Hab ich wirklich alles verloren?

Hallo,
Bin schon länger stille mitleserin, nun ringe ich mich durch, hier mal meine Geschichte aufzuschreiben. War schon in einem anderen Forum, dort wurde ich ziemlich fertiggemacht, weil viele mich nicht verstehen konnten. Ehrlich gesagt versteh ich mich selbst auch nicht!
Aber mal von vorn.
Vor 4 Monaten habe ich mich von meinem Mann getrennt, mit dem ich 2 Jahre verheiratet und 8 Jahre zusammen war. Wir haben zwei kleine Kinder, die 7 und 4 Jahre alt sind.
Mein Mann hat immer alles für mich gemacht, hat sich Super um die Kinder gekümmert und war fast schon zu lieb zu mir.
Im August hab ich ihm, nachdem ich aus einem Kurzurlaub mit einem guten Freund war, nach länger Überlegung gesagt, dass ich mich trennen werde. Ich hab lange mit mir gerungen, hab gedacht, ich hätte mich in den guten Freund verliebt....
Wir sind kurz vorher in ein großes Haus zur Miete eingezogen, haben uns damit total übernommen, und auf einmal kam mir nur noch in den Sinn:"soll das jetzt alles gewesen sein? Muss ich jetzt bis ich 80 bin so weiterleben? 2 Kinder, Mann, Haus, Hund...?! "
Ich stellte alles in frage, wollte mit meinen finanziellen und allen sorgen alleine sein, war halb verliebt...!
Mein Mann hat sich nie um Rechnungen und Geld gekümmert und ich konnte nix mehr, war wie gelähmt!
Mein Mann hat gelitten, wie ein Hund, geweint, mich festgehalten und mich sogar gefragt, ob es jemals wieder etwas werden könne. Ich hab alles verneint, war mir total sicher.
Er sagte dann nur, ich solle mir bewusst sein, dass er nicht allein sein könne, und sich schnell ne neue Freundin suchen werde, und auch das war mir einfach egal :0(
Nun wohnen wir in getrennten kleinen Wohnungen, ich weiß, dass er seit Anfang Dezember ne neue Freundin hat, und für unsere Kinder interessiert er sich gar nicht mehr.
Seit einiger zeit fällt mir auf, dass ich ihn sehr vermisse, hab es ihm auch gesagt, aber er drÄngt auf Scheidung.
Hab lange darüber nachgedacht, ob einfach nur mein Ego verletzt ist, aber ich bereue alles so sehr und Wünsche mir nichts mehr als mein "langweiliges" Familienleben zurück. Was soll ich nur tun?
Ich weiß, dass alles meine Schuld war und glaubt mir, ich kann mir selbst nicht verzeihen!
Was soll ich denn bloß tun?
Danke und liebe Grüße
Dani

Hallo,

das wichtigste erstmal, es ist nicht allein deine Schuld. Rede dir so etwas nicht ein, denn so wirst
in der Rolle des Unterlegenen gefangen sein und alles aus diesem Blickwinkel hinaus unternehmen.

Das was dir passiert ist trifft man häufig bei den Vertretern des männlichen Geschlechts an. Zu meinen,
alles wird zu viel und soll das immer so weitergehen. da kann man schon mal geneigt sein, sich in
etwas zu stürzen um alles zu verdrängen.

Überreden wirst du deinen Mann nicht können. Akzeptiere erstmal seine Entscheidung und nutze
die Zeit intensiv, um euch beide zu reflektieren.

Was wäre passiert, wenn das mit dem Neuen funktioniert hätte? Wärst du dann auch zu deinem
"lieben" Mann zurück gegangen, in euer langweiliges Leben?
Diese Worte hast du schon bewusst gewählt, weil sie aufzeigen, was dich gestört hat.

Selbst wenn ihr morgen zusammenkommt, was gibt dir die Gewähr, das es dich nicht schon bald wieder
langweilt. Die neuen Regeln eurer Zweisamkeit müssen überdacht werden und ihr müsstet beide
intensiv an euch arbeiten, das dies nicht wieder eintritt.

Als ersten Schritt sieh erst mal zu, das sich das Verhältnis zu den Kindern wieder normalisiert. Das ist
auf Dauer kein Zustand.
Für alles andere ist es noch zu früh.

Hallo Dvongehr,

haben wir hier auch nicht oft, dass jemand als "Verlasserin" hier auftaucht. Deine Geschichte ist so der "Alb- und Hoffnungstraum" vieler hier.
Nichts desto trotz will ich Dir antworten.

Wie ja schon Schweinchenhund schrieb, ist sein Verhalten durchaus eine Strategie von Männern mit Trennung umzugehen. Ich nenne das immer "Ein Mann ein Wort". Er hat also nach anfänglichen Versuchen was zu retten (Wobei er eigentlich ja 0 Chanche hatte ) nun entschieden: Gut, sie will nicht, also bitte. Reisende soll man nicht aufhalten !!!!!!

Nun sind "Fluchtbeziehungen" wie Deine (und vielleicht auch seine) nicht geeignet ALTE Probleme zu lösen und Deine Zeile

ich bereue alles so sehr und Wünsche mir nichts mehr als mein "langweiliges" Familienleben zurück.

mag vielleicht ironisch/traurig gemeint sein. Es zeigt jedoch die Gefahr die lauert. Verletzte Seelen und die sind bei einer Trennung ja immer gegeben, brauchen Zeit zu heilen. Eigene Schwächen zu erkennen und wieder zu neuer Stärke zu finden ebenfalls.

Um nicht alles zu doppeln, schließe ich mich der Meinung von Schweinchenhund an mit dem was Du erst einmal tun solltest. Aktionismus bringt gar nix. Achte auf Deine/Eure Kids und achte auf Dich.
Die Zeit ist nicht Dein Feind, doch warten ist Zeitverschwendung.

lG Blackhole

P.S.

Ich weiß, dass alles meine Schuld war und glaubt mir, ich kann mir selbst nicht verzeihen!

Selbsthass ist keine Basis für ein neues Leben.

Ach so. Schreib doch mal bitte bei Gelegenheit Euer Alter dazu. Da lässt sich Deine Geschichte besser einordnen.

Danke für eure Antworten :0)
Wir sind 32.