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Beitrag  Passiflora incarnata Di Feb 23, 2010 12:34 am

Guten abend ihr Lieben,

nachdem ich nun schon eine ganze Weile fleißig Eure Geschichten verfolge, wollte ich nun selbst mal aktiv werden und ggf. ein paar andere Meinungen zu meinem Fall hören...

Mein Ex hat vor ca. 5 Wochen mit mir Schluss gemacht. Es war eine Trennung "im Guten", d.h. ohne Streit.

Wir waren 4,5 Jahre zusammen und hatten auch bis zum Schluss eine sehr schöne Zeit, ohne größere Streitereien.
Er war mein erster richtiger Freund, meine erste langjährige Beziehung.
Man muss erwähnen, dass uns 16 Jahre Altersunterschied trennen, was aber an sich nie ein Problem in der Partnerschaft darstellte, da wir uns geistig schon auf einem ähnlichen Niveau befinden und uns auch sonst immer gut ergänzt haben. Ich habe von ihm gelernt, er aber auch von mir.
Wir haben einige schwierige Situationen zusammen durchgemacht, uns gegenseitig Halt gegeben. Wir sind gleichzeitig beste Freunde geworden, konnten über alles, wirklich alles reden. Vielleicht haben wir manches auch totgeredet...
Er ist eher ein Kopfmensch, der rational und realistisch denkt- ich dagegen bin eher die verträumte Idealistin.

Hinzu kommt, dass wir seit 2,5 Jahren eine Wochenendbeziehung führten, da er beruflich gezwungen war, umzuziehen. Ich wohne nun seit über einem Jahr auch in einer anderen Stadt wegen meines Studiums (habe vorher eine Ausbildung gemacht in dem Ort, in dem wir zuvor auch fast 2 Jahre zusammen lebten). Uns trennten also die letzten 2,5 Jahre gut 500km, was zwar nicht immer leicht war, aber auch nicht der eigentliche Trennungsgrund.

Vielmehr habe ich mich wohl verändert, was mir inzwischen auch bewusst geworden ist.
Ich habe förmlich nur noch auf die Wochenenden bzw. auf IHN gewartet, habe mich ein Stück weit selbst aufgegeben, obwohl er das nie verlangt hat- im Gegenteil. Habe Kontakte zu Freunden und Bekannten vernachlässigt, bin meinen Hobbies nicht mehr so nachgegangen wie früher noch. Und wurde auch zunehmend unglücklicher mit der Situation.
Der Start ins Studium fiel mir recht schwer, ich bin nie wirklich in meiner Studienstadt angekommen, da ich ständig nur auf der Flucht war. Habe das ganze erste Studienjahr viel gejammert bei unseren abendlichen Telefonaten und ihm oft Vorwürfe gemacht und ihm das Gefühl gegeben, dass er schuld an meiner Unzufriedenheit ist.
Das ging wie gesagt über 1 Jahr und wurde gegen Ende immer schlimmer. Dabei war ich hauptsächlich wütend auf mich selbst, weil er sein Leben in der Woche so gut auf die Reihe kriegt (er unternimmt viel mit Freunden, macht Sport und lässt sich überhaupt nicht hängen) - im Gegensatz zu mir. Allerdings hat er nur oberflächliche Freundschaften bzw. Zweckfreundschaften, das weiß er auch. Ich war die einzige, der er neben seiner Familie vertraute. Wir wissen alles voneinander.
Naja,es war eben eine schwere Zeit für mich- ich fühlte mich oft einsam und vernachlässigt.
In den Semesterferien war ich dann oft bei ihm- er war den ganzen Tag am Arbeiten und ich habe mich dort oft gelangweilt, weil ich noch kaum jemanden kannte und wieder den ganzen Tag nur auf ihn gewartet, was mich auf Dauer auch unzufrieden machte. Ich kam aus meiner Lethargie irgendwie nicht mehr richtig raus. Waren also auch keine tollen Bedingungen für ne glückliche Beziehung...

Weihnachten waren wir noch zusammen im Winterurlaub- da hat er mir zum ersten Mal direkt gesagt, dass sich seine Gefühle für mich geändert haben. Ich sei egoistisch geworden, höre ihm nicht mehr richtig zu, sei nur noch mit mir selbst beschäftigt, leicht derpressiv, und sei eben nicht mehr die, die ich einmal war als wir uns kennen lernten. Als er das sagte, musste er auch weinen, weil er selbst erschrocken war, dass er so über mich denkt.
Allerdings habe ich schon Monate zuvor gemerkt, dass es nicht mehr richtig lief. Aus der ehemals sehr leidenschaftlichen Beziehung ist mit der Zeit eine fast platonische geworden. Wir haben uns eben super verstanden und alles geteilt und uns alles erzählt-wie beste Freunde. Das war schön, reichte aber nicht mehr für ne Beziehung. Und irgendwie habe ich mich damit zufrieden gegeben. Er hat die Entscheidung auch schon lange mit sich herumgetragen und sie fiel ihm nicht leicht.
Er sagte, er will mich nicht weiter quälen. Er hat gemerkt, dass meine Gefühle für ihn noch stärker waren als seine Gefühle für mich. Dieses Ungleichgewicht konnte er irgendwann nicht mehr ertragen.
Dennoch haben wir beide so eine intensive Beziehung noch nie zuvor gehabt. Er meinte einmal, er ist durch mich viel offener geworden, hat gelernt über Gefühle zu reden. Und ich habe von seiner Erfahrung profitiert.


Seitdem nun Schluss ist, habe ich einiges geändert- Studium läuft momentan echt super, es macht mir wieder Spaß, wenn es auch stressig ist...Ich habe bisher alle Prüfungen bestanden, unternehme wieder mehr mit Freunden und habe das Gefühl, auch allein ganz gut klar zu kommen. Nun ziehe ich bald noch um...von Langeweile ist nix mehr zu spüren. Bin auch wieder kreativer. Eben ein bisschen so wie vor 4 Jahren, als er sich in mich veliebte...Er hatte früher immer nur Tussis oder eben auch kinderlose Geschäftsfrauen, die auch nur Karriere machen wollten, so wie er. Doch irgendwann hat ihn das auch gelangweilt. Ich war bisher seine zweitlängste Beziehung (nach seiner Ehe). Und ich war in seinen Augen anders als die anderen- das hat ihn fasziniert- einfach lieb, herzlich und offen. Davon ist anscheinend leider nicht mehr viel übrig geblieben...


Doch irgendwie lässt mich der Gedanke an ihn doch nicht ganz los, zumal wir ja auch nicht im Bösen auseinander gegangen sind.
Wir haben bisher beide keinen neuen Partner (ich habe im Moment kein Interesse und er hat keine Zeit als Workaholic).

Nun habe ich mich seit fünf Wochen kompletter KS (war stolz auf mich, solange durchgehalten zu haben!) heute doch per SMS mal bei ihm gemeldet, da ich gesehen habe, dass er am WE zuhause war. 2 Stunden später hat er dann direkt angerufen. Und irgendwie war das Gespräch nach anfänglichen Startschwierigkeiten wie immer- vertraut eben, aber nicht liebevoll. War ein komisches Gefühl...Ich habe berichtet, was es bei mir Neues gibt, er hat erzählt, was sich bei ihm so getan hat. Er meinte, er wollte sich schon eher melden, hatte aber Angst vor meiner Reaktion. Und es fiel ihm schwer, so lange nix von mir zu hören und sich so lange nicht zu melden, nachdem wir ja sonst jeden Tag Kontakt hatten. Dann meinte er, wenn er in 2 oder 3 Wochen nach Hause kommt, kann man sich doch mal auf nen Kaffee treffen...
Ich habe zugestimmt und gesagt, er solle sich melden, wenn er heim kommt.

Tja, nun weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll.
Hat er noch Interesse an mir? Will er nur ein freundschaftliches Verhältnis? Will er nun sein schlechtes Gewissen beruhigen, weil er weiß, dass er mir weh getan hat? Vermisst er die tiefgründigen Gespräche mit mir, weil er sonst keinen dafür hat? Vermisst er die vertraute Nähe? Gibt es noch eine zweite Chance für uns? Fragen über Fragen.
Ich kann es schwer einschätzen...Sein Verhalten passt gerade nicht so richtig zu ihm als Mensch, der primär auf seinen Verstand hört...


Wie soll man sich denn jetzt am besten verhalten? Erstmal die Unnahbare spielen?


Es ist nicht so, dass ich seit dem heutigen Gespräch wieder total verzweifelt bin, aber es wirft mich trotzdem ein wenig aus der Bahn...
Im Prinzip hat sich auch nicht extrem viel geändert, da wir uns ja sowieso recht selten gesehen haben und jeder irgendwo sein Leben hatte.
Klar- die abendlichen Telefonate, gemeinsamen Wochenenden und Urlaube fehlen sehr, ER fehlt mir sehr...
Aber ich bin auch nicht vollkommen überzeugt davon, ihn zurück haben zu wollen, weil auch nicht alles immer schön war...Er ist der liebste Mensch, den ich kenne- er hätte damals fast alles für mich getan...Aber viel Zeit hatte er nie, da er beruflich voll und ganz ausgelastet ist- 6 Tage die Woche- da blieb nicht viel Zeit für Zweisamkeit. Und diese Grundeinstellung zum Beruf wird sich wohl auch erstmal nicht ändern (solange er keine Kinder hat)...
Bin verwirrt...

Liebe Grüße, Passiflora

Passiflora incarnata

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Beitrag  Gast Di Feb 23, 2010 12:56 am

So,ich hab dann mal alles gelesen...

Zur Zeit lese ich ein supergutes Buch und ich glaube,das könnte Dir tatsächlich weiterhelfen!!Wie Du gesagt hast,konnte er das Ungleichgewicht nicht mehr aushalten und ich denke tatsächlich,dass genau da der Knackpunkt liegt.

Ich schätze schon,dass ihr bestimmt noch eine recht gute Chance auf einen Neustart habt aber ein bissl Zeit wird das brauchen.

Wenn Du Dich stabil genug fühlst,dann mach das mit dem Kaffeetrinken ruhig mal.

Das Buch heisst "Ich lieb Dich nicht,wenn Du mich liebst".

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Beitrag  Gast Di Feb 23, 2010 1:03 am

Entschuldige,dass ich so knapp bin.Ich bin schon ein wenig müde.

Hlte die KS noch bis er zum Kaffee kommen will,lies dieses Buch in der Zeit und Du wirst bis zu diesem Treffen um einiges schlauer und dadurch bedingt auch sicher im Auftreten sein. Laughing

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Beitrag  Passiflora incarnata Di Feb 23, 2010 9:44 am

Danke Dir, für die schnelle Antwort... Wink

Ich habe von dem Buch gehört und wollte es mir demnächst auch bestellen.

Es ist merkwürdig- am Anfang war ich eher die Überlegene, er hat sich mir sehr angepasst. Und er meinte immer, dass er nie derjenige sein wird, der Schluss macht, sondern dass er eher glaubt, dass ich mir irgendwann einen Mann in meinem Alter suchen werde und ihn irgendwann dafür verlasse.
Doch im vergangenen Jahr hatte ich wohl (auch durch die Entfernung) zunehmend Verlustängste und dementsprechend geklammert und genörgelt, er konnte mir nichts mehr recht machen...das hat viel kaputt gemacht. Die Liebe ist seinerseits erloschen, aber Gefühle sind schon noch da, eben auf einer anderen Ebene. Er hat mit der Zeit den Glauben an uns als Paar verloren. Er ist ein Mensch, dem man vertrauen kann, aber der auch sehr viel Freiraum benötigt. Das hat seine Mutter mir schon immer ans Herz gelegt, denn sein Vater ist genauso.

Das Doofe ist- ich verstehe unser Verhalten ja sogar- ich weiß genau, wie er tickt.
Aber rückgängig kann ich meine Fehler nicht mehr machen und ich weiß nicht, ob ich ihn davon überzeugen kann, es in Zukunft besser zu machen und ob er nochmal irgendwann richtige Liebe für mich empfinden kann und wird...ich hoffe es.
Ich habe ihm so oft versprochen etwas zu ändern, das ging dann mal wieder einen Monat gut und dann ist man in die alten Verhaltensmuster zurück gefallen...


Wie macht man sich denn wieder interessant?
Mit KS hab ichs ja nun 5 Wochen versucht und auch durchgehalten und das erste Gespräch nach unserer Trennung gestern am Telefon war ja auch irgendwie ok. Dass ich so stark sein kann, hätte er sicher nicht erwartet, so wie es in letzter Zeit lief. Das hat ihn bestimmt etwas beeindruckt...Nur ich möchte ja auch, dass der gute Eindruck nicht nur von kurzer Dauer ist.
Aber er nimmt mir sicher nicht ab, falls es bald zu einem Treffen kommen sollte, dass ich in 5-7 Wochen wieder komplett die bin, die ich früher einmal war...Geht auch gar nicht. Er kennt mich ja auch in- und auswendig und merkt, wenn ich ihm was vorspiele. Das will ich auch gar nicht.
Hinzu kommt, dass es schwierig ist, über die Entfernung jemanden von sich überzeugen zu wollen, wenn man sich nicht sieht.
Er ist ja nur aller 2-3 Wochen mal zu Hause...Und die Abstände dazwischen sind einfach zu lang.

Liebe Grüße

Passiflora incarnata

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