines Büchlein [habe ihm in der Vortrennungsphase mal das Buch "Trüffel liebt Rosalie/Rosalie liebt Trüffel" Briefkasten geworfen] bedrängt fühlt, dann ist der doch einfach nur gestört." Man, das geht mir echt auf´n Sack!
Werde hier Sonntag abend mal meine Erkenntnis aus zweieinhalb Tagen Gehirnwäsche mit Mutter aufschreiben...
Hasta pronto!
Lauschi
habe gerade Besuch von meiner Mama. Klar, die will nur das Beste für mich, aber ich bin trotzdem tierisch genervt davon, dass sie meinen Ex stämdig schlecht redet. Ich nehm ihn dann immer in Schutz - und damit geht´s mir auch nicht besser.
Läuft ungefähr so: Mama sagt, wenn Arne gewollt hätte, hätte er sich für mich geändert. Ich sage dann, er konnte nicht, weil er es zum einen nicht besser wusste (keine Beziehungserfahrung) und zum anderen das bestimmt auch nicht mit Absicht getan hat (also sich so verhalten wie die letzten 20 Junggesellenjahre halt auch...)
Habe mir heute das Buch "Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst" gekauft und finde es bis jetzt richtig gut und schlüssig. Meinen Ma vesteht aber diese Sache mit "einer läuft immer weiter weg, wenn der andere mit irgendwelchen Forderungen kommt" auch nicht. Zitat: " Wenn der sich sogar durch so eine kleines Büchlein [habe ihm in der Vortrennungsphase mal das Buch "Trüffel liebt Rosalie/Rosalie liebt Trüffel" Briefkasten geworfen] bedrängt fühlt, dann ist der doch einfach nur gestört." Man, das geht mir echt auf´n Sack!
Werde hier Sonntag abend mal meine Erkenntnis aus zweieinhalb Tagen Gehirnwäsche mit Mutter aufschreiben...
Hasta pronto!
Lauschi
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Ich kenn das, bei mir sind das meine Freunde welche ich aber mittlerweile auch nicht mehr so mit einbeziehe in meinen Kummer.
Zumal ich sie nicht noch mehr nerven möchte und zum anderen sie es sicher nicht verstehen würden, was gerade passiert.
Wüssten Sie, dass ich meinen Ex getroffen habe......
Ich werde heute abend weiter pacaken und das Wochenende gedanklich durcharbeiten.
Freu mich schon von Dir zu lesen :-)
Zumal ich sie nicht noch mehr nerven möchte und zum anderen sie es sicher nicht verstehen würden, was gerade passiert.
Wüssten Sie, dass ich meinen Ex getroffen habe......
Ich werde heute abend weiter pacaken und das Wochenende gedanklich durcharbeiten.
Freu mich schon von Dir zu lesen :-)
Gast- Gast
Tränenreiches Wochenende mit Mamas Unterstützung
Hallo!
Hier der Erfahrungsbericht vom Wochenende:
1. Die Trennung ist nicht zum großen Teil meine Schuld - wie Arne es ja versucht mir einzureden.
2. Ich bin eigentlich all das, was er von sich meint zu sein (verständlich?). Ich bin beruflich erfolgreich (werde vermutlich sogar in 1-2 Jahren endlich meinen Doktortitel haben), habe einen krisensicheren Job, weiß, was ich will (nämlich Familie und Kinder und habe dafür auch noch genug Zeit!) und ich werde von vielen Menschen genau darum beneidet. Außerdem sehe ich auch noch gut aus - so, das musste an Eigenlob jetzt mal sein!
3. Er ist all dies im Moment nicht. Er ist ein arbeitsloser Anwalt, der 40 wird und leider bisher nicht viel gerissen hat im Leben.
4. Er wird sich wahrscheinlich gedacht haben, dass seine "modelmäßige" (Zitat meines besten Freundes) Arzt-Freundin sich nicht allzu lange mit einem arbeitlosen Phlegmatiker abgeben wird. Deshalb besser selbst Schluß machen, bevor er selbst durch mich verletzt wird.
5. ERGO: er kennt mich nicht. Er hat keine Ahnung, dass ich auf derlei Dinge nen großen Haufen sch****!
6. Die Aussage, er liebe mich nicht ist eine Schutzbehauptung, die er braucht, um seine Entscheidung vor sich selbst rechtfertigen zu können.
7. Die Selbstzweifel müssen schon seit mindestens Anfang des Jahres an ihm nagen, als er für sich entschlossen hatte, seine Kanzlei aufzugeben und wieder in die Arbeitslosigkeit zu gehen. Mit hat er dies aber erst im März mitgeteilt. Er hat kein Vertrauen zu mir.
8. Allle Atrtribute, die er sich selbst zu- und mir abspricht, hat er nicht. Er ist nicht mit sich im Reinen, er hat seine "innere Mitte" (ich könnte kotzen bei dieser Formulierung) nicht gefunden, ihm geht es nicht gut (mir auch nicht, aber ihm geht es existenziell viel schlechter als mir), er ist keine starke Person.
Die Fragen die sich daraus ergeben sind nun allerdings:
Warum ist es so gekommen, dass ich trotzdem zur Unterlegenen in der Beziehung geworden bin?
Hätte ich ihm das Gefühl vermitteln sollen, er ist ein Versager? Das habe ich nie gemacht, vielmehr habe ich ihm immer helfen wollen und versucht ihn zu untersützen. War das falsch? Ein guter Freund von ihm hat ungefragt und vor allem von Arne ungewusst (!), Arnes Bewerbungsunterlagen an Firmen gemailt, die einen Anwalt suchten und Arne wurde darüber informiert, indem der Freund ihn ins CC gesetzt hat! Bin ich ein Bauernofper? Sich von der Familie und langjährigen Freunden oder auch Geschäftspartnern zu trennen ist mitunter ja unmöglich, wenigstens aber sehr schwer. Da bleibt dann eben die Beziehung, die einen eigentlich aufbauen sollte, als das, was man am leichtesten über Bord werfen kann.
Sitzt er jetzt auch da und ist traurig, dass er alleine frühstücken muss? Dass er abends nicht mit seiner Freudin tolle neue Rezepte ausprobieren kann? Er war immer total begeistert davon, wenn ich was gekocht habe oder wir zusammen was ausprobiert haben. Vermisst er mich schon? Eine Woche vor der Trennnung sagte er noch, dass er es vermisst neben mir aufzuwachen und einzuschlafen, dass er meine Gesellschaft genießt. 4 Tage nach der Trennung wollte er sich unbedingt mit mir treffen. Ist das ein gutes Zeichen gewesen? Wird er jetzt auch wieder auf mich zurück kommen oder habe ich mit meinen Mails zu viel kaputt gemacht?
Gerade habe ich auf fb gesehen, dass er zu einer privaten Fussball-Party am 13.06. bei dem Freund, über den wir uns kennengelernt haben, zugesagt hat. Ich hatte da schon vor Wochen zugesagt. Zu diesem Zeitpunkt wird die KS gerade mal 6 Wochen dauern? Was soll ich tun? Ich sehe es eigentlich nicht ein, dort nicht hinzugehen. Er hat ja auch auch erst zugesagt, nachdem er sich getrennt hat, ich davor. Kann natürlich von dem Freund schlecht verlangen, dass er ihn wieder auslädt...
Was würdet ihr machen?
Habe mir ja am Freitag das Buch "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst" gekauft und kann es nur sehr empfehlen. Ich finde uns in so vielen Dingen wieder. Das einzige, was ich nicht verstehe ist, wie es dazu kommen konnte, dass ich in die Position der Unterlegenen gerutscht bin... denn eigentlich verkörpere ich im Moment all da, was dort die Überlegenen kennzeichnet.
Freue mich auf eure Ideen und Kommentare!
Lauschi
Hier der Erfahrungsbericht vom Wochenende:
1. Die Trennung ist nicht zum großen Teil meine Schuld - wie Arne es ja versucht mir einzureden.
2. Ich bin eigentlich all das, was er von sich meint zu sein (verständlich?). Ich bin beruflich erfolgreich (werde vermutlich sogar in 1-2 Jahren endlich meinen Doktortitel haben), habe einen krisensicheren Job, weiß, was ich will (nämlich Familie und Kinder und habe dafür auch noch genug Zeit!) und ich werde von vielen Menschen genau darum beneidet. Außerdem sehe ich auch noch gut aus - so, das musste an Eigenlob jetzt mal sein!
3. Er ist all dies im Moment nicht. Er ist ein arbeitsloser Anwalt, der 40 wird und leider bisher nicht viel gerissen hat im Leben.
4. Er wird sich wahrscheinlich gedacht haben, dass seine "modelmäßige" (Zitat meines besten Freundes) Arzt-Freundin sich nicht allzu lange mit einem arbeitlosen Phlegmatiker abgeben wird. Deshalb besser selbst Schluß machen, bevor er selbst durch mich verletzt wird.
5. ERGO: er kennt mich nicht. Er hat keine Ahnung, dass ich auf derlei Dinge nen großen Haufen sch****!
6. Die Aussage, er liebe mich nicht ist eine Schutzbehauptung, die er braucht, um seine Entscheidung vor sich selbst rechtfertigen zu können.
7. Die Selbstzweifel müssen schon seit mindestens Anfang des Jahres an ihm nagen, als er für sich entschlossen hatte, seine Kanzlei aufzugeben und wieder in die Arbeitslosigkeit zu gehen. Mit hat er dies aber erst im März mitgeteilt. Er hat kein Vertrauen zu mir.
8. Allle Atrtribute, die er sich selbst zu- und mir abspricht, hat er nicht. Er ist nicht mit sich im Reinen, er hat seine "innere Mitte" (ich könnte kotzen bei dieser Formulierung) nicht gefunden, ihm geht es nicht gut (mir auch nicht, aber ihm geht es existenziell viel schlechter als mir), er ist keine starke Person.
Die Fragen die sich daraus ergeben sind nun allerdings:
Warum ist es so gekommen, dass ich trotzdem zur Unterlegenen in der Beziehung geworden bin?
Hätte ich ihm das Gefühl vermitteln sollen, er ist ein Versager? Das habe ich nie gemacht, vielmehr habe ich ihm immer helfen wollen und versucht ihn zu untersützen. War das falsch? Ein guter Freund von ihm hat ungefragt und vor allem von Arne ungewusst (!), Arnes Bewerbungsunterlagen an Firmen gemailt, die einen Anwalt suchten und Arne wurde darüber informiert, indem der Freund ihn ins CC gesetzt hat! Bin ich ein Bauernofper? Sich von der Familie und langjährigen Freunden oder auch Geschäftspartnern zu trennen ist mitunter ja unmöglich, wenigstens aber sehr schwer. Da bleibt dann eben die Beziehung, die einen eigentlich aufbauen sollte, als das, was man am leichtesten über Bord werfen kann.
Sitzt er jetzt auch da und ist traurig, dass er alleine frühstücken muss? Dass er abends nicht mit seiner Freudin tolle neue Rezepte ausprobieren kann? Er war immer total begeistert davon, wenn ich was gekocht habe oder wir zusammen was ausprobiert haben. Vermisst er mich schon? Eine Woche vor der Trennnung sagte er noch, dass er es vermisst neben mir aufzuwachen und einzuschlafen, dass er meine Gesellschaft genießt. 4 Tage nach der Trennung wollte er sich unbedingt mit mir treffen. Ist das ein gutes Zeichen gewesen? Wird er jetzt auch wieder auf mich zurück kommen oder habe ich mit meinen Mails zu viel kaputt gemacht?
Gerade habe ich auf fb gesehen, dass er zu einer privaten Fussball-Party am 13.06. bei dem Freund, über den wir uns kennengelernt haben, zugesagt hat. Ich hatte da schon vor Wochen zugesagt. Zu diesem Zeitpunkt wird die KS gerade mal 6 Wochen dauern? Was soll ich tun? Ich sehe es eigentlich nicht ein, dort nicht hinzugehen. Er hat ja auch auch erst zugesagt, nachdem er sich getrennt hat, ich davor. Kann natürlich von dem Freund schlecht verlangen, dass er ihn wieder auslädt...
Was würdet ihr machen?
Habe mir ja am Freitag das Buch "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst" gekauft und kann es nur sehr empfehlen. Ich finde uns in so vielen Dingen wieder. Das einzige, was ich nicht verstehe ist, wie es dazu kommen konnte, dass ich in die Position der Unterlegenen gerutscht bin... denn eigentlich verkörpere ich im Moment all da, was dort die Überlegenen kennzeichnet.
Freue mich auf eure Ideen und Kommentare!
Lauschi
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hallo Lauschi,
ich finde deine Gedankengänge a) sehr produktiv für dich selbst und b) danke ich dir dafür, dass du das alles so aufgeschrieben hast, denn ich erkenne viele Parallelen zwischen deinem und meinem Ex und zwischen dir und mir [Also... nicht wirklich charakterlich, weil das kann man ja anhand der paar Posts nicht sagen, aber was die Personen objektiv betrachtet beschreibt.] Es ist wirklich toll, dass du nach so kurzer Zeit der Trennung schon so viel erkannt hast und das alles auch so "nüchtern" sehen kannst, wobei ich wette, dass das nur geschrieben so rüberkommt. Trotzdem: Großes Lob!
Ich denke das einzige - aber leider auch das schwerste - was du noch lernen musst, ist wirklich loszulassen. All deine Gedanken und Ideen scheinen es auf den Punkt zu bringen und würden sicher auch, wenn man gemeinsam drüber spricht, zu einer Lösung führen, nur... wäre das dann von deiner Seite aus nicht wieder so eine Art "bemuttern"? Die Sache ist die: Wir, die verlassen worden sind, haben den riesigen Vorteil, dass wir uns ändern wollen, uns selbst reflektieren, über die Beziehung nachdenken und versuchen an uns sowie an der Beziehung zu arbeiten. Auch wenn wir es am Anfang nicht wahr haben wollen, so wird uns meistens doch irgendwann klar, dass die Beziehung so nicht hätte weiterlaufen können und wenn wir noch viel mehr Glück haben, sehen wir auch unsere Fehler [denn es sind immer zwei dran Schuld!]. Und was ist mit unseren Expartnern? Klar vermissen sie uns, denn sie haben auch mal von uns "profitiert" [was für ein häßliches, kapitalistisches Wort ]. Aber denken sie auch mal darüber nach, warum es in der Beziehung so weit gekommen ist, dass es nicht mehr geklappt hat? Denken sie auch mal über sich selbst nach und suchen, ob es an ihnen Fehler gibt? Was sie an sich ändern könnten?
Traurig ist, dass in den meisten Fällen die Antwort "Nein" lautet. Das ist auch oft der Grund, warum es nicht zu einem Neuanfang kommt oder - falls es zu einem kommt - dieser nach kurzer Zeit auch wieder scheitert. Die Wahrheit ist nämlich, dass es nichts bringt, wenn man sich wieder zusammenrauft und sich verspricht, dass man sich ändert, dass man sich anhört, was der Partner "zu meckern" hat und dies berücksichtigen möchte. Der Partner muss es nicht nur hören und verstehen, sondern er muss es FÜHLEN. Und das liegt leider nicht in unserer Hand. Wir können nur an uns selbst arbeiten, schauen, dass es uns gut geht und letztendlich hoffen, dass sich bei unseren Exen auch etwas tut. Darauf haben wir keinen Einfluss. Das ist der nächste Schritt, den du gehen musst. [Das bedeutet allerdings nicht, dass du aufhören sollst, dich mit der Beziehung auseinander zu setzen ]
Was die Sache mit der Party anbelangt: Entscheide das nicht jetzt, sondern dann, wenn es so weit ist, denn bis dahin ist noch viiiel Zeit! Und richte dich nicht nach den "7 Wochen" oder was auch immer du an Richtwerten findest. Wenn du dich an dem Tag gut fühlst und bis dahin genug Zeit verstrichen ist, dass du wieder "fit" bist, gehst du hin. Wenn du bis dahin keine Lust mehr auf ihn hast, bleibst du natürlich zu Hause
Ach und zu den Mails: Die sind geschrieben... Ich hab meinem Ex auch eine ziemlich lange E-Mail geschrieben und nach der Trennung 2 Tage lang immer wieder gebettelt und gefleht und mir ist dann im Nachhinein auch bewusst geworden, dass ich es besser hätte lassen sollen. Aber sowas kann man sich ja nicht ewig lang selbst vorwerfen. Und etwas positives hat das Ganze trotzdem: Zum einen bist du deine Gedanken los, zum anderen besteht die Möglichkeit, dass er sich darüber Gedanken macht. Und wenn es nicht explizit das ist, was im Brief steht, dann sind es trotzdem Gedanken an dich...
Vielleicht schreib ich später noch mal was. Bis dahin alles Liebe und auch noch mal "danke", dass du deine Gedanken zu genau aufschreibst
ich finde deine Gedankengänge a) sehr produktiv für dich selbst und b) danke ich dir dafür, dass du das alles so aufgeschrieben hast, denn ich erkenne viele Parallelen zwischen deinem und meinem Ex und zwischen dir und mir [Also... nicht wirklich charakterlich, weil das kann man ja anhand der paar Posts nicht sagen, aber was die Personen objektiv betrachtet beschreibt.] Es ist wirklich toll, dass du nach so kurzer Zeit der Trennung schon so viel erkannt hast und das alles auch so "nüchtern" sehen kannst, wobei ich wette, dass das nur geschrieben so rüberkommt. Trotzdem: Großes Lob!
Ich denke das einzige - aber leider auch das schwerste - was du noch lernen musst, ist wirklich loszulassen. All deine Gedanken und Ideen scheinen es auf den Punkt zu bringen und würden sicher auch, wenn man gemeinsam drüber spricht, zu einer Lösung führen, nur... wäre das dann von deiner Seite aus nicht wieder so eine Art "bemuttern"? Die Sache ist die: Wir, die verlassen worden sind, haben den riesigen Vorteil, dass wir uns ändern wollen, uns selbst reflektieren, über die Beziehung nachdenken und versuchen an uns sowie an der Beziehung zu arbeiten. Auch wenn wir es am Anfang nicht wahr haben wollen, so wird uns meistens doch irgendwann klar, dass die Beziehung so nicht hätte weiterlaufen können und wenn wir noch viel mehr Glück haben, sehen wir auch unsere Fehler [denn es sind immer zwei dran Schuld!]. Und was ist mit unseren Expartnern? Klar vermissen sie uns, denn sie haben auch mal von uns "profitiert" [was für ein häßliches, kapitalistisches Wort ]. Aber denken sie auch mal darüber nach, warum es in der Beziehung so weit gekommen ist, dass es nicht mehr geklappt hat? Denken sie auch mal über sich selbst nach und suchen, ob es an ihnen Fehler gibt? Was sie an sich ändern könnten?
Traurig ist, dass in den meisten Fällen die Antwort "Nein" lautet. Das ist auch oft der Grund, warum es nicht zu einem Neuanfang kommt oder - falls es zu einem kommt - dieser nach kurzer Zeit auch wieder scheitert. Die Wahrheit ist nämlich, dass es nichts bringt, wenn man sich wieder zusammenrauft und sich verspricht, dass man sich ändert, dass man sich anhört, was der Partner "zu meckern" hat und dies berücksichtigen möchte. Der Partner muss es nicht nur hören und verstehen, sondern er muss es FÜHLEN. Und das liegt leider nicht in unserer Hand. Wir können nur an uns selbst arbeiten, schauen, dass es uns gut geht und letztendlich hoffen, dass sich bei unseren Exen auch etwas tut. Darauf haben wir keinen Einfluss. Das ist der nächste Schritt, den du gehen musst. [Das bedeutet allerdings nicht, dass du aufhören sollst, dich mit der Beziehung auseinander zu setzen ]
Was die Sache mit der Party anbelangt: Entscheide das nicht jetzt, sondern dann, wenn es so weit ist, denn bis dahin ist noch viiiel Zeit! Und richte dich nicht nach den "7 Wochen" oder was auch immer du an Richtwerten findest. Wenn du dich an dem Tag gut fühlst und bis dahin genug Zeit verstrichen ist, dass du wieder "fit" bist, gehst du hin. Wenn du bis dahin keine Lust mehr auf ihn hast, bleibst du natürlich zu Hause
Ach und zu den Mails: Die sind geschrieben... Ich hab meinem Ex auch eine ziemlich lange E-Mail geschrieben und nach der Trennung 2 Tage lang immer wieder gebettelt und gefleht und mir ist dann im Nachhinein auch bewusst geworden, dass ich es besser hätte lassen sollen. Aber sowas kann man sich ja nicht ewig lang selbst vorwerfen. Und etwas positives hat das Ganze trotzdem: Zum einen bist du deine Gedanken los, zum anderen besteht die Möglichkeit, dass er sich darüber Gedanken macht. Und wenn es nicht explizit das ist, was im Brief steht, dann sind es trotzdem Gedanken an dich...
Vielleicht schreib ich später noch mal was. Bis dahin alles Liebe und auch noch mal "danke", dass du deine Gedanken zu genau aufschreibst
Windstille- Anzahl der Beiträge : 86
Alter : 38
Ort : Köln
Anmeldedatum : 27.09.09
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Habe gerade nochmal mit meiner Ma telefoniert und ihr die Sache mit der WM-Party erzählt. Sie meinte jetzt, dass er seine Zusage erst gegeben hat, als er schon schluss gemacht hatte und ich ja schon vorher, wäre ja vielleicht von ihm eine Möglichkeit, mich wieder zu sehen, ohne mich darum bitten zu müssen. Was haltet ihr davon? Ich will da gar nicht näher drüber nachdenken, da ich mir dann wieder zu viele Hoffnungen mache...
LG
Lauschi
LG
Lauschi
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hallo Lauschi!
Ich habe mir sehr aufmerksam Deine Geschichte durchgelesen.
Was mir besonders aufgefallen ist, dass ich beim Lesen immer wieder das Gefühl bekam: die Frau möchte an die Gefühle herankommen und klatscht dabei jedesmal an eine eiskalte Wand.
Kurze Zeit, also zum Beginn, konnte er aufmachen. Du bist die "Frau vom Fach".
Er hat sich ein Stück weit getraut, Liebe zuzulassen und auch zu zeigen. Doch in seinem gesamten bisherigen Leben durfte er eines nicht: diese wirklich zeigen. Niemandem.
Und ich glaube, durch dieses Öffnen, wurden ihm auch seine Schwächen bewusst.
Nur das ist ein Gebiet, auf dem er kein Spezialist ist. Seine Handlungen entstammen aus einem System, nachdem er sich orientiert und er somit auch ein dementsprechendes Ergebnis erwarten kann.
Du scheinst eine sehr spontane Frau zu sein, die auf das, was kommt, reagiert.
Das krasse Gegenteil von ihm.
Im Grunde genommen, hättet ihr Euch sehr gut ergänzen können, wenn sich beide wirklich von ganzem Herzen aufeinander einlassen können.
Weiters las ich, das Dein Vater Dir gegenüber ja auch ein ziehmlicher "Gefühlsklotz" ist. Daher ist Dir diese "Umgebung" nicht fremd.
Ist es nicht oft so, dass wir uns Partner suchen, die uns diese alten, aus der Kindheit stammenden Traumata präsentieren, um diese endlich zu lösen?
Und Dein letzter Eintrag: als ich die Einladungsgeschichte zu der Party las, als er nach der Trennung sein Kommen zusagte, dachte ich mir-
er plant schon wieder im Voraus. Da hat er genug Zeit, sich auf eine Treffen mit Dir vorzubereiten. Sein Spezialgebiet!
Du bist vielleicht auch desshalb in die Unterlegenenrolle gerutscht, weil er Dich gefühlsmäßig nicht an sich heranließ.
Da steckt möglicherweise sehr viel Angst dahinter.
Eines ist klar! Du bist/warst seine Partnerin und nicht seine Therapeutin.
Mir erging es in meiner Beziehung nicht anders.
Ich arbeite u.a. auch als Kinesiologin und habe mir ebenfalls den "Therapeutenhut" aufgesetzt.
Die Gespräche verliefen auch dementsprechend. Er hat dicht gemacht. Und als ich noch eins drauflegte, in dem ich ihm sagte, dass so lange unsere aufrichtige und innige Liebe dasei, wir immer eine Lösung finden werden, war die Trennung zum Greifen nahe.
Er hatte ebenfalls große Angst, auf dieses unsere(einzige) Problem hinzuschauen. Er hatte Angst sich der Situation zu stellen!!!
Die Antwort war entwaffnend und niederschmetternd: ich liebe dich nicht mehr!
Was blieb mir anderes übrig, als das Feld zu räumen?
Bis heute (trotz eines Treffens nach 7 Wo, das eigentlich stattfinden sollte, um die Wohnungssitutation zu klären) haben wir kein Wort mehr über uns gesprochen. Über unsere Gefühle, warum, wesshalb, wieso. Ich bin gedanklich im Zwiespalt, ob Deine oder meine Strategie hier besser fruchtet. Zum einen bist Du Deine Gedanken los und spielst sozusagen auch ihm den Ball zu. Er kann sich damit auseinandersetzen.
Wir verstecken uns hinter der Mauer des Schweigens und das halte ich persönlich für fatal. Denn je größer die Kluft wird um so weniger getraut man sich nochmals mit den richtigen Worten aufeinander zuzugehen.
Das Treffen selbst hätte jeder Aussenstehende mit: die haben sich gerade kennengelernt, betitelt. Er redete, ......über alles mögliche.....was er erlebte....von seinen Zahnschmerzen.......das er Tenniscamp gebucht hätte usw.........doch nicht über seine Gefühle.
Nach 2 Stunden ging ich. Ich konnte einfach nicht mehr. Die 6 Stunden Maratonsitzung davor beim Zahnarzt, waren direkt ein Spaziergang verglichen mit dem Treffen. Wie er mich bewunderte, wie gut ich aussah usw............
Die letzten zaghaften "Anstupser" von mir schmetterte er mit: "Treffen, ich weiß nicht, keine gute Idee", ab und taucht wieder unter.
Sein Verhalten dazu, insgesamt, kannst Du gerne in meinem Thread nachlesen: Trennung nach 7 Jahren von Herzchen.
Du hast von Deiner Seite aus alles getan und ich glaube auch gesagt.
Nimm eine Haltung zu dieser Situation ein und damit kannst Du ihn gegebenfalls bei der Party konfrontieren.
Gefühle lassen sich nicht herbeireden, dass musste ich auch einsehen und jetzt sind die Bälle bei unseren EXEN!!
Alles Liebe für Dich!
Herzchen
Ich habe mir sehr aufmerksam Deine Geschichte durchgelesen.
Was mir besonders aufgefallen ist, dass ich beim Lesen immer wieder das Gefühl bekam: die Frau möchte an die Gefühle herankommen und klatscht dabei jedesmal an eine eiskalte Wand.
Kurze Zeit, also zum Beginn, konnte er aufmachen. Du bist die "Frau vom Fach".
Er hat sich ein Stück weit getraut, Liebe zuzulassen und auch zu zeigen. Doch in seinem gesamten bisherigen Leben durfte er eines nicht: diese wirklich zeigen. Niemandem.
Und ich glaube, durch dieses Öffnen, wurden ihm auch seine Schwächen bewusst.
Nur das ist ein Gebiet, auf dem er kein Spezialist ist. Seine Handlungen entstammen aus einem System, nachdem er sich orientiert und er somit auch ein dementsprechendes Ergebnis erwarten kann.
Du scheinst eine sehr spontane Frau zu sein, die auf das, was kommt, reagiert.
Das krasse Gegenteil von ihm.
Im Grunde genommen, hättet ihr Euch sehr gut ergänzen können, wenn sich beide wirklich von ganzem Herzen aufeinander einlassen können.
Weiters las ich, das Dein Vater Dir gegenüber ja auch ein ziehmlicher "Gefühlsklotz" ist. Daher ist Dir diese "Umgebung" nicht fremd.
Ist es nicht oft so, dass wir uns Partner suchen, die uns diese alten, aus der Kindheit stammenden Traumata präsentieren, um diese endlich zu lösen?
Und Dein letzter Eintrag: als ich die Einladungsgeschichte zu der Party las, als er nach der Trennung sein Kommen zusagte, dachte ich mir-
er plant schon wieder im Voraus. Da hat er genug Zeit, sich auf eine Treffen mit Dir vorzubereiten. Sein Spezialgebiet!
Du bist vielleicht auch desshalb in die Unterlegenenrolle gerutscht, weil er Dich gefühlsmäßig nicht an sich heranließ.
Da steckt möglicherweise sehr viel Angst dahinter.
Eines ist klar! Du bist/warst seine Partnerin und nicht seine Therapeutin.
Mir erging es in meiner Beziehung nicht anders.
Ich arbeite u.a. auch als Kinesiologin und habe mir ebenfalls den "Therapeutenhut" aufgesetzt.
Die Gespräche verliefen auch dementsprechend. Er hat dicht gemacht. Und als ich noch eins drauflegte, in dem ich ihm sagte, dass so lange unsere aufrichtige und innige Liebe dasei, wir immer eine Lösung finden werden, war die Trennung zum Greifen nahe.
Er hatte ebenfalls große Angst, auf dieses unsere(einzige) Problem hinzuschauen. Er hatte Angst sich der Situation zu stellen!!!
Die Antwort war entwaffnend und niederschmetternd: ich liebe dich nicht mehr!
Was blieb mir anderes übrig, als das Feld zu räumen?
Bis heute (trotz eines Treffens nach 7 Wo, das eigentlich stattfinden sollte, um die Wohnungssitutation zu klären) haben wir kein Wort mehr über uns gesprochen. Über unsere Gefühle, warum, wesshalb, wieso. Ich bin gedanklich im Zwiespalt, ob Deine oder meine Strategie hier besser fruchtet. Zum einen bist Du Deine Gedanken los und spielst sozusagen auch ihm den Ball zu. Er kann sich damit auseinandersetzen.
Wir verstecken uns hinter der Mauer des Schweigens und das halte ich persönlich für fatal. Denn je größer die Kluft wird um so weniger getraut man sich nochmals mit den richtigen Worten aufeinander zuzugehen.
Das Treffen selbst hätte jeder Aussenstehende mit: die haben sich gerade kennengelernt, betitelt. Er redete, ......über alles mögliche.....was er erlebte....von seinen Zahnschmerzen.......das er Tenniscamp gebucht hätte usw.........doch nicht über seine Gefühle.
Nach 2 Stunden ging ich. Ich konnte einfach nicht mehr. Die 6 Stunden Maratonsitzung davor beim Zahnarzt, waren direkt ein Spaziergang verglichen mit dem Treffen. Wie er mich bewunderte, wie gut ich aussah usw............
Die letzten zaghaften "Anstupser" von mir schmetterte er mit: "Treffen, ich weiß nicht, keine gute Idee", ab und taucht wieder unter.
Sein Verhalten dazu, insgesamt, kannst Du gerne in meinem Thread nachlesen: Trennung nach 7 Jahren von Herzchen.
Du hast von Deiner Seite aus alles getan und ich glaube auch gesagt.
Nimm eine Haltung zu dieser Situation ein und damit kannst Du ihn gegebenfalls bei der Party konfrontieren.
Gefühle lassen sich nicht herbeireden, dass musste ich auch einsehen und jetzt sind die Bälle bei unseren EXEN!!
Alles Liebe für Dich!
Herzchen
herzchen- Anzahl der Beiträge : 512
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Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
iTunes will wohl nicht, dass ich ohne Tränen zu Bett gehe:
Sag es laut wenn du mich liebst
Sag es laut dass du mir alles gibst
Sag es laut dass ich alles für dich bin
Sag es laut denn danach steht mir der Sinn
Hörst du was ich sage, spürst du was ich fühl
Hörst du meine Frage, weißt du was ich will
Es wird dir nichts passieren, kein Finger dich berühren
Mein Leben wird dich schützen, du wirst mich nicht verlieren
Sag es laut...
Ich werde Ketten sprengen, trennt man mich von dir
Mein Blut mit Eisen mengen, deine Flamme brennt in mir
Ich werde immer hören, was dein Herz zu meinem sagt
Vor tausend Engelschören, hab ich dich gefragt
Sag es laut...
Arne hat mir diesem Lied das erste Mal gesagt, dass er mich liebt und mich nicht mehr aus seinem Herzen lassen wird...
Sag es laut wenn du mich liebst
Sag es laut dass du mir alles gibst
Sag es laut dass ich alles für dich bin
Sag es laut denn danach steht mir der Sinn
Hörst du was ich sage, spürst du was ich fühl
Hörst du meine Frage, weißt du was ich will
Es wird dir nichts passieren, kein Finger dich berühren
Mein Leben wird dich schützen, du wirst mich nicht verlieren
Sag es laut...
Ich werde Ketten sprengen, trennt man mich von dir
Mein Blut mit Eisen mengen, deine Flamme brennt in mir
Ich werde immer hören, was dein Herz zu meinem sagt
Vor tausend Engelschören, hab ich dich gefragt
Sag es laut...
Arne hat mir diesem Lied das erste Mal gesagt, dass er mich liebt und mich nicht mehr aus seinem Herzen lassen wird...
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Puuh, das war ein Tag. Summa summarum 7 Stunden im Auto verbracht, um in Kassel ein 90-minütiges Gespräch zu führen.
Ich werde dort Ende des Monats mein Selbsterfahrungstherapie beginnen (das braucht man für den Facharzt Psychiatrie - aber viel wichtiger ist das für mich selbst!). Es wird eine Gruppentherapie und ich bin schon sehr gespannt.
Die Therapeutin ist schon über 70 und macht einen tollen, patenten Eindruck. Sie hat mich aus meinem Leben erzählen lassen und meinte ziemlich am Anfang gleich, dass ich wohl sehr viel Schmerz mit mir rum trage und warum ein so junger hofnungsvoller Mensch wohl so bedrückt ist...
Es ist ja nicht nur die Sache mit der Trennung, die mich belastet. Da ist ja auch schon seit Jahren die Dauerbelastung mit der Krankheit meiner Mutter. Das geht mir immer wieder an die Substanz...
Als ich dann noch kurz auf meine letzte Beziehung zu Arne und deren Ende eingegangen bin, meinte sie sofort, dass sie aus meinen Schilderungen über ihn ganz viel Angst vor Gefühlen bei ihm raushört. Und dann fragte sie mich, warum wir nicht zu einer Paartherapie gehen würden. Ich konnte da ja nur sagen, dass er sich getrennt hat und es als "unumstößlich" dargestellt hat. Er würde mit Sicherheit ablehnen, einen Paartherapeuten aufzusuchen. Ich habe da ja auch schon dran gedacht, dass ich ihm - wäre es meinerseits jetzt nicht zur KS gekommen - vorschlage, eine Mediatorengespräch zu führen. Das ist erstmal nicht so bedeutungsschwanger wie "Paartherapie"...
Im Moment besteht da aber nicht die geringste Chance, dass es überhaupt zu einem Gespräch kommt. Also weiter KS.
Hoffe, ich nerv euch nicht, mit meinen Updates...
LG
Lauschi, die jetzt Heidi und ihre Määäädschen guckt!
Ich werde dort Ende des Monats mein Selbsterfahrungstherapie beginnen (das braucht man für den Facharzt Psychiatrie - aber viel wichtiger ist das für mich selbst!). Es wird eine Gruppentherapie und ich bin schon sehr gespannt.
Die Therapeutin ist schon über 70 und macht einen tollen, patenten Eindruck. Sie hat mich aus meinem Leben erzählen lassen und meinte ziemlich am Anfang gleich, dass ich wohl sehr viel Schmerz mit mir rum trage und warum ein so junger hofnungsvoller Mensch wohl so bedrückt ist...
Es ist ja nicht nur die Sache mit der Trennung, die mich belastet. Da ist ja auch schon seit Jahren die Dauerbelastung mit der Krankheit meiner Mutter. Das geht mir immer wieder an die Substanz...
Als ich dann noch kurz auf meine letzte Beziehung zu Arne und deren Ende eingegangen bin, meinte sie sofort, dass sie aus meinen Schilderungen über ihn ganz viel Angst vor Gefühlen bei ihm raushört. Und dann fragte sie mich, warum wir nicht zu einer Paartherapie gehen würden. Ich konnte da ja nur sagen, dass er sich getrennt hat und es als "unumstößlich" dargestellt hat. Er würde mit Sicherheit ablehnen, einen Paartherapeuten aufzusuchen. Ich habe da ja auch schon dran gedacht, dass ich ihm - wäre es meinerseits jetzt nicht zur KS gekommen - vorschlage, eine Mediatorengespräch zu führen. Das ist erstmal nicht so bedeutungsschwanger wie "Paartherapie"...
Im Moment besteht da aber nicht die geringste Chance, dass es überhaupt zu einem Gespräch kommt. Also weiter KS.
Hoffe, ich nerv euch nicht, mit meinen Updates...
LG
Lauschi, die jetzt Heidi und ihre Määäädschen guckt!
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hi Lauschi,
Du wolltest eine Meinung; et voila
Das erste Wort, das mir beim Durchlesen Deiner Geschichte durch den Kopf ging war Spannung. Spätestens ab Abschnitt drei, war mir klar, dass da wenig Gutes Folgen würde.
Zunächst fiel mir auf, dass er eine eine Anspruchshaltung an den Tag legt, der er jedoch selbst offensichtlich in keinster Weise nachzukommen gedenkt.
Er gibt Dir offen zu verstehen, dass er nicht hinter Deiner Familie steht und damit natürlich auch nicht hinter Dir, aber zetert, wenn Du mal tanzen gehen willst (Diskokugel tätogwieren?!?!?), dass er sich nach Dir verschlechtert, doch dann hat er Dich nie geliebt, geht Dich wegen Etikette an, beachtet sie jedoch selbst nicht und dann übertrifft er sich mit seiner Formulierung der guten und verbindlichen Ergebnisse in der Form, dass nur noch das "Sie fehlt".
Das zweite Wort was mit durch den Kopf ging war Trotz. Nun; vielleicht rührt dies durch meine eigene Geschichte her, aber mein Dad hat auch sehr früh das Zeitliche gesegnet und eigentlich erinnern mich viele seiner Verhaltensweisen an genau die Zeit, als meine Mom mehr als überfordert mit mir war und ich den dicken Maxen machen wollte - aber erstmal nichts auf die Reihe bekam. Aber wenn mir jemand eine Ansage machen wollte, dann schoß ich wenn es sein musste zwei Hände breit unter die Gürtellinie...
Das dritte Wort, dass mir auffiel war Familie; bzw. das weitestgehende Fehlen einer solchen. Er wirft sich vor, dass er mit 40 noch keine Familie hat; gleichzeitig tut er aber nichts für eine eigene, wenn ihm das doch so wichtig ist und er beschimpft Deine. Er wirft Dir einen Köder von wegen gemeinsamer Zukunft vor, um dann wieder den Abgang zu machen.
Nun; wenn ich ein psychologisches Profil aufgrund Deiner Beschreibung von ihm erstellen sollte, dann würdest Du schreiend rennen. Das werde ich aber nicht und Du solltest auch nicht weiter über seine Probleme nachdenken - Du machst Dir Sorgen, dass er zusammenbricht, wenn ihn sein Gefühle "einholen"? Macht er sich diese bei Dir? Nein....also
Zwischenresümeé: aufgrund Deines Posts halte ich ihn in erster Linie für einen kleinen, ängstlichen, trotzigen Jungen, der irgendwo in frühen Jahren festhing, als er Mann spielen wollte. Er verfügt über keinerlei Antrieb, weiß wohl noch immer nicht so Recht was denn Familie und Zukunft ist, erzählt seine Geschichten wie es ihm gerade passt, mäkelt und nörgelt an allem herum und fängt entweder an zu heulen wie bei Eurem ersten Kuss, oder scheibt Dir einen fast schon übersachlichen Brief.
Diese Spannweite ist gefährlich - und diese Spannweite tut weh. Auch wenn er vieles sicherlich nicht besser gelernt hat...
Ja, hier liegt eine nennen wir es mal "Präferenz" vor, über die Du bald noch einiges lernen wirst. Aber es tut Dir nicht gut alles zu psychologisieren - also stop!
Man hört bei vielen Menschen Angst vor Gefühlen heraus, aber man kann auch vieles damit legitimieren und es ist in vielen Fällen eine der besten Ausreden ever.
Ich denke es hat einiges damit zu tun, dass Du viel über seine Motive nachgedacht hast und dadurch in die Position der Unterlegenen gerutscht bist - wobei ich ehrlich nicht so mehr viel auf die Überlegenheits- und Unterlegenheitstheorie gebe, denn das Leben ist mannigfaltig; wie auch manchmal unsere Tages- und Wochenform; diese Rollen können variieren. Ich habe meine Autonomie - that´s all.
Man kann nicht jeden Menschen bei der Hand nehmen und genau diesen Gedanken solltest Du auch schleunigst verwerfen. Ist es nicht so, dass Dir im Moment nur ein gesunder Pragmatismus weiterhelfen kann?
- Du wurdest verlassen!
- Dir wurde gesagt, Du ruhst nicht in Dir!
- Dir wurde gesagt, dass er Dich nicht liebt!
Ich bin mir sicher, dass er sich um ein Mediatorengespräch gedrückt hätte und um eine Paartherapie erst recht; aber durch die KS wirst Du jetzt erstmal an den Dingen arbeiten, die wirklich wichtig sind.
Dein Job läuft gut, Dein Leben läuft bis auf so manche Trennungspiekserei auch gut, also warum solltest Du Dich aktuell von etwas oder besser jemandem blockieren lassen, der Dich blockiert?
Grenze Dich ab und ziehe Dich erstmal am eigenen Schopf aus dem Sumpf (oder lass Dich von einigen Leuten hier herausziehen), bevor Du die Hand nach nach anderen ausstreckst.
Also: lass Dir Deine Autonomie von solch einer Geschichte nicht zerkloppen; geh raus auf die Piste, lenke Dich mit Büchern, Sport, oder was auch immer ab und das Wetter wird auch bestimmt wieder besser werden
LG
Alf
Du wolltest eine Meinung; et voila
Das erste Wort, das mir beim Durchlesen Deiner Geschichte durch den Kopf ging war Spannung. Spätestens ab Abschnitt drei, war mir klar, dass da wenig Gutes Folgen würde.
Zunächst fiel mir auf, dass er eine eine Anspruchshaltung an den Tag legt, der er jedoch selbst offensichtlich in keinster Weise nachzukommen gedenkt.
Er gibt Dir offen zu verstehen, dass er nicht hinter Deiner Familie steht und damit natürlich auch nicht hinter Dir, aber zetert, wenn Du mal tanzen gehen willst (Diskokugel tätogwieren?!?!?), dass er sich nach Dir verschlechtert, doch dann hat er Dich nie geliebt, geht Dich wegen Etikette an, beachtet sie jedoch selbst nicht und dann übertrifft er sich mit seiner Formulierung der guten und verbindlichen Ergebnisse in der Form, dass nur noch das "Sie fehlt".
Das zweite Wort was mit durch den Kopf ging war Trotz. Nun; vielleicht rührt dies durch meine eigene Geschichte her, aber mein Dad hat auch sehr früh das Zeitliche gesegnet und eigentlich erinnern mich viele seiner Verhaltensweisen an genau die Zeit, als meine Mom mehr als überfordert mit mir war und ich den dicken Maxen machen wollte - aber erstmal nichts auf die Reihe bekam. Aber wenn mir jemand eine Ansage machen wollte, dann schoß ich wenn es sein musste zwei Hände breit unter die Gürtellinie...
Das dritte Wort, dass mir auffiel war Familie; bzw. das weitestgehende Fehlen einer solchen. Er wirft sich vor, dass er mit 40 noch keine Familie hat; gleichzeitig tut er aber nichts für eine eigene, wenn ihm das doch so wichtig ist und er beschimpft Deine. Er wirft Dir einen Köder von wegen gemeinsamer Zukunft vor, um dann wieder den Abgang zu machen.
Nun; wenn ich ein psychologisches Profil aufgrund Deiner Beschreibung von ihm erstellen sollte, dann würdest Du schreiend rennen. Das werde ich aber nicht und Du solltest auch nicht weiter über seine Probleme nachdenken - Du machst Dir Sorgen, dass er zusammenbricht, wenn ihn sein Gefühle "einholen"? Macht er sich diese bei Dir? Nein....also
Zwischenresümeé: aufgrund Deines Posts halte ich ihn in erster Linie für einen kleinen, ängstlichen, trotzigen Jungen, der irgendwo in frühen Jahren festhing, als er Mann spielen wollte. Er verfügt über keinerlei Antrieb, weiß wohl noch immer nicht so Recht was denn Familie und Zukunft ist, erzählt seine Geschichten wie es ihm gerade passt, mäkelt und nörgelt an allem herum und fängt entweder an zu heulen wie bei Eurem ersten Kuss, oder scheibt Dir einen fast schon übersachlichen Brief.
Diese Spannweite ist gefährlich - und diese Spannweite tut weh. Auch wenn er vieles sicherlich nicht besser gelernt hat...
Ja, hier liegt eine nennen wir es mal "Präferenz" vor, über die Du bald noch einiges lernen wirst. Aber es tut Dir nicht gut alles zu psychologisieren - also stop!
Man hört bei vielen Menschen Angst vor Gefühlen heraus, aber man kann auch vieles damit legitimieren und es ist in vielen Fällen eine der besten Ausreden ever.
Ich denke es hat einiges damit zu tun, dass Du viel über seine Motive nachgedacht hast und dadurch in die Position der Unterlegenen gerutscht bist - wobei ich ehrlich nicht so mehr viel auf die Überlegenheits- und Unterlegenheitstheorie gebe, denn das Leben ist mannigfaltig; wie auch manchmal unsere Tages- und Wochenform; diese Rollen können variieren. Ich habe meine Autonomie - that´s all.
Man kann nicht jeden Menschen bei der Hand nehmen und genau diesen Gedanken solltest Du auch schleunigst verwerfen. Ist es nicht so, dass Dir im Moment nur ein gesunder Pragmatismus weiterhelfen kann?
- Du wurdest verlassen!
- Dir wurde gesagt, Du ruhst nicht in Dir!
- Dir wurde gesagt, dass er Dich nicht liebt!
Ich bin mir sicher, dass er sich um ein Mediatorengespräch gedrückt hätte und um eine Paartherapie erst recht; aber durch die KS wirst Du jetzt erstmal an den Dingen arbeiten, die wirklich wichtig sind.
Dein Job läuft gut, Dein Leben läuft bis auf so manche Trennungspiekserei auch gut, also warum solltest Du Dich aktuell von etwas oder besser jemandem blockieren lassen, der Dich blockiert?
Grenze Dich ab und ziehe Dich erstmal am eigenen Schopf aus dem Sumpf (oder lass Dich von einigen Leuten hier herausziehen), bevor Du die Hand nach nach anderen ausstreckst.
Also: lass Dir Deine Autonomie von solch einer Geschichte nicht zerkloppen; geh raus auf die Piste, lenke Dich mit Büchern, Sport, oder was auch immer ab und das Wetter wird auch bestimmt wieder besser werden
LG
Alf
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Ort : Sto'Vo'Kor ... oder war es doch Berlin?
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Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
aber gerne doch
Alf- Anzahl der Beiträge : 1670
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Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
KS läuft ganz gut. Ich habe jedenfalls nicht das Bedürfnis ihn anzurufen oder zu mailen. Es würde ja auch nichts bewirken, außer, dass er sich bedrängt fühlt und ich mich schlecht...
Allerdings schaffe ich es immer noch nicht, mir nicht seinen Kopf zu machen. Im Grunde ist es doch so, dass ich von allen Seiten in meinen Annahmen über die Gründe der Trennung bestärkt werde. Ich hatte von gestern auf heute Nachtdienst und habe mich die halbe Nacht mit einer Kollegin und inzwischen auch lieben Freundin unterhalten (nicht nur über die Trennung versteht sich). Sie ist Krankenschwester und arbeitet schon ganz lange in der Psychiatrie, macht viele Gruppen mit Patienten und viel Einzelbezug. Arne kennt sie nicht persönlich.
Sie meinte auch, dass alles was er mir entgegenschleudert von wegen nicht gefestigt und so, eigentlich er ist. Das wäre ein Paradebeispiel von Projektion. Sie sagte auch noch, dass alles was ich bisher (auch von den guten Zeiten) berichtet habe, eigentlich so klingt, als wenn ich die große Liebe seines Lebens bin und er mit sich selbst einfach nicht klar kommt und Angst vor Verlusten hat...
Als wir uns vor 3 Wochen im Park zum Gespräch getroffen haben, habe ich bei der Verabschiedung zu Arne gesagt, dass ich gar nicht weiß, wie ich mich verabschieden soll und deshalb einfach gehen werde. Seine Reaktion darauf war ja, mich in den Arm zu nehmen und BussiBussi machen zu wollen. Das in den Arm nehmen konnte ich leider nicht mehr schnell genug abwenden, aber vor BussiBussi habe ich mich schnell rausgewunden. Ich sagte dann zu ihm, dass ich genau diese Nähe nicht gewollt habe (und wenn dann nur unter anderen Voraussetzungen). Er meinte darauf mit einem dämlichen Grinsen mir die Hand entgegen strecken zu müssen ("Dann eher so?"). Ich: "Nein, eher so." Ich hab mich dann umgedreht und bin gegangen ohne mich noch einmal umzudrehen.
Man, was einem so alles durch den Kopf geht, wenn man sich nicht ablenkt.... Könnte 1000 Dinge aufzählen, die er mal gesagt, gemacht, gelassen hat.
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf meine Selbsterfahrungstherapie und habe mir dafür heute schon ein Tagebuch gekauft, damit ich dass, was mir wichtig erscheint gleich festhalten kann. Kennt ihr diese hübschen PaperBlanks-Bücher? Da gab es eins, auf dem ein Skript von Sigmund Freud eingeprägt ist - das war wohl ein Zeichen, so dass ich gleich zugegriffen habe.
Die Erde dreht sich weiter und irgendwann fügt sich alles, wie es soll (das steht schon in meinem Geburtshoroskop). Ob Arne dazu gehört steht dort nicht, aber bis jetzt ist (manchmal leider) alles eingetroffen, was dort stand. Auch meine Charaktereigenschaften sind dort sehr trefflich beschrieben. Ich vertraue mir also selbst, dass auch meine Zeit kommen wird!
Liebe Grüße an euch alle!
Lauschi
Allerdings schaffe ich es immer noch nicht, mir nicht seinen Kopf zu machen. Im Grunde ist es doch so, dass ich von allen Seiten in meinen Annahmen über die Gründe der Trennung bestärkt werde. Ich hatte von gestern auf heute Nachtdienst und habe mich die halbe Nacht mit einer Kollegin und inzwischen auch lieben Freundin unterhalten (nicht nur über die Trennung versteht sich). Sie ist Krankenschwester und arbeitet schon ganz lange in der Psychiatrie, macht viele Gruppen mit Patienten und viel Einzelbezug. Arne kennt sie nicht persönlich.
Sie meinte auch, dass alles was er mir entgegenschleudert von wegen nicht gefestigt und so, eigentlich er ist. Das wäre ein Paradebeispiel von Projektion. Sie sagte auch noch, dass alles was ich bisher (auch von den guten Zeiten) berichtet habe, eigentlich so klingt, als wenn ich die große Liebe seines Lebens bin und er mit sich selbst einfach nicht klar kommt und Angst vor Verlusten hat...
Als wir uns vor 3 Wochen im Park zum Gespräch getroffen haben, habe ich bei der Verabschiedung zu Arne gesagt, dass ich gar nicht weiß, wie ich mich verabschieden soll und deshalb einfach gehen werde. Seine Reaktion darauf war ja, mich in den Arm zu nehmen und BussiBussi machen zu wollen. Das in den Arm nehmen konnte ich leider nicht mehr schnell genug abwenden, aber vor BussiBussi habe ich mich schnell rausgewunden. Ich sagte dann zu ihm, dass ich genau diese Nähe nicht gewollt habe (und wenn dann nur unter anderen Voraussetzungen). Er meinte darauf mit einem dämlichen Grinsen mir die Hand entgegen strecken zu müssen ("Dann eher so?"). Ich: "Nein, eher so." Ich hab mich dann umgedreht und bin gegangen ohne mich noch einmal umzudrehen.
Man, was einem so alles durch den Kopf geht, wenn man sich nicht ablenkt.... Könnte 1000 Dinge aufzählen, die er mal gesagt, gemacht, gelassen hat.
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf meine Selbsterfahrungstherapie und habe mir dafür heute schon ein Tagebuch gekauft, damit ich dass, was mir wichtig erscheint gleich festhalten kann. Kennt ihr diese hübschen PaperBlanks-Bücher? Da gab es eins, auf dem ein Skript von Sigmund Freud eingeprägt ist - das war wohl ein Zeichen, so dass ich gleich zugegriffen habe.
Die Erde dreht sich weiter und irgendwann fügt sich alles, wie es soll (das steht schon in meinem Geburtshoroskop). Ob Arne dazu gehört steht dort nicht, aber bis jetzt ist (manchmal leider) alles eingetroffen, was dort stand. Auch meine Charaktereigenschaften sind dort sehr trefflich beschrieben. Ich vertraue mir also selbst, dass auch meine Zeit kommen wird!
Liebe Grüße an euch alle!
Lauschi
Gast- Gast
Re: War's das jetzt oder ist er nur feige?
Hey Ihr,
ich habe heute ganze 41 Minuten mit meinem Papa telefoniert! Der ist ja auch eher so einer, der wenig Gefühle zeigt. Sein Gesprächsanteil war dann zwar auch eher gering und beschränkte sich eher auf Kommentare wie "Der ist doch ein Idiot." "Was soll denn der Kinderkram?" und "Ich versteh den nicht." aber immerhin hat er mir und meinem Geheule zugehört
Das find ich echt gut.
So, nun geh ich ins Bett und freu mich, dass ich morgen wieder jede Menge Arbeit zum ablenken haben werde (Montage sind auf Station immer die Hölle...) und abends geht´s zum Boxen
Die Lauschi
ich habe heute ganze 41 Minuten mit meinem Papa telefoniert! Der ist ja auch eher so einer, der wenig Gefühle zeigt. Sein Gesprächsanteil war dann zwar auch eher gering und beschränkte sich eher auf Kommentare wie "Der ist doch ein Idiot." "Was soll denn der Kinderkram?" und "Ich versteh den nicht." aber immerhin hat er mir und meinem Geheule zugehört
Das find ich echt gut.
So, nun geh ich ins Bett und freu mich, dass ich morgen wieder jede Menge Arbeit zum ablenken haben werde (Montage sind auf Station immer die Hölle...) und abends geht´s zum Boxen
Die Lauschi
Gast- Gast
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