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unerwartetes Ende nach 5 Jahren

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Beitrag  Felidea Fr Dez 10, 2010 1:38 pm

Ich weiss grad garnicht so recht wo ich anfangen soll.

Mein Freund und ich führten 5 Jahre eine scheinbar glückliche Fernbeziehung - sahen uns leider nur alle 2 Wochen, telefonierten zwischendrin tagtäglich mehrfach.
In dieser Zeit haben wir viel durchgemacht, was nichts mit uns selbst zu tun hatte, sondern eher äussere Einflüsse waren.
Doch so hart die Brocken auch waren, die uns entgegen geworfen wurden, so haben wir immer zueinander gestanden und gaben uns halt.

Schlimm war, das wir abwechselnd in Depressionen verfielen. Vor drei Jahren erst ich. Ich machte Therapie und erkannte, das sich meine Gefühle für meinen Freund verändert hatten - was ich aber nicht als negativ empfand, sondern mir sicherheit vermittelte, das wir gemeinsam alles durch stehen können (andere Probleme wurden wie immer auf die lange Bank geschoben und ausgeblendet)
Anfang dieses Jahres verfiel er der Depression, sagte es liegt an seiner Arbeit (war bei einem Bestattungsunternehmen) und das er nicht wüsste, wie er es schaffen kann, damit es für uns vorwärts geht geschweigeden wo er selbst eigentlich steht.

Doch auch in dieser für Ihn schweren Zeit wollte ich ihm mit aller Kraft beistehen. Glaubte ich ja, das es sicher gut für Ihn wäre auch eine Therapie zu machen. Glaubte ich felsenfest, dass er mich mehr liebt, als ich ihn.

Im September fing er eine Teilstationäre behandlung an und ich war wirklich opimistisch, dass dies Ihn in seinem Leben wieder festigt. Ich träumte bis zum Schluß von Heirat,Kindern, einem kleinem Häuschen mit Ihm an meiner Seite. Wir sprachen oft darüber wie wir in 30-40 Jahren gemeinsam auf einer Parkbank sitzen und Tauben füttern.

Mitte November kündigte er mir dann am Telefon an, dass er mit mir reden müsste - jedoch nicht am Telefon (wie sehr ich solche Spielchen hasse). Ich fragte ihn sämtliche möglichkeiten ab - unter anderem ob er genug von mir hat, ob er mich nicht mehr sehen will. Er blieb jedoch stumm und sagte das er am nächsten Tag vorbei kommen will um mit mir zu reden - ein Tag mitten in der Woche - entgegen jeglicher Gewohnheit, dies konnte nichts gutes Bedeuten.

Er holte mich von der Arbeit ab, wir fuhren auf einen verlassenen Parkplatz.
Die ganze Fahrt über schwiegen wir beide. Als wir ankamen, sagte er das er nicht so weiter machen kann. Sich seine Gefühle für mich verändert haben. Seine Gefühle seiner Meinung nach nicht mehr für eine Beziehung reichen würden. Und wieder fragte ich alles ab was mir in den Sinn kam, ob ich was falsch gemacht habe, ob er eine andere kennen gelernt hat. All dies verneinte er, schob es ein Stück weit auf seine Therapie.
Ich war am Ende und konnte stundenlang nur heulen.

Gleich am nächstem Tag kam eine SMS von ihm. Es täte im Leid, er hätte eingesehen das es ein fehler war.
Darauf telefonierten wir, ich verzieh ihm... er kam übers Wochenende vorbei...
dazu kam glaube ich erschwerend, das sein Vater schwer krank wurde. Dieser lag zu diesem Zeitpunkt schon Wochen im Krankenhaus und ihm ging es zunehmend schlechter. Trotz des schweren Schlages träumte ich weiter von einer gemeinsamen Zukunft. Wie wir Weihnachten verbringen, ob wir mit seiner Mutter zusammen ziehen sollen etc..

Das letzte Novemberwochenende fuhr ich zu ihm. Wir hatten vor, uns mit einem befreundetem Päärchen zu treffen. Schlußendlich war es eher eine Männerrunde mit mir als einzigste Frau. Freude kam bei mir auch nicht so recht auf, ich spürte wohl schon das sich was anderes anbahnt. Also gingen wir irgendwann zu Ihm nach Hause. Er wollte Sex - ich eigentlich nicht, sträubte mich zuerst - doch überkam mich die Angst ihn erneut verlieren zu können. Naja was soll´s.
Am nächsten Tag überschlugen sich dann die Ereignisse. Wir überlegten erst noch wie wir den restlichen Tag verbringen wollen, bis er ein Anruf aus der Klinik erhielt wegen seinem Vater. So brachte er mich nur noch zum nächsten Bahnhof und fuhr gleich weiter zum Krankenhaus. Am darauffolgendem Tag verstarb sein Vater.

Dann letzte Woche Mittwoch, als wir wie jeden Tag telefonierten, sagte er mir das er wieder mit dem "Thema" anfangen müsste was wir schon mal hatten. Er wüsste nicht mehr weiter, würde uns nicht mehr gemeinsam auf der Parkbank sitzen sehen, hätte für ein Mädel aus der Therapie gefühle entwickelt, die er eigentlich mir gegenüber haben sollte.

Und wieder fiel in in ein tiefes Loch. Und ohne die Tabletten, die mir mein Arzt verschrieb, würde ich mich nur noch an den dunkelsten Gedanken festhalten.

Ich weiß garnicht mehr wer sich zuerst bei wem gemeldet hat. Jedoch diese Woche hat er sich jeweils alle zwei Tage bei mir gemeldet. Er war am Telefon -scheinbar - gut gelaunt. Ich fragte ihn gestern, warum er sich noch bei mir meldet. Er sagt das ihm die letzten 5 Jahre durchaus was bedeutet haben und das er nun nur noch ein Freund sein will - worauf hin ich sagte, das ich das nicht kann. Ich fragte ihn, wenn ich ihm nicht völlig egal bin, warum er sich dann nicht traut mir unter die Augen zu treten und mir direkt zu sagen das er mich nicht mehr liebt. Er sagte, dazu fehle ihm die Kraft und er wolle keine falsche Hoffnung wecken. Ich sagte ihm, dass seine Anrufe genau das aber tun, dann wurd ich richtig schwach und sagte ihm, dass keine andere Frau an seiner Seite so glücklich werden würde wie ich mit ihm und legte auf.

Seit einer Woche durch lebe ich die Hölle. Mag nichts essen, kann nicht schlafen. Selbst auf der Couch sehe ich seinen Schatten, spüre wie er sich an mich kuschelt. Egal was ich mache, es ist mit Errinnerungen an ihn gespickt.
Selbst die Nähe meiner Katze ist mir momentan zuviel. Mag nicht vor die Tür weil mich dann richtige Panikattacken ergreifen.

Wünscht ich könnte Ihm sagen, dass meine Hoffnung gestorben ist, das es je ein zurück gibt.
Wünsche Ihm nichts mehr als das er glücklich ist. Doch andererseits hoffe ich auch dass er tief verletzt wird, damit er erkennt, was er weggeworfen hat, wie ein abgetragenes Paar Schuhe.

Felidea

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Beitrag  SAD Sa Dez 11, 2010 7:52 pm

Hallo Felidea,

deine Geschichte ergreift mich wirklich sehr!
Ich finde es wirklich schlimm was er dir angetan hat, ich habe auch ein paar ähnlichkeiten zu meiner Geschichte entdeckt.
Du musst dich schrecklich leer und hilflos fühlen Sad allein dieser immer wieder kehrende stechende Schmerz in der Brust..
Jetzt weiß ich erst was es bedeutet wenn man sagt : Er hat mir MEiN HERZ GEBROCHEN..
Glaub mir, mir geht es genau so wie dir!
Ich leide auch an depressionen und das macht das ganze wirklich nicht einfacher!

Ich kann dir aber Hoffnung machen!- heute ist Tag 16 der Kontaktsperre, es tut immer noch verdammt weh und richtig begreifen will ich es immer noch nicht!
Ich stehe auch heute immer noch unter Schock!
ABER ich kann dir jetzt aus -.- eigener Erfahrung -.- sagen

ES WiRD VON TAG ZU TAG EiN KLiTZE KLEiNES BiSSCHEN BESSER (ERTRÄGLiCHER)!
Es brauch aber ViEL Zeit!

Du musst jetzt wirklich stark sein und all deine Kraft zusammen nehmen und nach vorne sehen!!!!!!!!!!!!

Mich würde interessieren-
Wie alt du bist?
Und ob du ihn zurück willst?
Hast du einen Plan, wie´s jetzt weiter geht?
Kümmert sich jemand um DiCH? (Freunde,Familie,Bekannte etc...)

GANZ GANZ LiEBE GRüßE

°°°SAD°°°




SAD

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Beitrag  Felidea So Dez 12, 2010 10:23 am

Wir sind beide 31 jahre alt.

Jetzt Tag 10. an dem er sich von mir trennte - der Schock sitzt zwar immer noch tief, aber ich versuche "wieder in die Gänge" zu kommen. In den vergangenen Tagen habe ich wirklich alles liegen lassen.
Tag 3 der totalen KS. Nein ich habe leider niemanden, bin die vergangenen Jahre immer in der Arbeit und in der Beziehung voll aufgegangen. Deshalb hat mein Ex sich wohl auch "verpflichtet" gefühlt sich noch bei mir zu melden.

Gott sei Dank gibt es Internet, so kann man sich durch die verschiedensten Erfahrungsberichte zu dem Thema zumindest vom eigenem Impuls ablenken, ihn doch wieder anzurufen.

Felidea

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Beitrag  Felidea Mo Dez 13, 2010 12:45 am

Ob ich ihn zurück wollen würde... stelle mir den ganzen Tag diese Frage....

Ich weiss im moment, wenn er mich fragen würde, würde ich ja sagen - obwohl ich unterbewusst weiss das es falsch wäre, da selbst wenn er sich seiner sicher wäre, ich nicht unbefangen "neu" anfangen könnte.

Meine Pläne für die Zukunft.... das einzige was ich "geplant" habe ... mich erstmal mindestens bis Februar nicht zu melden. Er hat sich auch heute nicht gemeldet ... einerseits bin ich froh ... andererseits schleppe ich den ganzen Tag das Telefon hinter mir her, in der paradoxen Angst, dass wenn ich kurz auf Klo wäre, er gerade dann anruft. Ich versuche wirklich die 7 Schritte einzuhalten - gerade erstmal die Kontaktsperre und wenn es mir nicht mehr so weh tut, will ich mich bei ihm melden. Möchte mir auch morgen das Buch "Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst" kaufen - ich hoffe wirklich das ich mich selbst so sehr in den Ars** getreten kriege um in die Stadt zu fahren.

Versuche im Moment wieder ein Leben zu leben.... das ist schon hart für mich weil es in erster Linie bedeutet, Freundschaften aufzubauen zu pflegen - woran ich die letzten Jahre überhaupt nicht dachte, bezeichne mich selbst gerne als Sozialkrüppel. So hab ich mich die Tage bei WKW (bei meinVZ hab ich mich die Tage löschen lassen wg. meinem Ex) angemeldet und heute eher zufällig meinen Ex-Freund aus der Sekundarstufe getroffen. Er hat gesagt das er die vergangenen ca.13 Jahre schon mal häufiger an mich dachte - und ich muss sagen irgendwie schmeichelte es mir. Wir haben auch gleich Tel.Nr. ausgetauscht und gut eine Stunde telefoniert über Gott und die Welt. Das tat mir deshalb gut, weil es für ihn auch kein Problem war, schnell das Thema zu wechseln wenn es mir unangenehm wurde - gab schliesslich genug sonst noch zu erzählen.

Danach musste ich wieder gegen meinen Impuls ankämpfen, wenn schon nicht meinen Ex selbst anzurufen - doch die gemeinsamen Freund, um (in-)direkt etwas über meinen Ex zu erfahren.
Versuche mir selbst einzureden, dass diese Beziehung so schön sie auch war, keinen bestand mehr hat. Doch die Hoffnung ist ein widerspenstiges Biest. Versuche mir die Hoffnung selbst madig zu reden, versuche mir bewusst zu machen, dass die KS in erster linie dafür da ist, damit ich wieder zu mir selbst finde - mich vielleicht sogar neu erfinden!

Nehme mir jeden Tag auf´s neue vor - aber heute schlafe ich im Bett (auf der Couch schläft es sich nicht wirklich gut)!

Aus all den verschiedenen (und doch irgenwie gleichen) Erfahrungsberichten hier, kann man in erster Linie ziehen, dass nur eine KS zu anfang sinn macht UM ZU SICH SELBST WIEDER ZU FINDEN! So stelle ich mir die Frage, war ich vorher eine andere? Warum sollte ich mich verändern wenn ich schon immer so wahr - will ich den nicht so geliebt werden wie ich bin.

Deshalb bin ich traurig und froh zugleich - das mein Ex sich heute nicht gemeldet hat - den eigentlich weiß ich selbst grad nicht was ich will und wer oder was ich bin.

Felidea

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