verwirrt und alleingelassen..

Hallo zusammen,

erstmal möcht ich sagen dass ich es toll finde, dass es "da draußen" jemanden gibt, der sich für die Probleme und den Kummer anderer interessiert - danke dafür!

Ich möcht Euch auch kurz meine Geschichte erzählen in der Hoffnung herauszufinden, ob das alles überhaupt noch einen Sinn hat oder ich mir besser meinen Schatzi aus dem Kopf schlage...
Wir haben uns im Oktober 2009 über das Motorradfahren kennengelernt und auch sehr schnell zusammengefunden. Er war 10 Jahre alleine (lebt in einer eigenen Wohnung bei seinen Eltern im Haus, hat einen verantwortungsvollen Job und ist viel in Vereinen engagiert). Ich hatte damals gerade eine sonderbare Fernbeziehung beendet und es war auch gut so. Wir haben sehr viel gemeinsam verbracht und sind auch schon im Dezember 09 gemeinsam in Urlaub geflogen - es war super - kein Streit - niemals. Die eine oder andere Meinungsverschiedenheit, aber das muss es ja geben. Wir haben seine Vereinsverpflichtungen (Versammlungen, Feste etc.) gemeinsam gemeistert und es hat mir Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, dass er an einem Burnout nagt (ich selbst bin auch angeschlagen und informiere mich schon seit Jahren darüber - über Symptome und Behandlungsmethoden und auch Konsequenzen). Er selber hat viel über einen Kollegen geschimpft und wurde seit letzen Sommer immer "schwerfälliger". Er hat stark an Gewicht zugenommen (vorher schon nicht mager :-)) und hatte immer weniger Lust was zu machen. Auch seine Freunde haben das beobachtet. Vom Thema in den eigenen 4 Wänden will ich garnicht reden... wollen wollte er, ja, können nein oder nur.. *seufz*.
Wie auch immer, ich habe es auf seine psychische Belastung geschoben. Dazu kam dann hoher Blutdruck, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit etc.. Er ist zum Arzt weil ich drauf drängte. Zu der Zeit haben wir uns zumindest von meiner Seite aus gut verstanden und ich liebte ihn noch (auch heute noch...) aber ich habe gemerkt, dass irgend etwas in ihm vorging. Und plötzlich aus heiterem Himmel: schluss gemacht.
Hm naja, so aus heiterem himmel war es nicht, ich hatte den ganzen Tag schon so ein komisches Gefühl - ich sagte immer ich habe "einen Draht" zu ihm.. ich hab also geahnt was kommt:
Er kam zu mir und sagte es habe keinen Sinn mehr, er will nicht mehr. Er konnte nichtmal sagen was lost ist, warum er schluß gemach hat - er sagte immer nur " ich will es nicht mehr". Und er müsse es auf "die harte Tour" machen, sonst würde er es nicht packen, er wäre zu weich...

Ich stand da wie ein begossener Pudel, plötzlich tat sich ein Abgrund auf und ich mittendrin... alles weg - Freunde, Aktivitäten - vor allem aber der Mann den ich liebe.
Ich habe mir vorgenommen zu kämpfen schließlich ist das eine gute Partnerschaft wert - und natürlich alles falsch gemacht.. .wie wohl die meisten hier..

Ich bin an eine gemeinsame Veranstaltung gegangen - eine Woche nachdem er schluß gemacht hat - hinterher erfuhr ich von ihm, dass er schrecklich sauer war wegen dieser "Aktion" (weil die anderen ?!? dachten wir seien wieder zusammen)
Zum Geburtstag 3 Wochen später hab ich ihm eine Torte geschickt (selbtgemacht) - er war sauer wegen der "Aktion"

Natürlich kam es wie es kommen musste und ich habe ihm per Mail alles an den Kopf geworfen was mich zuvor - zwar nur wenig, aber immerhin - gestört hat (Dickschädel, Sturheit vom Vater etc...)

Ich wollte rausfinden was passiert war, dass er mich plötzlich nicht mehr liebte - es musste ja einen Grund geben. Ich wollte es wissen um abschließen zu können - um zu verstehen. Eine andere Frau ist es nicht, er sagt er liebt mich nicht mehr. (wir hatten bis Samstag (seihter KS) mehr oder weniger freundschaftlichen Kontakt per SMS)

Meine selbständigen Auftritte (Beispiel konnte er nicht sagen) hätten ihn und andere ?!? gestört (später im Gespräch erfuhr ich dann von ihm, dass er das teilweise auch nicht nachvollziehen konnte ?!?), meine rechthaberei könne er nicht mehr ertragen. Letzteres habe ich erkannt und werde es ändern sofern es möglich ist. Es ist mir nach der Diskussion mit meinem Ex-Schatzi an meiner Mutter aufgefallen und ich war vollkommen entsetzt, dass ich die gleichen Züge aufweise. Da sind mir erst die Augen aufgegangen was er überhaupt meinte. Das werde ich abstellen, daran will ich arbeiten.

Nachdem er mir das in einer Mail mitgeteilt hatte, hatten wir ein langes Telefongespräch (ein paar Tage später nachdem wir uns beide beruhigt hatten) und den Hauptgrund den er nannte: er liebt mich nicht mehr...
Mit dem gesundheitlichen Hintergrund kann ich es verstehen, dass er keine Lust mehr drauf hat noch ein Problem mehr zu haben was ihn belastet - zumal das ein typisches Burnout-Symptom ist (Kontakte brechen) - ok. Ich bin aber auch nur ein Mensch... und dummerweise liebe ich ihn nunmal - die Frage ist - nutzen meine Bemühungen überhaupt was oder sind mir die Augen zu spät aufgegangen? Klammer ich mich an einen Strohalm und schieb die Gesundheit ale Entschuldigung vor (er hat eine Kur beantragt)?

Wer von hier hat denn seinen Ex wieder zurückbekommen - sofern er/sie ihn nach den 7 Wochen noch wollte?
Ich habe heute tapfer Tag 3 der KS rumgebracht :-) und ich werde durchhalten..

ach ja - einmal sagte er er habe das Gefühl dass er mir im Moment nicht das zurückgeben kann was ich ihm gebe und dass das nicht seine Art ist...

Liebe Grüße
Sylvia

Vorweg. Vergiss das mal mit den 7 Wochen.
Den Hauptgrund der Trennung sehe ich hier:

alles weg - Freunde, Aktivitäten

Du hast dich für die Beziehung aufgegeben. Deine Motive waren sicherlich ehrenhaft, aber
für eine Beziehung ist es nicht von Vorteil.

Er war vor dir 10 Jahre allein? Hmmm. Bei Mutti im Haus? Hmmm.
Schonmal an Depression gedacht? Sind fast die gleichen Symptome. Burnout hört sich im
Umfeld natürlich besser an.

Die Aktionen nach der Trennung waren natürlich kontraproduktiv. Macht aus dem Gefühl heraus
aber fast jeder so.

Bevor du an ein Ex-back denken kannst, mache erstmal ein Ich-back.

Schweinchenhund schrieb:Vorweg. Vergiss das mal mit den 7 Wochen.
Den Hauptgrund der Trennung sehe ich hier:

alles weg - Freunde, Aktivitäten

Du hast dich für die Beziehung aufgegeben. Deine Motive waren sicherlich ehrenhaft, aber
für eine Beziehung ist es nicht von Vorteil.

Naja, aufgegeben würde ich nicht sagen - wie geschrieben hatte ich zuvor eine Fernbeziehung und hier ohnehin keine oder nurnoch kaum Kontakte. Von daher hat es sich einfach so ergeben. Außerdem haben wir gemeinsame Interessen - die ich natürlich auch alleine machen kann *wielangweilg* oder mir eben jemand anderes dafür suche. Da bin ich natürlich dabei, aber das geht alles nicht so schnell, zumal es mich natürlich auch noch erinnert wie es war mit ihm..

Schweinchenhund schrieb:
Er war vor dir 10 Jahre allein? Hmmm. Bei Mutti im Haus? Hmmm.
Schonmal an Depression gedacht? Sind fast die gleichen Symptome. Burnout hört sich im
Umfeld natürlich besser an.

Nennen wir es einfach "psychisches Problem" :-)
Er sagte er hatte in den letzten Jahren keine Zeit für Frauen, weil er sich so in den Job gehängt hat.. könnte auch alles zusammen sein - ist es vermutich auch.
Aber das zu erkennen löst ja nicht mein Problem...

Schweinchenhund schrieb:
Bevor du an ein Ex-back denken kannst, mache erstmal ein Ich-back.

Ja, da bin ich dran, das hab ich auch erkannt, dass das keine gute Idee war - ich hatte aber auch nicht damit gerechnet, dass ich so schnell wieder alleine dastehe... heut bin ich schlauer :-)

Liebe Grüße
Sylvia

...vielleicht hilft das...

Männer sind anders, Frauen auch ..." unter diesem Titel hat der Paartherapeut John Gray einen Ratgeber für die Partnerschaft herausgegeben. Er geht davon aus, dass Männer und Frauen unterschiedliche Bedürfnisse haben und wir die Unterschiede kennen müssen, wenn wir Beziehungsprobleme vermeiden wollen.

Statt zu erwarten, dass der Partner so denkt, fühlt und handelt wie wir, sollten wir ihn in seinem Anderssein akzeptieren. Statt den Partner ständig zu kritisieren oder uns gekränkt von ihm zurückzuziehen, können wir unserem Partner, wenn wir seine Bedürfnisse kennen, mit Liebe begegnen. Statt uns zu trennen oder zu zerfleischen, können wir uns an ihm erfreuen.


"Männer und Frauen haben nicht nur eine unterschiedliche Art, sich verständlich zu machen, sie denken, fühlen, lieben und freuen sich auch anders. Außerdem nehmen sie ihre Umwelt grundverschieden wahr und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist, als kämen sie von zwei verschiedenen Planeten und sprächen verschiedene Sprachen." (John Gray). Die Kenntnis dieser Unterschiede kann Beziehungsprobleme vermeiden.


Männer und Frauen müssen lernen, sich gegenseitig mit ihren Unterschieden zu akzeptieren. Sie müssen lernen, dem Partner die Bedürfnisse zu erfüllen, die er wirklich hat, und nicht die, die man selbst erfüllt bekommen möchte. Erst dann hat die Liebe eine Chance und wir können Beziehungsprobleme vermeiden.


Schauen wir uns an, was Männer und Frauen brauchen, um sich geliebt zu fühlen.


Wann fühlen sich Frauen geliebt?
Um sich geliebt zu fühlen, brauchen Frauen,

dass der Partner ihnen zuhört und sich bemüht, ihre Gefühle zu verstehen, ohne gleich Ratschläge zu geben
dass der Partner ihnen Mitgefühl statt Lösungen anbietet
dass der Partner Unterstützung und Hilfe anbietet
dass der Partner an der Partnerschaft mit ihnen arbeitet
dass der Partner ihre Gefühle akzeptiert und nicht herabmindert
dass er sie nicht unterbricht mit Sätzen: "Komm zur Sache. Du solltest dir nicht so viel Sorgen machen. Das ist doch nicht so schlimm."
dass er sie bei Stress über ihre Probleme und Gefühle reden lässt
das Gefühl, liebevoll behandelt, umsorgt und respektiert zu werden
das Gefühl, etwas Besonderes zu sein
das Gefühl, angehört und verstanden zu werden
das Gefühl, dass Rechte, Wünsche und Bedürfnisse akzeptiert werden und Vorrang vor denen des Mannes haben, er beispielsweise Absprachen nicht vergisst
das Gefühl, dass er sich um sie sorgt und ihnen seine Liebe immer wieder versichert
täglich Zeichen, Gesten und die verbale Bestätigung, geliebt zu werden
das Gefühl, in Entscheidungen miteinbezogen und nach der Meinung gefragt zu werden
ein langes Vorspiel, um sexuelle Erfüllung zu erleben
Schmusen, Kuscheln und innige Umarmungen
dass er auf Kleinigkeiten eingeht, die ihnen wichtig sind
das Gefühl, wichtiger als alle anderen behandelt zu werden (zuerst begrüßt werden), besondere Zuwendung zu bekommen und zwar als allererste.
Wenn Beziehungsprobleme auftreten, dann sind daran immer 2 Personen beteiligt, d.h. die Ursachen für die Beziehungsprobleme gehen beide an!

Wann fühlen sich Männer geliebt?
Um sich geliebt zu fühlen, braucht ein Mann

dass die Partnerin nicht ständig an ihm herumnörgelt, sondern ihn akzeptiert
dass die Partnerin ihn nicht ständig kritisiert, kontrolliert und verbessert etwa mit Bemerkungen wie "Du hast schon wieder vergessen ... Du solltest einen Handwerker bestellen."
dass sie seine Kompetenz und Leistung schätzt und ihm Lösungen zutraut
dass sie ihm sein Interesse für Sport, High-Tech und Autos lässt
das Gefühl, autonom zu sein und ohne fremde Hilfe zurechtzukommen
die Erlaubnis, Probleme zunächst mit sich selbst auszumachen
dass sie erst hilft, wenn er ausdrücklich darum bittet
dass sie ihn bei Stress und Problemen sich zurückziehen und ihn in Ruhe lässt (Zeitunglesen, Fußball schauen, durchs Fernsehprogramm zappen ... ohne ihn mit ständigen Fragen "Du hast doch was" zu nerven)
das Gefühl, geschätzt und gebraucht zu werden
seinen Freiraum und Vertrauen in seine Problembewältigungsfähigkeiten, wenn er sagt: "Mir fehlt nichts. Es ist schon gut."
dass sie seine Bemühungen anerkennt
die Erlaubnis, sich ab und zu zurückziehen zu dürfen, um sich seine Autonomie und Unabhängigkeit zu bestätigen
dass sie nicht fordert, er müsse über seine Gefühle reden
das Gefühl, bewundert zu werden
dass er bei Stress Lösung für Probleme anbieten kann, wenn Frau ihn um Rat frägt
keine Vorhaltungen "Ich hab dir ja gesagt ... Du weißt doch, dass ..."
Vertrauen, Akzeptanz und Anerkennung statt Beschuldigung, Anzweifeln, Kritik und Verurteilung
dass sie um Hilfe bittet und er die Freiheit hat, die Bitte abzulehnen
dass die Partnerin ihm für bestimmte Aktivitäten dankbar ist
die Anerkennung, im Leben anderer eine positive Veränderung herbeizuführen
dass sie an seine Fähigkeiten, Ehrlichkeit, Integrität, Zuverlässigkeit und Ernsthaftigkeit glaubt.
"Du verstehst mich nicht". Diese Äußerung ist wohl die häufigste Klage von Frauen, wenn Männer ihre Bedürfnisse nicht ernst nehmen oder missachten und sie ist ein sicherer Hinweis auf Beziehungsprobleme. Darüber reden und sich austauschen ist die Lösung. Dem anderen mitteilen, was einem fehlt. Weder Männer noch Frauen sind Hellseher.

Beziehungsprobleme lösen sich nicht von alleine in Luft auf. Sie wollen und müssen aktiv beseitigt werden, wenn die Beziehung eine Chance haben soll.

hallo zusammen,

sowas blödes, ich habe es "geschafft" 2 Wochen KS zu halten (insgesamt 3, aber nach der 1. Woche hat er sich gemeldet, komischerweise genau da, als ich von nem Date mit nem anderen zurückkam - er wusste davon aber nichts und hat auch sicher nicht von wem anderem erfahren..riechen Männer sowas?) Er hat ne SMS geschrieben wies mir geht und ich hab ihm so belanglos wie möglich geantwortet... das ging ja noch. Aber nun, nach 2 Wochen weiterer KS bin ich umgefallen *seufz* Ich musste einfach wissen wies ihm geht, zumal je länger ich KS halte umso mehr an ihn denke. Ich komm mir langsm vor wie ein ferngesteuertes Kleinkind *grummel*. Es kann doch nicht sein, dass der Verstand sagt "schluss jetzt" und der Herz macht was es will??

Inzwischen habe ich mit einer guten Freundin und ihrem Mann gesprochen - hat sich so ergeben - und auch sie sind sich einig, dass das wirkliche Problem mit ihm nicht bei mir, sondern bei seinem kranken Verhältnis zu seinen Eltern liegt - nur wie kriegt man das in seinen Kopf rein?
Er hat während der Beziehung einige so Andeutungen gemacht, das seh ich nun im Nachhinein... rechtzeitig gesehen hätte ich dem vielleicht entgegenwirken können... aber so? diese Machtlosogkeit ist so *hmpf*

Ich habe mir auch einen eigentlich meiner Meinung nach guten "AbwartunddannanpirschPlan" gemacht - nur klappts nicht mit dem Abwarten...

Hat nicht vielleicht jemand eine positive Geschichte bei der er/sie wieder zusammengekommen sind - einfach so zum Mut machen?

Viele Grüße und Daumen hoch an alle die auch am leiden sind..

Sylvia