Fernbeziehung gescheitert?

...vor allem, weil ich weiß, dass sie selbst in einer schweren Situation ist und vielleicht gerade bei mir irgendeine Art Halt suchen könnte.

Tomek schrieb:Wir haben jeden Tag stundenlang am Telefon gehangen am Anfang,

Tomek schrieb:Ein seltsamer Tag heute...

Auf einmal machte es Klick im Kopf. Ich will nichts relativieren, aber mir wurde irgendwas klar. Nicht sie soll zu mir zurückkommen, sondern erstmal ich selbst. Diese Art und Weise, wie ich mich während des Telefonats verhalten habe, war schäbig, dumm, schwach... unsicher. Bei Unsicherheit versuche ich krampfhaft Antworten zu finden, Entscheidungen zu erzwingen, unter Druck zu setzen. Eine Charakterschwäche, zumindest momentan, so kenne ich mich nicht. Aber ich war seit Monaten schon so, schon bevor sie mit dem anderen im Bett gelandet ist. Damals war es nur nicht ansatzweise so extrem, erst nachdem es passiert ist. Ich habe es verdrängt, nicht verarbeitet. Es wurde unbewusst zum Teil von mir, obwohl sie alles erdenkliche tat, um mir zu zeigen, dass die Entscheidung FÜR sie richtig war. Sie selbst machte sich ja schon schwere Vorwürfe dafür, ich habe es verstärkt, mehr oder weniger unbewusst.

Ich selbst ging auf Distanz zu ihr, nicht nur sie zu mir, ich merkte es nur nicht. Kleinigkeiten, Zärtlichkeiten, Zuwendungen, Komplimente - ich habe alles zurückgefahren bis eingestellt. Sie liebte es etwa, wenn ich sie massiert habe nach einem langen Arbeitstag. Ich hatte keine Lust mehr darauf, sie hatte es nicht verdient in meinen Augen - körperliche Nähe beschränkte sich auf Sex, ausschließlich, und der wurde seltener und emotionsloser. Gleichzeitig wurde ich ruhiger, verlor meinen Witz, verlor Antrieb, war unsicher, war eben nicht mehr ich selbst. Sie hat es mir öfter gesagt, ich habe es nicht verstanden. War mir selbst sicher, dass ich wirklich alles mögliche tue, mehr konnte ich nicht, habe gar nicht realisiert, was tatsächlich los war. Ich hätte mich wegen ihr - und dem was passiert ist - zu sehr verändert, es würde ihr das Herz brechen, es mit anschauen zu müssen. Erst so wurde ich zu dieser Belastung, von der ich im ersten Posting geschrieben habe. Ich dachte nie daran Schluss zu machen, dachte Zeit heilt die Wunden. Erst sie dachte dann irgendwann daran, ich gab ihr zu wenig, war dazu nicht mehr in der Lage, drückte sie weg durch mein Verhalten und dennoch hoffte sie, dass ich da wieder rauskomme.

Kurz vor Weihnachten schickte ich ihr eine SMS, war allein in meiner Wohnung, weit weg von ihr. Ich machte gerade Wäsche, merkte, dass mir jede Menge Sachen fehlen - es musste alles bei ihr geblieben sein. Ich fragte nach, sie hat es so verstanden, als dass ich meine restlichen Sachen abholen wollte, dass ich mich trennen will. Sie hatte Angst, bis ich ihr erklärt habe, dass es wirklich nur um was zum Anziehen geht, mehr nicht. Sie hat mir monatelang die Chance zum verarbeiten gegeben, ich nutzte sie nicht. Erst jetzt, durch ein unglücklich gelaufenes Gespräch einen Tag nach dem vermeintlichen Beginn der KS kam diese Einsicht - sie mag komplett falsch sein, aber für mich macht alles mehr Sinn als vorher. Selbst wenn sie wollte, DARF sie nicht zurückkommen, nicht solange ich nicht wieder ich selbst bin, es hätte keinen Sinn und dies sah sie lange vor mir. Sie wusste aber, dass wenn sie mir "mich" als Grund genannt hätte, ich diesen Grund komplett zerredet hätte, nur um zu zeigen, dass sie Unrecht hat. Es war zu einfach , überall nach Gründen zu suchen, überall, nur nicht da wo es am einfachsten gewesen wäre, nämlich zunächst bei mir selbst. Es macht zwar ihr Verhalten nicht besser, aber für mich verständlicher. Ich weiß, was genau ich machen, was ich ändern muss. Ein Durchbruch, der sehr wichtig für mich ist. Es muss auch nichts heissen, aber ihr "WIR schaffen das schon" gibt unglaublich Kraft in diesem Moment.

Ob uns das wieder zusammenführen wird, keine Ahnung, aber es wird nicht schaden, mich selbst in mir wiederzuerkennen, wieder ich selbst zu sein. Bis zum Herbst ist noch viel Zeit, alles mögliche kann passieren und vor allem ist nie nur eine Seite schuld.

Ihre Liebe wäre nicht mehr groß genug, um unsere Beziehung weiter zu führen,

Wenn sie dann fragt: Wie gehts dir, was hast Du so gemacht? Darf ich dann ehrlich antworten, was in mir seit ner knappen Woche vorgeht?

Sie soll wissen, dass ich mich zum besseren verändere.

Da braucht man nix verstellen oder verstecken, man ist wieder (oder auch erstmals) wer man sein will/kann. Ab hier ist alles möglich, Ex hin oder her

Tomek schrieb:Wenn sie dann fragt: Wie gehts dir, was hast Du so gemacht?
Darf ich dann ehrlich antworten, was in mir seit ner knappen Woche vorgeht? Aus der Beziehung weiss ich noch, dass sie sich unglaubliche Vorwürfe gemacht hat. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie sieht, was sie aus mit gemacht hat. Sie hat mich damit noch kleiner gemacht, als ich es eh schon war: Ihre Liebe wäre nicht mehr groß genug, um unsere Beziehung weiter zu führen, sagte sie mit am Mittwoch. Natürlich nicht, wenn ich ein Häufchen Elend bin. Aber sie denkt nunmal, sie hätte mich ganz allein dazu gemacht und stellt sich selbst an den Pranger. Sie sagt es nicht mehr offen. Gehen wir mal davon aus, dass ich mit meinen Gedanken richtig liege. Sie meinte, sie wird mir keine Gründe sagen, weil ich sie sowieso zerreden würde.

Tomek schrieb:... letztes Jahr Karneval hatten wir den ersten großen Streit, um was gings? Eifersucht. Lauter besoffene Typen und ich mittendrin, zusehend, wie Schatzi angebaggert wird.

Hallole1233 schrieb:Versteh ich das richtig?? SIE geht fremd, aber DU kennst deine Fehler??